Gesangskabine in Küche - welche Dämmatten zur Schallabsorbierung?

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chriZ

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Hi, ich bin gerade dabei, in meiner Küche eine hübschere Gesangskabine einzurichten. Bislang hatte wir uns immer mit Matratzen beholfen, aber auf Dauer ist das nichts für die Küche ;-).

Dachte an folgendes:

1 Längsseite bleibt offen
1 Längsseite 2m x ,0,75m Dämmplatte, die ich bei Bedarf vor das Küchenfenster stelle
2 Breitseite 2 x 1,80x2m Dämmplatten an den Seitenwänden

Ein Freund sagte mir, ich brauche mir keine Gedanken um die Dämmplattendicke zu machen und könnte mir auch immer nur einzelne Plattenstücken versetzt wie ein Schachbrett anbringen, bräuchte also nicht die ganze Wand vekleiden...

Jetzt meine Frage an Euch: Wenn ich die Platten im Schachbrettmuster versetzt anbringe, an denen dann keine Dämmplatten sind (wäre dann kahle Rauhfaserwand), ist das ausreichend?

Und ganz wichtig: Macht die Plattendicke was aus? Soll ich z.B. für Bereiche unten dickere Platten nehmen, als weiter oben? Bei schaumstoffe.com gibt ja viele Absorbtionsgrade und Frequenzen, auf die die Noppenplatten abgestimmt sind. Welche brauche ich? Oder reicht hier ein Standardmaß? Es die dunkelgrauen und die hellgrauen, welche genügen?

Wir nehmen nur Gesang in der Küche auf, keine Live-Instrumente. Und Dämmung ist bei mir m Haus nicht so wichtig ;-), Hauptsache, die Akustik ist gut, muss nicht perfekt sein!

Danke Euch & Grüße Chris
 
hi!

Prinzipiell kann man das niht sagen - ich hba hier recht dünnen, normalen Noppenschaum an der Wand - Geht auch prima :)

Aber: in der Küche hat man doch ewig viel Störgreräusche oder? Gerade ein Kühlschrank ist doch schweinelaut????

Gruß, Randy
 
Ja, also in der Küche is schon so n Ding....Grade so nen Kühlschrank haste da gern auf der Aufnahme. Der "vibriert" ja auch "durch den Boden in die Kabine rein"..... Das kriegste nur mit viel Masse (also nicht Noppenschaum) gedämmt....
Und grade mit nem empfindlichen Kondensatormikrofon haste dann mit Sicherheit nen gewissen "Kühlschrankbrummpegel" (und was sonst noch so läuft in der Küche....) konstant auf der Aufnahme.

also da würd ich die Kabine lieber in nen anderen Raum verlegen, macht dir das Leben bedeutend leichter.
Muss es unbedingt in der Küche sein?
 
Und bitte Dämpfung und Dämmung nicht verwechseln!
 
Bau an die Gesangskabine auf jeden Fall ein Schloss, dass du nur von außen öffnen kannst! (Ansonsten holt sich der Sänger nach jedem Take ein neues Bier aus dem Kühlschrank) :p
 
Hi,

also, ich geh jetzt mal davon aus, dass dir eine etwaige Geräuschkulisse (kühlschrank, Straßenlärm, Trittschall,etc.) egal ist und es dir wirklich nur darum geht, FREQUENZEN ZU BEDÄMPFEN (KEINE SCHALLDÄMMUNG!!!).

Dafür ein paar Tipps:

Wenn du Noppenschaum verwenden willst, dann unbedingt welchen, der NICHT AN LICHT UND LUFT vergilbt - sonst sieht das in einer Küche binnen kürzester Zeit ziemlich eklig aus...

Die Stärke des Schaumes hat starke Auswirkungen auf die bedämpften Frequenzen. Ich hab meine Kabine (allerdings richtige Raum im Raum Konstruktion) mit Schaum von Sonatech ausgekleidet - Schachbrettmuster. Auf der Webside von Sonatech kannst du sich zumindest mal über den Absorbtionsgrad der einzelnen Materialien schlau machen.

Überleg dir, ob du was mit dem Boden tun musst (welches Material?)

Das sind mal ein paar Tipps, die mir spontan einfallen, für mehr fehlt jetzt die Zeit - aber überleg dir gut, ob es keinen geeigneteren Raum gibt... eine Küche, die auch als solche benützt wird, mit ihren Störgeräuschen und ihren Kochdünsten... da würde ich sehr schnell Mitleid mit meinem Equipement bekommen...


LG,

Soares

EDIT: Letzte Sache: bei einer Längsseite offen hast du natürlich KEINE Kabine, sondern höchstens eine akustische Hilfe für eine bestimmte Einsingrichtung.
 
Erstmal Dank für die lieben Tipps! Der Kühlschrank in der Küche brummt nicht und springt nur selten mal an, hab´s aber noch nie auf einerm Take gehört. Wir haben bis jetzt schon einige Leute dort aufgenommen, Ergebnis ist immer gut gewesen und das Bier in Griffnähe hat sich bis jetzt auch bestens bewährt ;-) Vorerst muss es die Küche sein, aber bald ziehe ich in eine andere Wohnung, daher möchte ich jetzt in keine aufwendige und kostspielige (wenn auch sicher bessere) Konstruktion investieren.

Es geht nicht darum, [g=107]Schall[/g] zu dämmen, sondern zu dämpfen und eine Alternative zu den dicken Matratzen zu finden. Auf dem Boden haben wir einen dickeren weichen Teppich ausgelegt. Meint Ihr, es ist verkehrt, wenn man das Mikro auch zur offenen Längsseite hin stellen würde, oder sollte direkt hinter dem Mikro wirklich auch immer eine Dämmplatte stehen (man schaut beim Singen auf die Platte hinter dem [g=116]Mikrofon[/g])?

Ich habe mir gerade die Produkte bei Schaumstoff.com uns auch Sonatech angesehen. Reicht die Noppenplatte mit 2,25 cm Noppe 0,75 cm Boden aus, oder muss sie dicker sein? (ab 500/700/900 Herz 50% Schallabsorption). Ist ja dann auch immer eine Frage des Geldbeutels.

Ich war gestern bei einem Freund zuhause, der kommerziell Musik wirklich gut produziert. Er nimmt die Sänger in seinem Wohnzimmer (Teppich und ein paar Sofas) auf, hat in der Nähe des Mikrofons nur ein paar normale Platten wie Randy angebracht. Top Aufnahmen!

...?? Etwas verwirrt, grüß Chris
 
Und ganz wichtig: Macht die Plattendicke was aus? Soll ich z.B. für Bereiche unten dickere Platten nehmen, als weiter oben? Bei schaumstoffe.com gibt ja viele Absorbtionsgrade und Frequenzen, auf die die Noppenplatten abgestimmt sind. Welche brauche ich? Oder reicht hier ein Standardmaß? Es die dunkelgrauen und die hellgrauen, welche genügen?

Wir nehmen nur Gesang in der Küche auf, keine Live-Instrumente. Und Dämmung ist bei mir m Haus nicht so wichtig ;-), Hauptsache, die Akustik ist gut, muss nicht perfekt sein!

Hi,

die Materialdicke macht etwas aus, aber noch mehr die Materialdichte (bzw. Schwere!). Wenn es um Gesang geht
wird nur ein Frequenzbereich von ca. 70-16 Hz von den meisten Mikros aufgezeichnet, Gesang entwickelt keine dröhenden Bässe oder Mitten, daher muss da nix bedämpft werden, außer vielleicht Trittschall vom Boden.
Du solltest auch nicht veruschen durch Bedämpfen irgendwelche Frequenzbereiche zu mildern, sondern eher dem Raum die Halligkeit zu nehmen, damit kein [g=108]Hall[/g] auf der Aufnahme drauf ist. Das geht sofern keine glatten Wände zueinander stehen, oder indem der [g=107]Schall[/g] sich gut verstreuen kann (durch Diffusoren) und keine direkten Reflexionen ([g=108]Hall[/g]) biddet oder eben poröses Material anbringen, - aber nichts was die Mitten im Gesang schluckt. Daher muss das Material nicht dick sein. Ein Teppich für den Boden ist auch eine gute Ergänzung. Insgesamt geht durch diese Maßnahmen etwas Höhenanteil verloren, was in den meisten Fällen angenehm ist. Wenn du eine absolut trockene Aufnahme willst, möglichst überall was abringen, bis der Raum keinen Halligkeit mehr hat. Ansonsten mit Diffusoren dafür sorgen, dass der Raumklang erhalten blebt und ausgewogener wird.
Grade in kleinen Räumen oder vollgestellten Räumen entwickelt sich kein nennenswerter [g=108]Hall[/g] oder Raumklang. Singt man nicht zu weit weg vom Mikro bekommt man eine trockene Aufnahme. Das erklärt wohl auch weshalb dein Produzenten-Kollege schon im Wohnzimmer zu guten Ergebnissen kommt.
Es liegt aber nicht nur an der Raumakustik ob eine Aufnahme sich später gut in den Mix integrieren läßt, sondern auch am Mikro selbst.

Viel Spaß!

leo2
 
Hi, ok, meinst Du dann also eher Diffusoren selbst bauen (gabs ja hier schon mal einige Threads zu) und die anstelle der Dämmatten an die Wände anbringen, oder eine Mischung aus beidem?

Die Wände stehen parrallel zueinander, ähnlich einem schmalen Flur, am hinteren Ende steht ist das Fenster/Längsseite, vor das ich eine mit Noppenschumstoffbespannte Platte stellen wollte. Rein vom Feeling her würde ich gerne vom Fenster weg hin zur offenen Seite singen... bis jetzt war das eigentlich immer ok, weil die Küche ansonsten recht verwinkelt ist. Oder ich könnte auch eine klappbare "Tür" bespannt mit Dämmstoff an die offene Längsseite anbringen, dann hätte ich auch Dämmung direkt hinter der Einsprechrichtung.
 
Hi,

Dämmung zu der Richtung in die du singst ist am wichtigsten, - hinter dir da kommt ja kein Direktschall an (hier: der [g=107]Schall[/g] aus dem Mund), deshalb ist die Dämmung in Gesangsrichtung am wichtigsten.
Wenn du Diffusoren nimmst, bleibt noch etwas Raumklang erhalten, u.U. verbessert sich der Raumklang. Wenn du Dämmmatten nimmst, sind Reflexionen in den höheren Frequenzen nicht mehr möglich, der Raum wird "trocken".
Allerdings kann man nicht sagen, dass sobald eine Fläche nicht mehr absolut glatt ist, dann schon keine Reflexionen mehr auftreten (z.B. ist eine Raufaser-Tapete auch nicht absolut glat und dennoch treten Refelxionen auf). Das Material muss schon eine gewisse Struktur haben, z.B. Pyramidenschaum, also eine Obefläche die so zerklüftet ist, dass die Schallwellen sich dort zerstreuen können und nicht mehr direkt reflektieren. Da [g=108]Hall[/g] an sich aber meist eher hell klingt, reicht auch das Abdämpfen der hohen Frequenzen, z.B. Teppiche oder eben Dämmmatten vor die Wände hängen damit diese Frequenzen geschluckt werden.

Viel Erfolg!

leo2
 
Ok, dann werd ich das ausprobieren und demnächst die Dämmplatten anbringen! (auch hinter dem Mic)

Vielen Danke & beste Grüße!
 

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