Geräte mit Integriertem Audio-Interface: Falsch gedacht?

Andi73

Andi73

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Hallo,
Am PC habe ich ein recht gutes Audio Interface (Motu M4) und da war mir vor allen Dingen die Latenz sehr wichtig. Im Laufe der Jahre haben sich mein Setup und meine Bedürfnisse geändert, so bin ich mittlerweile auf einen Mini-PC umgestiegen. Der Wunsch dahinter war eigentlich, mal eben schnell den PC irgendwo mit hinnehmen. In der Praxis brauche ich es allerdings nicht wirklich und dann kommt ja auch dazu, dass man Tastatur und Monitor und eben ein Audiointerface mitschleppen muß.
Deswegen "schiele" ich ja auch immer wieder mal gerne auf Geräte, die ein integriertes Audio-Interface haben. Da gibt es Mischpulte, Stage-Pianos oder andere Geräte mit "integriertem Audio-Interface".

Genutzt habe ich diese Geräte ja noch nie und kürzlich ist mir so ein Gedanke gekommen, ob ich da überhaupt und eigentlich völlig falsch denke. Der Gedanke war so einen Mini-PC einfach an ein Stage-Keyboard oder eine aktuelle Workstation anschließen kann und dann (auch) Musik der DAW am PC über das Keyboard (oder einem Mischpult mit Audio-Interface) abgespielt werden kann.
Aber bei einem "richtigen" Audio-Interface hat man ja einen ASIO-Treiber um die VST-Instrumente abzuspielen. Da wird über Latenzzeiten diskutiert und wie gut der Pre-Amp des Mikrofoneinganges ist. Bei den Besagten Geräten wird das Thema nie angesprochen.
Daher frage ich mich halt, ob es dabei gar nicht darum geht, dass die Geräte irgendwas vom PC abspielen können, sondern lediglich IHR Signal über den USB-Anschluss statt über ein Seperates Audio-Interface senden können und in einer DAW als Kanal empfangen werden kann?
Also speziell was Virtuelle Instrumente angeht.

Vielleicht versteht man, was ich meine und kann mir da gerade mal den Nagel aus dem Zeh ziehen :)

Vielen Dank

Andreas
 
Du kannst im Prinzip all diese Mischer (oder auch Amp Modeler, etc.) mit integriertem Interface so wie dein normales Interface nutzen. Gibt idR zwei Probleme, wovon eines eher keines ist:

1) Die machen oft nur 16bit. Manche laufen auch nur mit 48kHz (was aber die meisten DAWs in Echtzeit ohne Latenzeinbußen auf 44.1 hinbiegen können). Ist gerade für live wahrscheinlich beides irrelevant.

2) Manche Geräte kommen ganz ohne Treiber, da muss dann von vornherein ASIO4All (oder generisches Core Audio unter macOS) herhalten, die meisten kommen für Windows aber mittlerweile mit einem "halb-generischen" Treiber der Firma TheSycon. Damit bekommt man meist unter 64 Samples Puffergröße sowas um die 8ms roundtrip Latenz, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Das ist eigentlich für virtuelle Instrumente ziemlich ok, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Eingangslatenz wegfällt (dafür gibt's MIDI-Latenz, aber die hat man ja ohnehin immer, wenn man Keys spielt).

Ich habe mal für eine Probe einen Keyboarder mit einem USB-Keyboard, meinem Laptop und einem Allen & Heath ZED-10 (der eben im Raum stand) versorgt, das lief eigentlich ganz wunderbar.

Unterm Strich wird dir natürlich nur das Ausprobieren bleiben.
 
Danke für die Antwort. Ich habe gestern mal mein RD 2000, welches ich über die Feiertage mit nach Hause genommen habe mal an einen Mini-PC angeschlossen. Wollte ich eigentlich schon am Anfang machen, aber kommt ja immer was dazwischen. Heute muß es leider wieder in den Proberaum.
Das Spielen an sich funktioniert ja. Die Latenz ist "hinnehmbar", allerdings kommt der Ton über den Touchmonitor, was natürlich gar nicht geht. Ich hatte gehofft, dass der Ton dann aus dem RD 2000 kommt. Aber ich bekomme es in den Windows-Einstellungen nicht ausgewählt :(

Ich plane seit einiger Zeit mir das Zoom LifeTrak L6 zuzulegen, weil man damit mehrere Stereo-Signale anschließen kann, was ich schon lange suche, da ich gerne Keyboards und Grooveboxen an meine Lautsprecher anschließen würde wollen. Zudem hat es eine 32Bit Auflösung, was bei der Mikrofonaufnahme dafür sorgt, dass man nicht mehr übersteuern kann, was ich natürlich auch sehr gut finde. Jetzt hatte ich überlegt, ob es das Motu M4 "ablösen" soll, aber weiß gerade nicht, ob das Sinnvoll ist, oder ob beide Geräte Parallel arbeiten können (allerdings wüsste ich nicht, dass man mehr als ein Audio-Ausgabegerät in der DAW wählen könnte) oder ob es Sinnvoll wäre das Lifetrak über ein Line-In mit dem M4 in den Computer zu bringen, oder ob dann die 32Bit Abtastung wieder "abgeschnitten" wird.
 
Allen & Hearh QU Pac am Laptop.
Auch mit live gespielten virtuellen Instrumenten auf der Bühne OK.

Keine Rennmaschine, aber ok.
 
Ich plane seit einiger Zeit mir das Zoom LifeTrak L6 zuzulegen,
Dazu würde ich dir aus eigener Erfahrung gleich zum Zoom LifeTrak L8 oder L12 raten.
Das L8 ist nur unwesentlich teurer bietet aber wesentlich mehr. Vor allem gehen dir rasch die Anschlussmöglichkeiten aus. Deswegen steht bei mir jetzt das L12. Das L6 kam nie in Frage da es keine Fader hat.
Die Aufnahmequalität ist hervoragend. Der große Vorteil ist aber der flexible Einsatz. Neben einem Interface hast du einen Mehrspurrecorder und einen Mixer. Das L8 kannst du zussätzlich auch mit Batterie betreiben.
Es gibt mehrere Kopfhörerausgänge, EQ, Effektwege mit verschiedenen Effekten zum einschleifen.
Wenn du unterwegs etwas aufnehmen willst ersparst du dir das mitnehmen des Mini PC. Du speicherst die Spuren auf SD-Card und überspielst sie dann in deine DAW.
Ich bin nach kurzer Zeit vom L8 auf das L12 umgestiegen da ich mehr Eingänge benötigte wenn ich mit anderen gemeinsam spielte.
Das L8 kostet derzeit 399.- das L12 538.- aber für das Geld bekommst du eine ausgezeichnete Qualität und Einsatzmöglichkeit.
Das L8 biete ich derzeit bei willhaben um 230.- Euro an.
 
Wobei diese Modelle kein 32bit, sondern nur 24bit Auflösung haben.
Ja und? Bei 32 Bit float ersparst du dir das einpegeln deines Mic oder Instrumentes. Einpegeln sollte man aber schon beherrschen. Alles andere wegen Dynamik und so da würden sogar nur 16 bit für das menschliche Ohr reichen. und wenn du mit 32 Bit float arbeiten willst dann stell das in deiner DAW ein.
Es zählt am Ende das Ergebnis und wenn es mit 24 Bit genau so wie 32 Bit klingt ist das in Ordnung.

Das L6 hat aus marketing Gründen 32 Bit float sonst würde niemand ein Interface mit nur zwei XLR Stöpsel kaufen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja und? Bei 32 Bit float ersparst du dir das einpegeln deines Mic oder Instrumentes.
Das war eine Überlegung des TE zum L6. Was ist daran verkehrt, sich davon leiten zu lassen, wenn man das als wichtig erachtet? Ist doch nicht verkehrt. Du hast andere Schwerpunkte, das passt schon. Du hast ja auch gute Gründe vorgebracht. Es liegt am TE, sich zu entscheiden, aber alle Argumente dürfen ruhig mal auf den Tisch.
 
Was genau ist der "Touchmonitor"?

Das ist ein kleiner 16" Portable Touch Monitor. Hatte ich mir mal zugelegt um damit Unterwegs mit dem Mini-PC arbeiten zu können, ohne gleich auf Maus angewiesen zu sein.

Dazu würde ich dir aus eigener Erfahrung gleich zum Zoom LifeTrak L8 oder L12 raten.

Hatte ich durchaus auch schon auf dem Schirm (noch lieber das Tascam Model 12), aber es ist mir zum einen einfach zu groß, da ich schon einen Faderport 16 habe, der den ganzen Platz einnimmt.
Außerdem haben selbst die großen Mischpulte nur zwei Stereo-Eingänge/Kanäle. Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Mischpulten, aber ich verstehe immer nicht, warum es immer so wenig sind. Meines Erachtens sollte doch jedes Instrument einen Stereo-Ausgang in Anspruch nehmen. Selbst Gitarren haben ja oft Effektgeräte am Start, die dann über Stereo ausgeben (speziell Ping-Pong-Echo, Chorus).
Ich habe ein Keyboard, ein Synthesizer, Groovemaschine und das sind nur die, die ich nutze. Dazu käme noch Drumcomputer oder schlicht ein MP3-Player/Phone (wobei es dafür oft schon Bluetooth gibt).
Das L6 hat halt 4 Stereo-Eingänge und ist eben sehr kompakt. Mir gefällt allerdings ebensowenig, dass die Anschlüsse alle oben drauf sind. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr fummelig ist, wenn man da mal was umstellen möchte. Aber im Idealfall würde ich ja alles einmal einstellen und dann ist es gut. Es geht ja nicht darum damit eine Band aufzunehmen und abzumischen - Aufnahme auf SD-Karte ist da aber meines Wissens auch möglich.

Die 32 Bit wären schon schön, weil ich eben nicht so die Super Erfahrung habe und wenn ich dann mal zu Laut werde ist das schon ärgerlich, wenn ich die ansonsten Top Aufnahme komplett - oder zum Teil - verwerfen muß.
 

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