Bei normalen E-Drums macht das sachte Tätscheln gar keinen Ton...
Quatsch... Dann hattest Du schlechte Edrums in den Fingern. Ich bin 100%iger Analogdrummer und war echt erschrocken was son' Roland im Highendbereich leistet.
Das stimmt allerdings, es waren wohl keine Hi-End E-Drums, oder aber sie waren schon etwas älter und technisch noch nicht so weit...
Eines stand auf einer Session, und da war es praktisch kaum möglich, selber die Lautstärke durch spielen zu regeln, also leichter Anschlag = geringe Lautstärke, und umgekehrt. Eher so, entweder kam ein Ton oder eben keiner, aber praktisch kaum eine Abstufung...
Ein andermal bei einem Mitmusiker, und nur mal vorübergehend als Notlösung.
Das Spielgefühl war schon sehr anders und für meine Begriffe auch deutlich schlechter als mit echten Drums.
Da ich selber am echten Kit lieber recht leise spiele, schlage ich eben nicht so hart an. Vielleicht waren die E-Drums auch so gedacht, Dynamik zwischen hart anschlagen und regelrechtem Verprügeln der Pads zu erzeugen... Aber in den Bands, in denen ich mitgespielt habe, war es auch ein Feature, im Proberaum schön leise zu spielen, auch am Drumkit.
Für mich jedenfalls waren Spielgefühl und dynamische Abstufung der Lautstärke zwischen echtem Kit und E-Drums sehr verschieden. An den E-Drums gingen schon sehr viel Feinheiten verloren.
Echte HiHats z.B. öffnet oder schließt man in allen Abstufungen zwischen echt feste zugepresst, vollständig, aber nur leicht geschlossen, leicht geöffnet, fast ganz geöffnet (Becken berühren sich aber noch), und ganz geöffnet. Und in jeder diese Zustände kann man mit dem Stick anschlagen, und aus jedem dieser Zustände kann kam die HiHat schnell oder langsam schließen. Schnell macht es von sich aus einen Ton (getretene HiHat), langsam aber eben nicht... Verändert aber den Ton, wenn man die HiHat direkt vorher mit dem Stick gespielt hat... Du kennst das, es sind tausend Klang- und Ausdrucksvariationen.
Die E-Drums, die ich mal gespielt habe, hatten sowas nicht mal Ansatzweise. Da war vieleicht HiHat offen oder geschlossen angespielt, beim Anspielen öffnen oder schließen, und Ton nur durch den Fuß (schließen der HiHat) implementiert, oder auch nur weniger. Ist schon etwas her, ich erinnere mich nicht mehr an alle Details.
Mit echten HiHats kann man auch mit der Fußspitze auf dem Pedal, das HiHat geschlossen haltend, mit der Ferse aufkicken, wodurch sich die Hihat kurz und wenig öffnet. Macht einen Akzent im Sound. Ich weiß nicht, ob dass eine verpönte Schlampertechnik ist (wie etwa, das Griffbrett der Gitarre mit "Holzfäller-Griff" zu umklammern, um mit dem Daumen die E- oder gar noch A-Saite zu drücken, wo doch die klassische Technik mit der Gitarre auf dem linken Bein den Daumen stets nur unter dem Hals hält), aber es funktioniert bei echten HiHats, nicht aber wohl auf E-Drums, soweit ich weiß.
Der Fragesteller wollte sich mit seinen E-Drums ja etwas trainieren für echte Drums, welche auf Sessions herumstehen. Deswegen habe ich aus meiner Erfahrung über die unterschiedlichen Spielgefühle mit E-Drums und echten Drums berichtet.
Da ich selber manchmal auf Sessions mitspiele, weiß ich auch, welche Fußmaschinen dort zu finden sind. Meiner Erfahrung nach meist stinknormale Maschinen, rundes statt elliptisches Zahnrad, und Trittfläche meist etwas profiliert, also wohl nicht so glatt wie das Jojo-Mayer-Pedal. Im von Wye verlinken Video wird ja extra darauf hin gewiesen, die Reibung zwischen Fuß (Schuhsohle) und Trittfläche zu verringern (Socken oder glatte Ledersohle), um die Jojo-Mayer-Technik am besten anzuwenden. Das Pedal, d.h. die Trittfläche soll also bewusst rutschig sein.
Möglicherweise, wenn man mit so einem Mayer-Pedal seine Fußtechnik lernt, ist man möglicherweise etwas ausgebremst in seiner Technik, wenn auf Sessions ein Pedal mit profilierter Trittfläche (und womöglich noch Stopper an der Fußspitze) steht. Deshalb mein Hinweis darauf.
Der Fragesteller hat sich ja nun für ein Mayer-Pedal entschieden, und er hat sicher seine guten Gründe dafür, die ich völlig respektiere. Die Mayer-Technik ist ja auch sehr cool.
Ich habe immer nur an echten Kits gelernt und gespielt. Das war mein Weg, es zu lernen. (Mit stinknormalen Fußmaschinen.) Der Fragesteller muss oder will an E-Drums lernen, fragt aber auch wegen Sessions und den dort stehenden echten Kits. Da ich mal beides gespielt habe, gebe ich meine Erfahrungen weiter. Was der Fragesteller daraus für sich zieht, ist seine Sache, er wird schon alles Für und Wider für sich abgewogen haben.
Von daher denke ich, er hat schon die richtige Entscheidung für sich getroffen, und wünsche ich ihm viel Spaß und Freude an seinem neuen Pedal und seinen E-Drums.
Gruß
