Fragen zur Lautstärke beim finalen Mix

[schrubber23]

Hallo,
Ich finde gerade keine passenden Thread hier genau zum Thema. Vielleicht Weiss einer ja, wo das schon mal behandelt wurde oder hat eine Meinung zum Thema.
Also es geht um Folgendes:
Mine Mixe sind immer recht laut, oft zu laut und zuweilen am Clippen, da Cubase bei mir grundsätzlich mit sehr hohen Pegel fährt.
1. Sollte ich da an die Voreinstellungen und generell Spuren nur mit etwa -3db einrichten im Projekt?.
2.Wenn der Mix am Ende unterhalb vom Clippen ist, gut und ausgewogen klingt, aber praktisch keinen Headroom mehr hat, ist das nicht unpraktisch fürs eigentliche Mastern/oder das schlichte Lautstärke anheben?
3. Wie reduziert ihr die Lautstärke um Headroom zu schaffen? Q-link bei Cubase macht komische Dinge in meinen Ohren in diesem Fall. Geht ihr an die Stereosumme oder doch an alle Einzelspuren einzeln? Und wie gesagt es geht um einen nach langer Arbeit für mich und andere gut klingenden Mix.
4. Muss man heutzutage zwingend Mastern um etwas Spotify kompatibel zu sein?

 

[Lacunaflow]

1. Persönlich fange ich die erste Spur sogar immer mit -10db an, lauter machen kannste immer noch, Noisefloor sollte dazu natürlich passen.
2. Nein, gibt ja Gain Regler, innerhalb der DAW kann es sowieso nicht clippen, das ist erst ein Thema wenn aus der 64Bit ebene rausgeht.
3. Mit einem Gain Tool, also einem VST was nichts anderes macht als den Pegel zu senken, gibt es wenn nicht bei Cubase dabei Gratis.
4. Definere Mastern, prinzipiell gibt es aber lediglich ein Paygate, wer bezahlt ist drinne, egal wie Kacke der Mix ist.

da Cubase bei mir grundsätzlich mit sehr hohen Pegel fährt.

So ein Schlingel

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

Mine Mixe sind immer recht laut, oft zu laut und zuweilen am Clippen

Bitte nicht Laut mit dB verwechseln. Mehr Dezibel ist zwar auch laut. Aber Lautstärke wird in LUFS gemessen. Und ein Track in gleicher Dezibel Lautstärke kann gefühlt richtig leise oder richtig laut sein. Googel mal nach Loudness War.

Wenn es dir um die dB und das Clippen geht, siehe unten mit dem dbmeter. Und spätestens mit einem Limiter oder Maximizer bzw. beidem sollte nichts mehr clippen.

1. Sollte ich da an die Voreinstellungen und generell Spuren nur mit etwa -3db einrichten im Projekt?.

Digital braucht keinen Headroom. Da kannst du auf 0 gehen. Sogar drüber solang ausreichend Bittiefe vorhanden ist um das noch zu berechnen. Wichtig ist dass am Ende nichts clippt.

3. Wie reduziert ihr die Lautstärke um Headroom zu schaffen?

Gar nicht, siehe oben. Ich ziehe die Spuren aber immer in Summe auf 0 dB weils sonst mit dem maximizen schwierig wird. Und mache dann mit einem Maximizer lauter. Ein Maximizer ist ein spezieller Kompressor um laut zu machen. Ich arbeite derzeit mit Ozone 10, da ist das mit bei.

Um in der Summe auf 0 dB zu kommen, also vor dem Mastern kannst du zum Beispiel die Freeware mvmeter2 verwenden. https://www.tbproaudio.de/products/mvmeter2

Factory Presets auf Peak Standard stellen, den Song einmal komplett durchlaufen lassen, und dann auf den Gain Match Button klicken. Dann macht er dir das auf 0dB. Und dann clippt auch nichts fürs Mastern. Das Mastern ist dann wieder eine andere Baustelle. Ozone gibt da einen standardmässigen Headroom von -1dB auf dem Maximizer. Und das passt dann.

Über sauberes Gain Staging was hier sicher auch noch angesprochen werden wird klärt dich besser jemand anders auf. Ich schere mich nicht grossartig drum ^^

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

4. Definere Mastern,

Ozone draufklatschen

 

[SilentWarrior]

@schrubber23

Du solltest vor dem Mix schon sorgen nicht in den roten Bereich zu kommen wenn du nicht in den roten Bereich kommen möchtest.

Ich habe mir angewöhnt die Stimme so zu einzupegeln das die Stimme in Solo immer einen bestimmten Wert am Master erreicht.
Wenn ich dann den Rest aufziehe dann bin ich im Ballpark.

Nimm einen fertigen Mix von dir, mache einfach mit Q Link alle Spuren leiser bis Master nicht mehr clippt.
Suche dir eine Spur aus wie Vocal oder Snare oder was auch immer.
Schaue wieviel Peak und RMS diese Spur erzeugt. Merke dir diesen Wert.

Beim nächsten Mix schiebst du diese Spur (z.B. Snare) so laut bis wieder der Wert am Master ankommt.
Dann kannst du den Rest hochziehen.
Und beginnst dann mit mischen.

Wenn du das immer so machst, dann wirst von Mix zu Mix immer ± denselben Wert erreichen.

 

[JackInTheBox]

Ich finde es immer einen ganz guten Startpunkt, die Bassdrum auf ca. -12dB Peak einzustellen und dann die anderen Spuren nach und nach hinzuzufahren. In der Regel habe ich dann nen ganz guten Mixpegel auf der Summe.
Lautmachen passiert dann ja später durchs Mastering.

 

[jet2]

Bitte nicht Laut mit dB verwechseln. Mehr Dezibel ist zwar auch laut. Aber Lautstärke wird in LUFS gemessen.

Lautstärke wird in dB gemessen, Lautheit dagegen in LUFS.

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

Mift :/

 

[Entone]

https://recording.de/threads/korrekte-aussteuerung-oder-einpegeln-von-digitalen-geraeten.207267/

 

[genesysx]

Ich finde es immer einen ganz guten Startpunkt, die Bassdrum auf ca. -12dB Peak einzustellen und dann die anderen Spuren nach und nach hinzuzufahren. In der Regel habe ich dann nen ganz guten Mixpegel auf der Summe.
Lautmachen passiert dann ja später durchs Mastering.

Genau so mach ich das auch und das klappt sehr gut. Wäre doof wenns auf der Summe clipped. Dann alle Spuren um zB 6dB leiser zu machen wäre unklug wenn man auf den Spuren mit nonlinearen Effekten arbeitet wie zB Sättigung oder auch Kompressoren (weil der Threshold dann nicht mehr stimmt), da klingt es dann nämlich auch anders. Wenn dann post-fader leiser machen.

 

[schrubber23]

Also das ich in Zukunft generell von von Beginn an die Sache "ruhiger" angehen werde ist schon mal klar. Jetzt ist nur noch die Frage ob meine Projekt-Templates am Kanalregler oder am Pre-Fader fest runtergeregelt sind (-6db?) oder ich mich jedesmal an der runtergeregelten Kick orientiere auf die eine oder andere hier beschriebene Art um es immer am selben Intrument festzumachen. Vocals kommen immer so spät ins Spiel bei mir und Snare ist zu unterschiedlich.
Mit dem finalen Lautmachen vorm "Mastern" musss ich ja scheinbar nicht bei -6db landen.
Aber noch einmal eine Frage: Bringt Q-Link bei euch ein gleichmäßig verändertrd Ergebnis? Bei mir ist jetzt imer der Mix verrutscht da stimmte die Mischung nicht mehr,, manches war lauter im Verhältnis zu den anderen Spuren.

Genau so mach ich das auch und das klappt sehr gut. Wäre doof wenns auf der Summe clipped. Dann alle Spuren um zB 6dB leiser zu machen wäre unklug wenn man auf den Spuren mit nonlinearen Effekten arbeitet wie zB Sättigung oder auch Kompressoren (weil der Threshold dann nicht mehr stimmt), da klingt es dann nämlich auch anders. Wenn dann post-fader leiser machen.

Vielleicht liegt da das Problem bei mir.

 

[Wesyndiv]

Es ist immer verwunderlich wie tief man die Regler im Cubase Mixer ziehen kann um für das Mastering noch genügend Db über zu haben.

Das blöde, die Regler reagieren so empfindlich in den unteren Bereichen, dass Gain Staging manchmal komfortabel ist.

Ich fang an meine BD bei -6 DB einzupegeln, von dort an schau ich, dass der ganze Rest im Master auch nicht viel höher kommt.

 

[Lacunaflow]

Am besten beim nächsten mal wenn du fertig bist alle Regler auf Null und dann in Gruppen (Drums, Bass etc.) wieder langsam hochziehen.

 

[schrubber23]

Also, ich fasse mal für mich zusammen:
Wenn es menschlich gemastert wird ist ein Mix der von z.B. BD -6db ausgeht ein guter Ansatz.
Wenn es Ozone gemastert wird ist es auch in Ordnung am Ende mit +- 0db ins "Mastern" zu gehen. (Oder gar besser?)

 

[litoni]

schrubber23:
Machst du Gainstaging beim Mix ?

Also wenn ich bei den Drums im Mix anfange, dann pendelt sich die BD um die -15db ein und die Snare etwas lauter, also ca. bei -12db den Rest passe ich dann nach Gusto an, auch alle anderen Spuren. ( die Fader der Einzelspuren fasse ich nicht an, bleiben auf Null ) Am Ende pendelt sich bei mir im Master der gesamte Mix so um die -6 bis -5db ein. Idealer Headroom für's Mastern, aus meiner Sicht
Natürlich kann es auch vorkommen das ich etwas in den Einzelspuren korrigieren muss, aber immer um etwas lauter zu machen, nie etwas leise, da ich am Anfang nie übertreibe

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

Also, ich fasse mal für mich zusammen:
Wenn es menschlich gemastert wird ist ein Mix der von z.B. BD -6db ausgeht ein guter Ansatz.
Wenn es Ozone gemastert wird ist es auch in Ordnung am Ende mit +- 0db ins "Mastern" zu gehen. (Oder gar besser?)

Nein, grundsätzlich wenn es digital bearbeitet wird kann man auf +-0 dB ins mastern gehen, das hat mit Ozone nichts zu tun.

Früher als man analog gearbeitet hat hat man einen Headroom gegeben damit die Geräte nicht in ihren Grenzbereich geraten. Da kommt auch das Clippen her. Die analoge Hardware hat dann wirklich angefangen Clippinggeräusche zu machen. Kratzen, Ploppen. Das gibts so bei der digitalen Bearbeitung nicht.

Natürlich sollte das Ergebnis dann einen kleinen Headroom haben. Sonst clippts beim Zuhörer. Aber für die Bearbeitung spielt das keine grosse Rolle mehr. Bzw. du solltest halt fürs Mastern bei um die Null rauskommen. Und den Teil bekommt man zum Beispiel mit Gain Staging hin.

 

[JackInTheBox]

Ich habe die Fader der Einzelkanäle gerne in der 0dB Ausgangsstellung als Referenzpunkt - und verändere von da aus nur bei Automationsfahrten nach oben oder unten um ein paar dB - um dann immer wieder in die Ausgangsstellung zu kommen.
Das Gain-Staging von Bassdrum und allen anderen Kanälen mache ich gerne mit einem insertierten Plugin, also vor dem Fader (da gibt es viel Freeware - z.B. das hier: https://www.sonalksis.com/freeg.html)
In vielen DAWs gibt es aber auch im Mischpult oben bereits Gaining-Möglichkeiten - z.B. in Cubase/Nuendo.