(Frage) an alle (Live)-Gitarristen

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Guest
Hallo,

Problem (bei mir):

Meine Live-Leistung entspricht leider nur 3/4 der Leistung die ich bringe, wenn ich zu Hause übe. Der Grund dafür ist die Aufregung vor dem Gig. Auch wenn ich nicht so sehr aufgeregt bin bekomme ich kalte, nasse Hände und die Konzentration schwindet oft ... Text vergessen etc.. Selbst wenn ich versuche mich warm zu spielen, die Hände bleiben kalt! Während des Auftrittes schwindet oft die Aufregung ...


Frage:

Ich denke, einige von euch haben ähnliche Erscheinungen vor einem Auftritt, was macht ihr dagegen?
Wie bereitet ihr euch vor, oder bereitet ihr euch überhaupt vor?

Arseen
 
Hi

Das einzige, was dagegen hilft ist, soviel wie möglich live aufzutreten. Dann verschwindet das auch mit der Zeit. Allerdings nie ganz (geht mir zumindest so). Aber diese Anspannung ist gut für die Konzentration. Sagen zumindest die Psychologen.

Gruß
 
Ist bei jedem anders.
Bei mir hat immer geholfen, dass ich mich vorher total in mehr oder weniger sinnnlosen Arbeiten verstrickt habe. Zehnmal Gitarre stimmen, noch irgendwelche Batterien für die Effekte auftreiben. Natürlich hab ich die Kabel vergessen und muss mir noch irgendwo schnell welche leihen...und schwupps - stehst du auf der Bühne und spielst einfach! Da hast du dann gar keine Zeit zum nervös werden.
Mittlerweile (dank vielen Live-Auftritten) ist es für mich besser, vorher zu jammen, mit dem Sänger zusammen noch ein bisschen Folksongs zu singen und sich so 'anzuheizen'. Noch ein Glas Wein dazu und dann gehts mit richtig guter Laune auf die Bühne und der Gig wird spitze!!! Aber wie gesagt, bei jedem hilft was anderes!
 
Hi,
sorry, aber das Problem kenn ich schon lange nicht mehr. Weil, mehr als schiefgehen kann´s ja nicht! Kann mich aber noch an Zeiten erinnern wo ich nervös war wie Harry, aber das nicht wegen Zweifel an eigenem Können, sondern weil es nie sicher war, ob Bass/Drums-Fraktion ihre Breaks noch wissen usw. Das war witziger weise schon manchmal vorhersagbar, bei welchen Teilen es wieder happern wird. Wenn aber Rhytmus-Gruppe sicher ist, dann funzt es bei mir wie von selbst.
Gruß
Tom
 
Hi,

ich glaube das kennt jeder musiker der live spielt in der einen oder anderen art. nevositaet, aufregung, anspannung oder auch einfach angst gehoeren einfach dazu - wenn man es nicht haette, sollte man sich vielleicht auch mal ehrlich fragen, was es einem bedeutet live zu spielen.

ich bin der ueberzeugen, dass jeder musiker der wirklich nicht wenigstens angespannt ist, live nicht mit ganzen herzem dabei ist - was eigentlich schlimm ist, den die leute die auf dein konzert kommen, haben dafuer zuweilen einen haufen geld hingelegt um dich zu sehen, und anderseits --- wollten wir das nicht mal alle - im scheinwerferlicht stehen und spielen - das da nervositaet aufkommt ist meines erachtens voellig normal und ok.

man sollte das auch akzeptieren und sich das einfach eingestehen; vor dem kozert gehen einem immer tausende an gedanken durch den kopf, dass sollte man sich einfach zugestehen und auch dazu stehen.

was fuer mich hilfreich ist, dass ich weiss das ich immer angespannt und nervoes bin, aber eben auch weiss, dass bei spaetestens dem 6 song ich nie wieder von der buehne gehen moechte - wenn alles gut laeuft.
dann kann man das einfach akzeptieren genauso wie eben das das stimmen auch zum gitarre spielen gehoert (wobei wohl die wenigsten deswegen nervoes sind... mir faellt nur gerade nichts besseres ein)

ahja, "und zum gut laufen" - man sollte auch seine eigene erwartungshaltung ein wenig zurueckschrauben. man kann nie gleich gut spielen, dass schwankt immer und ist voellig normal - der unterschied ist hier nur, wie viel es schwankt und um welchen level herum.

auch sollte man IMHO nicht den fehler machen, schon gleich mit dem ultra schwersten song zu beginnen, je einfacher und cooler, um so besser; und man hat eine gewisse einspielzeit auf der buehne. selbst vai und konsorten spielen live auch nicht gleich die gitarrentechnischen hammer songs; also ist es garnicht so schlimm wenn wir sterblichen das genauso machen.
fehler gehoeren dazu, und sind menschlich und eigentlich macht ja genau das das live feeling aus - ansonsten koennten auch die leute daheim bleiben und sich einfach eie cd anhoeren.

alle machen fehler, also ist es nicht schlimm wenn einem das selbst auch passiert.

desweiteren, finde ich es immer unglaublich beruhgend, wenn man sich auf seine band und sein equipment verlassen kann. live spiele ich den ersten song nie mit einer gitarre mit floyd rose - denn reisst da eine saite , ist nicht nur meine laune und selbstsicherheit hinueber, sondern auch meist das konzert stimmungsmaessig. wenn ich weiss das eigentlich nichts schief gehen kann, weil genuegend geprobt wurde, das equipment lauft und funktioniert, der sound gut ist und in reichweite mein martini steht - dann fuehle ich mich schon wesentlich besser.

was mich am allermeisten vor gigs aufregt und nervoes macht, sind die leute die panik verbreiten - ich hatte mal soeinen saenger in der band, dass habe ich ertragen den vorm gig zu sehen, und es hat mir geholfen dem kerl moeglichst aus dem weg zu gehen.

ansonsten, genuegend einspielen, rechtzeitig nochmal auf die toilette und sich denken, man ist da und geht jetzt da raus weil man das eigentlich immer sein ganzes leben lang wollte.

und wow, man bekommt sogar noch geld dafuer - das ist doch mal was, oder nicht ?

alles gute,
shihoban

ps:
gegen die kalten haende hilft es die haende und die unterarme kurz vor dem gig abwechselnd in kaltes und warmes wasser zu halten, damit die durchblutung besser wird.
 
SHOPGIRL schrieb:
Hi,

ich bin der ueberzeugen, dass jeder musiker der wirklich nicht wenigstens angespannt ist, live nicht mit ganzen herzem dabei ist - ...

Ähem,
bei allem Respekt, aber das ist wohl ´ne Ansicht die wohl mal wieder sehr, sehr einseitig ist. Kannst Du Dir nicht vorstellen, dass man Spass hat am Live spielen, sich sehr darauf freut, aber sich vorher doch nicht in die Wäsche macht? So was gibt´s aber!! Und ich weiss, was ich den Zuhörern schuldig bin.
Gruß
Tom
 
hi tom,

angespannt muss ja nicht unbedingt negative anspannung sein, oder ?
das habe ich so auch uberhaupt nicht gemeint ;-)

also, nicht missverstehn,
alles gute,
shihoban
 
@Shopgirl,
okay. kein Misstverständnis mehr!
Gruß
Tom
 
Aaaaalso ... Ich mache das in der Regel so:

Ich gehe 5 Minuten VOR Beginn der Mucke auf die dunkle Bühne, schnall mir die Klampfe um und betrachte das Treiben da Vorne .... schön in Ruhe und Gemütlichkeit ;-)
Und - komischerweise - ist das Lampenfieber nach dieser Zeit einfach wie weggewischt.
Probier's mal aus - ich kenne viele, bei denen das geholfen hat.
 
hmm ich bin zwar nie besonders nervös vor dem gig, trotzdem geraten die ersten 1-2 songs immer etwas wackeliger, bevor man richtig drin ist. es hilft auf jedenfalls, die setlist mit einem stück zu beginnen, dass vielleicht etwas einfacher zu spielen ist, aber gleich gut reinhaut
 
chandalusia schrieb:
hmm ich bin zwar nie besonders nervös vor dem gig, trotzdem geraten die ersten 1-2 songs immer etwas wackeliger, bevor man richtig drin ist. es hilft auf jedenfalls, die setlist mit einem stück zu beginnen, dass vielleicht etwas einfacher zu spielen ist, aber gleich gut reinhaut

Das ist ein guter Tipp, war bei uns leider nicht möglich. Wir sind ganz am Anfang unserer (Lokal-)Karriere auf die Idee gekommen, das Konzert mit einem ganz bestimmten Lied zu beginnen, dass einfach ein super Anheizer ist. Leider leider war das ausgerechnet der Song, in dem ich mein schwerstes Solo habe! Deswegen die vorher beschriebene Selbstbeschäftigung, dass das nicht in die Hose geht! Für die Gigs war die Reihenfolge so perfekt, für mich eher nicht!
 
ich trinke immer ein paar bier vorher.
aufregeung ist gut, da man sich dann besser konzentrieren kann. man mag es kaum glauben, doch das publikum bekommt das meistens garnicht mit. einbildung spielt dabei ein große rolle!
ich mache es immer so, daß ich die zeit vor dem auftritt nutze, um so wenig wie möglich sinnlos rumzusitzen, da man dann anfängt, nachzudenken.
also vorweg mit leuten labern, irgendwelche dinge erledigen, bier trinken, telefonieren usw.

es hilft auch ungemein, wenn man sich vorher die räumlichkeit genau anschaut, mit den technikern redet, die bühne inspiziert usw. dann ist der aspekt der "fremde" etwas gebannt. vertrautheit zur umgebung nimmt die aufregung.

ich bin auch jedesmal aufgeregt vor einem gig, denn wenn ich das nicht wäre, würde mir alles scheißegal sein. also eine gewisse portion lampenfieber gehört irgendwie dazu!
 

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