floxes ultimativer gitarrenrecording - vergleich

[DonChris]

...klar ist das ein altes Thema, aber es geht bei Preamps und Wandlern wirklich nur um 5 Prozent des Gesamtsounds - wenn überhaupt. Und um diese paar Prozent wird - für meinen Geschmack - entschieden zu viel Wirbel gemacht. Mit dem Ergebnis, dass insbesondere Einsteigern mehr Geld aus der Tasche gelockt wird, als notwendig wäre.

Ich hab bei der Floxes Gitarrenaufnahme im Blindtest der Preamps und [g=60]Wandler[/g] keinen Unterschied gehört und ich hab mir wirklich sehr viel Mühe gegeben, einen Unterschied herauszuhören. (benutzt hab ich einen Kopfhörer Beyerdynamik 770)

Wenn ich einem Freund zwei Versionen eines Lied vorspiele, und ich hab verschiedene Preamps und [g=60]Wandler[/g] eingesetzt - was glaubst Du, wird der mir sagen?

Mir ist es schon passiert, dass ich am falschen Kanal den EQ verstellt hab und hab mir eingebildet, es würde sich was verändern - wenn ich mir einen teuren Preamp kaufe, kann mir mein Gehirn bestimmt auch vorgaukeln, dass der Sound plötzlich viel schöner ist... (keine Sorge, ich will Dir nichts unterstellen )

Gruß - Christian

 

[floxe]

Was soll eigentlich immer das Gerede von wegen "ein gutes Mic braucht auch unbedingt einen entsprechend guten PreAmp und und vergiss bloß nicht die [g=60]Wandler[/g]..."?

hmm - wenn alle rahmenbedingungen passen (v.a. akustik), dann kann ich dieses gerede ja verstehen. in großen studios soll oder muss alles perfekt sein. ein erfahrener engineer holt auch sicher mehr raus allein schon in der bearbeitung. wenn das signal transienten besser erträgt, ist es im mix eventuell leichter nach vorne zu bringen bzw. punchier.

im hr-bereich halt ich die diskussion einfach überzogen. solange der preamp genügend [g=105]gain[/g] zur verfügung stellt bei nicht übermäßigem rauschen passts für mich.

Ist das nicht einfach Technik-HighEnd-Wichtigtu-Gefasel?

dazu müsste sich endlich jemand durchringen und dieselbe produktion einmal mit einem sm pro audio preamp und 0815 wandlern und einmal mit einer neve-konsole und apogee o.ä. via splitkabel durchführen.

Mag ja sein, dass bei ganz teuren Geräten tatsächlich ein Unterschied hörbar ist, aber wird der nicht wieder durch die Bearbeitung der Signale durch Plugins und Equalising etc., den Aufnahmeraum, den Mixraum u.s.w. relativiert?

vor allem durch akustik im aufnahme und wiedergaberaum, ganz klar.
interessanterweise kommen auch beim eqing manchmal ergebnisse raus, wo plötzlich ein signal, das mir anfangs nicht gefallen hat besser klingt, als der eigentliche favorit nach dem eqen, das mag aber auch an der tagesform liegen.

http://www.thelisteningsessions.com/sessions.htm

hör dir mal die unterschiede dort zwischen dem tla und einem anderen günstigen preamp (vtb) an und dann meine files. dort gibts eklatante unterschiede, die bei mir in keinster weise zu tage treten. verschiedene takes zum vergleichen herannehmen ist halt leider einfach irreführend. ich habs bei meiner aufnahmesession gesehen. ein take ist über dem neck-[g=73]humbucker[/g] geschlagen, der andere minimal näher bei der brücke und schon ist der klang ein anderer, obwohl dasselbe mik, preamp und [g=60]wandler[/g] dortstehen.

eines tages hätt ich dennoch gern einen great river o.ä. um einfach diese liga auch mal direkt vergleichen zu können. meinen besten mix hab ich noch immer in einem pro tools studio mit einer neve konsole gemacht. allerdings mach ich da nicht das pult allein dafür verantwortlich, sondern die gesamtumstände (akustik, equipment,...)

lg
flox

 

[bensummerfield]

...klar ist das ein altes Thema, aber es geht bei Preamps und Wandlern wirklich nur um 5 Prozent des Gesamtsounds - wenn überhaupt. Und um diese paar Prozent wird - für meinen Geschmack - entschieden zu viel Wirbel gemacht. Mit dem Ergebnis, dass insbesondere Einsteigern mehr Geld aus der Tasche gelockt wird, als notwendig wäre.

ganz klar: ein einsteiger braucht gewiss keine(!) geräte für mehrere hundert euro. für die sind die ganzen teuren geräte auch nicht gemacht.

die meisten einsteiger geräte sind ja darauf ausgerichtet, dass der unerfahrene [g=79]homerecordler[/g] schnell zurecht kommt. beispiel: Studio Projects C1. eigentlich ein ziemlich schrilles mikro - aber der unerfahrene HRler, der von mixing noch wenig versteht, ist glücklich über die china höhen, weil sich "sein gesang in jedem mix durchsetzt". und eben dieses C1 klingt durch nen VTB1 noch am "angenehmsten" - wenn man so n C1 aber durch nen neutralen hochwertigen preamp jagt, klingt das meiner meinung nach nimmer wirklich gut. da kommt dann die "schrillheit" voll zu tage.

der erfahrene mixmeister sagt zur typischen C1 aufnahme sowas wie "das ist ein recht dünnes, spitzes und unneutrales gesangssignal, damit kann ich eher begrenzt arbeiten und muss schadensbegrenzung betreiben." (z.b. indem man gleich mal ordentlich nen deesser drauf klatsch)

du selbst weisst natürlich wie du mit deinen aufnahmen umzugehen hast, der "externe studio-man" (gibt ja auch genug [g=79]homerecordler[/g], die auf nem recht hohen level zu hause songs abmischen) ist aber glücklicher über eine klanglich möglichst neutrale und hoch aufgelöste gesangsaufnahme, die ihm am meisten möglichkeiten in der nachbearbeitung lässt. und an diesem punkt kommen für mich persönlich "teure" komponenten ins spiel und finden ihre berechtigung.

 

[DonChris]

Was die Profirecording-Seite angeht, habt Ihr möglicherweise Recht - obwohl ich geneigt bin anzunehmen, dass die Unterschiede dermaßen gering sind, dass ein anderer Take, ein anderes Mic, ein anderer Raum die feinen Nuancen der HighEnd-Produkte (Preamps, [g=60]Wandler[/g]) gewissermaßen unhörbar machen.

Und wenn ich mir überlege, wie bei den meisten Leuten die Stereoanlage klingt - hört Euch mal alte Aufnahmen an, von den Beatles oder so, 95% der Leute ist der Sound eines Liedes ziemlich schnuppe

Grüße - Christian

EDIT:
ich check's nicht - war da nicht eben noch eine Antwort von Ben?!
muss ich geträumt haben