floxe
heya,
aus gegebenem anlass einer gitarrenrecordingsession wollt ich für mich endlich mal aufdecken was wieviel in den klang des enproduktes mitreinspielt um für zukünftige recordings einfach den persönlichen ablauf beschleunigen kann, indem ich mich mit eventuellen unwichtigkeiten auch nicht länger aufhalten muss.
deshalb hab ich zu beginn mal verglichen, wie sich ein reamptes signal zum direktsignal in den [g=182]amp[/g] verhält. dabei ist mir gleich aufgefallen, dass die morley aby-box ein impedanzproblem erzeugt, wenn gleichzeitig der hi-z des preamps und der gitarrenamp gefüttert wird. das problem ist relativ einfach zu beheben, einfach die aby-box hinter die bodentreter schalten, die ich ja ohnehin auch aufzeichnen wollte fürs reampen.
vorneweg - die soundfiles diesmal nur als 256kbps mp3, weil ansonsten der umfang zu groß wird.
hier mal die soundbeispiele für reamping:
direktsignal
reamped
anderer take über multicore in den amp
anmerkungen: reamped wurde über ein billigsdorfer 16/4 multicore. als (de)symmetrierer wurden günstige passive palmer di-boxen benutzt. den pegel zum [g=182]amp[/g] hab ich per gehör eingestellt um in etwa denselben zerrgrad zu erreichen, ist also nicht perfekt.
der multicoretake ist ebenfalls über die di-boxen und multicore eingespielt um festzustellen, ob auch bei einem gitarrensignal keine beeinträchtigung vorliegt und der pegel am [g=182]amp[/g] identisch ist.
mein fazit: ich kann keine gravierenden soundunterschiede bei einer symmetrierung/desymmetrierung oder bei reamping erkennen.
anschließend hab ich mit reamping weitergearbeitet, um soundeinflüsse durch verschieden gespielte takes zu vermeiden, die einzig sinnvolle möglichkeit meines erachtens.
als nächstes waren die [g=60]wandler[/g] dran:
1
2
3
anmerkungen: dreimal reamped und jeweils vom preamp in rme, mindprint oder octane. alle drei wurden vom rme via [g=151]wordclock[/g] geclockt. interessanterweise musste ich das signal des octane um 6.8db anheben, keine ahnung wieso. dieser teil als blindvergleich um psychologische faktoren möglichst auszuschließen.
mein fazit: ich mach mir keine großartigen gedanken welchen [g=60]wandler[/g] ich verwende - auch wenn ich aufgrund psychologischer natur den rme bevorzuge.
nächster schritt die preamps:
preamps-archiv (rar)
anmerkungen: ich hab das reampte signal in die verschiedenen preamps gejagt. allesamt preislich in der homerecordingliga (50-700€) - das mag vielleicht manch einer bekriteln, aber wir sind hier nunmal auch bei homerecording.
ich hab darauf geachtet, dass alle preamps gleich ausgesteuert wurden. wieder als blindtest.
mein fazit: siehe [g=60]wandler[/g] - ob das recording gut wird oder nicht häng ich nicht am preamp auf. mag sein dass mein fazit bei einem hi-end preamp anders ausfallen würde aber bei meinem setup überleg ich in zukunft nicht wo ich großartig einstöpsle.
nächster schritt die speaker:
combo 1x12"
weber
g12h100
greenback
blackback
anmerkungen: ich hab das mikro einfachheitshalber auf die kalotte zielen lassen und auf gleichen abstand geachtet. man darf nicht vergessen, dass eine minimal unterschiedliche mikrofonposition zu einem völlig anderem ergebnis kommen kann.
mein fazit: die speaker und die gehäuseform nehmen sehr großen einfluss auf den klang. ein offenes combogehäuse klingt sehr unterschiedlich zu einer geschlossenen 2x12" box. auch die speaker selbst weisen sehr große unterschiede auf, die kreativ in den soundfindungsprozess eingebunden werden können - so könnte man ein solo beispielsweise mit einem anderen speaker aufnehmen, wenn die dopplungen z.b. schon mit einem speaker aufgenommen wurden und dieser frequenzbereich relativ belegt ist.
danach folgten auch noch gitarren und [g=182]amp[/g]-vergleich, welche ich nicht zur verfügung stelle, weils kaum was bringt. der einfluss der gitarre war bei cleansounds sehr groß, auch unter diversen humbuckergitarren nahm das holz und weitere komponenten (hals, bridge, masse,...) wesentlichen einfluss auf den klang. bei verzerrten sounds und etwas angepasstem [g=105]gain[/g] ergaben sich interessanterweise für mich weniger relevante unterschiede, auch wenn man dazusagen muss, dass jeder [g=182]amp[/g]/zerrer anders auf verschiedene gitarren reagiert. der fulltone ocd ist da vielleicht ein schlechtes beispiel gewesen.
die amps selbst hatten alle einen unterschiedlichen grundsound, wobei meine älteren modelle alle eher in dieselbe mittigere richtung tendierten. die marshall derivate sowieso, die fender/musicmans eher ausgewogener.
als finaler vergleich dann mikrofone:
mikrofon-archiv (rar)
anmerkungen: nicht so aussagekräftiger test - soll einfach einen überblick geben, wie unterschiedlich mikrofone sich auf den klang auswirken können. die mikrofonpositionen waren sicher nie 100% identisch und auch die lautstärkeanpassung hab ich für mich nur grob gemacht um einen überblick zu verschaffen, was ich aufstellen soll.
mein fazit: auch die mikros wirken sich sehr auf den klang aus, wobei hier die position mindestens eine ebenbürtige rolle spielt, schon ein cm weiter weg, links oder oben und schon ändert sich der klang, wennauch die grundcharakteristik des mikrofons erhalten bleibt - diese sollte auch hier vermittelt werden. es treten kleinkondenser gegen dynamische und großkondenser an. für mich hat sich bestätigt wieso es manche klassiker gibt und hatte beim recording dann auch manche von ebendiesen stehen - andere wiederum nicht... ist im endeffekt einfach eine geschmackssache.
nundenn - zusammengefasst hab ich für mich herausgefunden, dass ich beim gitarrenrecording folgendermaßen vorgehe:
besten speaker aussuchen bzw. den speakern eine gewisse aufgaberolle zuteilen.
mikros meiner wahl davor (eventuell ein kleines shootout meiner favourites) und jeweils die beste position finden (auch hier vielleicht versuchen sie so zu positionieren, dass interessante mischungen oder eigensounds entstehen - ich achte vor allem drauf verschiedene sounds einzufangen um für jeden take entscheiden zu können was ihm jeweils am besten steht).
keine großen gedanken über das restliche equipment machen sondern die zeit dazu nutzen um verdammt großartige takes einzuspielen
lg
flox
edit: aufgrund meiner blödheit waren die blindtests keine blindtests - für diejenigen die sich ohne psychologische beeinflussung nochmal testen möchten, einfach die neue version des jeweiligen tests ([g=60]wandler[/g], preamps, mikrofone) runterladen.
aus gegebenem anlass einer gitarrenrecordingsession wollt ich für mich endlich mal aufdecken was wieviel in den klang des enproduktes mitreinspielt um für zukünftige recordings einfach den persönlichen ablauf beschleunigen kann, indem ich mich mit eventuellen unwichtigkeiten auch nicht länger aufhalten muss.
deshalb hab ich zu beginn mal verglichen, wie sich ein reamptes signal zum direktsignal in den [g=182]amp[/g] verhält. dabei ist mir gleich aufgefallen, dass die morley aby-box ein impedanzproblem erzeugt, wenn gleichzeitig der hi-z des preamps und der gitarrenamp gefüttert wird. das problem ist relativ einfach zu beheben, einfach die aby-box hinter die bodentreter schalten, die ich ja ohnehin auch aufzeichnen wollte fürs reampen.
vorneweg - die soundfiles diesmal nur als 256kbps mp3, weil ansonsten der umfang zu groß wird.
hier mal die soundbeispiele für reamping:
direktsignal
reamped
anderer take über multicore in den amp
anmerkungen: reamped wurde über ein billigsdorfer 16/4 multicore. als (de)symmetrierer wurden günstige passive palmer di-boxen benutzt. den pegel zum [g=182]amp[/g] hab ich per gehör eingestellt um in etwa denselben zerrgrad zu erreichen, ist also nicht perfekt.
der multicoretake ist ebenfalls über die di-boxen und multicore eingespielt um festzustellen, ob auch bei einem gitarrensignal keine beeinträchtigung vorliegt und der pegel am [g=182]amp[/g] identisch ist.
mein fazit: ich kann keine gravierenden soundunterschiede bei einer symmetrierung/desymmetrierung oder bei reamping erkennen.
anschließend hab ich mit reamping weitergearbeitet, um soundeinflüsse durch verschieden gespielte takes zu vermeiden, die einzig sinnvolle möglichkeit meines erachtens.
als nächstes waren die [g=60]wandler[/g] dran:
1
2
3
anmerkungen: dreimal reamped und jeweils vom preamp in rme, mindprint oder octane. alle drei wurden vom rme via [g=151]wordclock[/g] geclockt. interessanterweise musste ich das signal des octane um 6.8db anheben, keine ahnung wieso. dieser teil als blindvergleich um psychologische faktoren möglichst auszuschließen.
mein fazit: ich mach mir keine großartigen gedanken welchen [g=60]wandler[/g] ich verwende - auch wenn ich aufgrund psychologischer natur den rme bevorzuge.
nächster schritt die preamps:
preamps-archiv (rar)
anmerkungen: ich hab das reampte signal in die verschiedenen preamps gejagt. allesamt preislich in der homerecordingliga (50-700€) - das mag vielleicht manch einer bekriteln, aber wir sind hier nunmal auch bei homerecording.
ich hab darauf geachtet, dass alle preamps gleich ausgesteuert wurden. wieder als blindtest.
mein fazit: siehe [g=60]wandler[/g] - ob das recording gut wird oder nicht häng ich nicht am preamp auf. mag sein dass mein fazit bei einem hi-end preamp anders ausfallen würde aber bei meinem setup überleg ich in zukunft nicht wo ich großartig einstöpsle.
nächster schritt die speaker:
combo 1x12"
weber
g12h100
greenback
blackback
anmerkungen: ich hab das mikro einfachheitshalber auf die kalotte zielen lassen und auf gleichen abstand geachtet. man darf nicht vergessen, dass eine minimal unterschiedliche mikrofonposition zu einem völlig anderem ergebnis kommen kann.
mein fazit: die speaker und die gehäuseform nehmen sehr großen einfluss auf den klang. ein offenes combogehäuse klingt sehr unterschiedlich zu einer geschlossenen 2x12" box. auch die speaker selbst weisen sehr große unterschiede auf, die kreativ in den soundfindungsprozess eingebunden werden können - so könnte man ein solo beispielsweise mit einem anderen speaker aufnehmen, wenn die dopplungen z.b. schon mit einem speaker aufgenommen wurden und dieser frequenzbereich relativ belegt ist.
danach folgten auch noch gitarren und [g=182]amp[/g]-vergleich, welche ich nicht zur verfügung stelle, weils kaum was bringt. der einfluss der gitarre war bei cleansounds sehr groß, auch unter diversen humbuckergitarren nahm das holz und weitere komponenten (hals, bridge, masse,...) wesentlichen einfluss auf den klang. bei verzerrten sounds und etwas angepasstem [g=105]gain[/g] ergaben sich interessanterweise für mich weniger relevante unterschiede, auch wenn man dazusagen muss, dass jeder [g=182]amp[/g]/zerrer anders auf verschiedene gitarren reagiert. der fulltone ocd ist da vielleicht ein schlechtes beispiel gewesen.
die amps selbst hatten alle einen unterschiedlichen grundsound, wobei meine älteren modelle alle eher in dieselbe mittigere richtung tendierten. die marshall derivate sowieso, die fender/musicmans eher ausgewogener.
als finaler vergleich dann mikrofone:
mikrofon-archiv (rar)
anmerkungen: nicht so aussagekräftiger test - soll einfach einen überblick geben, wie unterschiedlich mikrofone sich auf den klang auswirken können. die mikrofonpositionen waren sicher nie 100% identisch und auch die lautstärkeanpassung hab ich für mich nur grob gemacht um einen überblick zu verschaffen, was ich aufstellen soll.
mein fazit: auch die mikros wirken sich sehr auf den klang aus, wobei hier die position mindestens eine ebenbürtige rolle spielt, schon ein cm weiter weg, links oder oben und schon ändert sich der klang, wennauch die grundcharakteristik des mikrofons erhalten bleibt - diese sollte auch hier vermittelt werden. es treten kleinkondenser gegen dynamische und großkondenser an. für mich hat sich bestätigt wieso es manche klassiker gibt und hatte beim recording dann auch manche von ebendiesen stehen - andere wiederum nicht... ist im endeffekt einfach eine geschmackssache.
nundenn - zusammengefasst hab ich für mich herausgefunden, dass ich beim gitarrenrecording folgendermaßen vorgehe:
besten speaker aussuchen bzw. den speakern eine gewisse aufgaberolle zuteilen.
mikros meiner wahl davor (eventuell ein kleines shootout meiner favourites) und jeweils die beste position finden (auch hier vielleicht versuchen sie so zu positionieren, dass interessante mischungen oder eigensounds entstehen - ich achte vor allem drauf verschiedene sounds einzufangen um für jeden take entscheiden zu können was ihm jeweils am besten steht).
keine großen gedanken über das restliche equipment machen sondern die zeit dazu nutzen um verdammt großartige takes einzuspielen
lg
flox
edit: aufgrund meiner blödheit waren die blindtests keine blindtests - für diejenigen die sich ohne psychologische beeinflussung nochmal testen möchten, einfach die neue version des jeweiligen tests ([g=60]wandler[/g], preamps, mikrofone) runterladen.