Fehlende Harmonie Inspiration TECHNO

der Satz "Reduzierung auf das Wesentliche" hat wohl schon seine Berechtigung.
Die Techno-/Dance-Geschichte der '90er ist auch voller Klassiker mit komplexeren Arrangements, die dadurch "episch" werden. Nimm Underworld oder Jam & Spoon... Tracks, die eine Reise sind, mit mehreren Phasen und Wendungen.
Das eine ist nicht per se besser als das andere. Ein riesen Orchester kann toll sein, ein kleines Kammer-Ensemble kann toll sein. Minimalistische Musik kann öde gemacht sein, maximalistische Musik kann öde gemacht sein.

Bei dem Ansatz meiner Projekte, bei denen ich rein kompositions- und nicht soundbasiert starte, mache ich erst mal fertig funktionierende Fassungen nur auf dem Klavier, so dass die Essenz von nur einem Instrument wiedergegeben wird, ohne irgendwelche Soundablenkung. Also der ganz normale Songwriting-Ansatz an Klavier oder Akustikgitarre. (Das funktioniert auch für "monotonen Techno" - es gibt ja diverse Pianisten, die Technoklassiker samt ihrer Energie interpretiert haben, ohne sonderlich Noten dazuzudichten.)
Und in der dann folgenden Produktion, wenn sich die Spurenzahl vervielfacht, geht es darum, diese minimalistischen Fassungen in reizvolle Klangwelten zu "kleiden" und zu würzen, ohne dabei die Essenz zu verlieren.
 
der Satz "Reduzierung auf das Wesentliche" hat wohl schon seine Berechtigung.
Die Techno-/Dance-Geschichte der '90er ist auch voller Klassiker mit komplexeren Arrangements, die dadurch "episch" werden. Nimm Underworld oder Jam & Spoon... Tracks, ....

Joa, wie gesagt, ich sag ja selber, dass ich gerade durch "melodische" Techno Elemente auf den ganzen Trichter gekommen bin. Dieser Rap in den 90er Songs war auch nicht minimalistisch, viel zu viele Wörter ^^. Trotzdem, wenn ich heute jemanden frage was "Techno", was "90er" war, antwortet der meist "Umpf, Umpf, Umpf". Und wenn man es so nimmt, dann war "Techno" eigentlich vor allem das Verwenden von Geräten die es schon in den 80ern gab, aber es wurde "aufs Wesentliche", aufs "Umpf, Umpf, Umpf" reduziert. Und bei Jam & Spoon liegt der "Techno" (Umpf, Umpf) eigentlich nur unter einem schönen Song, der so auch in den 80ern hätte Erfolg haben können (glaub ich).

Aber mal was anderes: Ach du Scheiße, du kommt auch aus Kiel? Nicht, dass man sich noch kennt... Ich bin doch extra ins Internet gegangen um mit Gehirnen die im Wasserglas auf dem Mond stehen zu schreiben, nicht mit realen Menschen ^^
 
hi, hab mir jetzt nicht alles durchgelesen (ist ja auch echt ne Menge), aber von Harmoniefolgen kann bei deinem Beispiel nicht die Rede sein. Eigentlich ist es immer nur ein harmonisches Pattern, was von anfang bis Ende durchgenudelt wird.

Die eigentümliche Stimmung kommt daher, dass darüber melodische Motive gesetzt sind, die mit der Grundharmonie nix zu tun haben. Guter Effekt, keine Frage.

Du musst letztlich nur zwei Dinge herausarbeiten:

1. die Harmonie des Pattern
2. Die Töne, die darüber gespielt werde....
 
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Du musst letztlich nur zwei Dinge herausarbeiten:

1. die Harmonie des Pattern
2. Die Töne, die darüber gespielt werde....

Oh, ähm ja. Ich hab mal wieder zu kompliziert gedacht und ausgedrückt. Ich habs nochmal ausprobiert und zwar diesmal nicht die Töne selber als "Melodie" eingespielt sondern einfach nen Arpeggio Sound beim Synth (Plugin) genommen, zwei, drei oder vier Töne gleichzeitig gedrückt gehalten die gut oder interessant zusammenklingen (ist eigentlich zwangsläufig was Akkordmäßiges), das dann endlos laufen gelassen. Und mit drehen am Filter (Cutoff, Resonance...) die Klangvariationen reingebracht. So (oder so ähnlich) machen die anderen Leute Techno? Dann find ich Techno jetzt blöd ^^

Die Töne die rüber gespielt werden find ich persönlich immer noch eher albern, so möchtegern düster. Aber gut.

Und was ist die Erkenntnis des Tages? Jemand der keine Ahnung von Musik oder Harmoniefolgen hat wird es wohl sogar noch leichter haben solche Musik zu machen, da er nicht versucht ist "passende" Töne zu spielen, sondern "irgendwas". Und das "irgendwas", diese Töne die gar nicht zur Haupt-Harmonie passen, das ist dann dieser schumrig düstere Effekt, das was der Fragesteller als ausgeklügelte Harmoniefolgen gedeutet hat? Ich bin schockiert. Und mir sagt man immer ich klimper nur rum. Und da ich ordentlich klimper, also passende Töne spiele, klingt es nicht so toll und düster und aufregend wie die "unpassenden" Töne.
 
Ist halt nur schade. Ich krieg seid 10 Jahren zu hören "Du klingst ja wie 90er!" und das ist dann immer abwertend gemeint. Und in einigen Jahren wird alles was "wie 90er" klingt kommerziell verzeiht, und ich hab nix von :(
Vor 2 Jahren erst hat Corsten wieder Gouryella aufleben lassen, weil ihn das ganze Zeug momentan nervt... uuuuuuudn ich danke ihm dafür!




Nach wie vor bleibe ich bei meinem Tip: Hör' Dir genug zeug an, imitiere und finde dann Deinen eigenen Stil durch Erweiterung oder Abwandlung.
 
Nach wie vor bleibe ich bei meinem Tip: Hör' Dir genug zeug an, imitiere und finde dann Deinen eigenen Stil durch Erweiterung oder Abwandlung

Guter Tipp! Ich denke nicht in den folgenden Kategorien, aber wenn ich es täte würde ich immer sagen:

Durch Imitation lernst du das Handwerk, wenn du dann die vielen Möglichkeiten zu deinem eigenen Stil zusammenfügst, machst du Kunst....

Ihr wisst, was ich meine....
 
Und was ist die Erkenntnis des Tages? Jemand der keine Ahnung von Musik oder Harmoniefolgen hat wird es wohl sogar noch leichter haben solche Musik zu machen, da er nicht versucht ist "passende" Töne zu spielen, sondern "irgendwas". Und das "irgendwas", diese Töne die gar nicht zur Haupt-Harmonie passen, das ist dann dieser schumrig düstere Effekt, das was der Fragesteller als ausgeklügelte Harmoniefolgen gedeutet hat? Ich bin schockiert.

Ja, manchmal gibt es ernüchternde Erkenntnisse. Allerdings haben diese Tracks ja doch etwas recht reizvolles und offensichtlich findest du sie sehr attraktiv. Achte auf andere Parameter: Rhythmus und Sound sind bei diesen Track deutlich entscheidender für die Wirkung als Harmonie... Und das ist schon gut und stylisch gemacht...
 
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Zuletzt bearbeitet:

Ich hab was geschrieben, fand es dann aber doch überflüssig weil schon gesagt, und wollte es dann löschen. Ich habe allerdings keinen "löschen" Button gefunden. Vielleicht habe ich ihn ja nur übersehen. Auf jeden Fall habe ich dann einfach den Text geändert und nur einen Punkt geschrieben. Darüber müsste man jetzt natürlich keine großen Worte verlieren, aber man kann es ja mal erklären, weil natürlich ist es wohl wichtig zu wissen warum dort oben ein Punkt steht, so inmitten dieses Themas. Oder steht der Punkt sinnbildlich für einen neuen Minimalismus? Oder oh, noch besser, der Punkt befindet sich ja auch in meinem Profilbild. Ein schwarzer Punkt auf weißem Grund. Noch minimalistischer wäre ja wohl nur ein weißer Punkt auf weißem Grund. Den sieht man aber nicht. Ich habe es also geschaft mein Profilbild in Textform Ausdruck zu verleihen. Ganz aus Versehen. Obwohl ich eigentlich nur einen unnützen Text löschen wollte. Guten Abend.
 
Nein nein. Es ist schon sinnvoll so einen Punkt zu erklären. Damit gibt man anderen Nutzern das Rüstzeug mit auf den Weg, den Punkt nicht zu missinterpretieren oder auch auf Grund von themenverwandten, oder abstrus-deklinierten Mengendifferenzierungen abschläglich 2-3 oder auch manchmal. Es stellt sich natürlich die Frage, ob man, wenn man auf Basis der Tatsache, dass es bei 2-3 (auch tempärär oder inhaltlich abweichen) extern verschobenen - oder sagen wir - weichgezeichneten Variationen gegen die normal stattfindende oder auch alltägliche Verwendung der meißten, mancher oder auch vieler. Das ist tatsächlich sehr oft möglich, wenn auch nicht gänzlich ausgeschlossen oder unmöglich.
 
Nein nein. Es ist schon sinnvoll so einen Punkt zu erklären. Damit gibt man anderen Nutzern das Rüstzeug mit auf den Weg, den Punkt nicht zu missinterpretieren oder auch auf Grund von themenverwandten, oder abstrus-deklinierten Mengendifferenzierungen abschläglich 2-3 oder auch manchmal. Es stellt sich natürlich die Frage, ob man, wenn man auf Basis der Tatsache, dass es bei 2-3 (auch tempärär oder inhaltlich abweichen) extern verschobenen - oder sagen wir - weichgezeichneten Variationen gegen die normal stattfindende oder auch alltägliche Verwendung der meißten, mancher oder auch vieler. Das ist tatsächlich sehr oft möglich, wenn auch nicht gänzlich ausgeschlossen oder unmöglich.

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Vielen lieben Dank an alle! Ihr habt mir schon mal sehr viel geholfen.

Jetzt noch die andere Frage, ich will mir gerade für diesen Sound mein ersten analogen Synth holen.
Habt Ihr eine Idee, welcher dafür am passendsten ist?

Der hier vllt?

https://www.thomann.de/de/dave_smith_instruments_ob_6.htm
 
Jemand der keine Ahnung von Musik oder Harmoniefolgen hat wird es wohl sogar noch leichter haben solche Musik zu machen, da er nicht versucht ist "passende" Töne zu spielen
Das ist ein Trugschluss. Wer "Ahnung" hat, wird gezielter zu den Noten greifen, die er braucht. Er wird nicht was Harmonisches spielen, wenn er was Disharmonisches haben will. Das wird eher dem passieren, der "keine Ahnung" hat.

Jetzt noch die andere Frage, ich will mir gerade für diesen Sound mein ersten analogen Synth holen.
Habt Ihr eine Idee, welcher dafür am passendsten ist?
Es gibt nicht den einen besten analogen Synthesizer für Techno oder was auch immer. Vor allem hoffe ich, dass Du nicht glaubst, dass Dein Sound damit irgendwie "originaler" / cooler / besser klingen wird als mit digitalen Synths / Software-Plugins.
 
Warum ist hier eigentlich immer so eine leicht angreifende Stimmung vorhanden :-D

@Hyp mir ist schon klar, dass es nicht diesen einen Synthesizer gibt und auch dass ich dadurch nicht sofort zu dem Sound komme, zu dem ich will. Aber mir fehlt einfach nach 4 Jahren digitales Produzieren die haptik. Ich denke, dass ich bei analogen Potties viel eher dazu neige rumzudrehen was das zeug hält, als mit meiner Maus mühevoll alles anzuklicken.
 
Aber mir fehlt einfach nach 4 Jahren digitales Produzieren die haptik. Ich denke, dass ich bei analogen Potties viel eher dazu neige rumzudrehen was das zeug hält, als mit meiner Maus mühevoll alles anzuklicken.
Vielleicht wäre dann eher ein DAW-Controller geeigneter.
 
Bei einem DAW Controller muss ich doch trotzdem jeden Potti bis auf das Modwheel und Pitch neu mappen jeweils oder nicht?
 
Vielen lieben Dank an alle! Ihr habt mir schon mal sehr viel geholfen.

Jetzt noch die andere Frage, ich will mir gerade für diesen Sound mein ersten analogen Synth holen.
Habt Ihr eine Idee, welcher dafür am passendsten ist?

Der hier vllt?

https://www.thomann.de/de/dave_smith_instruments_ob_6.htm

Evtl. klein, also ganz klein, anfangen?

http://truenosynth.com/

Wenn nicht den, wuerde ich, rein fuer den voellig spontanen Workflow, irgendwas holen das man zwar per midi ansteuern kann, was aber absolut null recall bzw. speicher moeglichkeiten hat. Dann muss man raus bouncen bzw. recorden, und damit muss man dann leben. So verliert man sich nicht im Frickeln. Aber das ist jetzt nur meine eigene Idee....

Zu den harmonien etc, da sind doch so gut wie gar keine Harmonien in deinen Beispielen drin? Ist echt so absolut gar nicht meine Musik, aber so wie ich die Musik "verstehe" geht es doch eher darum mit viel Automation, langen und kurzen Filterfahrten und Envelope Spielereien eine, oftmals sehr monotone, Melodie so zu unterstreichen, das es fuer den geneigten Hoerer spannend bleibt.

Aber ist wie gesagt nicht meine Welt. Ich mag mehr den oldschool house als minimal techno.
 
Aber mir fehlt einfach nach 4 Jahren digitales Produzieren die haptik.

Sehr guter Punkt, wie ich finde. Ich stelle gerade auch um. Hab lange Zeit ausschließlich ITB gearbeitet, jetzt fange ich an, mir analoges Equipment zu kaufen. Alles viel intuitiver. HAPTIK ist erstaunlich wichtig, zumindest für mich....
 

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