es ist immer die Gui, die klingt.
Vintage GUI = Vintage Klang
moderne GUI = moderner chirurgischer Klang
sicherlich richtig, aber ganz bestimmt nicht das, was meine einsatzarten beeinflusst.
oder um deinen satz etwas umzumodeln: es ist die GUI, die *funktionen bereitstellt*.
vintage GUI=handvoll drehregler, oftmals ohne q und nur eine handvoll ausgewählter frequenzen
moderne GUI=grafische anzeige, zoombarer doppelter analyer mit sidechain-input, lokalisation von frequenzen auf ner klaviertastatur, m/s bearbeitung, anfassbares spektrum etc.
so gesehen, ja, die GUI "klingt" dann auch - aber nur im dem sinne dass man damit eben dann in der tat chirurgischer ans werk gehen kann, schlicht weil so eine GUI das überhaupt erst ermöglicht.
dass zusätzlich dazu das ohr sich massiv von einer schicken vintage GUI beeinflussen lässt steht natürlich ausser frage, aber darum gehts mir bei den vintage-heimern gar nicht so, da gehts mir mehr um "shortcuts", eingeübte handgriffe die ich mit etwas verbinde was ich instinktiv gerade fühle. etwa "braucht bisschen mehr airband" -> pultec auf, höhenknopf gedreht. "braucht bisschen mehr biss in den mitten" -> neve auf, bisschen am mittenknopf gedreht. "braucht mehr mitten aber nicht so bissig" -> harrison auf, bisschen am mittenknopf gedreht.
sicherlich könnte man all diese vorausgewählten frequenzen, die sich dynamisch verändernden qs und die exakte kennlinie der filterung auch im q2 so nachbauen dass man keinen unterschied hört. aber das wär halt sehr aufwendig und nicht gerade dem instinktiven mischen förderlich.
