Export von Audio für externen Mix - Dithern ja oder nein?

[Tomte666]

Hallo!

Ich habe für einen Freund ein paar Gesangsspuren aufgenommen, die ich ihm jetzt schicken möchte damit er sie für den Mix eines seiner Stücke verwenden kann.

Da wir unterschiedliche DAWs haben (er Pro Tools, ich Cubase) möchte ich die Spuren bouncen und ihm die .wav files (44.1kHz, 24bit) schicken.

Meine Frage jetzt: Sollte ich beim bouncen Dither verwenden?
Ich bin mir da unsicher, da er ja mit den files in seiner DAW weiter arbeiten möchte und dann beim Export des fertigen Mix mit Sicherheit Dither hinzukommt.

Ich bezweifel, dass ich da überhaupt einen Unterschied hören kann, würde aber trotzdem gerne wissen, was das theoretisch beste Vorgehen ist.
Kann mir jemand weiterhelfen?

Gruß,
Thomas

 

[SymbiontRecordings]

*DELETED* asche auf mein haupt

 

[LM18]

Das Dithersignal ist ein Rauschen das mit einem Pegel, nahe der unteren Darstellungsgrenze, zugefügt wird.

Ich habe jetzt kurz mal in Cubase probiert.
Ein 24 Bit Ditherrauschen wird da bei ca. -126 dB zugeführt.

Ich habe beim Exportieren von 24 Bit Dateien noch nie gedithered.
Ist mir auch noch nie in den Sinn gekommen und hatte auch noch nie wahrnehmbare Probleme.

 

[ModulationMatrix]

Ein Dither macht ja im Prinzip nichts anderes als alles was oben an 0 db anstößt "abzurunden" (mag mich einer korrigieren wenn ich falsch liege). Dies ist eigentlich nur im limiting der Fall. Wenn du die files mit 24 Bit Wortbreite mit genug Headroom lässt (also alles unter 0 db, kein clipping) kann auch nix passieren und Dithering ist demzufolge nicht notwendig.

Dat is falsch. Genau umgekehrt, Dithering verhindert dass du am *unteren* Rand der Bitauflösung Digitalisierungsartefakte hörst. Es ist also wichtig für Fade-Outs, Hallfahnen in eine musikalische Pause hinein etc.

Gedithert werden sollte nur wenn ein Projekt auf eine niedrigere Samplerate exportiert wird wie z.Bsp. 16 bit. Bei 24 bit Export macht es theoretisch auch Sinn, praktisch aber kaum, weil es wie LM18 schrieb weit unterhalb jeder Wahrnehmungsgrenze liegt.

 

[LM18]

Ein Dither macht ja im Prinzip nichts anderes als alles was oben an 0 db anstößt "abzurunden" (mag mich einer korrigieren wenn ich falsch liege). Dies ist eigentlich nur im limiting der Fall. Wenn du die files mit 24 Bit Wortbreite mit genug Headroom lässt (also alles unter 0 db, kein clipping) kann auch nix passieren und Dithering ist demzufolge nicht notwendig.

Dat is falsch. Genau umgekehrt, Dithering verhindert dass du am *unteren* Rand der Bitauflösung Digitalisierungsartefakte hörst. Es ist also wichtig für Fade-Outs, Hallfahnen in eine musikalische Pause hinein etc.

Gedithert werden sollte nur wenn ein Projekt auf eine niedrigere Samplerate exportiert wird wie z.Bsp. 16 bit. Bei 24 bit Export macht es theoretisch auch Sinn, praktisch aber kaum, weil es wie LM18 schrieb weit unterhalb jeder Wahrnehmungsgrenze liegt.

So ist es.
Wenn das letzte Bit bei -140 dB herumgranuliert hört man dass schlichtweg nicht.

Es ist praktisch unbedeutend.

 

[Nachtschicht]

jup. dithern lieber nur einmal am schluss.

 

[suboptional]

Um die Entscheidung zu umgehen könntest du auch einfach mit dem internen Format der DAW rausgehen, also 32bit float bei Cubase (wenn es das exportieren kann), PT (10) kann das ja mittlerweile auch wie ich gelesen hab.

Aber ich stimm den anderen zu, in der Praxis wird das wohl kaum ne Rolle spielen.

 

[LM18]

suboptional schrieb in #7:

...
Aber ich stimm den anderen zu, in der Praxis wird das wohl kaum ne Rolle spielen.

Die meisten haben in Bezug auf Dither die Paranoia, dass das Ditherrauschen das Signal mit Rauschen versaut, also verrauscht und nicht das Quantisierungsgranulieren im untersten Pegelbereich wenn die Musiken pegellos werden.

Man hat also Angst vor'm Zahnarzt und nicht vor Karies.

Wenn ich ein halbwegs dichtes musikalisches Signal mit durchschnittlich -12 dB RMS (das ist leise ) nehme und mit -35 dBfs Peaklevel eine vollkommen andere Musik zumische, hört man das nicht mehr!

Ich nehme einen Poptitel und mische einen metalgrunzFürstDerDunkelheit drunter und keiner Checkt das.
Stammt noch aus der Zeit als ich mit erfolglos mit subliminalen Signalen und EVP experimentiert habe
Quatschotronic.

Schon zigmal probiert. Es wird praktisch vollkommen maskiert und versendet sich ins Nirwana.
Da kommt dann ein 16 Bit Ditherrauschen mit -76 dBfs gerade recht

 

[Nachtschicht]

sieht aber (zumindest in der theorie) bisschen anders aus, wenn sich das ditherrauschen auf jedem einzelfile befindet und damit summiert.

das wird zwar sicherlich immer noch im völlig harmlosen bereich bleiben (ausser wenns wirklich übelst viele spuren sind), aber kann man sich ja trotzdem sparen wenns doch sowieso nix bringt und man obendrein auch einfach in 24bit (wo quantisierungsfehler auch gemäss deiner absolut korrekten argumentation meilenweit von jeder menschlichen hörschwelle entfernt sind) oder dann direkt 32bit float bouncen kann.

und noch ein ganz anderes argument von linksaussen: einzelfiles mit dithering können auch performance kosten. heutzutage arbeiten viele plugins modernerer bauart ja mit dynamischer last, d.h. sie verbrauchen nur CPU wenn auch ein signal anliegt, aber keine CPU wenn am input nur "digitale stille" anliegt. das kann in der praxis bei sagen wir mal 80 spuren dann schon einen unterschied machen, ob die plugins sich ob des ditherrauschens zum ständigen rechnen eingeladen fühlen

ist natürlich auch pillepalle weil mit einer runde strip silence wieder beigelegt - aber überhaupt ist die diskussion ja bestenfalls eine über theoretische vorteile, in der praxis ists sicherlich jacke wie hose (aber der einfachste und korrekteste weg bleibt natürlich einfach ein export in 32bit fp)

 

[LM18]

Nachschicht

Dass ist die graue Paranoiazone die ich versuche zu ignorieren

Bedauerlicherweise gibt es auch keine griffigen Informationen über dass Dithermanagement von Plugins.

 

[Realist]

Ich habe für einen Freund ein paar Gesangsspuren aufgenommen, die ich ihm jetzt schicken möchte damit er sie für den Mix eines seiner Stücke verwenden kann.

Da wir unterschiedliche DAWs haben (er Pro Tools, ich Cubase) möchte ich die Spuren bouncen und ihm die .wav files (44.1kHz, 24bit) schicken.

Ich habe es bisher immer so gehalten:
Ich nehme auf in 44,1/24. Du wahrscheinlich auch?
Zur Weiterverarbeitung in 24bit, kein Dithern beim Export.
Geh ich auf 16 bit, dithern.
Schickst Du deinem Kumpel jetzt unbearbeitete Spuren weil er sich selbst die Takes aussuchen möchte, könntest Du ihm die Waves auch direkt aus dem Ordner schicken.Wäre halt auch noch ne Möglichkeit.