Erfolgreiche Alben, zu Hause produziert (Springsteen: Nebraska)?

[Lobotomeandyou]

Mike Oldfield und seine Tubular Bells kennt hier keiner mehr??? Das ist doch DIE Referenz für alles selbermaking.

Stimmt! DAS Paradebeispiel! Der Startschuss auch für Virgin Records. Witzige Überschneidung zum Quiz bei Sonstiges.

Tubular Bells ist auch ein Paradebeispiel dafür, was damals schon mit relativ kleinen Mitteln im (Fast)Alleingang möglich war.

 

[Ash-Zayr]

die ersten Alben von Jean-Michel-Jarre dürften auch in die Kategorie "Pionier seiner Zeit und one-man-alone" fallen...

Auch Prince hatte meiner Meinung nach Werke der frühen Phase, bei der er fast alle Instrumente selbst eingespielt und aufgenommen und sich selbst produced hat

 

[Gast92251]

WARUM ist das wichtig, welche Alben ZUHAUSE produziert wurden?
Etwa Bestätigung erhalten, dass es ganz gut möglich ist und man es doch nett hat, daheim?


(wenn wir wüssten, wie viel Zeug Zuhause vor/produziert oder optimiert oder editiert/komponiert/gemischt/aufgenommen usw. usw. wurde, gerade bei den erfolgreichen Profis... Das aber erzählen die meisten Erfolgreichen ja nicht. Logisch

 

[Lobotomeandyou]

WARUM ist das wichtig, welche Alben ZUHAUSE produziert wurden?

Naja, mir stellt sich schon die Frage ab und zu, ob der Konsument wirklich in jedem Fall unbedingt Hochglanzprodukte haben will, oder ob Ecken und Kanten, die auf gewisse Produktionsmängel zurückzuführen sind, Anklang finden könnten? Ob Schlichtheit und spartanische Arrangements nicht vielleicht (wieder) en mode werden könnten?!

 

[Saurus]

WARUM ist das wichtig, welche Alben ZUHAUSE produziert wurden?
Etwa Bestätigung erhalten, dass es ganz gut möglich ist...daheim?...

Für Ash-Z. als hoffnungsschwangeren Plan-B

 

[Kollege]

http://www.pastemagazine.com/blogs/lists/2012/01/10-great-albums-recorded-at-home.html

 

[Cruba]

...die Phil Collins Skizzen sind ja cool......

Aus meiner Erinnerung, was ich damals über den Phil Collins Track "In the Air tonight" gedacht habe, muss ich sagen, das mein damals noch sehr junges "Audio Gedächtnis" absolut geflasht war. Die ganze Stimmung des Tracks, dieser ruhige, elektronische Sound und der Gesang. Ich wollte das damals immer wieder hören, weil es mich immer in eine ganz bestimmte Stimmung befördert hat, die zum dem Zeitpunkt nur dieser Track drauf hatte. Das war so'n bischen wie im Aufzug "Kellergeschoss -3" drücken, aber der Aufzug fährt nur so tief, wenn Du den Schlüssel vom Hausmeister hast.

(Seltsamer Vergleich, oder?)

Jo, es gibt ein Interview in dem beschrieben wird, wie alle aus den anderen Räumen kamen, als er das Demo von In the air tonight beim Label präsentierte, weil niemand den Sound fassen konnte. Die The West Side Demo ist für mich das Highlight, einer der besten Songs von ihm für mich und dann dieses Demo dazu. Da erhält man mal einen echten Einblick was man aus einer Idee machen kann und wie das Herausarbeiten funktioniert.

 

[musicdevil]

Naja, mir stellt sich schon die Frage ab und zu, ob der Konsument wirklich in jedem Fall unbedingt Hochglanzprodukte haben will, oder ob Ecken und Kanten, die auf gewisse Produktionsmängel zurückzuführen sind, Anklang finden könnten? Ob Schlichtheit und spartanische Arrangements nicht vielleicht (wieder) en mode werden könnten?!

Das kann man so und so sehen.
Ich höre mir gerne mal Musik auf zb. YT an, welche ganz sicher "zu hause" entstanden ist und die alles andere als nach "Hochglanz" klingt, also mit ganz vielen Ecken und Kanten, inklusive dem Billigmikrofon usw. Ob ein Song das gewisse "Etwas", bzw. "Charme" hat, hört man glaub ich auch so. Ich glaub aber nicht, dass ein Label/Vertrieb das vor allem "in dem Zustand" vermarkten würde.
Selbst bei paar Millionen YT Klicks, würde es höchstwahrscheinlich nochmal "richtig" aufgenommen werden.

 

[Hyp]

WARUM ist das wichtig, welche Alben ZUHAUSE produziert wurden?

Naja, mir stellt sich schon die Frage ab und zu, ob der Konsument wirklich in jedem Fall unbedingt Hochglanzprodukte haben will, oder ob Ecken und Kanten, die auf gewisse Produktionsmängel zurückzuführen sind, Anklang finden könnten? Ob Schlichtheit und spartanische Arrangements nicht vielleicht (wieder) en mode werden könnten?!

Das entscheidet sich daran, ob es als schlüssig, als passend empfunden wird. Alles was passiert in einem Stück, übt eine Funktion im Gesamtkontext aus. Die Frage ist also nur: Fügt sich alles zu einem schlüssigen Bild zusammen, oder nicht. Unterstützen etwaige Mängel die Message, oder nicht.

 

[Gast92251]

Seh ich wie Devil.
Habe selbst hier in diesem Forum schon ein paar wirklich hochwertige professionelle Mischungen gehört: diese Songs waren dermassen sauber, frequenzmässig perfekt getrennt und klar gemischt, absolut tight und getuned - dass sie schon wieder TOTAL LANGWEILIG waren....
Ergo: gähn.
Ich sage: Lieber mehr Schmutz, Dreck (und ein paar Verspieler, paar leichte Versinger) wagen.
Ebenso: Auch mit Billig-Mikro und n paar Freeware-Plugins bekommt man tolle Songs hin.

 

[Ash-Zayr]

Verspieler und Versinger haben in keiner Produtkion etwas zu suchen...sowas bewusst drin zu lassen, ist für mich kein legetimes Stilmittel, sondern dann wohl eher Zeitdruck, Faulheit oder Schlendrian geschuldet.....Schmutz und Dreck sind aber erlaubt....

 

[Gast92251]

Meine, die Künstlerin Björk hat viele ihrer Tracks irgendwo in der einsamen Natur irgendwo in Island auf ihrem Laptop komponiert, dort ihren Gesang aufgenommen und verfrickelt. Viele Songs wurden dann final sogar so belassen...

 

[Tom81]

WARUM ist das wichtig, welche Alben ZUHAUSE produziert wurden?
Etwa Bestätigung erhalten, dass es ganz gut möglich ist und man es doch nett hat, daheim?

Mensch. Auch wenn ich die Worte "zu Hause" in der Überschrift benutzt hab' (irgendwie muss man ja knapp andeuten, in welche Richtung es geht): Auf welchen geographischen Koordinaten und ob die Aufnahmen zu Hause, im Schrebergarten, im Wohnmobil oder im Bunker-Proberaum entstanden sind, ist doch hier nicht das Thema.

Vielleicht kennt jemand den Film Begin Again. Da wird ein Album an allen möglichen Orten in der Stadt aufgenommen. Das ist nicht zu Hause, aber wie im Durchschnitts-Schlafzimmer auch unter einfachsten Umständen produziert. Lief hier im Programmkino als Can a Song Save Your Life?.

 

[Gast92251]

Verspieler und Versinger haben in keiner Produtkion etwas zu suchen...sowas bewusst drin zu lassen, ist für mich kein legetimes Stilmittel, sondern dann wohl eher Zeitdruck, Faulheit oder Schlendrian geschuldet.....Schmutz und Dreck sind aber erlaubt....

Blödsinn. Es geht hier nicht um tonale Patzer wie falsche "Tonart" oder "völlig am Quantisierungsraster vorbei"... Es geht um dezente "Fehler", wie groovende Timingschwankungen oder leichte Gesangseventualitäten im Cent-Bereich usw. = Es geht also um Luft und Leben - denn das fehlt vielen Songs heutzutage. Da diese komplett digital zurechtgepitched und hart quantisiert wurden. Da lebt nix mehr, das langweilt nur, da voraussehbar und fast schon statisch... Hör dir alte Platten aus den 70er an, Funk oder Soulscheiben u.a. frühes handgemachtes analoges (?) Elektrozeugs...

 

[Ash-Zayr]

ok, verstanden....das geht dann schon Richtung "Mikro-Timing" und "laid-back", wozu es ja auch einen hot thread vor kurzem gab....

 

[Gast92251]

@ Tom81: wegen ZUHAUSE, Mensch, is mir doch klar gewesen! hehe daher auch mein - im Kern doch mit einem deutlichen Zwinkern versehenes - Posting. Rest der Antwort dürfte das ja auch erklärt haben. Interessantes Thema dennoch, ja.

 

[Ash-Zayr]

spannender ist die Frage nach der Motivation der Künstler, so vorzugehen....immer in der Hoffnung, dass die Plattenfirma so ein Werk auch veröffentlicht:

Möglichkeiten:

- möchte sich lossagen von einem Produzenten, Audio-Personal ==> eigene Kontrolle/Regie
- kein Vertrauen in andere Studio-Musiker ==> spielt alles lieber selbst, sofern Multiinstrumentalist
- Budget für Studiozeit usw sparen wollen ==> kann sicher 6-7 stellige Summen einsparen, wenn es klappt, ein später gut verkauftes Album ohne entsprechend Produktionskosten erstellt zu haben
- Zeitdruck...Ideen, Material und Wille sind jetzt da, aber Vertrag fordert noch kein neues Album, Studio noch nicht gebucht, keine Musiker verfügbar, kein Produzent engagiert....==> Album wird somit "außerplanmäßig" vom Künstler abgeworfen....
- man hat noch gar keinen Vertrag, Label, Budget....==> zwangsweise selbst machen und dann das Produkt zu vermarkten versuchen..das wäre so der klassische Oldfield Tubular Bells gewesen..

 

[Tom81]

@ Tom81: wegen ZUHAUSE, Mensch, is mir doch klar gewesen! hehe daher auch mein - im Kern doch mit einem deutlichen Zwinkern versehenes - Posting. Rest der Antwort dürfte das ja auch erklärt haben. Interessantes Thema dennoch, ja.

Alles klar. Kam für mich nich rüber, sorry

 

[Lobotomeandyou]

Das entscheidet sich daran, ob es als schlüssig, als passend empfunden wird. Alles was passiert in einem Stück, übt eine Funktion im Gesamtkontext aus. Die Frage ist also nur: Fügt sich alles zu einem schlüssigen Bild zusammen, oder nicht. Unterstützen etwaige Mängel die Message, oder nicht.

Ja, und das ist der Vorteil der "Heimproduktion". Im Gesamtkontext ist die Produktion immer authentischer und natürlicher als die Aufnahme im Profistudio. Wer schonmal in einem auswärtigen Studio etwas aufgenommen hat, weiß, was ich meine. Die Atmosphäre ist eine andere und wirkt sich auch auf die Aufnahmen aus. Allein die Faktoren Zeit und freie Zeiteinteilung spielen ja auch 'ne Rolle. Für kreative Prozesse ist das Arbeiten in einer nichtprofessionellen und heimischen Atmosphäre ggf. enorm von Vorteil.

 

[Cruba]

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