EQ-Sweeping - Kernfrequenz hören ?

[SynthRock]

In dem Mixing-Script (Audioworkshop) wird über das sog.
Sweepen bei der EQ-Bearbeitung gesprochen.

Wie hört man den nun genau diese Eigenresonanzen bzw. Frequenzen, wenn man
"schmalbandig" den Bereich mit starker anhebung abfährt ?

Gibt es da charakterristiche Merkmale, bzw. wie geht Ihr dabei vor ?

Gruß

 

[ralvieh77]

High,

Gain voll auf, Q sehr schmal einstellen,dann mit dem Freq.Regler langsam durch den
gesamten Regelbereich fahren.

Dir werden dann Stellen auffallen,an denen es nicht besonders störend ist,an anderen sind
sehr stärke Resonanzen hörbar,die dann mit Gain & Q entschärfen.

( Handelt sich meist um Mumpf in den Tiefen und oft Ä,Ö,Ü Resonanzen die nerven.
Speziell in den Tiefen kannst du mit partiellem Absenken und Anheben unterschiedlicher Frequenzen Bass & Bassdrum trennen und jedes Instrument für sich druckvoll & hörbar machen )

Das musste einfach ÜBEN..ÜBEN......,dann läuft das irgendwann wie von selbst.

Wenn du die möglichkeit hast,übe mit einem Hardware EQ,das intuitive anfassen und regeln
der Parameter mit Potis gibt ein viel besseres Gefühl als das rumeiern mit der Maus.

Greetz RALVIEH

 

[SynthRock]

ralvieh77.
Besten Dank für Deine Erklärung zur vorgehensweise.
Soweit habe ich das ja verstanden.
Es ist halt sehr schwer dabei richtiges und falsches zu beurteilen.

Ein Beispiel ist z.B: die Snare.
Bei ca. 2Khz hört sich die jetzt wie tropfender Wasserhahn an.
Das würde mich jetzt nach meinem persönlichen Hörfempfinden massiv stören.
Aber, ob das jetzt genau "die" Frequenz ist, die es gilt herauszufiltern weiß ich nicht.

 

[CUT]

wenns schmerzt im Ohr runter, wenns gut tut rauf!

klingt komisch is aber so!

was du als unangenehm empfindest wird auch deinen mix unangenehm beeinträchtigen!
is von instrument zu instrument, sicher auch von Ohr zu Ohr verschieden!

Einfach ausprobieren!

Und frequenzen die mal sowieso unnötig sind einfach cutten...
zB Snare: da tut sich unter hundert Hz nicht allzu viel! kannste ruhig rausnehmen!

aber bei der BD würde ich höhen drinnelassen für den "Kick"!

wie gesagt... musst du selbst entscheiden! und gut ist was gut klingt!

aber wie ralvieh77 bereits gesagt hat...

Übung macht des meister!

Liebe Grüße aus Österreich!

 

[Jenner]

Aber, ob das jetzt genau "die" Frequenz ist, die es gilt herauszufiltern weiß ich nicht.

Versuch macht klug.
Zieh sie doch einfach mal raus und höre was sich dabei verändert und ob es davon besser oder schlechter wird. Dabei auch ruhig mit verschiedenen Bandbreiten rumexperimentieren und den bypass zum Vergleichen benutzen.

 

[CUT]

was dir vielleicht noch hilft ist ein analyzer wie voxengo SPAN! is ein freeware tool... einfach mal googln!

ich leg mir den meistens beim mischen ohnehin auf die summe und der lässt mich dann beim durchsweepen rein den Q- Bereich hören....

 

[alpenjodel]

Du scheinst ein generelles Problem mit der Snare zu haben,hab mal auf Deiner Myspaceseite reingehört,geb der Snare mal etwas mehr Bassanteile,so um die 150-300Hz das die mal etwas kraft bekommt,dann klingt die auch nicht mehr so Mittig.

Ansonsten nicht extrem laut schmalbandig anheben,nur Sweepen wenn Du beim normalem hören etwas störendes raushörst,dann erst schmalbandig sweepen um die Stelle Frequenzmässig genau zu orten und rausschelen mit dem EQ.
Ansonsten braucht man das nicht sweepen.

Es sei denn Du hast eine Instrumentenspur im Verdacht die sich in einem Frequnzbereich störend auf den Gesammtmix auswirkt,dann kann man da mal durchsweepen wenn der Mix läuft und mal absenken.

Aber nur da wo es nötig ist,sonst wird der Mix dünn und fade klingen,weil viele dann hingehen und dann noch weiter sweepen und sich sagen,oh,da klingt es aber auch unschön wenn ich 15 db schmalbandig anheben,also ist das ein böser Frequenzteil der ebenfalls raus muss uswusw und nachher bleibt nix mehr vom Sound übrig.
Ausser quiekquäk.

 

[CUT]

oh ja... hab ich vergessen! natürlich nicht übertreiben!

danke alpenjodel!

 

[ralvieh77]

High,

Vielleich das wichtigste,erst jetzt,du darfst natürlich niemals Ziellos RumEQen,das macht
keinen Sinn.

Wenn das Signal Perfekt ist GEIL,dann wird das mit EQ nicht besser.

Wenn dir etwas nicht gefällt,versuch das im Kopf zu analysieren und dann überlege,mit
welchen Werkzeugen du vorgehst,erst wenn du dir übers Ziel klar bist, sollte überhaupt
ein EQ oder Comp zum Einsatz kommen.

Das erfordert einfach viel Übung und Hörerfahrung,ist aber mit dem entsprechenden
Einsatz machbar.

Du packst das

Greetz RALVIEH

 

[SynthRock]

Holla, hier hat sich aber jetzt was getan !

@CUT,Jenner ,alpenjodel ,ralvieh77

Besten Dank für die tollen Tipps.
@Jenner, das mit der Snare werde ich auf jeden Fall mal checken.
=> Kann aber auch am Set des EzDrummers liegen, die Pearl klingt einfach zu transparent.
Habe mit der Sonor da bessere Ergebnisse erziehlt.
Vielleicht sollte ich auch mal noch weniger Teppich geben.

@ralvieh77
Was den EQ angeht, sweepe ich jetzt nicht wie ein wahnsinniger durch alle Spuren, und versuche krampfhaft irgendetwas störendes zu finden.
Was gut klingt bleibt auch so.
Bei der BD setzte ich z.B. bei 63-80Hz, und ca. bei 5Khz (schmalbandig) für den Kickanteil rauf.

@CUT
Danke, werde mir den voxengo gleich mal runterziehen.

Gruß

 

[moosi]

Wenn Dein EQ einen Notchfilter hat, kannst Du mit diesen sehr gut störende Frequenzen bzw. Resonanzen herausarbeiten bzw. erkennen.

 

[JayT]

Hi,

Wichtiger Tipp: Nicht nur Solo abhören, sondern auch während der ganze Mix läuft arbeiten bzw. am EQ schrauben. Man hört zwar die Auswirkungen schlechter, dafür genau im Mix-Kontext, in dem die Spuren später ja auch reinpassen müssen. Sehr nützlich wäre da eine "Solo-In-Place" Funktion (oder vergleichbares), bei denen das Solo-Schalten einer Spur die anderen Spuren nicht auf 0, sondern nur leiserer stellt. Das ist dann meistens die beste Kombination aus "Lupenfunktion" des Solo-Schalters und dem Einpassen der Spur in den Mix.

Analyzer wie Voxengo Span kann ich auch empfehlen, allerdings nur als grobe Übersicht.
Zu viel Vertrauen kann man Analyzern im Musikbereich nicht schenken.
Und: Man muss schon vorher wissen, wonach man sucht. (Leider!)

Beim durch-sweepen der Frequenzbereiche muss es IMO nicht immer
max. Gain und max. Q sein. Damit habe ich eher schlechtere Erfahrungen gemacht.
Das Problem kann nämlich sein, dass das EQ Plugin oder irgendwas dahinter zerren anfängt und das dann die Beurteilung der Frequenzen schwer macht.
Außerdem findet man dann nur schwer breitbandigere Bereiche, die rausgehoben oder abgesenkt werden sollen.

Und noch mein letzter Tipp: Nicht nur beurteilen, ob die Spur oder das Instrument jetzt "besser klingt" oder nicht sondern auch (je nachdem, was man erreichen will):
- weiter vorne, weiter hinten
- Natürlichkeit und Ausgewogenheit oder künstlich (zweckdienlich/gewollt oder eben nicht)
- Soundelement ("plong" bei Snare, Anschlaggeräusch vom Stick bei Snare, Druck, .....)
- Stereo-Ortbarkeit
- Durchsetzungsfähigkeit (mit weniger Lautstärke immer noch gut hörbar)
- punchiger oder fetter
- Einfluss auf andere Effekte des selben Signals (z.B. nachgeschalteter Kompressor)
-....

lg. JayT.

 

[Tomstein]

Moin.

Vielleicht noch als kleine Ergänzung zum Beitrag über meinem:

Wenn Du bei einem Sound Frequenzen im Präsenz-Bereich sehr stark cutten musst, um Ohrenschmerzen zu vermeiden, kann es schon mal vorkommen, dass anschließend nicht mehr genug von dem übrig bleibt, was den Sound im Arrangement durchsetzungsfähig macht. Anstatt in diesem Fall immer weitere EQ-Artistik zu betreiben, empfiehlt es sich hier oftmals, den Sound (wenn möglich) durch einen anderen zu ersetzen, der in angenehmer klingt, bzw. weniger oder gar keine Resonanzen in dem fraglichen Bereich aufweist. Das spart nicht nur Arbeit, sondern wird am Ende auch besser klingen.

LG,

T.

 

[Signalschwarz]

# "Gain voll auf, Q sehr schmal einstellen,dann mit dem Freq.Regler langsam durch den
gesamten Regelbereich fahren. "

Dazu solltest Du auch einen EQ wählen der eine hohe Filtergüte zulässt und mit einer starken Verstärkung dienen kann, ein Hardware-Klon und ähnliches wäre hier fehl am Platze. Ich würde hinzufügen das man von "unten nach oben", also von den niedrigen Frequenzen hin zu den hohen, sweepen sollte, damit die Ohren nicht so schnell ermüden.



# "wenns schmerzt im Ohr runter, wenns gut tut rauf!

klingt komisch is aber so! "


Wenn man mit einem Kerbfilter und starker Verstärkung durch's Frequenzspektrum fährt, klingt alles komisch, da wird nicht's "gut tun".




# "was dir vielleicht noch hilft ist ein analyzer wie voxengo SPAN! is ein freeware tool... einfach mal googln!

"

Ich bezweifel mal ganz stark das der dir eine Resonanz aufzeigen wird...




# "ich leg mir den meistens beim mischen ohnehin auf die summe und der lässt mich dann beim durchsweepen rein den Q- Bereich hören...."

# "Kann aber auch am Set des EzDrummers liegen..."

Du versuchst hoffentlich nicht Störfrequenzen in einem aufbereiteten SampleSet zu finden? Ich denke der Hersteller wird das schon übernommen bzw. schon das entstehen weitgehend vermieden haben.

Was hast Du denn nun überhaupt vor? Technisches oder musikalisches Entzerren?




# "Wichtiger Tipp: Nicht nur Solo abhören, sondern auch während der ganze Mix läuft arbeiten bzw. am EQ schrauben. Man hört zwar die Auswirkungen schlechter, dafür genau im Mix-Kontext, in dem die Spuren später ja auch reinpassen müssen."

Auch hier wieder: Was denn nun? Es geht um Sweeping und nicht um's Sounddesign mit dem EQ. Man sollte nicht sweepen müssen um z.B. den Kick bei einer Bassdrum oder den Teppich bei einer Snare zu "finden"...




# "Zu viel Vertrauen kann man Analyzern im Musikbereich nicht schenken. "

Aber gerade was das LowEnd betrifft meist mehr als HR-Räume mit HR-Monitoren.




# "Das Problem kann nämlich sein, dass das EQ Plugin oder irgendwas dahinter zerren anfängt und das dann die Beurteilung der Frequenzen schwer macht."

32-Bit-float. Da zerrt nix. Und ein eventuelles Plugin dahinter kann man ausschalten, wobei ich das gar nicht erst aktivieren würde, bevor nicht sauber entzerrt ist.




# "Wenn Du bei einem Sound Frequenzen im Präsenz-Bereich sehr stark cutten musst, um Ohrenschmerzen zu vermeiden, kann es schon mal vorkommen, dass anschließend nicht mehr genug von dem übrig bleibt,"

Das liegt meiner Meinung nach daran das viele Leute die Grundfrequenzen nicht kennen, das klingeln/dröhnen an diesen Stellen als Störfrequenz gedeutet und gecuttet wird, ist klar das dann der Sound wegbricht.

 

[alpenjodel]

Kennt ihr diesen bunten schönen Vogel mit dem etwas begogenem Schnabel?

Der scheint ja hier rumzufliegen.

Oder gibts hier ein Echo?

 

[RefinedRough]

Ein guter Tipp beim filtern (hab ich mal irgendwo in nem Fachmag gelesen und handhabe ich so auch oft erfolgreich):

Die störende Frequenz rausfiltern, bis man es als angenehm empfindet. Und dann wieder die Hälfte zurück! Weil man sehr gerne die Gefahr läuft, zu viel zu töten wenn man sich länger darauf fokussiert.

 

[Signalschwarz]

@ alpenjodel:

Wie meinen?

 

[alpenjodel]

digital_dominion schrieb:
@ alpenjodel:

Wie meinen?

Verstehst Du jetzt?

 

[Signalschwarz]

Was Du beschrieben hast habe ich verstanden, nur worauf Du dich beziehst nicht.

 

[birdseedmusic]

Moin

Stopp Stopp Hilfe Hilfe! Ich seh hier schon einen Haufen verunsicherter Mix-Newies wie verrückt in ihren Spuren herumsweepen, auf der Suche nach DEER Todesfrequenz in der Snare.

Man kann es nicht oft genug sagen: Wenn man mit einem schmalbandigen Filter durchsweept, klingt JEDE Frequenz furchtbar: im Bassbereich dröhnend, in den unteren Mitten pappig, in den oberen Mitten kreischend.

Deshalb immer erst das Instrument anhören: Nervt mich da ein Ton? Ist da eine bestimmte Frequenz, die negativ heraussticht?

Und dann erst die Frequenz mit dem EQ absenken. Alles andere macht keinen Sinn. Eine Frequenz, die man schon als Musiker kaum hört, nimmt der Zuschauer erst recht nicht wahr.

lg
bird