Entblößt

[Teestunde]

Was könnte man noch nehmen:

Wie Schmetterlinge
im haarfeinen Sieb...

Aber nee, das ist fast das Gegenteil von löchrig...

 

[artname]

Aber nee, das ist fast das Gegenteil von löchrig...

Yo!

 

[mWermut]

..im rostigen Sieb..

?

 

[artname]

Danke @mWermut , DAS war auch mein erster Gedanke. Aber wer hat schon gern Rost im Kopp? Ehrlich, bei soviel Offenheit geniere ich mich.

 

[Teestunde]

Eigentlich kannst du es stehen lassen. Denn ein Sieb kann über seine natürliche Funktion hinaus löchrig sein. Besonders ein feines Schmetterlingsnetz.

Oder du nimmst gleich "Schmetterlingsnetz":

Wie Schmetterlinge
im Schmetterlingsnetz
deines Erinnerns...

 

[Teestunde]

Wie Schmetterlinge
im schadhaften Sieb... - Hm!

 

[artname]

Oder du nimmst gleich "Schmetterlingsnetz":

Ohne SIEB hinge wiederum verLIEBT zu unvorbereitet in der Luft.
"Schadhaft" wäre mir zu deutlich, zu sehr Holzhammer. Vergessen, Aussterben usw. ist mE mit dem Begriff "Schaden" schlecht beschrieben.

 

[Teestunde]

Stimmt.

Wie Schmetterlinge
im heischenden Sieb... - Das ist aber eine ganz andere Farbe.

 

[artname]

Kinnings, ich liebe es, gemeinsam zu spinnen!

wie Schmetterlinge
im morbiden Sieb
des Erinnern...

Das finde ich vornehm genug.

 

[Teestunde]

Ich war gerade bei "im brüchigen Sieb"... Das ist fast so ähnlich.

 

[verflixte13]

Was meint ihr? Peinlicher Fehler oder einfach locker stehen lassen wie bei "Marmorstein und Eisen bricht"?

ganz offen gesprochen > … ich weiß es nicht!

ich halte es auch nicht für einen „peinlichen fehler“,
aber „vielleicht“ für einen vermeidbaren? …

die Schmetterlinge, die sind für mich einfach „ausgebrannt“,
und die „Motte“, die nach dem licht(der liebe) strebt …
die würde mir „rein persönlich“, gerade in der textlichen Beziehung
zum gnadenlos „löchrigen Sieb“, einfach besser zusagen …

ok … *zugegeben -> ich liebe „manchmal“ eben auch „tragische“ bildverbindungen … LG

 

[artname]

Ich war gerade bei "im brüchigen Sieb"... Das ist fast so ähnlich.

Brüchig kommt dem Problem näher. hat aber nicht die noble Blässe von "morbid". Das höre ich die 80jährige Dame von Welt vornehme näseln.

 

[Teestunde]

Morbid ist vornehmer, wenn du es darauf anlegst. Brüchig gefällt mir persönlich besser. Leider muss ich mich jetzt ausklinken. Hat Spaß gemacht.

 

[artname]

@verflixte13 , deine Kritik ist rein zufällig, aber auch völlig unberechtigt, etwas unter den Tisch gefallen. Deine Motten sind wunderbar skurril und ev. total passend. Kommt auf Musik an. Läge was von den goldenen 20igern in der Luft, fände ich die Motten geil. Wäre die Vertonung moderner, würde ich vielleicht die (aussterbenden) Schmetterlingen bevorzugen. Die Motten sind ja eher resistent wie Kakerlaken. - Was meinst Du?

@Teestunde , "morbid" ist mE ein zarter Kompromiss zwischen dem Grau-en des Alterns und der Schönheit später Liebe. Es gibt mE keine Wahrheit. Nur eine persönliche Rechtfertigung des Lebens...

 

[samdabam]

Also für mich persönlich hat morbid eine zu negative Konnotation. Wie wäre es mit „im verwitternden Sieb“ - vielleicht nicht so schön singbar...vielleicht „verwitterten“

Zu den Motten: Das weckt bei mir ebenfalls eher negative Bilder, da ich persönlich sofort an Kleidermotten und an den Spruch „Da kriegst du die Motten“ denken muss. Beides keine positiven Motten-Assoziationen. Ich würde beim Wort Schmetterling bleiben. Aber vielleicht geht es anderen anders.

 

[artname]

@samdabam , interessante Diskussion. Was bestimmt das ästhetische Empfinden? Ich denke. wie vermutlich auch die verflixte13, an "Männer umschwärmen mich / wie Motten das Licht". Das ist natürlich ein schöner Bezug für meinen Text.

Bei morbid denke ich an noble Blässe - der Mediziner eher an kränklich.

Kurz: Ich vermute, im Liedtext wirkt im Hintergrund immer unsichtbar eine Schlagerästhetik mit. Obwohl ich mich als wissbegierig einschätze, liebe ich auch die zarte Weltfremdheit der Kunst

 

[verflixte13]

@verflixte13 , deine Kritik ist rein zufällig, aber auch völlig unberechtigt, etwas unter den Tisch gefallen. Deine Motten sind wunderbar skurril und ev. total passend. Kommt auf Musik an. Läge was von den goldenen 20igern in der Luft, fände ich die Motten geil. Wäre die Vertonung moderner, würde ich vielleicht die (aussterbenden) Schmetterlingen bevorzugen. Die Motten sind ja eher resistent wie Kakerlaken. - Was meinst Du?

lieber @artname … ich vermute, dass wir uns beide darüber einig sind,
dass es hier kein richtig oder falsch geben kann …

wirklich „modern“ … wären gerade die „Bienen“ … (aber *autsch, bitte nicht! )
ein immer zartes/zerbrechliches/wunderschönes wesen bleiben die Schmetterlinge
aber eine Motte? … welch` ein hässliches „Entchen“! das keiner will und auch
keiner wirklich braucht …

du hast völlig recht damit … -> es kommt nun auf die musik/melodie/stimmung an
und auf deine leitlinie als texter … da könnten viele „insekten“ eingegliedert werden …

und NUR DU kannst jetzt entscheiden, wohin du deinen text verordnen willst … LG

 

[TheButcher]

wie Motten das Licht"

hmmmm....hab da (wie Millionen Andere) gleich den NENA song im Kopp...genau wie du und ich

denke @samdabam Einwände sind in dem Fall berechtigt; es sollte wohl nicht zu dark werden....andererseits; die "Motten" im Nena song tuen der guten Laune dort auch keinen Abbruch....alles nicht so leicht

 

[Turquoise]

Ich finde, "morbides Sieb" eine . . . naja, seltsame Formulierung. Einmal morbid, was ja "Morbus" also Krankheit enthält. Und dann auch Sieb.
Der Kerngedanke eines Siebes ist ja nicht, dass es durchlässig ist (das ist auch ein Rohr), sondern dass es filtert, also Dinge voneinander trennt. (Von daher hätte ich, auch wen ein wenig Tautologie / Pleonasmus drinsteckt, auch mit "löchrigem Sieb" nicht sooo große Probleme - das wäre nämlich eines, dass die Dinge nicht mehr richtig voneinander trennt...)

Wenn die Schmetterlinge so wichtig sind (Motten als Bild finde ich auch nicht gut - sie zerstäuben so schnell, wenn man sie berührt, außerdem sind Lebensmittel- und Kleidermotten eine recht eklige Angelegenheit...) - wenn also die Schmetterlinge so wichtig sind, würde ich vielleicht sagen

im offenen Käfig
deines Erinnerns

BTW: die "phantastischen" Beine sind auch schon ganz schön ausgenudelt als Bild... Überhaupt verwendet die erste Strophe eine viel zu allgemeinvertraute Bildsprache, um dann später mit sowas Krassem wie "morbides Sieb" zu kommen. Sprich: in sich selbst harmonisch (i.S.v. stimmig) ist das Ganze wahrscheinlich noch nicht.

 

[SoulFrontier]

wie Schmetterlinge
im löchrigen Sieb

weg von der imo problematischen Beschreibung des Siebes:

wie Schmetterlinge
(die) flattern im Sieb
(flatternd im Sieb)
Deiner Erinnerung
Du bist verliebt