Elektronische Kicks welcher Comp. benutzt ihr so ??

[Kuno]

So wie sich der Thread hier liest, geht's doch eher darum, daß jemand einen Kompressor einsetzen will, weil er meint, er müsse einen Kompressor einsetzen, und nicht weil das Material danach verlangt.

 

[LM18]

So wie sich der Thread hier liest, geht's doch eher darum, daß jemand einen Kompressor einsetzen will, weil er meint, er müsse einen Kompressor einsetzen, und nicht weil das Material danach verlangt.

Diese Unsicherheit wäre ja das Normal.

Also.
Deswegen hier die Frage nach der Regel

Wann muss man denn einen Kompressor auf einer Kick einsetzen?
In welcher Dosierung?

Welcher Zustand des Kicksignals bedingt die Anwendung eines Kompressors auf dem Kicksignal?
Was ist die Begründung?

Ich bin ja echt gespannt.

Vielleicht ergeben sich ja Argumente und Attribute über die Bauch- und Richtigkeitsgefühle hinaus

 

[Kuno]

Das sind sehr seltsame Fragen, die man sich eigentlich selbst beantworten kann, wenn man weiß, was ein Kompressor macht.

Mit einem Kompressor könnte man z.B. die Attack-Phase des Kicks betonen.
Meistens betont man jedoch auch automatisch die Release-Phase mit, was meist nicht so doll klingt.

Generell muss ich sagen, daß ein herkömmlicher Kompressor auf Kicks seltsenst Sinn macht.
Speziellere Tools wie z.B. der Sonnox Limiter (mit seiner Enhancing-Funktion) sind da schon eher sinnvoll.

Aber wie einige hier schon sagten, sucht man sich viel eher einfach ein Sample das passt. Das kann man dann später noch mit EQ besser einbetten und das war's.
Was an dieser Stelle noch ein Kompressor soll, ist mir völlig schleierhaft (in der Praxis würde man auch eher noch andere Samples drauf layern).


Von daher:
Wenn man schon die Frage stellt, wann man einen Kompressor auf einem Kick verwenden soll, dann lautet die einzig richtige Antwort:
"Niemals. Lass die Finger davon."

 

[LordOfMixing]

Also ich benütze sehr gerne den Kompressor auf Kicks, auch herkömmliche.

Ich finde das der Kompressor ein mächtiges Tool ist. Meistens benötige ich es für den Sound, da ich nicht nur mit meinen Tracks zu tun habe, ich glaube hier liegt der grosse Unterschied.

 

[Gel Mitglieder 67478]

Von daher:
Wenn man schon die Frage stellt, wann man einen Kompressor auf einem Kick verwenden soll, dann lautet die einzig richtige Antwort:
"Niemals. Lass die Finger davon."

Es kommt doch echt voll und ganz auf die Musik an?

 

[LM18]

Also mein allergrößtes Motiv einen Kompressor musikalisch einzusetzen ist simpel Hoffnung.

Die Hoffnung, dass der Einsatz des Kompressors irgendetwas geiles macht
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Ich glaube 98,5% der ganzen Audiohirten probieren einfach nur herum und das war's.
Das ist die Regel und das Protein der Musikproduktion. Ausprobieren.

Ein britischer Produzent (Richard Manwaring) sagte einmal zu mir:

"If it sounds thin double it, if you are in doubt compress it."

 

[Gel Mitglieder 58746]

Kompressoren sind mächtig aber ich finde sie werden massiv überbewertet. Wofür kann man einen Kompressor alles nutzen...

1) Als Rythmus Pump Effekt durch Sidechain
2) Als Ducker um Signale an bestimmten Stellen zu Ducken
3) Als Klangformungsgeber wenn es um zb. das heraufholen von Decay geht (zb. bei Bässen)
4) Als Thicker über den Send, kann man ein Komprimiertes Signal dem Original bei mischen
5) Als Homogenisierer (Multiband, Dualband)
6) mit M/S Compression kann man dem Mix oder dem Instrument auch noch mal einiges an Klang Veränderung geben.. obs gut is sei mal dahin gestellt.
7) In Kombination mit einem EQ wird daraus ein Aktiv EQ - und bei Mehr als einem Eingang und mehr als 1 ansteuerbaren Band lässt sich auch ein aktiv Multiband EQ bauen. Der Vorteil zu einem Multiband Kompressor liegt darin das hier viel feiner bestimmt werden kann was abgesenkt werden soll - ohne dabei die gesamt Dynamik gleich gänzlich zu verändern. Und entgegen einem MBK kann der aktiv EQ wenn er gut ist auch nach inverse also in dem Falle nach oben anheben.. wo der MBK absenkt und das gesamte Band anhebt. Das kann (nicht muss) dabei helfen einen Mix die letzten kannten Harrschheit aus zu treiben.
8) Steuert man mit dem Sidechain Signal des Comp einen Filter ist es ein Dynamik Filter - was auch ganz nützlich sein kann wenn man zb. die tiefen Frequenzen weg haben will wenn eine bestimmte Stelle im Mix mit dem Instrument, oder besser dessen Bass anteil, zusammenprallt und matscht.

Das wären mal die häufigsten Anwendungen, Ein Kompressor ist aber und das muss man ganz klar festhalten nicht mehr und nicht weniger als ein Volume Regler. Wie er nun seine arbeit verrichtet - hängt von dem Gerät/Plugin ab. Manche Geräte regeln schneller, andere langsamer, manche haben eine gewisse bauart bedingte musikalische Regelung die zb. für Vocals sehr gut ist. Andere haben mehr Einstellungsmöglichkeiten andere sind so leistungsstark das die auch als Limiter gute Dienste leisten. Wieder andere haben durch die Röhren die in ihnen verbaut wurden einen warm angezerrten Klang der irgendwie alles besser klingen lässt was durch sie hindurch geht. Andere hingegen klingen nach Schrott machen aber trotzdem in der Funktion das was sie tun sollen.

Ich mag auf Bass und Kick in meiner Daw mein Ozone 5 aber ich greife auch noch gerne notfalls zu einem extra EQ. Ist es nun gut? Nun - mir gefällt es.. hat bums. Aber wenn ich die Möglichkeit habe versuche ich die Wellendarstellung des Limiter in Ozone zu nutzen um einen einblick zu bekommen wie die Kick aussieht. Und dann wird so lange gefeilt bis Kick und bass sauber zu sehen sind - und KEINE Klang Wurst darstellen. Ich zieh lieber alle anderen Volume Regler herunter - hab dann zwar weniger gesamt Lautstärke aber die Kick hat dafür noch Bums und is nicht platt komprimiert/limitiert.
Und wenns hart auf hart kommt - kann das Doppeln der Spur oft BESSER klingen als zu Komprimieren da reicht es oft schon wenn man nur 50 % der original Lautstärke bei mischt.

Zuviel Kompression ist keine gute Sache.

 

[Kuno]

Es kommt doch echt voll und ganz auf die Musik an?

Hier geht's doch um elektronische Musik, oder? Das ist auch mein Genre. Und in über 10 Jahren habe ich noch nie einen Kompressor auf einen Kick getan.
Das hatte ich irgendwann mal ausprobiert, weil irgendjemand in irgendeinem Forum meinte, ein Kompressor würde "Druck" erzeugen und gehöre daher auf einen Kick. Hat aber nicht funktioniert ... mehrfach nicht.

Und es macht eben auch irgendwie keinen Sinn. So ein Kick-Sample kann man besser per Envelopes bearbeiten ... oder man layert sich was zusammen.
Da mit einem Kompressor ran zu gehen, halte ich prinzipiell für den falschen Ansatz.
Klar ... irgendwann würde wahrscheinlich auch das mal passen. Aber ohne kommt man einfach schneller zum Ziel.

Zum Verdichten von Kicks eignet sich Sättigung eh viel besser. Gerade im elektronischem Bereich stört's auch nicht, wenn der Kick dadurch seine natürliche Note verliert.
Mit der Sättigung hat man oft das selbe Problem wie beim Kompressor ... nämlich, daß die Release-Phase zu sehr betont wird. Dem kann man jedoch per Envelope leicht entgegen wirken.

 

[Miguel_da_Wu]

Ohne jetzt den Thread durchgelesen zu haben, aber auf eine Synthetische Kick halte ich es für völlig überflüssig einen Kompressor draufzuklatschen.
Den erstens wurde wahrscheinlich bereits einer bei der Erstellung draufgeschmiessen und zweitens wenn man schon eine Kick selber schrauben will, dann halte ich den Kompressor für das falsche, um die soundmässig aufzuwerten.

Kompressoren machen meiner Meinung nach nur bei akustischen Instrumenten und Gesang Sinn.

 

[RefinedRough]

Nun ja, also auf dem Drum-Bus ist auch bei Elektromucke komprimieren sinnvoll, synthies usw hau ich auch durch nen Komp. Bässe sowieso.
Man muss halt ein bisschen die Ohren einschalten beim Mischen, dann sollte man merken was funktioniert und was nicht.

Einzelnes Transientenreiches Zeugs komprimieren halte ich meist für überflüssig... Busse zusammenschweissen reicht eigentlich.

 

[Miguel_da_Wu]

Nun ja, also auf dem Drum-Bus ist auch bei Elektromucke komprimieren sinnvoll, synthies usw hau ich auch durch nen Komp. Bässe sowieso.
Man muss halt ein bisschen die Ohren einschalten beim Mischen, dann sollte man merken was funktioniert und was nicht.

Einzelnes Transientenreiches Zeugs komprimieren halte ich meist für überflüssig... Busse zusammenschweissen reicht eigentlich.

Gut, auf Busse halte ich es noch für halbwegs vertretbar, aber nur für die Kick alleine, ist es völlig sinnlos, meiner Meinung nach.
Ok, man könnte nun wieder das Argument in den Raum werfen: "Wenns gut klingt, passt´s doch", aber ich denke alles totzukompremieren ist nicht der richtige Weg. Dann lieber doch nen anderen Sound nehmen.

 

[Akai31]

Man kann doch auch "lebendig" komprimieren...

 

[synthpark]

Wenn man Samples nimmt, ist komprimieren oft nicht noetig. Wenn man einen Drumsynth nimmt, dann man es aber schon manchmal Sinn, den Attack durch den Compressor haerter zu bekommen. Man kann aber auch einfach etwas saettigen. Aber Regeln gibt es keine. Heute hab ich mal ein duennes Snaresample mit dem Battery 3 Saturator richtig dick bekommen.

 

[LemonadeMouth]

Da


s Thema interessiert mich auch schon seit längerem. Ich konnte mitlerweile bei einigen Urban Produzenten dabei sein wenn sie ihre elektronische Musik (Beats) an den Start bringen und soweit vormischen das man es einem Artist zeigen kann. Aufgefallen ist mir immer wieder, dass wenig bis keine Kompressoren zum Einsatz kommen wenn die Leute mit Samples arbeiten wie Battery, Stylus RMX, Maschine usw.. Einige routen alle Drumsounds auf eine Gruppe und insertieren in der Gruppe einen Bus Kompressor wie den The Glue. Gerne wird auch der UAD Fatso genommen. Das ist aber auch selten. Oft bleiben die Drums so wie sie sind und werden nur mit Reverb, und Eq bearbeitet um sie in den Mix einzubetten. Ich persönlich war auch immer jemand wo gleich nach dem Einspielen oder programmieren der Drums zum Kompressor gegriffen hat um... ja was eigentlich ? Ich dachte halt das muss so sein, schliesslich hat man den Comp ja für viel Geld gekauft und nun muss der auch drauf und zwar mit ordentlich GR das man ihn auch hört

Ne das war`s irgendwie nicht. Bei einigen habe ich noch gesehen, dass sie am Ende im Masterkanal dann einen oder zwei Kompressoren haben. Meist Multiband und sowas wie den Vertigo etc.. Aber auch das hat mir nicht so gefallen. Ich glaube ich bin kein Fan von Kompressoren wenn es um Urban Musik geht (Rnb, Hip Hop, Beats usw)


Als kleinen Versuch habe ich heute mal einen Beat angefangen und einen Roughmix gemischt völlig ohne Kompressoren! Nicht 1 Kompressor kam zum Einsatz. Lediglich das Slate VCC ist in den Kanälen und auf der Summe insertiert. Plugins waren: Battery, Stylus Rmx, Kontakt, Omnisphere, Trilian und Nexus. Mich würde interessieren wie ihr das seht & ob hier jemand ist der jetzt sagt "Ohh da musst du aber rasch mal mit Kompressoren ran, sonst wird das nix mit dem Teil" ? Denn ich vermisse nicht wirklich einen Kompressor.


Hier noch zum Beispiel:

http://de.swoopshare.com/file/67a916c8ebdafb276658eee08edae298/No+Comp?tags=No+Comp&lang=de

 

[Miguel_da_Wu]

Wenn man Samples nimmt, ist komprimieren oft nicht noetig. Wenn man einen Drumsynth nimmt, dann man es aber schon manchmal Sinn, den Attack durch den Compressor haerter zu bekommen.

Bei einem Drumsynth macht es durchaus Sinn, ja.

 

[Akai31]

Ich glaube ich bin kein Fan von Kompressoren wenn es um Urban Musik geht (Rnb, Hip Hop, Beats usw)

Ich bin ein großer Fan, was Komps und Beats angeht. Ich behaupte mal frech, das tatsächliche Problem ist der Anwender nicht das Gerät.
Das andere Problem wird oftmals bei diesen unsäglich bearbeiteten, tot klingenden Drumlibarys liegen, wo keine Bearbeitung mehr anständig greifen kann.

 

[Miguel_da_Wu]

Das andere Problem wird oftmals bei diesen unsäglich bearbeiteten, tot klingenden Drumlibarys liegen, wo keine Bearbeitung mehr anständig greifen kann.

Eben, das ist ja das Problem, da liegen schon zig Kompressoren und Sättigungszeugs drauf, da geht einfach nix mehr.

 

[Akai31]

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