Einsteigerfrage - Was braucht man für einen Elektropopsong?

[Max1986]

Hallo zusammen!
Ich hole mal kurz aus: Nachdem ich ein wissenschaftliches Musikstudium abgeschlossen habe, habe ich mich kürzlich entschlossen, doch noch eine kreativere Richtung einzuschlagen und mich in Richtung Musikproduktion weiterzubilden. Ich stehe also noch ganz am Anfang, möchte nichts überstürzen und lese mich deswegen gerade erst einmal duch einige Bücher zu dem Thema (vergebt mir also, wenn mein Vokabular noch mangelhaft ist).

Trotzdem ist es mein Traum einmal professionell klingende Popsongs produzieren zu können. Ich bin großer Fan des britischen Produktionshauses Xenomania, finde die machen ein tolles Sounddesign. Wäre toll, wenn ich irgendwann in 10 Jahren oder so mal ähnliche Songs produzieren könnte.

Und hier meine Einsteigerfrage - was bräuchte ich abgesehen von Know-How überhaupt, um solche Klänge (annähernd) zu erstellen? Was für Geräte/Instrumente/Software wurden beim Erstellen dieser Instrumentals wohl verwendet?
zB bei diesem Song:
erklingt im Refrain ein ganz tolles synthetisches Instrument und viele windähnliche Soundeffekte.
Und hier:
. Da gibts ja besonders in den ersten 2 Minuten ganz viel zu hören, n synthetischer Chor, Geräusche wie aus ner Laserpistole, Synthiestreicher, ein- und ausfadende Drums, effektbeladene Gitarren.


Ist sowas mit nem Softwaresynth und Effekten zu schaffen, oder brauch man für viele Dinge wieder eigene Plugins?
Was brauch man in seiner DAW mindestens, um solche modern klingenden Elektropopsongs zu produzieren (abgesehen von der Aufnahmetechnik für Gitarren, Vocals, etc)?

Würde mich einfach mal brennend interessieren, um zu sehen, wo mein Ziel so liegt. Und in meinen schlauen Büchern steht sowas nicht oder vielleicht erst in den hinteren Kapiteln.

Vielen Dank euch!

Max

 

[stereoleben]

hey!
hab nur kurz in den zweiten reingehört.. was du dafür brauchst (furchtbarer song übrigens, ganz schlimme preset-sounds ) ist folgendes:

analog brauchst du nur eine e-gitarre. nichtmal 'nen mic dafür, gibt einige guitar-amp plugins, die dir diesen cleanen, warmen sound geben.

samples:
- drumsamples
- noises
- DJ scratch effects (ja, sind wahrscheinlich samples)

synths:
- einen padfähigen synth (am anfang das flächige)
- einen key synth (der spielt die schreckliche melodie)
- sawtooth bass (kommt zwischendrin mal)
- "analogen" bass (spielt die ganze zeit die 8tel)

plugins (kommen aber auch oft von der DAW mit):
- eq
- sidechainfähiger kompressor
- maximizer oder limiter

ich denke, wenn du dir "sylenth1" holst, bist du auf jeden fall mit ALLEM ausgerüstet, was du für so musik brauchst. für die samples kannst du mal bei vengeance nachschauen, die haben spitzen dinger. gibt aber auch viele free sample cds, wo du solche drums findest.

hoffe, das hat erstmal geholfen

 

[Max1986]

Ey, ich mag den Song!
Muss es mir jetzt peinlich sein, so etwas mal produzieren zu wollen?

Aber danke für deine Antwort, hat mir geholfen! Zeig für mich einerseits, dass auch erfolgreiche Produzenten anscheinend nur mit Wasser kochen und so ein Standard erreichbar wäre. Andererseits bekomm ich etwas Angst, dass ich Musik nicht mehr so genießen kann, falls ich tatsächlich vom Konsumenten zum Produzenten wechsel.

 

[stereoleben]

ach, mach dir keine sorgen darum, dass es dir nicht mehr gefällt..

du hast einen geschmack und du willst musik produzieren. je besser du wirst, desto mehr trifft dein eigen produziertes dein geschmack. die musik, die du cool findest, wirst du auf einmal nicht mehr einfach als nette musik wahrnehmen, sondern versuchen, zu verstehen, warum dir das gefällt. sind´s die harmonien, die drums, die melodien.. und das wirst du in dein zeugs einfließen lassen und so immer mehr eigene lieblingstracks produzieren. der anfang wird recht schwer, weil du eben nicht deinen geschmack gebacken bekommen wirst, aber das kommt..

nein, dir muss es nicht peinlich sein, sowas zu produzieren ich find´s nur recht "einfaches" sounddesign und die harmonien sagen mir nicht zu. die drums klingen auch nach konserve, aber das ist einfach alles geschmackssache.. wie gesagt

und ja.. jeder hier kocht mit wasser - einzig, sobald es um aufnahmen von echten instrumenten (drums, gitarren über amp, gesang, ..) geht, da wird es auch in sachen kosten eine andere liga. denn gutes aufnahmeequipment und umgebenheiten kosten viel geld und viel zeit. solange du aber bei EDM bleiben willst und nur ab und an mal eine gitarre einspielst und vocals aufnimmst, ist das alles okay. da brauchst du nur irgendwann gute monitorboxen, um deine mixes gescheit abzuhören. bis dahin solltest du aber erstmal alles grundlegende verstanden haben und gute rohmixe basteln.

kommt zeit, kommt musik

 

[misterkanister]

Ich lach mich gleich mal eben kaputt!

Vor allen Plugins braucht man:
- Übung
- Talent
- Muse
- Zeit
- Ideen

 

[Sogyra]

mal bei vengeance nachschauen, die haben spitzen dinger. gibt aber auch viele free sample cds, wo du solche drums findest.

Manuel macht nicht alles alleine, das stimmt. Aber zeig mir eine CD wo solche Vengeance-Samples drauf sind. Wenn das wirklich stimmt, dann ziehen dunkle Wolken auf

 

[stereoleben]

@misterkanister: klar, das vorausgesetzt.. aber mit talent, zeit und ideen kriegt man auch keine synthsounds hin sylenth ist schlichtweg ein sehr versatiler multi-osc, der alle sounds von seinen beispieltracks abdecken kann. und dass man EQs, kompressoren und co. braucht, ist auch nicht falsch..

@sogyra: okay, ich schau daheim mal bin mir recht sicher, dass ich da kicks und snares finde, die man so klingen lassen kann. meine ganzen soundcloud tracks benutzen größtenteils vengeance samples für die drums.

 

[PaRaDoX]

Hm, wenn ich meinen Senf als Neueinsteiger für Elektronischen Lärm dazugeben darf ,- Viele Sequenzer bieten von Haus aus eigene Synths mit Presets. Ich habe auch zuerst nur gelesen und dann angefangen. Klingt wien synthetischer Hilferuf. Am besten ins kalte Wasser stürzen und das Buch an der Seite haben. Ein guter Anwalt kennt auch nicht alle Gesetze, aber er weiss wos zu finden ist.

Syleth steht auch auf meiner Wunschliste und er hat echt fette Sounds die dutzende Genres abdecken. Die Sounds auf Youtube erinnern mich schwer an die 80ér -

 

[Gel Mitglieder 67478]

Syleth steht auch auf meiner Wunschliste und er hat echt fette Sounds die dutzende Genres abdecken. Die Sounds auf Youtube erinnern mich schwer an die 80ér -

Sylenth ist ein toller allrounder, aber fette Sounds würde ich ihm nicht zuschreiben. Eher Brot und Butter.

 

[PaRaDoX]

Joa, für die Möglichkeiten die ich an dem Stromverbraucher, den ich Daw nenne, habe,ist es ein Sternenhimmel. Es gibt aber unzählige Erweiterungen für Sylenth, wo meineserachtens nach richtig derbe Sounds dabei sind. Zum Beispiel. Loopmasters

 

[Gel Mitglieder 67478]

Joa, für die Möglichkeiten die ich an dem Stromverbraucher, den ich Daw nenne, habe,ist es ein Sternenhimmel. Es gibt aber unzählige Erweiterungen für Sylenth, wo meineserachtens nach richtig derbe Sounds dabei sind. Zum Beispiel. Loopmasters

Klar, das auf jeden Fall. Eine der fettesten Banks ist auf jeden Fall die "Dark Horse".
Trotzdem verglichen mit einem Massive oder Diva würde ich Sylenth trotzdem als Brot und Butter bezeichnen.
Nicht Falsch verstehen Sylenth kommt in jeder meiner Produktionen vor.

 

[stereoleben]

jup, sylenth ist ein super allrounder. ihm fehlen die modernen und abgefahrenen wavetables, die ein massive z.b. mitbringt (und man in dubstep nunmal oft hört), aber dafür bekommst du wirklich 80% aller anderen synthsounds gut nachgebaut. vorallem stabs, pads, bässe, sawleads - viele davon mit sicherheit sogar besser als in massive.

und klar, in jeder DAW kommen ein paar standardsynths mit. der "operator" in ableton z.b. ist ziemlich gut, aber im vergleich zu sylenth auch sehr langatmig und vieles geht nur über effekt-racks und mehrfachem layern. wenn man also fest davon überzeugt ist, das ganze ernsthaft anzugehen, kann man sich so eine investition wie den sylenth schon gönnen - den benutzt man auch in 10jahren immernoch und wird es nicht bereuen.

 

[euphoric-feel]

Syleth steht auch auf meiner Wunschliste und er hat echt fette Sounds die dutzende Genres abdecken. Die Sounds auf Youtube erinnern mich schwer an die 80ér -

Sylenth ist ein toller allrounder, aber fette Sounds würde ich ihm nicht zuschreiben. Eher Brot und Butter.

fette sounds bekommst du durch layering.

 

[Max1986]

@stereoleben: Vielen Dank für deine geduldigen und ausführlichen Antworten. Motiviert mich auf jeden Fall.

@PaRaDoX: N bisschen lesen werd ich noch, um mich zumindest mit Begrifflichkeiten und Funktionen vertraut zu machen. Ansonsten bin ich auch definitiv ein learning-by-doing Typ.


Bin übelst gespannt auf meine ersten Gehversuche und auf die Community hier!
Bis denne!

 

[Gel Mitglieder 67478]

...den benutzt man auch in 10jahren immernoch und wird es nicht bereuen.

Bei Lennard und seinen Upade- Intervallen würde ich auf eine Spanne von 10 Jahren nicht wetten

 

[TinDD]

den gibts aber nur in 32 bit, oder? SynthMaster wäre noch ne Alternative

 

[Gel Mitglieder 67478]

den gibts aber nur in 32 bit, oder? SynthMaster wäre noch ne Alternative

Seit kurzem gibt es tatsächlich eine 64 bit Version. ^^
http://www.lennardigital.com/modules/downloads/

 

[TinDD]

den gibts aber nur in 32 bit, oder? SynthMaster wäre noch ne Alternative

Seit kurzem gibt es tatsächlich eine 64 bit Version. ^^
http://www.lennardigital.com/modules/downloads/

Ah! Also ich habe den Synth auch selber nicht, habe nur bei KVR gelesen dass die Nutzer nicht so begeistert von der Update-Kultur waren und lange auf die 64Bit Version gewartet haben.