Echos dämpfen

[CMF]

Guten Morgen zusammen!

Habe meine Musizierecke umgestellt und etwas umgestaltet. Hatte vorher keinerlei Raummaßnahmen getroffen, da ich mit Echos keinerlei Probleme hatte.

Ich weiß, dass man den Raum nicht nur wegen der Echos Akustisch optimiert!
Allerdings genügte es mir vorher so, wie es war.

Nach dem Umstellen habe ich allerdings das Problem, dass man den Raum richtig hört.
Es ist ziemlich hellhörig, da auch bis auf eine Couch und er Musikecke, nichts im Zimmer steht.

Ich wohne noch ein Jahr zu Hause und ziehe dann aus, weswegen eine Umbauaktion im Sinne von eigenen Basstraps und all sowas, nicht nötig/möglich ist. Ist mir jetzt auch einfach zu viel Arbeit/Geld, für die paar Male Musik machen.

Allerdings möchte ich das Echo Problem in den Griff bekommen.

Habe mir dieses Paket bestellt:
https://www.thomann.de/de/eq_acoustics_classic_wedge_tiles_60_blue.htm

Laut den Bewertungen ist es gar nicht so schlecht und könnte mein Problem aus der Welt schaffen.

Weiß allerdings nicht genau, wo ich die Platten befestigen soll.

Hinter den Monitoren, seitlich von mir und über mir, ist mir klar.
Allerdings habe ich zwei Monitor Paare und bin mir deswegen unsicher.

Habe mal ein Bild angehangen und hoffe, dass ihr mir ein wenig weiterhelfen könnt

Vielen Dank!

 

[holgi]

Wenn es dir lediglich um Echo geht, empfehle ich dir die Akustikpanele von Melapor.

Klick.

Diese kannst du an deiner Decke befestigen.

 

[CMF]

Danke, werd ich mir mal anschauen.

Allerdings habe ich die anderen Dinger schon hier liegen und wollte sie heute mal befestigen

 

[holgi]

Dann montiere deine Panele erst einmal provisorisch im Versatz unter deine Decke, im Schachbrettmuster zB, klatsch dann mal in deine Hände und höre ob es etwas bringt.

 

[CMF]

Meinst du nur die Decke ist das Problem?
Auf allen Seiten lese ich nämlich immer von den Erstreflexionen, die von vorne kommen. Also von hinter den Boxen quasi..

Hab ca. 50cm Abstand von den Boxen zur Wand.

EDIT:

Scheinen Namensvetter zu sein, wenn dies dein "Spitzname" ist

 

[holgi]

Meinst du nur die Decke ist das Problem?

Im Eingangspost schreibst du, das Echo dein Problem ist. Da ich diese Melaporpanele gewerblich verarbeite, und zwar in Kindergärten, Schulen usw, um dort Echos zu bedämpfen, habe ich die Variante mit der Decken-Bestückung empfohlen.

 

[CMF]

Meinst du nur die Decke ist das Problem?

Im Eingangspost schreibst du, das Echo dein Problem ist. Da ich diese Melaporpanele gewerblich verarbeite, und zwar in Kindergärten, Schulen usw, um dort Echos zu bedämpfen, habe ich die Variante mit der Decken-Bestückung empfohlen.

Ok Vielen Dank! Wollte deine Aussagen auch gar nicht in Frage stellen, sondern lediglich validieren, da man von vielen Leuten immer wieder andere Dinge hört!

Ich probiere es aus und gebe denn Bescheid

Die Teile sind 60*60cm, wie viele soll ich wohl aufhängen?

 

[holgi]

Die Teile sind 60*60cm, wie viele soll ich wohl aufhängen?

Minimum 6 Teile.

 

[Bert4]

Ich gehe mal davon aus du sprichst von Flatterechos.

Dein Raum ist unbehandelt, also gibt es mögliche Flatterechos auf der Ebene (Linie)
aus deiner Sitzposition.

Oder auf der Ebene (Linie) der Monitore.

Also flattert es beim Musik hören oder wenn du sprichst, an der tastaur schreibst oder ähnlichem.

Flatterechos entstehen von parallelen Wänden.
Da Flattert der Schall hin und her.

Ist dies dein Problem sollte einer der Parallelen Wänden (auf der entsprechenden Ebene)
absorbiert werden.


Oder du sprichst vom Nachhall.

Hier würden sich die Erstreflektionspunkte anbieten.

Hinter den Monitoren, seitlich von mir und über mir, ist mir klar.

Allerdings habe ich zwei Monitor Paare und bin mir deswegen unsicher.

So klar ist es dann doch nicht

Hinter den Monitoren kannst du dir diese Spielzeug Absorber komplett sparen.

Bei jeder Art von Optimierung oder Veränderung der Akustik wird immer nur ein paar Monitore
berücksichtigt.
Welche zum abmischen (analysieren) dienen. (die Hauptmonitore)

Ein zweites Paar wird zum gegenhören benutzt und sollte mMn. nicht in die Optimierung fallen.

Auf allen Seiten lese ich nämlich immer von den Erstreflexionen, die von vorne kommen. Also von hinter den Boxen quasi..

Erstreflektionen haben schon mal gar nichts mit Flatterechos oder Hallreduzieren primär zu tun.

Und was hinter den Boxen abgestrahlt wird hat mit Erstreflektionen alleine auch nichts zu tun.
(Wird auch im ETC nicht angezeigt)

Erstreflektionen verhalten sich nach Einfallswinkel=Ausfallswinkel und werden in erster Linie
vom Lautsprecher aus noch "vorn" gerichtet betrachtet.

Dort wo dann an Wände, Decke und Boden (btw. Tisch) der Schall reflektiert und an deinem Abhörplatz
wieder "landet" sind die Erstreflektionspunkte (auch Spiegelpunkte genannt)
Einfallswinkel des Schalls ist auch der Ausfallswinkel, so kann man den Schall "verfolgen.

Oder mit dem Spiegeltrick.

da man von vielen Leuten immer wieder andere Dinge hört!

Ist leider im Internet ganz normal.

Daher ist es sehr ratsam sich über die User und deren Aussagen auch zu informieren.

Weil es auch sehr, sehr viele Leute gibt die sich dann die Antwort rauspicken
welche ihnen persönlich am besten zusagt , egal obs zutrifft oder nicht
(und dann gerne weiter erzählen)


lg Bert

 

[CMF]

Danke Bert für deine Mühe und diesen ausführlichen Text!

Werde mir das mal alles durch den Kopf gehen lassen, ob ich nicht doch "professionell" umbaue mit Messmikrofon + dem ganzen anderen Kram.

Gab dazu ja mal einen sehr schönen Thread hier im Forum..


EDIT:

Zum Thema ein Paar Monitore. Die äußeren sind meine Hauptmonitor. Die inneren meine ersten und alten. Hab sie nur dazu gepackt, da sie zu "alt" zum verkaufen sind, und zu "gut" um sie wegzuschmeißen.

Dient auch eher zur "Unterstützung" beim Musik hören. Wenn ich Musik mache, sind sie aus.


Was kann ich denn dann hinter die Monitore machen? Mit Diffusoren arbeiten?
Darf man ich Privat anschreiben? Ggf. auch gegen ein kleines Entgelt eine Beratung o.ä.?
Mir ist der Bassbereich erstmal egal, da ich da nicht so stark mit zu kämpfen habe, wie mit den Mitten/Höhen. Es hört sich einfach scheußlich an. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, so dass ich mir die Informationen nicht aus dem Netz herauspicken könnte. Doch jedes mal, wenn ich denke, ich habe es "verstanden", sagt mir jemand anderes etwas anderes, was mich dann wieder komplett aus der "Spur" wirft..

 

[Bert4]

Hallo Holger

Werde mir das mal alles durch den Kopf gehen lassen, ob ich nicht doch "professionell" umbaue mit Messmikrofon + dem ganzen anderen Kram.

Einen großen Aufwand würd ich für ein ein Jahr Projekt nicht machen.
(außer du bist so verrückt wie ich )

Gab dazu ja mal einen sehr schönen Thread hier im Forum..

Ist bei den oberen 5 Threads mit angepinnt, hier:
https://recording.de/Community/Foru...ik/Raumakustik_und_Dämmung/147164/thread.html

Was kann ich denn dann hinter die Monitore machen? Mit Diffusoren arbeiten?

Die Probleme hinter den Monitoren kommen von größeren reflektierten Schallwellen.
Heißt:
Ein Diffusor hat da kaum Einfluß drauf.
Und Absorber müßten dann schon um EINIGES größer sein.

Je nachdem kann schon eine vollflächige Dämpfung der Wand erforderlich sein.
(Würde eine Messung zeigen)

Aber mMn. auch erst Sinnvoll wenn andere Maßnahmen getroffen sind.
Bzw. erst rausfinden ob diese Reflektionen zum Rest Behandlungsbedarf haben.

Darf man ich Privat anschreiben? Ggf. auch gegen ein kleines Entgelt eine Beratung o.ä.?

Ich werde sehr oft angeschrieben.
Aber im Grunde helfe ich genauso viel weiter wie im Forum.

Hab mich auch mit Usern vor Ort getroffen sowie über Skype hilfe gegeben.

Aber dazu habe ich absolut keine Zeit mehr.

(Ich arbeite schon wieder an einem neuen Projekt )


Anderer Vorschlag:

Ein Messmikro (50 Euro) kannst du dir ja schon mal besorgen.
REW ist ja Gratis.

Mit deiner jetztigen Situation und deinen Schaumplatten kannst du ja schon ein paar Vorher/Nachher Messungen machen.
Um zu hören und sehen was sich getan hat.
Erfahrungen sammeln.

Allerdings liegt hier der Schwerpunkt bei der richtigen Interpretation.

Auf die schnelle:

Monitore und Abhörplatz verschieben mit Frequenzgang "beurteilen"
Erstreflektionspunkte behandeln mit ETC "beurteilen"
Nachhall mit dem Wasserfall "beurteilen"

Man muß halt wissen was man verändern will und entsprechende Messdiagramme bewerten.
Auch auf die richtige Skalierung muß geachtet werden.


Dazu findest du hier im Unterforum wirklich sehr viele Projekte, Dokus und Threads

Diese Erfahrungen werden dir im nächsten Raum nützlich sein.

Noch ein Tipp am Rande:

Nicht den einzelnen dB jagen

Doch jedes mal, wenn ich denke, ich habe es "verstanden", sagt mir jemand anderes etwas anderes, was mich dann wieder komplett aus der "Spur" wirft..

Damit bist du nicht alleine

Egal wie lange und wie viele Projekte jemand macht oder erfolgreich hinter sich hat.
Es kommen immer neu Punkte, Phänomene und was weiß ich alles hinzu

Aber es lassen sich mit vielen eigenen Experimenten gewisse Dinge einfacher oder besser erklären bzw. behandeln.

Und wie oben schon gesagt, kommt es auch darauf an wer dann was sagt
im entsprechenden Zusammenhang.


lg Bert

 

[CMF]

Danke Bert

Sofern das Fenster offen ist, macht das Ganze schon besser. Habe jetzt zwei der Elemente über mir und eins rechts neben mir an der Wand. Das offene Fenster scheint einen Teil der Reflektionen schon im Vorfeld gar nicht entstehen zu lassen. Jedenfalls werd ich mir das mit dem Messmikrofon wirklich überlegen.


Hoffe das ist alles für 300€ realisierbar. Noch mehr möchte ich ungern für ein das Jahr noch ausgeben Auch wenn ich vermutlich genauso verrückt bin, wie du