Dynamic range und Kompressoreinsatz

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Malcolm

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ja, jetzt, wo es hier ein video und jede menge neue threads zum thema gibt, würde mich mal interessieren, wie ihr es mit kompressoren im allgemeinen haltet ...

bei den fab files aus der s & r hab ich mal herausgelesen, dass der junge mann den kompressor lieber ganz am schluss einsetzt und die signale vorher ordentlich mit einem vernünftigen eq behandelt ... er meint, dass kompressoren nur im äußersten notfall eingesetzt werden sollten, weil sie dem signal nuancen rauben, die es eigentlich aufwerten ...
gleichzeitig hat er den umgehenden lautheitswahn in frage gestellt ...

seit ich den artikel und einiges über die bewegung der dynamic range verfechter gelesen habe, bin ich drauf verpicht, meine signale vor allem mit dem eq zu bearbeiten oder von mir aus auch mehreren, ich komm zu ganz brauchbaren ergebnissen, dauert aber wesentlich länger ...

wie haltet ihr das mit diesem sogenannten "kompressor"? bei welchen spuren ist ein kompressor unabkömmlich und wo kann man ihn komplett vergessen ...
 
Ohne Kompressor geht es nicht.
 
viel EQing verursacht verändert halt auch phase...man kann das also nicht pauschalisieren.
das eine hat mit dem anderen auch nix zu tun. EQ ist bearbeitung im frequenzbereich, kompression im zeitbereich. kompressoreinsatz beim mixing allgemein hat auch mit lautheitswahn nicht viel tun. das ensteht in 95% der fälle erst beim mastering. sicher gibts auch sehr dichte mixe, aber dann wurde vielleicht auch von allem einfach nur viel dosiert.
 
nicht lesen, sondern machen!
jemand, der fragt, wo man einen Kompressor einsetzen soll, weiß nicht, was ein Kompressor macht. wenn man versteht, wie ein Kompressor arbeitet, muß man nicht mehr fragen, ob man ihn verwendet oder nicht.
du fragst doch auch nicht, ob du, wenn du einen Nagel in die Wand schlagen willst, einen Hammer oder einen Schraubenzieher verwenden sollst
smil470009513826a.gif
 
Also nen Kompressor kann ein Signal auch druchaus im positiven Sinne formen.
Eine Aussage wie "ein Kompressor raubt dem Signal Nuancen " ist so einfach nicht richtig.
Falsch und unsinnig eingesetzt mag das sein, aber nicht pauschal.

Ein guter Mischer arbreitet mit allem was Sinn macht. Ich würd niemals irgendeinen Effekt pauschal weglassen.

Also irgendwie geht mir persönlich dieser Weicheiertrend von wegen böse Kompressoren und Limiter echt auf den Keks. Ich bin froh das es beide gibt und nutze beide oft und gerne.
Für verschiedenste Zwecke. Und mit Loudnesswar hat das nichts zu tun.

Vorraussetzung ist natürlich, das man sich mit den Effekten beschäftigt.
Also man sollte schon wissen was ein Kompressor überhaupt macht und wie man ihn sinnvoll einstellen kann, bevor man versucht ihn wegzulassen weil das irgendwer predigt.

Meine Meinung.
 
ja, ich muss vielleicht noch nachtragen, dass er die meinung vor allem für das mastering vertrat, ist ja klar, dass wenn man einen bass rotzig und knackig mag, den kompressor einsetzt,

er hat auch nicht gesagt, den kompressor komplett weglassen, sondern er hat den kompressor immer erst am schluss eingesezt, wenn das dann noch nötig war ...

ich denke schon, dass das ganze was mit loudnesswar zu tun hat, schließlich wurde schon gezeigt, dass lieder, die lauter abgespielt wurden oder einen geringeren dynamicumfang hatten, als besser empfunden wurden ...

letztlich führte dieser übermäßige kompressoreinsatz ja zu besagtem metallica-album
smil470009513826a.gif


mich würde interessieren, ob es weit verbreitet ist, das man die signale erst mit dem eq ebarbeitet und dann erst, wenn nötig, mit dem kompressor, oder ob ihr lieber gleich zum kompressor greift ...
 
Kompressoren beim Mastering (also auf der Summe) sind ein ganz anderes Thema als im Mix.
Im Mastering enststeht wie schon erwähnt meist der Loudnesswar, aber dann mit Brickwall Limitern und Soft Clippern...

Ein "normaler" guter alter Kompressor macht nicht soooo laut. Eigentlich macht der gar nicht laut...


---------mich würde interessieren, ob es weit verbreitet ist, das man die signale erst mit dem eq ebarbeitet und dann erst, wenn nötig, mit dem kompressor, oder ob ihr lieber gleich zum kompressor greift ...--------------

Also mein 1. Mittel zur Klangfromung beim Mix ist MEISTENS (aber nicht immer) der Eq, gefolgt vom Kompressor.
In welcher Reihenfolge sie allerdings am Ende in der Insertkette hängen variiert, meist erst Komp, dann EQ.
Manchmal wirds dann auch ein Mutlibandkompressor...
Oder ich hab nen EQ vor und nach dem Kompressor...oder 2 Kompressoren nacheinander...oder oder oder....
Hängt vom Signal ab und was ich erreichen will.

Also eigentlich sind für mich beide Effekte gleichwertig und gleichwichtig. Kompressor "wenn nötig" klingt abwertend. So seh ich das nicht. Manchmal ist ein Kompressor nicht technisch nötig, aber es klingt trotzdem geil wenn man einen draufpackt, weil er eben pumpt oder sonstwas...ein Kompressor kann auch einfach ein kreativ Tool sein und nicht immer nur ein
nötiges Übel. Ich mag den Sound von Kompressoren. Deswegen benutze ich sie oft.
Ich hab auch keine Angst davor.
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Also Mischungen (Pop/Rock) so ganz ohne Kompression oder mit nur sehr wenig klingen mir zu zerfahren und zu fad...hab das mal auprobiert. Fehlt mir irgendwie Salz oder Pfeffer...
 
wie oben schon gesagt: eq arbeitet im frequenzbereich und ein kompressor im zeitbereich.

kompressor kann zwar auch benutzt werden um ein signal dumper oder auch attackiger zu machen aber das sind eher feinheiten und geht lange nicht so extrem wie mit einem eq, auf der anderen seite kriegt man mit nem eq nie eine dichtheit hin wie man es z.b. auf der stimme oder auf dem bass öfters mal haben möchte.

pauschalisieren ist immer scheisse (
smil470009513826a.gif
) von daher einfach dort verwenden wos passt.
auch auf früheren alben die noch lange nichts mit dem lautheitswahn im heutigen sinne zu tun hatten kamen ettliche kompressoren zum einsatz.

ein beispiel: bei rockmusik wird die dynamik alleine schon durch die verzerrte gitarre begrenzt. eine verzerrte gitarre hat praktisch keine dynamik mehr bzw. seehr wenig.
eine stimme die da jetzt immer klar und hörbar sein muss muss also in den entscheidenen frequenzbereichen immer lauter sein. bei lauten stellen kein problem aber bei leiseren ? genau und hier greift der kompressor. ist in dem fall eben einfach nur ein mittel um den mix besser zu machen und hat erst einmal wenig damit zu tun alles möglichst laut zu biegen.
 
Malcolm schrieb:

letztlich führte dieser übermäßige kompressoreinsatz ja zu besagtem metallica-album
Nein, das ist falsch.
Nicht übermäßiger Kompressor- Einsatz führte zum Loudness War, sondern die Blödheit der Leute, die in der Branche was zu sagen haben. Verantwortungsvolle Tonmeister machen so was nicht. Aber geistig behinderte Kunden wünschen sich nichts sehnlicher als ein vollkommen zerstörtes Signal. Und diese Gestalten haben oft garkeinen Plan von Technik, Audio oder Musik.
Die wollen im Radio einfach nur lauter sein als der Rest der Welt.
 
Ich meine auch, dass der EQ das erste wichtige Mittel ist. Ohne Kompressor geht aber (je nach Musikrichtung und Geschmack) nicht viel. Gerade bei echten Instrumenten fahre ich damit gerne griffig rein! In komplett digitalen Produktionen, wo bereits die Synthies schon intern aufs gröbste moduliert sind, die Drums auch schon komprimiert aus der Libary kommen usw. verzichte ich mittlerweile gern öfters auf komprimieren und verwende den Kompressor eher nur noch zum Abschmecken auf Gruppen.

Gesang und alles weitere an Aufnahmen glätte ich schon im Signalweg ein bisschen. Aber auch nur, weil da ein verlässliches Gerät hängt.

Mein zweites Ich mit den experimentellen Auswüchsen verwendet den Kompressor gerne mal sehr übertrieben als Stilmittel
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Naja, komprimieren ist einfach eine Geschmacksfrage, manche schiessen damit übers Ziel hinaus und andere packens..

Ein gutes Beispiel von übertriebener Kompression finde ich "Beatsteaks - Hellojo" unter anderen.. aber die wollten das scheinbar so, die machen keine Spuren sondern Würste hab ich gelesen
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