Du schaust so tragisch

  • Ersteller Teestunde
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Ich finde Optimismus, der Andere auf Trab bringt, wesentlich aktiver, aussagekräftiger, konkreter als "abfärben ". "Abfärben" hat zunächst keinerlei Eigengewicht! Der Zugewinn ist inhaltlich für mich Null!
Ha! Jetzt schwanke ich doch wieder. ;) Für die Entwicklung der Figur ist meine Version tatsächlich aussagekräftiger. - Ach, Menno!

Es ist ein fast merkwürdiges Gefühl, mal verteidigt zu werden. Ich frag mich gerade, wieso.
 
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Ich finde Optimismus, der Andere auf Trab bringt, wesentlich aktiver, aussagekräftiger, konkreter als "abfärben ". "Abfärben" hat zunächst keinerlei Eigengewicht! Der Zugewinn ist inhaltlich für mich Null!
Ha! Jetzt schwanke ich doch wieder. ;) Für die Entwicklung der Figur ist meine Version tatsächlich aussagekräftiger. - Ach, Menno!

Das wundert mich nicht: Schreibpsychologie!!! Während ich schreibe, finde ich JEDE Änderung für Sekunden oder Minuten besser, ja genial! Erst am nächsten Tag, wenn das hysterische aufgeladene Schreibhirn sich entladen hat, kann ich wieder ruhig und (selbst)kritisch urteilen!
 
Das lässt sich mit der Vergangenheitsform besser darstellen. Oder überhaupt erst richtig darstellen.

..ich les es so, als würde sich der Sänger von Szene zu Szene bewegen. In der ersten Strophe eben als Griesgram, später gewandelt.

..ich finde nicht, das die Aussage leidet, wenn du die Fliege 'findest' statt 'fandest', dein Gegenüber 'blickt' statt 'blickte' und 'fragt' statt 'fragte' 'ob dir so was schmeckt'.

..und das Haar in der Suppe schwimmt ja jetzt auch schon..

..aber wie du magst;-)

Viele Grüße, m
 
Teestunde schrieb:
Eine meiner ersten Zusammenarbeiten war die mit Charlie. Seine Wünsche hatten oberste Priorität. Seitdem finde ich, dass ein Text höchstens gewinnt, wenn man ihn ändert. Außer, wenn der "Ratgeber" ein ausgemachter Trottel ist oder nur aus Prinzip meckert.

Das würde ich nie pauschalieren. Wir sind alle einerseits erfahren und andererseits launisch. Ich meinerseits arbeite sehr gern mit Filmkomponisten. Die sind nicht nur handwerklich gut, die können auch dramaturgisch kreativ mitdenken.

In der Wortwahl vertraue ich eigentlich nur mir. Aber ich versuche herauszubekommen, warum meine Partner Worte oder Zeilen ablehnen. Dramaturgische Gründe finde ich immer spannend und durchdenke jeden einzelnen gründlich. Das kann sich ja für die nächsten 30 Texte auswirken.

Klangliche Wünsche berücksichtige ich, wenn mir Alternativen einfallen.

Fremde Vorschläge haben es allerdings bei mir schwerer, weil sie ja sowieso zum großen Teil zunächst Geschmacksache sind, aber gleichzeitig oft die Struktur eines Textes wie Kitt zusammenhalten. Außerdem sind die Partner eines Projekte oft zu ungeduldig, Textern und ihren Begründungen zu zu hören. Deshalb ist es wichtig, beim Texten bereits mehrere Varianten durchzuspielen. Dann lässt man sich nicht so schnell überrumpeln bzw. kann schneller positiv auf interessante Vorschläge reagieren!

Am meisten störrisch werde ich, wenn man einem Texter nur noch Vorbilder vor die Nase hält. Aus Zeitgründen nur noch auf Vorbilder verweist! Um einfach schneller fertig zu werden mit den Song! Wer aber zu ungeduldig ist, seine Vorschläge zu begründen, ist im Grunde nicht auf die Synergie einer Teamarbeit aus! Hm... das sind meine Erfahrungen.

Aber es ist wohl sinnlos, das immer wieder zu betonen. Die Welt ist, wie sie ist.Und Foren helfen uns vermutlich genauso genial wie facebook und twitter! :-(

lg
 
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Bin unterwegs. Lese dann nochmal.
 
Aber es ist wohl sinnlos, das immer wieder zu betonen. Die Welt ist, wie sie ist.Und Foren helfen uns vermutlich genauso genial wie facebook und twitter!
Nee, nee! Ich habe alle meine Leute über Foren gefunden. Außer zweien. Von daher bin ich erst mal positiv eingestellt, was das betrifft. Bis auf den einen Alptraum von Thread, wo "Diese Stille" förmlich niederdiskutiert wurde. Totdiskutiert. Inzwischen ist der Text, der damals verrissen wurde, sogar 2 mal vertont worden.
 
Hm, ich habe eher das Gefühl, der größte Teil der Musiker landet hier nur gelegentlich, um es wiedermal den doofen... denkt euch den Rest selber :D
 
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:D Ich will's nicht verreißen. Vielleicht entgeht mir sonst DAS Talent. :D
 
Sympathischer Text! Nur der Titel ist imo Mumpitz.
Musikalisch wäre es was für Max Raabe.
 
Da haste auch wieder Recht. Na dann... ;-)
 
Musikalisch wäre es was für Max Raabe.
Hm,.der schreibt seine Sachen selbst. Aber danke!
Titel ist zum Wiederfinden im Text-Ordner gedacht, weniger als Eye-Catcher. Wenn sich ein Interpret finden sollte, kann ich in immer noch mit einem zugkräftigeren Titel überraschen. (Falls mir was einfällt. ;) )

Klingt irgendwie verdammt nach fauler Ausrede.
 
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Teestunde schrieb:
Hm,.der schreibt seine Sachen selbst. Aber danke!

Hm... würde ich so nicht bestätigen können. Aber er vertritt gegenüber Textern ein Prinzip: Dem Inhalt des Textes muss man eineindeutig entnehmen können, dass er heute (und eben nicht etwa in den goldenen 20igern) geschrieben wurde.
 
Dem Inhalt des Textes muss man eineindeutig entnehmen können, dass er heute (und eben nicht etwa in den goldenen 20igern) geschrieben wurde.
Ich schrieb ja "musikalisch" und damit war halt diese 20er Ära gemeint und nicht Raabe selber.
Wenn ein Text mit gefällt hier höre ich automatisch ein Lied :) und hier ist es eben der uralte Schlager.
Teestunde Texte fast immer irgendwie altmodisch oder altbacken.
Aber es gibt ja Nischen.
Die Mittelalter Fans z. B.

Diese text hier gefällt mir auf jeden Fall. :)
 
Soulfrontier schrieb:
Teestunde Texte fast immer irgendwie altmodisch oder altbacken.

Ach, lieber Soulfrontier, dass klingt mir irgendwie zu hart. Ich blätter fast täglich bei Kästner oder Rilke oder Shakespeare. So schreibt heute auch keiner mehr und dennoch fasziniert mich deren gebundene Schreibweise. Jeder Dichter entdeckt und verbirgt sich auf seine Weise - so wie jeder Leser ja auch! ;-)

lg

Ich finde mich in diesem Text teilweise auch wieder. War aber spontan beim Lesen wie mWermut der Meinung, dass mir der Text im Präsens besser gefallen würde.
 
Teestunde Texte fast immer irgendwie altmodisch oder altbacken.
Man kommt halt nicht los von sich. Hier kann ich auch keine "Besserung" geloben. Und da ich ja auch nicht angewiesen bin auf das Schreiben, kann ich machen, was mir Spaß macht. :) Zum Glück! :) Nee, ich nehme das schon zur Kenntnis, aber, wie gesagt, ich kann mich nicht absichtlich moderner geben, das würden die Leute sofort merken. Bin halt konservativ. :)

Ich finde mich in diesem Text teilweise auch wieder. War aber spontan beim Lesen wie mWermut der Meinung, dass mir der Text im Präsens besser gefallen würde.
Wirklich? Mir kommt es aber genau auf diese Entwicklung an vom Damals (Vergangenheit: energielos, pessimistisch) zum Heute (Gegenwart: voller Schwung, lebensbejahend).
 
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