Drums vorher oder nachher? Pilotspur ja/nein? Die Runde ist eröffnet!

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Hallo!

Folgendes Problem:

Wir wollen unsere Band auf Scheibe bringen. Jetzt stellt sich uns die Frage, wie wir organisatorisch und technisch sinnvoller vorgehen. Sollen wir die Drums zuerst aufnehmen, d.h. wir geben dem Drummer auf Klick eingespielte Pilotspuren (nur Gitarre) uafs Ohr und er spielt darauf alle Lieder ein - den Rest der Band danach, oder sollen wir erst alles außer Drums und Gesang aufnehmen und dem Schlagzeuger dann die fast komplette Band (außer eben den Gesang) auf die Ohren geben + Klick.

Meiner Meinung nach ist es gleich, ob Pilotspur, oder fertiges Zeugs, weil beides auf Klick eingespielt wird und der Drummer sich eh zusätzlich noch nach dem Klick richten muss.
Der zweite Vorschlag (komplett) hätte für unseren Drummer den Vorteil, dass er genau weiß, wo er dran ist, was bei einer Pilotspur nicht immer der Fall ist, da ja oft noch Rhythmuswechsel an bestimmten Stellen gespielt werden, wobei der Drummer sein Ohr ja oft nach der zweiten Gitarre o.ä. richtet, die bei der einspurigen Pilotspur ja fehlen würde.

So - genug gegrübelt! Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Rock on!

System:

- [g=3]DSP[/g] 2000
- AMD XP 2500+ Barton
- Western Digital 40GB 7200 UPM (im Wechselrahmen)
- 1 GB DDR-Ram
- 128 MB Grafikkarte
- Cubase SX 2.2.0
 
hi

da gibt's verschiedene möglichkeiten (aber imho muss zuerst das rhythmusgerüst stehen, sprich drummer zuerst):

drummer und bassist spielen geleichzeitig nach klick ein, der rest dann im overdub-verfahren. das ergebnis ist meist ein sehr homogene rhythmusbasis, da drummer und bassist bei der aufnahme aufeinander eingehen können.

drummer spielt nach pilotspur ein, dannach macht der rest overdubbing. funzt meiner meinung nach nur mit sehr guten musikern, die auch alleine total sicher sind. wenn dies nicht der fall ist, muss man aufpassen, dass der "band-groove" nicht flöten geht.

ich persönlich würde, wenn möglich, immer auf variante 1 zurückgreifen. so hat man ein solides groove-grundgerüst über welches die restlichen musiker in aller ruhe spielen können.

tipp: der gitarrist spielt zur besseren orientierung leise mit, natürlich für drummer und basser nur über die kopfhörer zu hören.

mfg SOS
 
Tach Babaonline,

Also ich hab mit deiner ersten Methode
(Pilotspur nur Gitarre) nur sehr schlechte
Erfahrungen gemacht, die meisten Schlagzeuger
die im Proberaum/Bühne gut spielen, werden
erfahrungsgemäss sehr unsicher, wenn sie zu einer
"statischen" Pilotspur spielen müssen, da ist dann
häufig der Groove und die "Magie" weg, die im
Proberaum sonst immer da war, weil sie ja durch das Interagieren der Instrumente untereinander ergibt.

Ich würde Drums und [g=118]Bass[/g] gemeinsam spielen lassen, den [g=118]Bass[/g] aber nicht übern [g=182]Amp[/g] sondern über D.I. dem Drummer auf den Kopfhörer (umgekeht natürlich die Drums auf den Bassisten-Mix), mit oder ohne Klick, da würd ich sagen gucken was besser läuft und klingt.

Hoffe weitergeholfen zu haben,

Greetz

Tja, nen Tick zu spät......
 
Hi,
aus meiner Erfahrung bei Sudiojobs und eigenen Bandaufnahmen kann ich Folgendes berichten: Wenn es um eigene Songs geht, dann hat es sich immer bewährt ein komplett abgenommes Drum aufzunehmen, und zwar indem man dem Drummer als Pilot Rhytmusgitarre und Keys und im Notfall Gesang auf die Kopfhörer gibt. Der [g=118]Bass[/g] wurde gleichzeitig mitaufgenommen. Konnte aber nach Bedarf noch ausgebügelt werden. Erst wenn drum gut eingespielt war, dann wurde Gitarre und Keyboard richtig aufgenommen, ebentso dann die zweiten Gitarrentakes. Gesang und Backings zu letzt.
Nun gab es aber auch Produktionen, bei den uns als Studiomucker Demos vorgesetzt wurden, und nach denen haben wir dann alles komplett eingespielt. Drummer in dem Fall auch zu erst! Leider musste er sich aber an das Drum des Demos orientieren. Dann war [g=118]Bass[/g] und Gitarre gefragt um da etwas LaidBack-Feeling oder ähnliches reinzubringen.
Gruß
Tom
 
Hi,
Da Du fragst, wie Ihr aufnehmen sollt, ist eigentlich schon fast klar, dass es nach der "Drummer spielt zum Click" Methode nicht richtig funzen wird.
Mein Tip:
Nehmt Euch zuerstmal im Proberaum im "Alle spielen zusammen" Verfahren auf. Notfalls mit nem einfach Cassetten Recorder. Macht da solange rum, bis Ihr EINE Aufnahme habt, bei der Ablauf, Timing, Feeling stimmen. Sound ist egal!

Und DIE Aufnahme gibst dem Drummer dann fuer die ernste Aufnahme auf den Kopfhoerer, allen anderen dann ( je nachdem ) einen Mix aus der Urspruenglichen plus den bereits gemachten "ernsten" Aufnahmen.

Wenn einzelne Bandmitglieder aber nicht sattelfest und praezise zum Kopphoerer spielen koennen, wird auch das nur eine Krueckenloesung sein. Hab diese Erfahrung leider auch schon oefter machen muessen, dass vorher viel behauptet wurde, und nach dem 86ten Take war die Spur immer noch nicht im Kasten...

Gruss, Pete.
 
da ich auch in einer band mitwirke, die stellenweise nicht sehr sattelfest ist, war ich auch mit der problematik konfrontiert. ich habs dann so gehandhabt, gitarrenpilot leise am kopfhörer zur orientierung. drums und [g=118]bass[/g] gleichzeitig und danach gitarren und gesang folgt noch. is zwar jetzt nicht genau am klickt und teilweise (l)eierts ein bisschen aber für ein demo im erträglichen rahmen. klick is bei mir insofern pflicht, dass ich danach taktbezogen arbeiten kann, so kann ich im notfall auch loopen oder aus anderen passagen klauen, aber das mach ich natürlich nur im notfall :-D

lg
flox
 
Wie man das angeht, hängt auch von den Möglichkeiten ab. Wenn es einen getrennten Regie- und Aufnahmeraum gibt, kann man z.B. den Drummer, Bassisten, Keyboarder und Gitarristen (über einen Tubeman oder was ähnliches) den Song einspielen lassen, während der Sänger im Regieraum dazu singt. Der Drummer bekommt dann alle Instrumente auf seine Kopfhörer, hat also das Gefühl, mit der ganzen Band zusammen zu spielen. Aufgenommen wird nur die Drum-Spur - alles andere kann - wenn das technisch möglich ist - natürlich auch mit aufgenommen werden. Vielleicht kann man die Spuren ja später doch gebrauchen. Wichtig ist halt nur, den Drummer - wenn er das nicht gewohnt ist - nicht mit einem Klicktrack oder einer statischen Aufnahme alleine zu lassen. Der Blickkontakt zum Bassisten oder dem Gitarristen beim Einspielen kann da Wunder wirken.

Was auch helfen kann, ist den Drummer zu überlisten. Man sagt ihm, wir nehmen jetzt nur einen Pilottrack auf, die eigentliche Aufnahme folgt erst später. Manche Drummer werden nämlich ziemlich nervös, wenn es heisst: "Jetzt wird es ernst, jetzt musst Du voll konzentriert sein und alles geben!"

Vor allem kann man Drummer, die bei Fill-Ins dazu neigen, den Schaufelradbagger herauszuholen, mit dieser Methode dazu bewegen, sich weniger in den Vordergrund zu spielen. Man sagt denen halt "Das ist nur der Pilot-Track, da brauchen wir keine virtuosen Fill-Ins von den Drums, sondern nur ein paar kleine Fills zur Orientierung im Song. Das virtuose Feuerwerk nehmen wir dann später auf. "

Der Drummer kommt sich am Ende dann zwar erstmal verarscht vor, aber im Endeffekt ist er dann doch stolz über die geschmackvollen, sparsamen und songdienlichen Fill-Ins.
 

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