DIY - Basspreamp (Madamp - BP1Mk1) +KLANGBEISPIEL

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So nun möchte ich auch mal einen kleinen Erfahrungsbericht beisteuern :)
- ist doch ein ganz schönder Schinken geworden, hoffe es interessiert wen -

Vorgeschichte:
Habe vor ein paar Monaten durch Zufall "Das Musikding" bzw. "Madamp" gefunden. Versprochen wurden Bausätze gut klingender Röhrenverstärker. In den Foren konnte ich auch nur gutes über jene lesen und reizen tat mich das Thema eh schon immer. Problem war nur, dass ich keinen Gitarrenverstärker brauche, aber dann war plötzlich von einem Vollröhren Basspreamp die Rede den es bald im Angebot geben soll. Ich kam also genau richtig.
Um erstmal zu schauen, ob ich überhaupt dazu in der Lage bin. Bestellte ich für einen Freund den Distortionbausatz und hatte dabei Erfolg. Seitdem brannte es mir ziemlich unter den Fingernägeln, den Bausatz für den Basspreamp in die Finger zu bekommen.
Irgendwann Anfang Oktober konnte man ihn kaufen, und keine 2 Stunden später hatte ich bereits die Überweisung abgegeben. Nach ein paar Wochen trudelte dann auch endlich das Paket ein.

Bausatz:
Der Bausatz enthält alle Teile, die nötig sind, um einen vollfunktionsfähigen Preamp zu bauen. Nur die Potiknöpfe muss man noch seperat dazu bestellen, da hier jeder frei aussuchen kann, welche er haben möchte. Selbst ein gebohrtes, lackiertes und beschriftetes Gehäuse gehört zur Lieferung!
Alles kam ordentlich verpackt in kleinen Tütchen an, je nach Bauteil getrennt (Widerstände, Kondensatoren, Schrauben, Drähte/Litze, Platine, usw.). Da man die Werte der Widertstände durch Farbstreifen-Codes auf diesen abliesst, hat der Betreiber von "Das Musikding" alle auf Kartonstreifen geklebt und die Werte drangeschrieben. Wirklich sehr nett und hilfreich!!! Trotzdem sollte man selber zur Sicherheit nochmal alle Widestände mit einem Multimeter nachmessen, wie sich herausstellte.

Dokumentation:
Bei Bestellung des Bausatzes erhält man nach Eingang der Überweisung die Dokumentation als Zip-Datei per Mail. Diese enthält eine ausführliche & bebilderte Bauanleitung, den Schaltplan und einen Layoutplan (Quasi eine bunte technische Zeichnung des Preamps alá "Wo kommt was hin" ). Die Vorgehensweise wird hier Schritt für Schritt erklärt, so dass eigentlich kaum Missverständnisse auftreten können, und falls doch kann man per Mail nachfragen oder es wird einem im Musikding-Forum engagiert geholfen!

Werkzeuge:
Zum Zusammenbau benötigt man lediglich noch einen Lötkolben, Schraubendreher und ein Multimeter. Als hilfreich haben sich noch ein Saitenschneider, Pinzette, Platinenhalter, Pfeile/Schmirgelpapier und Entlötpumpe (zum Entfernen missglückter Lötstellen) herausgestellt.

Zusammenbau:
Die Montage gestaltet sich als wenig problematisch, alles ist durch den Layoutplan und die Anleitung genaustens beschrieben, so dass keine Missverständnisse auftreten können. Es werden Tipps gegeben, in welcher Reihenfolge man am besten vorgeht, um nicht in Platznöte zu geraten, und auf welche Stellen man besonders acht geben sollte. Außerdem wurden zu jedem Schritt Fotos angefertigt, wonach man sich ebenfalls richten kann.

Während der Montage stellte ich fest, dass mir falsche Teile geliefert wurden: Die Potis passten nicht ins Gehäuse + 1 Widerstand fehlte. Kurze Email geschrieben und prompt die Nachricht erhalten, dass die fehlenden Teile noch heute geliefert werden!
Als das Netzteil fertig war, sollte man dieses anschließen und auf Funktion prüfen, bevor man weiterging. Gesagt getan, jedoch funktionierte es nicht.. Alles nachgeschaut/nachgemessen, aber ich fand den Fehler nicht. Hatte schon die Vermutung, dass der Transformator defekt war. Also postete ich meine Probleme ins Forum und nach ein bisschen rumgesuche + Fotoshooting, wurde der Fehler gefunden: Brückengleichrichter falschrum eingelötet. Man lernt halt auch dazu...
Nun folgte die Hauptplatine. Bei einer geätzten Platine hat man den Vorteil, dass einem fast alles vorgegeben ist und man quasi in Legoart alles draufsteckt und festlötet. Bei so einer Lötleiste ist es da schon ein bisschen mehr gefummel.
Als es sich immer mehr zum Ende neigte, stellte ich wieder fest, dass 2 Kondensatoren fehlten. War mir ja schon ein wenig peinlich, denn man hätte ja sofort alles nachprüfen können :roll:. Bot also an, die Kosten fürs Porto zu übernehmen, jedoch lehnte er ab und schickte mir wieder die fehlenden Kondensatoren umsonst. (Das nenne ich SERVICE!! Da sollte man mal zum Vergleich zu Conrad gehen, die sich weigern einem 10 Widerstände aus dem Sortiment zu suchen...)

Als alles zusammengelötet war, ging es zum Überprüfen. Nochmal alle Schritte nachverfolgt, ob auch alles an seinem richtigen Platz und richtig verdrahtet war. Netzstecker rein und mit Sicherheitsabstand angeschaltet, falls es einem doch um die Ohren fliegt :D. Aber nichts qualmte oder schmorte! Nun das Multimeter wieder ausgepackt und vorsichtig (hohe Spannungen !!!!) nachgemessen. Bis auf 2 Werte waren alle im grünen Bereich. Aber warum diese Beiden nicht?! Gesucht - nichts gefunden. Also wieder ab ins Forum, Fotos gemacht,..
In den Fingern hat es doch gejuckt endlich zu erfahren, wie es sich anhört. Also in den Output nen Kopfhörer und wieder angemacht... und mir kam nur ein lautes Quietschen entgegen.. Erste Ernüchterung machte sich breit, da auch die Suche mit dem engagierten Forum zuerst erfolglos blieb.
Irgendwann konnte ich aber doch plötzlich den [g=118]Bass[/g] hören (obwohl ich an der Schaltung nichts verändert hatte), nur war er übelst verzerrt. Irgendwann stellte ich dann fest, dass sich 2 Pins der Röhrensockel leicht berührten (mit dem Auge kaum zu sehen, ist halt ein wenig eng..), etwas auseinander gebogen und siehe da: ER LÄUFT!!! Das Quietschen kam -denke ich - von den neuen Röhren, da sie erstmal einlaufen mussten. Denn mit jedem einschalten wurde es weniger.

Klang:
Kann ich bisher nur Auskunft über meine "Hifi" Anlage machen, so wie ich hier aber sonst auch immer übers Interface "verstärkt" spiele.
Der Preamp arbeitet ziemlich gut, zu rauschen/brummen fängt es nur leicht an, wenn ich sowohl [g=105]Gain[/g] als auch Volume voll aufdrehe! Liegt aber an unserem besch****N Stromnetz hier.
Alle Regler tuen das, was dran steht: [g=118]Bass[/g], Mid, Treble. Zusätzlich kann man einen Treble- und [g=118]Bass[/g]-Boost dazuschalten. Im Prinzip bekommt man alle Sounds hin. Von drahtig knackig bis zum soliden Bassfundament. Wobei der Preamp ziemlich gut den Sound des Basses selber wiedergibt und nicht irgendwas aufs Signal draufschiebt! So konnte ich in jeder Einstellung den Sound meines Warwicks deutlich (!) heraushören. Nicht wie bei dem Combo bei uns im Proberaum, wo mein [g=118]Bass[/g] genauso klingt wie der 150€ [g=118]Bass[/g] unseres Sängers (MATSCH!).
Über den Gainpoti kann man den [g=118]Bass[/g] noch anzerren, wobei ich dies noch nicht ganz ausprobiert habe, wegen Rücksicht auf meine Boxen (sind mir dafür doch ein bisschen teuer gewesen..)

In wieweit sich das alles auf den Proberaum/Laut übertragen lässt, muss ich noch testen. Bin dabei aber sehr zuversichtlich! Habe mir bereits vor einigerzeit eine Soltonendstufe bei Ebay geschossen, welche nun erstmal über die Box des Combos laufen wird. Bis ich genügend Geld für eine anständige Box haben werde (HOS, FMC,Basstown,..).

Was mir noch auffällt ist, dass der Preamp ziemlich gut komprimiert! Für mein Empfinden klingen alle Saiten in allen Lagen in etwa gleich laut. War vorher immer ein ziemliches Problem für mich! Mal schauen vielleicht hat mein 3-4 Monate alter Kompressor schon wieder ausgediehnt! :)

Fazit:
Bin von dem Angebot durchweg positiv begeistert, sowohl was die Qualität des Produktes als auch den Service und Engagement der Musikding-Communitiy betrifft. Ich kann es jedem nur empfehlen, der ebenfalls auf solch ein Projekt Lust hat. Er wird nicht enttäuscht! Vorallem wenn man sich überlegt, wie teuer ein vergleichbarer Vollröhrenamp im Laden kostet!
Allerdings sollte man schon grundlegende Kenntnisse in E-technik mitbringen ("Was ist ein Elko?") und mit Lötkolben und Messgerät umgehen können. Lässt sich aber alles lernen/anlesen! Außerdem sollte nicht leichtfertig damit umgegangen werden und man sich vor allem beim Durchmessen im klaren sein, dass man es hier mit lebensgefährlichen Spannungen zu tun hat!!! Also unbedingt die Sicherheitshinweise beachten.

Bild hab ich auch eins:
Preamp* ist nen Link - da ich gerade kein Prog hab, um es zu skalieren.
*sollte vielleicht hinzufügen, dass noch die Abdeckungen für die Röhren und die Kabelbinder fehlen (damit es ordentlicher ist) ;)

und zum Abschluss weitere Links, für Interessierte:
Musikding
Madamp

*******************************
Update:

Habe mich doch dazu durchgerungen ein kleines Hörbeispiel zu erstellen. Habe per Y-Kabel den [g=118]Bass[/g] einmal durch Preamp ins Interface gejagt (linker Kanal) und einmal direkt ins Interface und den Pegel mit dem Interface-Preamp (rechter Kanal) angeglichen.

benutzter [g=118]Bass[/g]: Warwick-Corvette (beide PUs an)

1. Clip: alle Potis auf 12 Uhr - außer [g=105]Gain[/g]: 8Uhr
2. Clip: habe ich Mitten und Höhen auf ca. 14 Uhr stehen.
[g=118]Bass[/g]- oder Treble-Boost ist in beiden Clips aus.

Zu hören ist nur der [g=118]Bass[/g] ohne Effekte/Plug-Ins oder der Gleichen. Einen verzerrten [g=118]Bass[/g] habe ich nicht aufgenommen, da hier das Signal ins Interface zu laut ist und es hier dann ebenfalls in den Clippingbereich kommt.

Link: http://free.pages.at/bremshebel//Demos/BP1Mk1-test1.wma

Preamp <--- :music: ---> [g=118]Bass[/g] direkt
 
hi,

da sage ich doch mal danke für den schönen Bericht. Ich habe mir auch schon überlegt mir das Teil zu bauen. Da ich allerdings [g=118]Bass[/g] nur zu Recordingzwecken spiele weiß ich nicht ob es sich lohnt. Meinst du den Preamp zu benutzen um direkt zu recorden (a la Sansamp..) bringts nicht?
Soundsample fände ich trotzdem noch schön ;)

Gruß
Markus
 
*bitte Löschen*
(Doppelpost)
 
hi Mabi!

Einen Vergleich zum Sansamp habe ich leider nicht (hatte ihn noch nie in den Fingern :?) Denke aber, dass dieser um einiges vielseitiger sein dürfte als der BPMK1.

Der BPMK1 hat jede Menge Output-Reserven, die man aber durch den Austausch einiger Widerstände anpassen kann. Ebenfalls hat er nur einen unsymetrischen Ausgang und keine [g=15]XLR[/g].

Wenn du Lust und Spass am basteln hast (denke ja, wenn ich dein Profil betrachte) & auf Vollröhre stehst, nimm dir den BPMK1 - wenn du weniger Geld ausgeben und vielseitiger sein willst, nimm den Sansamp.

Prinzipiell dürfte er aber auch für das Recorden geeignet sein!
Ich geb meinen jedenfalls nicht mehr her *g*

Soundsampels.. sieht es im Moment schlecht aus, da er im Proberaum an der Endstufe hängt, und ich ihn nicht andauernd hin und her schleppen möchte.
:roll: ;)
 

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