Der Boxer

[Turquoise]

Sieht aus, als wäre das Forum der falsche Ort für diesen Text...

Wieder was gelernt.

 

[helge1973]

-> Frage: stört das viele "hatte"? Könnte man es anders formulieren, so dass es dennoch korrekt bliebe?

Jau, auch eines von den Wörtern, die immer wieder auftauchen.
Natürlich kann man umformulieren, aber das eine bedingt dann das andere.
Ist wie ne Kette: wenn die an einer Stelle reisst ...

Ich hatte Dir ja generell empfohlen, umzuformulieren, denn nach wie vor ist es schade, wegen des Inhaltes und der Dramatik (beides echt intensiv).

Nach wie vor ein Text mit viel Potential aber auch - egal wie oft ich es auch lese - viel Frust.
Genauso wie die Klischee-Stelle mit der südländischen Ische: glaub mir, die versprühen weniger Feuer als ne deutsche Sparkassen-Angestellte mit Nickelbrille.

Frage: ist das (Mutter) zu kitschig, zu ausgelutscht?

Überhaupt nicht.
Der viel gescholtene CR7 wurde auch in jungen Jahren von seiner Ma getrennt und musste sich alleine "durchboxen".
Das intensiviert mE die Dramatik an genau der richtigen Stelle.

2Strophe überflüssig?
Jaein.

Einerseits ist es ein narrativer Bruch, der das Tempo drosselt.
Andererseits wird der Charakter näher beleuchtet, dringt das Innenleben nach Außen.

ICH finde es wichtig und richtig das so zu lassen wie es ist.
Wir müssen nicht immer rasend-schnelle Staccato-Stories erzählen.
Erzähen ist nämlich auch ein Innehalten

ist das deutlich genug, oder müsste man schon früher eine Andeutung in diese Richtung bringen?

Nein - die Überraschung gen Ende hin ist goldrichtig und erzeugt einen "Aha!" Effekt, gleichzeitig aber auch einen Schauer der Bitterkeit und des "Besiegtseins".

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

 

[Turquoise]

Genauso wie die Klischee-Stelle mit der südländischen Ische: glaub mir, die versprühen weniger Feuer als ne deutsche Sparkassen-Angestellte mit Nickelbrille.

Die Sparkassenfrau überzeugt mich. Ich hatte auch schon den Eindruck, dass die Südländerin zu klischeehaft ist.

Das ist ein Punkt, den ich auch wirklich angreifen kann. Das andere würde die Sache in eine mörderische Baustelle verwandeln. Und dazu fehlen mir gerade die Körner...

Der viel gescholtene CR7 wurde auch in jungen Jahren von seiner Ma getrennt und musste sich alleine "durchboxen".

Da schau her - gar nicht gewusst...

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

Nicht nur das. Bist ja auch der einzige, der sich erbarmt hat.

 

[helge1973]

Das andere würde die Sache in eine mörderische Baustelle verwandeln

Das ist schon klar, deshalb: ja, es ist Dein Ding und Du kannst es - selbstverständlich - so lassen, jedoch ... die Geschichte würde mit einem flüssigeren Stil weitaus besser fluppen.

Nach wie vor.

Nicht nur das. Bist ja auch der einzige, der sich erbarmt hat.

Ach, wat, "erbarmt".
Das ist eine der seltenen Top-Stories hier, die sich weitaus mehr Zeit lassen.
Das hat sich für mich echt gelohnt und der Schluss ist Dir auch gelungen.

Die wenige Resonanz hängt vielleicht mit der Länge zusammen.

Vielleicht.

 

[mWermut]

Sieht aus, als wäre das Forum der falsche Ort für diesen Text...

..das sicher nicht!

Bedenke andere sind auch in Urlaub.

Bedenke die Länge deines Textes. Ich hab an der See (fast) jeden Tag einen irischen Folksong übersetzt. Die mit mehr als vier Strophen sind dabei gleich durchs Raster gefallen.

Bedenke die Länge des Threads. Sich da durchzuarbeiten ist mühsam. Man möchte ja nicht bereits Gesagtes aufwärmen.

Eine Idee trotzdem. Ich kann mir vorstellen, dass der Text in der "Ich-Form" funktioniert. Du hast ja an verschiedenen Stellen deutlich gemacht, dass dir die Sache wichtig ist. Das wäre vielleicht ein Grund, es mit dem "Ich" zu versuchen..

 

[Turquoise]

Bedenke andere

Okay, ich bedenke es. Danke.

Eine Idee trotzdem. Ich kann mir vorstellen, dass der Text in der "Ich-Form" funktioniert.

So wie der junge Mann in Bohemian Rhapsody...

Ja, das wäre eine Möglichkeit. Ich bin da aber etwas vorsichtig geworden, weil ich oft feststellen musste, dass mir Dinge, die ich für Texte aus Fantasie erfunden hatte, später tatsächlich oft so widerfuhren.

Das reicht von solch harmlosen Sachen wie der Farbe meines ersten Autos bis hin zu krassen Beziehungsgeschichten, die ich so sicher nicht mehr erleben möchte.