Das Jahrzehnt des unkreativen Metal-Einheitsbrei, [Produktion] Gegenbeweise gesucht

[jet2]

In dem Sinne: Death to Posers!

ach was?
poser sind sie doch alle...

ich bin dann mehr für das authentische posen.

hab neulich ein metalkonzert mit mehrern bands besucht.
als vor-vor-band hat eine deutsche death-metalband (nailed to obscurity) gespielt.
unabhängig davon, daß mir die musik gefallen hat,
hat mich die performance irgendwie sehr gerührt.
das war zwar klassisches death-metal-posing, das einen manchmal so ein bischen lächeln läßt,
aber es kam halt irgendwie von herzen
und man hat den jungs abgenommen, daß sie ihre musik leben.


anderes beispiel.
eine meiner absoluten favourite bands.
die progmetalband tesseract.
keine kommunikation auf der bühne,
keine emotion, unauthentische ausstrahlung.

die musik - genau das gegenteil.
für mich sehr emotional, kreativ, innovativ und genial.
auf sowas würde ich niemals verzichten wollen.
dann gehe ich halt nicht mehr aufs konzert...

 

[schoeni]

In dem Sinne: Death to Posers!

ach was?
poser sind sie doch alle...

ich bin dann mehr für das authentische posen.

hab neulich ein metalkonzert mit mehrern bands besucht.
als vor-vor-band hat eine deutsche death-metalband (nailed to obscurity) gespielt.
unabhängig davon, daß mir die musik gefallen hat,
hat mich die performance irgendwie sehr gerührt.
das war zwar klassisches death-metal-posing, das einen manchmal so ein bischen lächeln läßt,
aber es kam halt irgendwie von herzen
und man hat den jungs abgenommen, daß sie ihre musik leben.


anderes beispiel.
eine meiner absoluten favourite bands.
die progmetalband tesseract.
keine kommunikation auf der bühne,
keine emotion, unauthentische ausstrahlung.

die musik - genau das gegenteil.
für mich sehr emotional, kreativ, innovativ und genial.
auf sowas würde ich niemals verzichten wollen.
dann gehe ich halt nicht mehr aufs konzert...

Oh, auf der Konzertreihe war ich auch glaub ich. Waren Jinjer und Soilwork auch dabei ?
By the way, Jinjer ist meine Entdeckung der letzten zwei Jahre. Brutal gut geschriebene Songs, extrem wandelbar und fernab von ausgelatschten Pfaden. Die haben mich echt inspiriert. Und soundtechnisch find ich die auch recht eigenständig.

 

[jet2]

Oh, auf der Konzertreihe war ich auch glaub ich. Waren Jinjer und Soilwork auch dabei ?

jepp, jinjer waren genial. die frau ist echt der hammer...
hab direkt unter ihr gestanden...
und die band hat ne mega-show gemacht.
allein der bassist...



als headliner war amorphis dabei.
damit konnte ich nicht wirklich viel anfangen.
musikalisch habe ich mich eher gelangweilt, technisch war es auch nicht so prickelnd.

aber was mich auch sehr überrascht hat, war soilwork.
stehe zwar nicht so auf deren musik, aber die live-show war einzigartig...
so eine tolle interaktion auf der bühne, so viel spaß, wie die rübergebracht haben...
da könnte sich jede andere band noch ne scheibe von abschneiden...

btw. bin anfang märz bei hell over hammaburg...

 

[Glutamatjunkie]

Hab die Scheibe letztens wieder rausgekramt. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Immer noch ein Hammer:



Zur selben Zeit lief die Scheibe bei mir auch rauf und runter:



Da ich heute eher die alten Gothic Rock und Doom Metal Sachen bevorzüge..... Weiß ich gar nicht warum ich von der Band noch nichts gehört habe:

 

[Gast92251]

Welch Freude, dieser Thread! Viele interessante Songs/Bands dabei, welche ich noch nicht kannte. klasse!

 

[Glutamatjunkie]

Oh, auf der Konzertreihe war ich auch glaub ich. Waren Jinjer und Soilwork auch dabei ?

jepp, jinjer waren genial. die frau ist echt der hammer...
hab direkt unter ihr gestanden...
und die band hat ne mega-show gemacht.
allein der bassist...



als headliner war amorphis dabei.
damit konnte ich nicht wirklich viel anfangen.
musikalisch habe ich mich eher gelangweilt, technisch war es auch nicht so prickelnd.

aber was mich auch sehr überrascht hat, war soilwork.
stehe zwar nicht so auf deren musik, aber die live-show war einzigartig...
so eine tolle interaktion auf der bühne, so viel spaß, wie die rübergebracht haben...
da könnte sich jede andere band noch ne scheibe von abschneiden...

btw. bin anfang märz bei hell over hammaburg...

Also dieses Jinjer Dingens ist ja nett, weil handwerklich top, musikalisch jedoch so lala. Erinnert mich stark an Mudvayne.
Beides halte ich keine fünf Minuten mehr aus. Liegt wahrscheinlich am Alter.

 

[jet2]

für mich besteht die musikalische innovation im metal in den letzten jahren darin,
daß die bands sich für andere stilrichtungen öffnen, aber trotzdem noch dem metal treu bleiben.

ich habe oft den eindruck, daß die leute, die zb. sagen, alle bands, die nach 1990 gegründet wurden wären kein echter metal mehr, daß diese leute einfach nur konservativ und unflexibel sind.

die innovativste band 2018 neben jinjer ist für mich between the buried and me.
die beiden alben automata 1 und automata 2 sind unglaublich stark...

ich habe sie live als vorband von tesseract gesehen.
die band hat keine bühnenshow bekommen und mußte zusammengepfercht in einem kleinen bühnenbereich spielen.
die jungs haben ihre hochkomplexen stücke in unglaublicher technischer perfektion gespielt und dabei noch einen megaspaß gehabt.
bei denen kam alles live und kein einziger ton vom band!!!
technisch auf einem irrsinnigen level (der gitarrist spielt übrigens auch live ab und zu für lamb of god)
aber kompositorisch sind die stücke von einer unglaublichen kraft und mega innovativ...

 

[Glutamatjunkie]

Ist Keith Kaputo jetzt etwa eine Frau???

Was ist denn da los???

 

[jet2]

Ist Keith Kaputo jetzt etwa eine Frau???

Was ist denn da los???

konnte vor ein paar jahren noch keith kaputo live sehen.
der ist jetzt kaputo. den gibt es nicht mehr.
da gibt's nur noch mina kaputo

 

[Glutamatjunkie]

Ist Keith Kaputo jetzt etwa eine Frau???

Was ist denn da los???

konnte vor ein paar jahren noch keith kaputo sehen.
der ist jetzt kaputo. den gibt es nicht mehr.
da gibt's nur noch mina kaputo

Die Rockstars von heute, statt Nutten und Koks gibts Silikonbrüste. Was ist aus dieser Welt bloß geworden!

 

[Gel Mitglied 73663]

Ich kann mit dem "Metal" von heute so auch nichts mehr anfangen.
Hab mir jetzt nochmal "Master of Puppets" intensiv reingezogen. Das Teil ist von 1986.
Ich vermisse da soundtechnisch überhaupt nichts. Wenn Songs funktionieren, dann funktionieren die halt.
Die Songs haben nichts von ihrem damaligen Glanz verloren. Das kann man sich heute auch noch antun.

Höre aber auch sehr gerne Industrial-Metal. Also die Standard-Form. Prong, Static X, White Zombie.
Was die alles gemein haben, daß die Songs wie Sau grooven. Schaut und Hört Euch die Drummer an.
Rage against the Machine gehören auch dazu. Jetzt zwar nicht Industrial-mäßig, aber es groovt halt.

Nicht von ungefähr hat der RATM-Drummer die letzte Black Sabbath im Studio eingespielt.

 

[SOS]

Macht halt niemand, warum auch immer

weil du kaum drummer findest, die den stuff auch richtig sauber spielen können... wir haben nicht das vergnügen mit mancinos und halperns zu arbeiten... soll aber letztlich danach klingen... also nehmen wir unsere shice tools und samples und biegen das irgendwie hin... du glaubst nicht, wie oft ich da sitze und mich frage, was wir hier eigentlich tun... wenn du einen holzbauer anstellst, schmeisst der dir auch nicht 30 binder einigermassen passend hin und sagt: «mach's mal in ordnung, kann man halt noch nicht brauchen so, aber ich kann's nicht besser» omfg

ich habe mir auch schon überlegt, ob ich aufhören soll mit «ja ist super gespielt, vielleicht bisschen schieben und gut ist» und ein album in unter 2 nachmittagen reinhauen lasse, weil ich eh schon weiss, dass ich jeden verfickten schlag in die hand nehmen muss und es eh nix bringt, sich mehr mühe zu geben... und die drummer quäle, bis die scheissteile sauber drin sind... wenn die mal für ein album 10 tage am stück drummen müssen (1 song pro tag), dann würden sie (auch finanziell) merken, was das fucking problem ist... lol

letztlich hat sich metal in eine ecke manövriert, die eigentlich ohne moderne audiotechnik nicht mehr realisierbar ist bzw. für die wenigsten spielbar ist. eine wir-proben-jeweils-am -dienstag-abend-von-7-bis-9-band kommt da gar überhaupt niemals hin. zudem: songwriting war noch nie einfach und die wenigsten menschen auf diesem planeten schreiben die wirklich geilen songs. das hat überhaupt nix mit dem genre zu tun. das metal(core) genre erschwert durch seinen völlig technisierten ansatz zusätzlich den fokus auf ein wirklich geiles songwriting. man muss ja erstmal das scheiss fusspattern bei 240 lernen, scheissegal, ob das musikalisch ist und dem song was bringt und der breakdown wäre geil mit 7/16 etc...

na... whatever... mir macht es eigentlich soweit spass, dinge mit etwas magic zum klingen zu bringen... aber jedes mal wenn ich mit richtig guten musikern zusammenarbeite, denke ich mir, dass ich es sooo schön haben könnte



ps: alles bisschen hart hier... ja, ich mache mein ding schon gerne

 

[diagnostix]

Ich hoffe wirklich, dass es irgendwann mal eine Gegenbewegung gibt, die wieder "simpel auf die Glocke" zu schätzen weiss.

interessanter thread. viele sachen sind zurecht angesprochen geworden, besonders die leere und eintönigkeit der "abacus"-produktionsweise.
es ist wirklich erstaunlich, wo der "metal" angefangen hat, und wo sich metal heute befindet...
"simpel auf die glocke" und unerreicht finde ich die urväter. alles danach berührt mich überhaupt nicht. ohne groove kein move, wie auch der bordon schon erwähnte...

 

[TonyPizza]

mir fällt gerade ein, ich hab vor ein paar Tagen 2 nette ProgMetal Sachen gemischt, 1 Instrumental von MIDI und DI, also das ist ja eigentlich produzieren. Hab ich in der Form auch nur selten gehört. Da muss man halt mal einen Filter etc. bemühen um es interessant zu machen. Aber ja, es ist auch nicht ultra innovativ





Ich poste das inzwischen nicht mehr in der MM, ich denke es langweilt die Leute inzwischen einfach

 

[TonyPizza]

Taylor Larson hat auch einen netten Signature Sound, hier auf der neuen Within Temptation, er macht ja eigenltich auch nur dieses US Core Zeug. die Songs sind übelst generisch, aber der Sound ist doch mal was anderes, aber auch übelst gezerrt in allen Frequenzen

 

[TonyPizza]

Das Album war auch ein Kracher:

 

[Glutamatjunkie]

Das Album war auch ein Kracher:

Oh, die hab ich damals auch vergöttert
Als ich sie damals live sah, spielte im Vorprogramm diese feine Band:



Die Kinnlade stand weit offen.

 

[muffy]

Diese Prog Alben / Bands fand ich auch sehr gut:

 

[Nachtschicht]

rein geschmäcklerische post: ich finde ja, das metal soundtechnisch sich in eine ziemliche sackgasse manövriert hat. ...

puh, so ne pauschale aussage kann ich gar nicht verstehen.
gerade im progmetalbereich finde ich die sounds in den letzten 10 jahren sehr innovativ.

ich kenne ja nun auch längst nicht alles. aber auch in diesem thread klingen für mich praktisch alle drumsounds der gelisteten modernen produktionen so wie beschrieben. gitarrenseitig hat sich viel getan, aber mir gehts halt um diese einheit. gitarre und bass in gezerrtem riff-unisono. gedämpftes auf dem bass reicht halt im frequenzbereich soviel weiter runter als auf der gitarre. und dann noch mit dem direkten attack der bassdrum. von diesem (wie gesagt: komplett geschmäcklerischen) ideal scheint mir das alles ziemlich entfernt. und dann immer diese klickigen höhen - völlig drüber inzwischen. da hat der lars echt was losgetreten damals

aber wie gesagt, ich kenn nun wahrlich nicht alles und verfolge das nur noch son bisschen aus der ferne. lasse mich deswegen gerne (sehr gerne sogar) eines besseren belehren.

 

[Horseblood]

Viele schöne Sachen dabei hier im Thread!
Be'lakor war auch meine Top Entdeckung der letzten Jahre.

Mir gefallen oftmals auch Bands, die (natürlich auch dem Genre geschuldet) produktionstechnisch rauer rüberkommen.