Dachgeschoss langfristig in Songwriting/Mixing-Studio umbauen / Arbeitsstand

[Mazzeltov]

Hallo,

nun ist es an der Zeit, dass auch ich hier mal einen Threadverfasse und nicht nur immer sehr viel lese...

Ich wohne zur Miete in einer Maisonette-Wohnung, in der ich das Dachgeschoss gerne zu einem einigermaßen tauglichen Songwriting-und Mixing-Studio umbauen möchte.

Der Raum gestaltet sich jedoch für mich als nicht ganz unkompliziert, da man es hier nicht mit einem klassischen Rechteck in der Grundfläche zu tun hat und auch die Höhe nicht die Beste ist.

Alle Roten Linien beschreiben die Wände mit Dachschrägen. Die Raumhöhe beträgt 2,31m links, bzw. 2,23m rechts. Darüber ist ein Flachdach.
Das gestrichelte Dreieck nach außen, ist die Tür, welche sich nach außen öffnet. Links und Oben mittig befinden sich zwei Kaminschächte.
Jeweils zwei kleine Fenster befinden sich in den Dachschrägenrechts und unten rechts.
In der "Mitte" trennt eine kleine Stufe den Raum undverringert die Höhe rechts um besagte 8cm.

Einmal die Seitenansicht:

Wie man sieht, befinden sich die Schrägen, jeweils beginnend bei 1,05-1,10m.

Nach den ersten Eindrücken hier mal meine Wunschvorstellung:

Phase 1:

Mixing/Regie definieren und akkustisch optimieren (Bereich Rechts ab der Stufe).
Aktueller Stand ist dieser:

Blau ist hier Basotect, Rot Rockwool Absorber, bzw. Chunk in der Ecke.
Eine Messung des komplett leeren Raumes habe ich leider nicht mehrgefunden, ich gehe aber nochmal auf die Suche.

Älteste Messung die ich gefunden habe ist:

Bei meinem aktuellen Plan, wäre man mit 38% der Raumtiefe am Sweetspot ziemlich genau auf der Kante der beiden Raumhälften, deswegenhabe ich diesen Plan leider verworfen, da man mit dem Stuhl immer runterfallen würde.

Da dieser Bereich von seiner Bauform ja aber eh komplett asymmetrisch ist, habe ich erstmal versucht hier eine Symmetrie in den Raum zu bekommen und angefangen den Bassbereich zu bearbeiten.

Ich habe bisher damit folgendes gemacht:
Bassfalle in die Ecke, zwei 30cm dicke Absorber an dieRückwand und zwei 15cm Absorber für die Seiten gebaut.
Maße, die hier z.B. noch 7,5cm sind = 75cm, ich habe nicht alleMaße auf den Maßstab 1:10 angepasst. Alle Elemente haben diekorrekten Maße.
Aktuell stehen hier zwei Yamaha-HS8, auf Dauer möchte ichaber auch hier zwei Focal Shape Twin an den Schreibtisch stellen, da ich diese im Job nahezu täglich nutze und wirklich hervorragendfinde.

Außerdem erhoffe ich mir hiervon auch, weniger Probleme mit den Bässen in zu bekommen, da ich die Speaker deutlich besser nah an Wände stellen kann.

Anbei einmal ALL SPL von R (oben), L ( mitte), L+R (unten).

Ich schildere mal ein bisschen meine Höreindrücke:

Sämtliche Referenzsongs klingen für mich an meinem Spot recht unnatürlich. Vor allem alles zwischen grob 400 Hz und 1 Khz klingen sehr harsch, Frauenstimmen sind sehr anstrengend und klingen nie gut.
Meine Ohren ermüden derzeit nach knapp 30 Minuten hören auf moderater Lautstärke an diesem Spot.
Der Stereoeindruck ist natürlich nicht sonderlich groß, aber vor allem hier fällt auf, dass sich einzelne Bereiche komplett "verabschieden" und andere dafür total präsent sind. (Ich habe irgendwie keine Erklärung dafür?)
Hier bin ich aber so langsam mit meinem Latein am Ende...

Ich habe rein Rechnerisch an der Skizze versucht alle Erstreflektionen die an meinem Sweet-Spot ankommen zu eliminieren. (Basotect und Breitbandabsorber)
Aber wie geht man jetzt klug weiter vor?
Der gesamte Raum links neben der Stufe ist halt komplett unbehandelt. Ehrlicher Weise klingen Referenzsongs hier im Diffusschall aber besser als am Sweetspot .

Generell würde ich gerne wenig zu fertig Lösungen greifen, sondern gerne viel selbst auch handwerklich probieren. Mittel sind auf jeden Fall da, es scheitert momentan eher an der Zeit.

Ich bin auch immer wieder verwirrt auch aufgrund der Asymmetrie des Raumes. Und wirkt nicht zumindest im Vergleich der Bereich ab 500HZ schon zustark absorbiert?

Ich bin für jede Art Ratschlag dankbar undwürde mich sehr über einen konstruktiven Austausch freuen!!
Ich lese hier schon seit einigen Jahren in dieser Unterkategorieviel und freue mich über Input, da ich gerade in Raummoden und Mathe bei einem Raum dieser Art wirklich ganz schnell an meine Grenzenkomme....

Beste Grüße
Mazzeltov

 

[TheSarge]

vorab: sorry, ich hab da nicht wirklich Ahnung, aber paar Dinge hab auch ich mitbekommen/mal gelesen
und du hast schon direkt ein Problem (hoffe dadurch ist der Rest nicht umsonst gewesen) an Reflexion und zwar das Gestell wo der Bildschirm drauf ist. Noch dazu liegen da nochmals Platten drauf, wird also der Schall doch nach paar cm schon "verbogen"

aber ich mal lieber, sonst steinigt man mich hier noch...wollte es aber als Ultra-Noob nur mal feststellen, evtl falsch, dann lern ich wieder was

frohes Fest

 

[die_potense]

puh bei so einem asymetrischem Raum würd ich einen Fachmann kommen lassen. Bauen kannst du dann ja nach wie vor selbst. Aber ich glaube nicht das man hier aus der Ferne irgendwelche zielführende vorgehensweisen empfehlen kann.

Hol dir einen akustiker in den Raum, vor allem wenn's an der Zeit scheitert hätt ich keinen Bock etwas zu bauen um herauszufinden das es nicht funktioniert

 

[Mazzeltov]

Hallo Ihr Lieben und erstmal frohe Weihnachten!

Der Schreibtisch ist an dieser Stelle das kleinste Problem.
Die Messungen wurden ohne Schreibtisch gemacht und auch meine Beschreibung kommt noch aus der Phase ohne Desk.
Der hat jetzt im Nachhinein nicht wirklich viel an meinem Höreindruck geändert.

Ja, mit dem Gedanken einen Profi kommen zu lassen habe ich auch schon gespielt.
Bin trotzdem weiterhin für jeden Input dankbar .

Beste Grüße

 

[Realist]

Auch noch Frohe Weihnachten.

Ich würde an deiner Stelle auch mal jemanden mit Ahnung kommen lassen.
So von den Bildern her ist das schwer zu beurteilen und ich habe dein Konzept noch nicht ganz verstanden.
Was Du bisher gemacht hast ist wohl eher: "Ich baue hier und da mal einen Absorber."
Das wird bei deinen schwierigen Raummaßen nicht funktionieren.
Die Symmetrie ist nicht wirklich gegeben.
Die Lautsprecher stehen jetzt in einer Art Nische und dahinter ist eine Dachschräge?
Links vom Lautsprecher hast Du fett gedämmt und auf der rechten Seite ist Basotect?
Für mein Empfinden fängt da schon das Problem der Stereoortbarkeit und der Auslöschungen an.

Ich würde zumindest erstmal versuchen aus der Nische rauszukommen, ob dann Besserung auftritt.
Mein Raum ist von der Grösse zimlich ähnlich, nur das bei mir Symmetrie gegeben ist.

Ich habe das LEDE-Prinzip verfolgt, also den Abhörbereich grossflächig gedämmt und nach hinten diffus gestaltet.
Meine Lautsprecher stehen recht nah an den Seitenwänden/Absorbern. Damals hatte ich auch Yamaha HS8.
Die Lautsprecher haben mit meiner wandnahen Aufstellung nicht gut harmoniert. Für meinen Raum waren sie auch zu groß und die Höhen sind bei denen eh schon recht hart an der Grenze. Manche nennen es ehrlich, ich nenne es nervig.
Nur nochmal zur Klarstellung: Andere Lautsprecher werden zum jetzigen Zeitpunkt bei dir keine signifikante Verbesserung bringen.

Einen richtigen Tipp habe ich leider nicht. Bei Null (alleine?) anfangen und erstmal verschiedene Aufstellungen testen?
So wäre eigentlich die richtige Vorgehensweise. Einen Experten zu Rate ziehen, der dir ein Konzept ausarbeitet, welches Du dann selbst umsetzen kannst, halte ich für die beste Lösung.

Ich hatte damals Black Bender hier im Forum als Hilfe. Ohne ihn hätte ich das "Experiment" nie gewagt und es war trotzallem noch viel try and error.
Heutzutage würde ich mir einen Fachmann holen und das Konzept dann selbst in die Hand nehmen.

 

[Ralfe13]

Wow, also bei allem Respekt, den Raum akustisch auf Spur zu bringen, ich denke da sprechen wir echt von königsklasse.
In der Akustik ist mMn Symetrie der Wichtigste Faktor. In diesem Raum ist gar nichts symmetrisch. Ja, ich könnte bestimmt ein paar Tipps geben, die die aktuelle Situation verbessern, aber ich schließe mich meinen Vorrednern an, such Dir einen Profi.
Wobei sich mir eine Frage stellt, da es eine Mietwohnung ist, wie weit willst Du gehen ?