Challenge, 123min Track

[schnuffke2]

Hab´ mal ein Interview mit einem zeitgenössischen Opernkomponisten gehört ( Name vergessen ). Der meinte, ähnlich wie @Hyp es hier in einem anderen Thread geschrieben hat, dass er konsequent eine 40h-Stunden-Woche durchzieht und dabei an einem einzigen Stück arbeitet. Pro Woche schafft er es dabei, eine Minute Musik zu komponieren. Unvorstellbar für mich.

diese sachen sieht man wieder viel eher wenn man immer etwas zeit verstreichen lässt um wieder das gesamtbild zu sehen

Hab´ da schon Pferde kotzen sehen. Krass wie sich die Wahrnehmung verändert, wie man sich etwas schönhört, wenn man zu lange drauf hängenbleibt.
Oder wie man wie mit einer Lupe sich auf unwesentliche Details stürzen kann. Früher ist es mir, ohne Witz, manchmal passiert, dass ich mich für eine Stunde oder so mit der rhythmischen Ausarbeitung einer sekundenkurzen Stelle beschäftigt habe. Irgendwie wurde es wichtig. Später im Zusammenhang war dann klar, dass es einfach keine Rolle spielt, ob es bei 1:30 jetzt "kkrkkrrkk" macht oder "krkzkrrk".

 

[ElectricSheep]

Irgendwie wurde es wichtig. Später im Zusammenhang war dann klar, dass es einfach keine Rolle spielt, ob es bei 1:30 jetzt "kkrkkrrkk" macht oder "krkzkrrk".

Ich finde, es darf seinen Raum haben, eine Rolle zu spielen. Die Zeit, die es braucht, braucht es. Ich finde es sogar schön, wenn Details wichtig blieben, egal, wie viel Zeit sie benötigen. Wenn ich auftragsarbeiten mache, geht das manchmal leider nicht, je nach Möglichkeit versuche ich das im Vorfeld aber auch abzuklären (leider sind die Auftraggeber aber auch an Deadlines gebunden und einigen fällt dann kurz vor Ende ein, dass es noch Musik geben soll - ist dann manchmal so).
Wenn ich für mich arbeite, dann kann so manches Detail, was sicher am Ende kaum jemandem auffällt, auch Tage in Anspruch nehmen - kann aber auch schnell gehen.
Keinen Druck entstehen lassen. Es darf für mich immernoch Leidenschaft sein und kein Leiden schaffen (die Hörer mögen auch anders denken)

 

[Schlumpfpeter]

Habe gestern für ne halbe Stunde angefangen

Heute geht's weiter!

 

[schnuffke2]

Super, immer ran an den Speck!

 

[Yacc]

Krass wie sich die Wahrnehmung verändert, wie man sich etwas schönhört, wenn man zu lange drauf hängenbleibt.

jebt ich hör mir auch manches schön, aber ich hör mir manches auch unschön. ich hab das irgendwann: das mir der mix nicht mehr passt an den ich stunden gearbeitet hab, die melodie ist langweilig etc. das ist für mich dann einfach signal, pause machen, am besten mindestens einen tag weg von den track

Früher ist es mir, ohne Witz, manchmal passiert, dass ich mich für eine Stunde oder so mit der rhythmischen Ausarbeitung einer sekundenkurzen Stelle beschäftigt habe. Irgendwie wurde es wichtig. Später im Zusammenhang war dann klar, dass es einfach keine Rolle spielt, ob es bei 1:30 jetzt "kkrkkrrkk" macht oder "krkzkrrk".

yep ich hab das auch das ich 1-2 stunden für momente aufbringe die keine ganze sekunde dauern aber solange es spaß macht ist es für mich in ordnung. und hoffentlich lernt man was dabei das es das nächste mal keine stunde mehr dauert

 

[Hyp]

Hab´ mal ein Interview mit einem zeitgenössischen Opernkomponisten gehört ( Name vergessen ). Der meinte, ähnlich wie @Hyp es hier in einem anderen Thread geschrieben hat, dass er konsequent eine 40h-Stunden-Woche durchzieht und dabei an einem einzigen Stück arbeitet. Pro Woche schafft er es dabei, eine Minute Musik zu komponieren.

Wobei eine Oper ja mehr ein Album aus mehreren Stücken ist, da kann man auch wechselnd an mehreren Ecken arbeiten. Ist auch die Frage, ob es sein einziges Projekt ist in so einem Zeitraum von 2 Jahren, die es dann dauert für die Oper.

Oder wie man wie mit einer Lupe sich auf unwesentliche Details stürzen kann.

Problem wird's erst, wenn man das Gefrickel an winzigen Stellen für die Baustellen hält, durch die der Track erst seine Essenz / Substanz gewinnen soll.
Hatte letztens auch den größten zeitlichen Aufwand bei einem Track (Remix zu meinem nächsten Album) in die Würze eines Nebenschauplatzes gesteckt, nachdem der Track eigentlich schon fertig war - für kleine organische Abweichungen eines straighten Beats, wo ich fasst jeden Ton der Drums einzeln angefasst habe (denn Loops sind für mich keine kreative Option). Nur ein Nebenschauplatz, durch den sich die Beats aber von allen üblichen in dem Genre abheben.

 

[schnuffke2]

Problem wird's erst, wenn man das Gefrickel an winzigen Stellen für die Baustellen hält, durch die der Track erst seine Essenz / Substanz gewinnen soll.

Das meinte ich. Man loopt sich einen kleinen Teil vom Takt, wodurch dieser nach einer Weile eben wie durch eine Lupe betrachtet wird, man versinkt darin und verliert die Relation.

Hab´ auch schon erlebt, und das nutze ich manchmal, dass durch das loopen kleiner Teile eben eine ganz andere Musik entsteht. Man denkt so erstmal gar nicht daran, loopt einen halben Takt, weil man daran arbeiten möchte und stellt fest, das der Loop auf eine eigene Weise groovt.

 

[Schlumpfpeter]

Problem wird's erst, wenn man das Gefrickel an winzigen Stellen für die Baustellen hält, durch die der Track erst seine Essenz / Substanz gewinnen soll.

Das meinte ich. Man loopt sich einen kleinen Teil vom Takt, wodurch dieser nach einer Weile eben wie durch eine Lupe betrachtet wird, man versinkt darin und verliert die Relation.

Hab´ auch schon erlebt, und das nutze ich manchmal, dass durch das loopen kleiner Teile eben eine ganz andere Musik entsteht. Man denkt so erstmal gar nicht daran, loopt einen halben Takt, weil man daran arbeiten möchte und stellt fest, das der Loop auf eine eigene Weise groovt.

Das passiert mir auch öfters. Dann wird gehexschnitzelt!

 

[Yacc]

yop geht mir auch so, versehentlich mal nen viel zu kurzen part ausgewählt fürs abspielen und da denkt man "geil!" oder mittendrin irgendwo auf play gedrückt und denkt, sich "hey hammer" letztens fast überlegt nen chord rauszusamplen aus nen eigenen stück von mir und wieder zu verwenden, oldschool rave stile

 

[Schlumpfpeter]

yop geht mir auch so, versehentlich mal nen viel zu kurzen part ausgewählt fürs abspielen und da denkt man "geil!" oder mittendrin irgendwo auf play gedrückt und denkt, sich "hey hammer" letztens fast überlegt nen chord rauszusamplen aus nen eigenen stück von mir und wieder zu verwenden, oldschool rave stile

Och, das kommt durchaus mal vor. Ich wollte auch schon immer mal n Stück basteln indem ich zuerst nen melodischen, kurzen, track fertig mache und den dann anschließend sample und zerstückel. Mach ich evtl. Noch.

 

[Schlumpfpeter]

Habe es geschafft innerhalb von zwei wochen vier mal 30 min fuers musizieren rein zu quetschen

Das ergebnis seht ihr hier: Es ist nur ein mainpart, da kommt noch n Intro vor und nach hinten hin wirds auch nochw eiter gehen. Gemischt und gemastert ist es auch nur provisorisch in 5 min.

Macht Spass!

 

[Yacc]

find ich wieder toll wenn man sieht wieviel man eigentlich in kurzer zeit machen kann

machst du den track auch nocht regulär außerhalb der challenge fertig, oder belässt du es dabei?

 

[Schlumpfpeter]

find ich wieder toll wenn man sieht wieviel man eigentlich in kurzer zeit machen kann

machst du den track auch nocht regulär außerhalb der challenge fertig, oder belässt du es dabei?

Den mach ich noch fertig!

 

[Yacc]

find ich wieder toll wenn man sieht wieviel man eigentlich in kurzer zeit machen kann

machst du den track auch nocht regulär außerhalb der challenge fertig, oder belässt du es dabei?

Den mach ich noch fertig!

schön! weil hätte ich jetzt auch zu für zu gut befunden um es "verkommen" zu lassen

 

[Schlumpfpeter]

Das Ding ist voller Loops, sogar der Kick ist aus Loops zusammen gesetzt... allerdings gelayerte Loops.

Ausserdem ist das Ding voller One Shot samples.... ich mag es so zu arbeiten. Man kann stretchen, pitchen, shiften, shreddern und alles per geclicke, ohne sich seine eigene Unfaehigkeit am Keyboard eingestehen zu muessen

 

[Yacc]

ja loops layern und zerhacken macht auch immer viel spaß.

manchmal baue ich mir auch eine "basslinie" indem ich einen reinen percussion loop mit viel low end lowpasse und dann komprimiere und sättige. es ergibt dann keine eindeutige tonalität, weil ja eigentlich percussion. aber trotzdem passiert irgendwie was und man kann dann wieder reguläre percussion drüber layern. sogar synths gehen (manchmal besser manchmal schlechter)

 

[Schlumpfpeter]

Ich glaube du hast gerade Techno perfekt beschrieben