Brauchen Songs eine Tonika?

[Sascha Franck]

Basierend hierauf:

Jedes Musikstück braucht aber eine I auf die sich alles bezieht.

Ergab sich eine kleine Streiterei, mit der ich den Vocal Remixing Contest Thread nicht weiter belasten wollte.

Ich habe gefragt, warum das so sein müsse.
Abgesehen davon, dass Bach, Mozart und die Beatles wohl überwiegend (vielleicht auch ausschließlich) unter Gebrauch der Tonika komponieren, kam an sich keine stichhaltige Begründung, warum es das "brauche".
Vielleicht kannst du, @Turquoise, das hier ja genauer ausführen. Und nein, ich will kein Gezanke.

Ich führte im bewussten Thread übrigens die folgenden Beispiele an:





Es gibt noch ein paar mehr, u.a. auch Michael Jacksons "Rock With You" (da kommt die Tonika allerdings im C-Teil, von daher zählt das nicht 100%ig).

Meinungen?

 

[Entone]

Meinungen?

Schreckliches Weibergeheul.

 

[Sascha Franck]

Schreckliches Weibergeheul.

Da sagste natürlich was. Und da MJ sich ja mehr oder minder auch dort einordnen ließe, könnte man ein extra großes Fass aufmachen!
"Ist die Tonika nur was für echte Kerle?"

 

[Entone]

"Ist die Tonika nur was für echte Kerle?"

Die Theorie hat was. AC/DC besteht wahrscheinlich größtenteils aus der Tonika.

 

[muffy]

Und (Trash-) Metal erstmal.^^

 

[Turquoise]

Vielleicht kannst du, @Turquoise, das hier ja genauer ausführen. Und nein, ich will kein Gezanke.

-

 

[Graham]

stichhaltige Begründung

Spannung muss sich irgendwann auflösen.

 

[BodoH]

Und: natürlich darf man das machen. Das will ich nur noch mal betonen.

Genauso ist es.

weil sich das nicht-Tonika-Verwenden dennoch auf eine nie angespielte Tonika bezieht.

Auch das reicht als Begründung schon vollkommen aus. Alles bezieht sich auf den Grundton, egal ob ich den spiele oder nicht.
Ausnahmen gäbe es nur dort, wo man keine Tonart, keine Skale usw. raus lesen kann, also in eher experimenteller Musik.

 

[Sascha Franck]

Und: natürlich darf man das machen. Das will ich nur noch mal betonen.

Das erschließt sich aber nicht, wenn du das Wort "brauchen" verwendest. Denn das impliziert, dass ein Song ohne Tonika zwangsläufig nichts taugt. Dass deine persönliche Zufriedenheit nur dann hergestellt ist, wenn es auch eine tonikale Auflösung gibt, ist ja von all dem unbenommen. Aber genauso könntest du sagen, dass du nur Songs magst, die einen dicken Dur-Akkord als Abschluss liefern - und gesetzt den Fall, das wäre so, könntest du daraus immer noch keine musikalische Regel ableiten.

Im Falle der Tonika scheint es dann ja auch etliche Beispiele zu geben, bei denen es sehr gut ohne Tonika funktioniert. Dass die dir dann nicht gefallen spielt ja nun einfach keine Rolle, denn mir ging es um die Formulierung, Kompositionen würden das "brauchen".
Es gibt auch Literatur, Filme und Co., die nur ein vages, offenes Ende liefern. Muss man nicht mögen, aber auch da kann man nicht von "brauchen" sprechen, wenn man es nicht mag.

Spannung muss sich irgendwann auflösen.

Oder eben nicht. Gerade in der Musik gibt es zahlreiche Beispiele, in denen das nicht passiert. Einige davon habe ich ja bereits gepostet.

Wie gesagt, ich rede hier nicht von geschmacklichen Sachen. Und auch nicht von dem, was "Brauch" ist. Gerade was letzteres angeht, kann man sicherlich ohne weiteres feststellen, dass in vermutlich 99,9999999993% aller jemals komponierten Werke der auch tatsächlich gespielten Tonika eine ganz zentrale Bedeutung zukommt.

Ich halte eine mehr oder minder absolut angebrachte Form der Musikkritik (und das Wort "brauchen" ist eben etwas, dass ohne persönliche Konnotation stark in den Bereich von "muss man so machen" geht) speziell in diesem Fall für extrem wenig sinnstiftend, denn es kommt mit einem "hamwa schon immer so gemacht, geht nicht anders" Geschmäckle daher.
Wie würde dahingehend übrigens die Kritik an einem Remix wie dem von Naicke ausfallen? Der entzieht sich ja an sich jeglicher typischen harmonischen Analyse. Und da sagt man doch auch nicht "der Song braucht aber I-IV-V-I". Man kann natürlich äußern, dass es einem persönlich nicht gut reinläuft, was ja auch vollkommen legitim ist. Aber ansonsten bieten sich hinsichtlich dessen doch irgendwelche vermeintlichen Regeln überhaupt nicht an.

Auch das reicht als Begründung schon vollkommen aus. Alles bezieht sich auf den Grundton, egal ob ich den spiele oder nicht.

"Tonika" impliziert aber, dass die Tonika als solches auftaucht. Wovon du redest, ist "Tonart" - das sind aber tatsächlich ziemlich unterschiedliche Dinge und vor allem auch nicht das, worum es im Contest-Thread ging.

 

[Turquoise]

@Sascha Franck

Ich dachte, Du wolltest sachlich diskutieren. Aber auf dem Niveau ist mir meine Zeit echt zu schade.

Dann diskutiere halt mit Dir allein. Ich lösche wieder, was ich geschrieben habe. Es war anscheinend nur Perlen vor die S...

 

[Sascha Franck]

Ich dachte, Du wolltest sachlich diskutieren. Aber auf dem Niveau ist mir meine Zeit echt zu schade.

Was genau war denn unsachlich?

 

[ModulationMatrix]

"Tonika" impliziert aber, dass die Tonika als solches auftaucht.

Das sehe ich nicht so. Ist evtl Definitionssache? Dann nenn es halt erste Stufe.

Ob eine Tonika nur existiert oder auch gespielt wird / werden muss, das scheint wohl der Streitpunkt zu sein. Ich denke das "brauchen" bezieht sich nur auf ersteres, aufs existieren. Sehe ich zumindest so.

Hab jetzt nicht in alle Beispiele reingehört, aber im Jepsen Song kommt die Tonika übrigens dran.

 

[Sascha Franck]

Das sehe ich nicht so. Ist evtl Definitionssache? Dann nenn es halt erste Stufe.

Nein, "Tonika" ist als Begriff ganz klar definiert. Der Akkord der 1. Stufe ist die Tonika.

aber im Jepsen Song kommt die Tonika übrigens dran.

Wo genau?
(Als Vorhalt vielleicht, aber da ensteht kein tonikaler Charakter)

 

[Sascha Franck]

Ob eine Tonika nur existiert oder auch gespielt wird / werden muss, das scheint wohl der Streitpunkt zu sein. Ich denke das "brauchen"

Wenn man das "lose" auffasst, dann wäre es ja kein Streitpunkt gewesen, denn die Tonika würde ja dann auch im betreffenden Remix "nur existieren" (also im Hinterkopf impliziert).

 

[Turquoise]

Was genau war denn unsachlich?

Du hast meine gesamte Argumentation zu einer Frage meines persönliches Geschmacks erklärt.

 

[Ethersis]

Brauchen Songs eine Tonika?

Nö, je nachdem reichen Jeans oder Hot Pants.

 

[Froschkapitaen]

Geschmackssache. Besser ist mit, geht aber auch ohne. Es wurde aber explizit nach "Songs" gefragt, hier sollte schon eine I erkennbar sein. "Time Remembered" ist ein schönes Gegenbeispiel. Wenn jedoch zwanghaft versucht wird auf ein tonales Zentrum zu verzichten, wirkt es schnell verkrampft und artet in Gewichse aus.

 

[Entone]

Brauchen Songs eine Tonika?

Nö, je nachdem reichen Jeans oder Hot Pants.

Vielleicht sollte man das Thema umbenennen:

Brauchen Songs eine Mundharmonika?

Wenn jedoch zwanghaft versucht wird auf ein tonales Zentrum zu verzichten, wirkt es schnell verkrampft und artet in Gewichse aus.

Du meinst Jazz?

 

[jet2]

manchmal sollte der ton nicht so dominant sein...

 

[Sascha Franck]

Du hast meine gesamte Argumentation zu einer Frage meines persönliches Geschmacks erklärt.

Was sie schlicht und ergreifend auch war. Leider kann man's ja nicht mehr nachlesen. Way to go.