Ich bin der Überzeugung, dass der Hals - und da dann eben u.U. auch das Griffbrett - ganz maßgeblichen Einfluss auf den Gesamtsound der Gitarre hat. Aber: Die Art des Einflusses vorherzusagen, ist fast unmöglich, bzw. sehr vielen Ungenauigkeiten unterworfen.
Hatte das schon mal geschrieben, ich hab' 'ne G&L Legacy. Holzseitig alles angehakt, was man an sich braucht. Ahorn/Palisander-Hals, Eschenkorpus (ok, eher schwere Esche, also nicht Swamp Ash - aber das ist bei einigen orginalen Strats auch nicht anders).
Und nunja, die klingt einfach nicht nach Strat. Hab da schon alles an PU-Kombinationen drin gehabt (also auch drei echte vintage-mäßige SCs), richtig stratig geht nicht. Selbst das Vibrato hatte ich mal ausgetauscht gegen ein ziemlich vintage-mäßiges - nix.
Die Gitarre haut einfach ein unglaubliches Hochmittenbrett raus. Das liegt mMn in erster Linie am Hals, bei dem sowohl Ahorn wie auch Palisander recht dicht zu sein scheinen, und wird dann vom ziemlich schweren (ergo auch dichten) Korpus unterstützt.
Sobald es rockig wird, ist die Gitarre top, reicht auch schon wenig Zerre und die macht richtig was her, da matscht eben nix. Aber funky, bluesy und Co. ist halt nicht gefragt.
Ich hab bei der sogar mal die Wellenformen so halbwegs analysiert, und zwar im Vergleich zur Anderson mit demselben PU-Set (das ich da eben gerade umgebaut habe). Das sah bei der G&L tatsächlich viel gleichmäßiger aus, speziell in den ersten Millisekunden (alles andere spielt mMn ohnehin quasi keine Rolle mehr).
