Hallöle,
Ich hatte einen recht guten Erfolg auf Myownmusik (1.Titel gleich Platz 3, 2. Titel Platz 1)..ich habe an Planung ,Vorbereitung, Aufnahme und ersten Rohmix für einen Titel der nur 2:45 lang ist ca. 300-bis 400 Stunden verwendet. Bei dem 2.Titel kam eine Fülle an Instrumentierung hinzu und auch die Länge von über 8 min. war richtig "Arbeit". Obwohl die vorläufigen Mixes erst "Rohprodukte" sind. ..noch bei weitem kein Endmix.
Ich sehe eher etwas andere Probleme als nur Manpower und teures Equipment (was ich z.B. ja auch nicht habe).
1) Viele haben keine präzisen Vorstellungen zu ihrem zukünftigen "Musikprodukt", weil sie nur durch probieren ans Ziel kommen wollen. Diese Arbeitsweise hat eben auch Grenzen.
2) Es gibt eine zu unkritische Haltung gegenüber dem eigenen Produkt. Musiker und Producer in Personalunion ist für das Aufspüren von wirklichen Schwächen (Komosition,Aufnahme, Arrangement,Dynamik, Mix) nicht wirklich die "Wucht in Tüten". Wer behält da schon wirklich kritische Distanz?
3) Das wichtigste Instrument eines Musikers, Producers, Tontechniker sind seine Ohren und das Gespühr, was aus dem Material herauszuholen ist...
4) das Equipmet was ich nutze muß ich in jeder Hinsicht beherrschen, insbesondere die Besonderheiten des Audio-Digitalrecordings. Hier bemerke ich in verschiedenen Communitys zwar den Anspruch- aber nicht Realität! Beispiele hierfür sind immerwieder grauenhaft klingende "Versuche" mit Effekten zu arbeiten. Die Rohaufnahmen klangen meißt besser.
Aber auch Ursache -Wirkungsverhältnisse (Effektauswirkungen, Dynamikkorrekturen) sind vielen "Hobbyproducern" eben nicht so klar wie Profis.
5) "Durchhaltevermögen zwischen Intensität und krativen Pausen". Beharrlichkeit gehört dazu. Ein Projekt kann eine Weile stocken, aber irgendwann muß eine Entscheidung her, ob das Projekt weiter verfolgt. Bei mir liegt die Quote bei etwa 80 %, die ich weiter verfolge. ich arbeite nie gleichzeitig an mehr als 2 Projekten, weil es die Aufmerksamkeit und Konzentration zu sehr "zerpflücken" würde.
6) "Amateurtitel" haben ein ebenso häufig anmutendes Arrangement. Gut arrangieren ist schwieriger als komonieren. meiner meinung nach hat arrangieren in der Computergestützten Aufnahme 4 Seiten:
-Instrumentierung und deren Einsatz
-Dynamik
-zielgenau u. sparsam eingesetzte Effekte
-klar erkennbare Strukturen im Wechselspiel mit "Überraschungen"
diese wesentliche 4 Komponenten (es gibt noch weitaus mehr) stehen im Wechselspiel. Eines funktioniert nicht ohne das andere.
7) wenn di musikalische "Grundsubstanz" keine wirkliche Idee beinhaltet, wird sowieso schwierig. Egal ob durchkomponiert oder experimentell erstellt.
8) Die Produktion (der Mix) wird hundertemal kontrolliert hinsicht verschiedenster Parameter.
Hier kommen dann solche Dinge wie Transparenz in Abhängigkeit von Arranement und Dynamk auf den Prüftisch. wer dort den Überblick verliert, hat in der Qualität verloren.
Deshalb wird jeder Schritt dokumentiert. Erfahrungen stammen nicht nur aus "Erinnerungen" sondern auch aus Austausch, Suchen und Nachlesen können.
Erst wenn diese Dinge hochqualitative genauso abgearbeitet sind wei es die Profis machen, kann man darüber reden, ob das Equipment dann noch die große Rolle spielt.
Ich glaube eher "NEIN", -wie viele exelente Produktionen unter anderem auf
www.myownmusik beweisen.
Wer Qualität wirklich sucht, wird sie früher oder später auch finden. Die Wege dahin sind recht verschieden. In diesem Zusammenhang sehe ich unsere Community zwar als Chance aber häufig zu unkritisch...leider. Warum?
Die Antwort, weshalb man Musik macht kommt dort zum tragen: Star werden, Profi werden etc.
Meiner Meinung nach muß diesen Absichten ersteinmal das "Handwerk & wache Verständnis" vorausgehen.
Sorry für die Länge des Threads, der angesicht s des Themas aber dennoch zu kurz ist.
Grüße von der hannoverschen Homerecordingfront
gitano