BBE Sonic Stomp

direkt an der gitarre hab ich das nicht ausprobiert... aber der 'große' sonix maximizer für den BBE bekannt wurde macht imho nix was man heuzutage in einer studioumgebung gebrauchen würde.

da kommt man mit gezielter kompression&eq&sättigung auch hin, und vor allem kontrollierter.

vielleicht live noch interessant, aber insgesamt wohl im jahr 2013 genauso notwendig wie ein aural exiter.
 
Ich würde es speziell an der Gitarre verwendet wenn das was bringt.
 
Die Meinungen über dieses Teil (überhaupt über die verschiedenen BBE Maximizer) gehen ja bei Gitarristen deutlich auseinander. Oft liest man, dass sich nach dem ersten sehr positiven bis überwältigenden Aha-Effekt ganz allmählich - meist über einen längeren Zeitraum hinweg - Ernüchterung einstellt und das Gerät am Ende dann ganz ausgeschaltet bleibt. Dann wiederum liest man, dass es den Sound schnell künstlich erscheinen lässt. Und schließlich - wie es auch hier schon gesagt wurde - hört man, dass sich das gleiche Ergebnis auch mit anderen Geräten erzielen lässt.

Weil die (eigene) Wahrheit in solchen Fällen ja meist irgendwo dazwischen liegt, habe ich mir kürzlich - nicht zuletzt aus Neugierde - eine der 19-Zoll-Varianten gebraucht gekauft, um das mal selbst zu probieren. Mein bisheriger (!) Eindruck ist wie folgt: Was die Künstlichkeit des Sounds angeht, meine ich, dass es erstens eine Frage der Dosis (=> tendenziell nicht zu doll aufdrehen) und zweitens des richtigen Einsatzbereichs ist: Zu manchen Sounds passt es gut, zu anderen nicht. Wie so oft. Und dann macht es bei diesem Teil noch einen Unterschied, an welcher Stelle der Signalkette es sich befindet. Ob es sich also für Deine Sounds und in Deinem Effekt-Loop gut macht oder nicht, wird Dir wahrscheinlich niemand voraussagen können.

Zum Thema "kann man mit anderen Geräten genauso gut erreichen" würde ich tatsächlich unterscheiden, ob man so etwas in der Signalkette vor der Aufnahme (also irgendwo zwischen Gitarre und Eingangskanal der DAW) oder zur Nachbearbeitung einsetzen will (es gibt ja z.B. auch einen Sonic Maximizer als Plugin). Im letztgenannten Fall finde ich es eher überflüssig (also wie DaVogi schon schrieb: Kann man auch anders erreichen). Bei der Signalkette vor der Aufnahme macht es dagegen - zumindest für mich - einen ganz praktischen Unterschied, ob ich ein bestimmtes klangliches Ergebnis (das ich unwiderruflich auf der Aufnahme haben will) mal eben schnell mit zwei Reglern erreichen kann (wie bei den BBE-Geräten) oder eine Kette von anderen Geräten dazu bräuchte, an denen ich erst lange rumschrauben müsste. Das hat aber viel mit der eigenen Arbeitsweise zu tun und ist für jeden anders.

Fazit: Bisher würde ich mich keiner der beiden Meinungen "ist überflüssig" vs. "ist unersetzlich" anschließen. Das kann sich natürlich ändern, weil ich das Teil noch nicht so lange habe.
 
STS fasst das sehr gut zusammen... die Frage ist wohl wirklich einfach ob das ding in der eigenen arbeitsweise sinn ergibt.... beim aufnehmen und live kann ich mir das noch am ehesten vorstellen... bei der nachbearbeitung... eher nicht. aber musst du wohl selber ausprobieren.

auf der thomann seite ist ein schönes, abschreckendes beispiel von jemanden der damit etwas 'heilen' probiert was von haus aus schon der falsche zugang ist. ein valveking + TS für metal? lol...

"Ich hatte zu aller erst bei meinem Peavey Valveking 100 Watt Topteil das Problem, dass die Zerre für den von thomann mir gewünschten 'Brutalen' Metalsound nicht ausreichte. Um dem entgegenzuwirken, habe ich mir einen Ibanez Tube-Screamer + Boss Niosegate zugelegt. Nun war der Gain-Mangel behoben, dennoch war ich mit dem Sound nicht zufrieden. Es fehlte an Definition und Durchsetzungsfähigkeit, der Sound war einfach nicht 'Fett'. Nach etwas Recherche bin thomann ich dann über YouTube-Videos und Foren-Beiträgen auf den BBE Sonic-Stomp gestossen. Daraufhin habe ich auch nicht lange gezögert und ihn mir bestellt, ich dachte mir, bei dem Preis, kann nicht viel schief gehen.

Heute morgen konnte ich dann schließlich das Paket endlich bei der Post abholen und habe den thomann BBE Sonic Stomp sofort in den Effektweg des Valveking geschleift. Mit den beiden Reglern hatte ich auch nach kurzer Zeit einen Sound gefunden, der mich einfach umgehauen hat! Endlich hatte der Sound auch bei den Bässen genug 'Bums' und war viel Definierter als vorher. Im Lead -Kanal werde thomann ich ihn wohl bei dem Amp nie wieder ausschalten!"
 
Richtig, was schon vorher kaputt ist, kriegt man damit auch nicht wieder hin. Wenn der Sound dagegen vorher OK ist, dann kann es gut passen.

Der zitierte Thomann-Rezensent wird übrigens auch zu denjenigen gehören, die das Ding irgendwann wieder verbannen werden. Diese anfängliche Euphorie ("hat mich umgehauen", "nie wieder ausschalten") ist ein fast sicheres Zeichen dafür. :)
 
Hab am Wochenende zufällig dem Valvking da, ich kenne den Amp nicht abe bin gespannt. Vom TS bin ich höchst begeistert, das werd ich mal verifizieren ob das nicht funktioniert.

Ansonsten hol ich mir den mal ins Haus zum testen denke ich.
 
ein TS ist ganz nett um einen heavy amp noch ein bissl grit zu verpassen.... für die klassische britische richtung ohnehin geil um die vorstufe anzucrunchen.

aber mit keiner kiste der welt bringst du nen klassisch ausgerichteten amp dazu sich wie ein mesa, diezel, krank... zu verhalten imho.

damit das nicht matscht braucht es z.b. einen sehr viel strafferen bassbereich und headroom in der endstufe.
 
Zum Sonic Stomp nochmal:
Ich hatte die Kiste auch mal da, weil ich eine zeitlang nicht ganz zufrieden mit meinem Gesamtsound war. Nach etwas herumexperimentieren habe ich aber ein besserer Ergebnis mit einem dezent eingestellten EQ im Effektweg und rumprobieren mit den Contour-Switches an meinem Engl Savage erreicht und die Kiste ging wieder zurück.

Ich würde das Verhalten am ehesten so beschreiben: wenn man es übertreibt, klingt es schnell nervig oder dünn, dezent eingestellt kann es gewinnbringend sein, man kann diese Ergebnisse aber auch anders (vielleicht besser?) erreichen. Da ich eh live ein G-Major im Effektweg fahre, war mir die Variante mit EQ deutlich lieber, weil für jedes Preset programmierbar.

Seitdem bin ich übrigens restlos zufrieden mit meinem Sound. :) Also, wenn du solche Möglichkeiten auch bereits hast, probier doch das erstmal.
 
Oke ist also kein One-Knob-Wonder, gut dass ich nachgefragt hab. EQ hab ich auch keinen an der Gitarre, hab ich aber auch schon oft gesehen. Welchen nimmt man da fürs Studio?

Die Bands die angeben mit dem 6505er aufgenommen zu haben, find ich aber nicht weniger fett als die Mesa&Co Bands. Ich denk da an Asking Alexandria und All That Remains, was steckt da dahinter?
 
ist also kein One-Knob-Wonder

Nein, das ist es nicht. Aber eigentlich ist doch kein Gerät ein One-Knob-Wonder, das bei allen Signalen und in allen Umgebungen gleichermaßen wirkt. Das Problem des BBE ist vielleicht, dass man das hier mehr als bei anderen Geräten erwartet. Wenn es dann nicht passiert, ist man enttäuscht. Das ist aber kein Problem des Geräts, sondern der Erwartungshaltung.
 

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