Bass im Mix anfetten

[twagner]

Moinmoin,

ich mixe zurzeit an Aufnahmen einer (Punk)rockband und habe folgendes Problem:

Die Aufnahmen des Basssound klingen recht "hohl" und haben keinen wirklichen Druck nach unten hin. Der Sound kommt recht dünn über und verschwindet im Mix, bzw. klingt dominant einfach nicht gut. Bei professionellen Mixes von Rockbands höre ich allerdings immer einen fetten, tiefen Bass (Subbass?) im Gesamtsound - also durchsetzungsstark und kraftvoll - wenns sein muss gar etwas knurrig.

Meine Aufnahmetechnik:

Warwick Bass -> Amp und DI Box -> Ampsignal über SM57 abgenommen und DI Signal ins Interface (Terratec Phase88) -> Samplitude 7.

Klar bin ich vom Equipment eines Profistudios weit entfernt, aber es gibt doch bestimmt ein paar Tipps zum Anfetten des Basses.
Meine Ideen gehen in folgende Richtung: EQ und Kompression ist mir klar, jedoch evtl. ein Oktaver zur Erzeugung von Subbässen benutzen???
Oder liege ich da komplett falsch?

Welche Möglichkeiten habe ich und wie benutze ich sie in Samplitude, also wo sind die Funktionen "versteckt"?

Für hilfreiche Antworten bedanke ich mich schonmal im Voraus!

Viele Grüße, Thomas

 

[RefinedRough]

also ich nehm bass immer direkt in den preamp rein auf und da ist gut subbass mit drauf dann. über den UA 6176 klingts besser als über jeden amp den ich kenne..nagut, ich kenne nicht viele, aber so klingt der bass immer richtig geil find ich.

ein sm57 kann halt auch gar nix im subbereich muss man sagen..da wäre ein grossmembraner wohl besser denk ich.

ich bin ja der meinung, jedes signal sollte bei der aufnahme schon möglichst gut klingen. aber wenn alles nichts hilft (auch ein eq mit ordentlichem bassboost) dann versuch dich mal mit nem ecxiter. ich dick damit gern alles mögliche leicht an.

 

[kraimor]

Hey ho twanger,

hättest du eine Hörprobe mal für uns damit wir uns ein Bild machen könnten.
Nur so kann man nämlich gezielt Tipps geben...

Überlagert sich bei dir evtl. Bassdrum und E-Bass? Haste die beiden schön "getrennt" im unteren Frequenzspektrum platziert? Harmonieren Sie zusammen, oder "verschwindet" der Bass, wenn die Bassdrum kommt?

Ein evtl. Ansatz was du mal Probieren könntest wäre Parallelkompression oder Side Chaining...

Lg kraimor

 

[LM18]

Stell mal 1 Minute der DI Bassspur hoch, damit man das trockene Signal hören kann...

 

[kraimor]

Nicht nur das trockene Signal, auch den kompletten Mix bitte...

 

[Guitar_TT]

Zum Thema Exciter: Da würde ich dann mal den Nasty LF von Bootsy versuchen, wobei auch ich erstmal für ein Beispiel wäre. Wobei ich dann gerne die Bass und Bassdrumspur einzeln hätte + den restlichen Mix. Also auf der kann die Bearbeitung eingerechnet sein, dann aber bitte noch ein zweites "cleanes" File.

 

[twagner]

Ja, danke erstmal für die Hilfe.

ich muss erst wieder am Proberaum sein, um die Spuren erzeugen zu können - daher bitte ich um ein wenig Geduld, da es ein paar Tage dauern kann. Ich mache das halt nicht professionell sondern als Hobby nebenbei.

Gibt es diesen Exciter denn auch in Samplitude 7 irgendwo zu finden?
Oder eben eine Alternative dazu, die in Samplitude schon vorhanden ist?

Vielen Dank nochmal und schöne Grüße, Thomas

 

[sts]

Nicht nur das trockene Signal, auch den kompletten Mix bitte...

Und dann bitte noch das [g=182]Amp[/g]-Signal mit SM 57 ohne die DI-Spur...

Bei der Beschreibung Deiner Signalkette sind zwei Dinge nicht ganz klar:

1) Welcher [g=182]Amp[/g] mit welchen Lautsprechern?
2) Wie ist "[g=182]Amp[/g] und DI Box" genau zu verstehen? An welcher Stelle wird das Signal in zwei Wege aufgeteilt (gesplittet) bzw. wie verwendest Du die DI Box genau?

Es kann aber auch gut sein, daß das Problem schon davor zu suchen ist (Instrument, Spielweise bzw. eine Kombination aus diesen Faktoren). Aber wie gesagt, ohne Hörproben kann man eigentlich nur raten...

P.S.: "Terratec Phase 8 Joe Cool-Smiley" ist eine Phase 88, nehme ich an?

 

[RefinedRough]

..vielleicht gibts auch auslöschungen durchs kombinieren der zwei files..?

 

[Guitar_TT]

kann auch sein... da sollte man zum einen die Phase drehen und dann im Sequenzer die Spuren alignen, so dass sie deckungsgleich sind.

 

[alpenjodel]

Wenn Du keine getrennten Räume hast ist das nicht ganz einfach es alleine zu bewerkstelligen.

Schmeiss den Computer an,lasse dort mal ein Drumset oder nur ne gut klingende B-Drum laufen,und höre Bass-Spiel und Drum über Kopfhörer ab.

Spiele mit der Mikroposition,wenn Dein Raum es Klangmässig zulässt,kannst Du auch das Mikro etwas weiter weg vom Lautsprecher positionieren,dann könntest Du noch ein Raum Mikro nutzen.

Ein dünner Sound kann auch dadurch kommen,das Du einfach zu nah mit dem Mikro an der Membran des Lautsprechers bist,ein paar cm weiter weg und Dein Problem könnte gelöst sein.

Hör doch mal hin wie sich der Sound verändert wenn Du das Mikro weiter weg positionierst,oder mal etwas weiter aus der Mitte des Lautsprechers gehst,also mehr zum Rand Dein Mikro positionierst,oder eben mehr zur Mitte hin.

Wenn Du einen guten Drumsound hast,kannst Du auch den Eq am Amp nutzen um Deinem Sound etwas näher zu kommen,der klingt eh besser als ein Plugin,das funktioniert aber nur,wenn man schon gutes Soundmaterial im Rechner hat,denn wenn man sich an einem quäksound orientiert,wirds auch insgesammt quäkig klingen.

Wichtig ist aber der Raum in dem man spielt,der muss einfach gut klingen,wenn der nur etwas Proberaumcharakter hat,ist es schlecht.
Naja,also für meinen Geschmack,für mich gibt es nix schlimmeres als nen Proberaumeffekt auf dem Signal zu haben,klingt einfach billig und sch....

Teste einfach mehr,einen kaputten Sound zu bearbeiten mit Exiter usw,ist totaler Kappes,vorallem brauchst Du das nicht,da Du es ja jeder Zeit neu einspielen kannst.

Solche Rettungsmassnahmen versucht man nur,wenn es keine neuen Spuren gibt.
Aber das schlimmste an solchen Rettungsaktionen ist,das man sich die Ohren damit versaut.

Kennst den Spruch doch,Shit in Shit out.

Ihr müsst einfach mehr experimetieren,so einfach ist das.

 

[Guitar_TT]

Ihr müsst einfach mehr experimetieren,so einfach ist das

Das schliesst damit aber auch die (leichten/dezenten!) spielereien mit einem Exciter ein

 

[RefinedRough]

zum thema exciter: ich brauch son ding oft auch bei optimalen aufnahmen um das letzte bisschen lowend heraus zu kitzeln und gerade den druck, den du in professionellen songs hörst zu erreichen. kann also nicht verkehrt sein, damit mal rum zu spielen. mein favorit ist izotope ozone... aber alles mit vorsicht zu geniessen!

so und jetzt wurde wohl genug spekuliert, her mit den files

 

[LM18]

RefinedRough schrieb:
...so und jetzt wurde wohl genug spekuliert, her mit den files

Keine Eile mit der Feile...

 

[Mitch_the_bitch]

Vergiss die Aufnahmen mit den Mikros.. wenn du da keinen optimalen Raum hast, wirds eh schwierig.. arbeite nur mit der DI-Spur... Bass kannst du übrigens prima durch virtuelle Amps (IK Multimedia, Bass Amp Room, usw.) bearbeiten. Die klingen nicht so steril wie zum Beispiel die Gitarrensounds...

Bass-Amp mit nur einem SM57 abnehmen ist sowieso nix... da musste mit einem Bändchen oder Kondenser-Mik ran wenn schon...

 

[alpenjodel]

Der Mitch ist Basser und wie wir alle wissen haben Basser eh keine Ahnung von guten Sound

Und lad Dein Avatar mal neu Mitch,wie sieht denn das aus sag mal

Die anderen haben aber schon gelesen,das ich den Einsatz von zb,Exiter blödsinn finde,wenn der Grundsound schon mies klingt ja.

Ihr kleinen Soundverhunzer ihr

 

[twagner]

Ok, ich denke, die Quintessenz für einen vernünftigen Sound im Bass ist, sich beim Aufnehmen einfach mehr Mühe und Zeit zu geben/nehmen und den Bass nicht nur als "Hintergrundinstrument" zu vernachlässigen. Das war dann wohl mein Fehler...

Nochmals zur Aufnahmetechnik:

Ich bin mit dem Bass direkt in die DI gegangen, habe das Sym. Signal über ein Pult ins Interface gegeben, und bin von der DI über ein Signal Splitter weiter in einen Petersburg Röhrenamp gegangen, den ich leicht in die Sättigung gefahren habe um den Knurrrrr Sound zu kriegen (Petersburg ist eigentlich ein modifizierter JCM800, eignet sich aber durch seine dicken Eisen auch sehr gut für Bass). Das ganze ging dann über eine 1x12er JBL Box mit EVoice Speaker. Das Mikro war übrigens kein SM57, sondern ein Bassrum Mikro (ich meine es war eins von AKG). Das Mikro wurde eher in Richtung Sicke ausgerichtet. Zu guter letzt habe ich über Box und Mikro eine Wolldecke gelegt um eben den hohlen Proberaumsound wegzukriegen (IsoCab für Arme )

Ja, Terratec Phase 88 und nicht Cooler Simley

Und noch meine letzte Frage:
Mit einem Bass Oktaver zu arbeiten, um dicke Bässe zu erzeugen ist Quark oder eine ernstzunehmende Alternative?

Vielen Dank und viele Grüße, Thomas

 

[Guitar_TT]

Mit einem Bass Oktaver zu arbeiten, um dicke Bässe zu erzeugen ist Quark oder eine ernstzunehmende Alternative?

wenn Du ihn ganz dezent einsetzt, also so, dass du nur hörst, wenn er weg ist, dass es ihn gab, dann darfst du mal probieren. Wobei ich denke, dass der auch nicht allzuviel bringt.

 

[DaddyDufte]

Und noch meine letzte Frage:
Mit einem Bass Oktaver zu arbeiten, um dicke Bässe zu erzeugen ist Quark oder eine ernstzunehmende Alternative?

Dazu vielleicht einfach hier mal die Diskussion/Beiträge durchgehen. Das Video selbst kannste ja dabei im Hintergrund dudeln lassen.



Ciao

 

[sts]

Die Verstärkung mit Gitarrenamp, 1x12-Box und Wolldecke scheint mir nicht der ideale Weg zu sein, um ausgerechnet einen "fetten, tiefen [g=118]Bass[/g]" zu erreichen - eher im Gegenteil.

Aber abgesehen davon: Ich würde diesen ganzen Kram erstmal weglassen und <u>nur</u> mit einem DI-Sound (und ggf. mit passenden Plugins) experimentieren. Später kannst Du dann in einem zweiten Schritt immer noch sehen, ob Du das Setup mit der St. Petersburger Wolldecke noch dezent hinzumischen willst, um dem Sound einen bestimmten Charakter zu verleihen. Vielleicht ist es ein Gewinn, vielleicht auch nicht. Dabei bitte die Hinweise zu möglichen Auslöschungen beachten, die oben schon gegeben wurden: Wenn die Einzelsounds OK klingen, beim Zusammenmischen beider Sounds aber plötzlich Bassanteile verschwinden, dann könnten solche Auslöschungen im Spiel sein.

Mit einem [g=118]Bass[/g] Oktaver zu arbeiten, um dicke Bässe zu erzeugen ist Quark oder eine ernstzunehmende Alternative?

Es ist wahrscheinlich nicht grundsätzlich Quark, aber ich bin mir relativ sicher, daß es nicht das ist, wonach Du suchst. Ansonsten kann ich nur unterstreichen, daß Mühe, Zeit und Experimentierfreude wohl unerlässlich sind.