Aussteuerung über 0 dB !!

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Guest
Hallo Leute,

ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass viele Aufnahmen, insbesonders im Bereich der elektronischen Musik, weit über 0 dB ausgesteuert sind?

Wenn man sich so manchen Titel einmal mit einem digitalen Equalizer anhört, kann man feststellen, dass es bereits zu hörbaren Verzerrungen führt, wenn der Masterregler auch nur minimal über 0 dB bewegt wird.
Normalerweise führt eine digitale Aufnahme, welche die 0 dB-Grenze überschreitet, unweigerlich zur Verzerrung. Diese Verzerrungen sind aber in den meisten Fällen noch nicht hörbar, erst bei extremer Übersteuerung ist das Kratzen an vielen Stellen im Titel wahrnehmbar.

Und genau an dieser Grenze zwischen hörbar und nicht hörbar bewegen sich diese supertollen Aufnahmen mit dem Motto „der Lauteste ist der Beste“. Höchste Kompressionsraten für noch mehr Dichte und Lautheit, und als ob das nicht genug wäre, werden viele Aufnahmen auch noch über die 0 dB-Grenze ausgesteuert. Auch wenn bewusst noch kein Kratzen hörbar ist, so wird die Qualität bei solch hohen Aussteuerungen in jedem Fall negativ beeinflusst.

Muss sowas sein? Kann man den Gesamtschallpegel nicht wieder etwas senken und der Musik so wie früher mehr Raum für Dynamik und Qualität lassen? Hört man sich ältere Aufnahmen an, sind sie zwar leiser – na und? Dafür viel dynamischer und sauber ausgesteuert. Und wozu gibt es einen Lautstärkeregler?
Klar ist mir bewusst, dass solche Titel im Vergleich zu neueren untergehen und subjektiv von Unwissenden als schlechter empfunden werden. Aber das ist eine traurige Tatsache.

Ich persönlich setze auf Qualität, und steuere niemals über 0 dB aus, auch wenn vielleicht noch etwas mehr möglich wäre, was der Aufnahme im Vergleich zu manch anderen etwas mehr an Präsenz verleihen würde. Aber das nehme ich sehr gerne in Kauf.

Was meint ihr dazu, macht ihr es ähnlich?
 
Tja, was soll man dazu sagen? Ich finde, du hast Recht. Es ist einfach naiv, anzunehmen, dass laut automatisch gut bedeutet. Wenn Musik gut ist, dann ist sie es auch, wenn sie leiser ist.

Gruß

Marty
 
...das ding is aber auch, das diese art von elektronischer musik vorwiegend in clubs zum tanzen aufgelegt wird. und kein noch so geiler track wird vom dj aufgelegt, wenn er im vergleich zum vorigen leiser wird.
die affektive tanzmasse will halt immer noch eins druff. und von lautstärkeangleichung ham dj´s doch keine ahnung :-D
ausserdem benutzen die meißten tekkno produzenten einfach nur extremes limiting, um diese lautstärke zu erzielen. (vielleicht weil sie keinen kompressor bedienen können?) nein nein, nur spaß, will hier niemanden verärgern. tekknoproduzenten sind schon ganz in ordnung (wenn sie schlafen) :-D :-D :-D

würde mich ja auch alles eigentlich nicht jucken das ganze, is absolut nich meine szene. nur leider setzt sich diese lauter lauter lauter manie auch in den anderen musikrichtungen immer mehr durch.

is schon paradox: nu haben wir so geile möglichkeiten, unsere musik aufzunehmen, mit rauschpegeln von denen wir vor jahren nicht mal träumen durften und unglaublicher dynamik, und was passiert?

alles spielt sich nur noch gnadenlos an der 0 db marke ab.

gruss andré
 
hi!

also ich würde diese 0 db als richtwert sehen.

sieh das ganze mal so: du nimmst eine cd auf und die titel sind unterschiedlich laut ausgesteuert. da macht doch auch das hören keinen spaß, wenn du ständig am lautstärkeregler deiner stereoanlage drehen musst, um die titel gleich laut wahrzunehmen.

in clubs passierts halt, dass dj's titel unterschiedlicher lautstärke mischen und dann sowieso noch - sei es in den höhen oder den tiefen - mit equalizer arbeiten. es ist einfach ein gratwanderung.

aber eines sollte eine gemastere aufnahme nicht sein: übersteuert! ich glaube, dass nicht einmal hacke produktionen übersteuert sind. klar die einzelnen samples sicher, aber der gesamtsound nicht. das würde ja nur qualitätsverlust mit sich bringen, wenn ich da richtig liege. aber ich lasse mir das auch gern erklären.
 
Jaaa, leider wahr, fällt mir auch immer wieder auf dieses Phänomen.
Hört man mal z.B. eine Klassik aufnahme und dreht am Anfang schon gut auf, obwohl eigentlich noch nicht viel passiert, wird man oftmals mit einem Sprung zur Stereo Anlage bestraft. Heutzutage fängt der Track gleich knallend laut an, wenn mehr dazu kommt tut sich an der Lautstärke nicht viel. Setzt beispielsweise Gesang ein, der ja hörbar sein muß, wird der Rest leiser gedreht, nicht umgekehrt was eigentlich viel Sinniger wäre. Das ist glaub ich ein Relikt aus den Zeiten, wo viele Leute noch Leistungsschwache Anlagen zuhause stehen hatten. Da mußte das halt laut sein...obwohl, heutzutage kaufen viele lieber ein derbe beschissenes Dolby surround komplett Packet, statt sich fürs gleiche Geld eine gescheite Anlage zu kaufen. Die konsumwelt ist halt einfach bekloppt :p
 
Hi Mike,

das war ja immer schon die Aufgabe beim Mastern die einzelnen Songs aneinander anzupassen, so dass ein gleichmäßiger Sound entseht. Bei vielen Aufnahmen fehlt die Dynamik, weil sie mit den Kompressoren nach oben glattgebüglet wird. Wobei Kompressoren und Limiter ja auch schon seit ein paar Jahrzehnten eingestzt werden. Allerdings nicht so indifferent wie heute.
 

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