Ausbildung mit Ü-30 noch sinnvoll ??

  • Ersteller R-Kelly
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was die ausgangsfrage des TE angeht....schwierig. wie so ziemlich der gesamte thread schwanke ich da zwischen "erfülle lieber deine träume bevor du dein leben lang was-wäre-wenn spielst" einerseits, und deutlichen warnhinweisen über die durch und durch gesättigte branche und pro/contra der bekannten ausbildungsstätten andererseits.

die geschichte von bafc24 ist natürlich sehr inspirierend (und war mir jetzt zum genau richtigen zeitpunkt eine wichtige ermahnung, nicht allzu leichtfertig rumzunörgeln), aber es kann selbstverständlich auch anders laufen.

die abwägung zwischen diesen beiden sehr gegensätzlichen punkten kannst letztlich nur du selbst vornehmen.
 
Ich habe ehrlich gesagt auch eine ganze Weile gezögert, bis ich meinen Text dazu geschrieben habe. Ich kenne mich selbst gut genug, um zu wissen, dass mich berufliches Scheitern und finanzielle Engpässe nicht sonderlich aus der Bahn werfen, zumal ich keinerlei Verpflichtungen anderen gegenüber habe. Ich hatte schon so viele abenteuerliche Jobs, um zu überleben.

Den Herrn Kelly kenne ich natürlich nicht und darum bin ich eigentlich immer äußerst vosichtig, wenn es um Ratschläge geht, die persönliche Existenzen betreffen. Ich wurde auch durch den positiven Erfahrungsbericht von bafc24 dazu animiert, hier was zu schreiben.

Wollen wir uns einfach darauf einigen, dass bafc24 an allem Schuld hat, falls Herr Kelly das Abenteuer wagt und vor die Hunde geht?
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Ältere Menschen (Ü30) gehen meist zuerst vor die Hunde...
 
Meine Oma ist 94 und immer noch rüstig. Ich muss mein Posting zuvor revidieren. ^^
 
Evtl kannste für dich mal aufstellen, was genau an der Branche so reizvoll ist. Ich steh auf Musik und ich wäre 100pro auch gern Sänger in ner abgerotzten Band. Aber nich weil ich singen mag, sondern wegen dem Fame, den Frauen und dem Lebensstil :-D Qualifiziert mich das als Sänger? Eher nich; Pornostar wär eher die Wahl... :-D

Was versprichst du dir von dem Job? Kannst du überhaupt mehrere Stunden pro Tag vorm Rechner hängen und Zeug zusammenmixen? Oder hinterm Pult stehen? Irgendwas hat dich 12 Jahre lang davon abgehalten den Schritt zu machen und auch jetzt bist du nicht überzeugt. Vielleicht wärs gut das Kapitel einfach abzuschließen und deine Gedanken mal in Bahnen zu lenken, die dich auch selbst überzeugen statt ein Thema jahrelang wieder neu (lauwarm) aufzugießen.
 
Schwieriges Thema, aber manchmal ist es ganz einfach. Meine Entscheidung mich sozial-kulturell zu verdingen, ergab sich aus der Erkenntnis was ich alles nicht kann und nicht will. Das Gerüst wackelt bis heute, manchmal sehe ich notgedrungen Büros von innen und verschwende Lebenszeit im Kaffe-Mief, zum Jobcenter pflege ich nach wie vor losen Kontakt und weiterempfehlen kann ich meinen Lebensstil nicht. Dafür habe ich viele Dinge verwirklicht auf die ich stolz bin und gehöre nicht zu den Leuten, die am Sterbebett bereuen nichts gewagt zu haben.

Wer aber nicht gerade Höllenqualen im Berufsleben leidet und jeden Tag fluchend aufsteht, weil die Arbeit alle Zeit und Energie für die Selbstverwirklichung frisst, der sollte idealistisch besetzte Berufsfelder lieber bleiben lassen. Künstler, sozial engagierte Menschen und andere minderverdienenden Luft & Liebe Existenzen sind die Lieblingsopfer des Kapitalismus. Heute mehr denn je.
 
Wer aber nicht gerade Höllenqualen im Berufsleben leidet und jeden Tag fluchend aufsteht, weil die Arbeit alle Zeit und Energie für die Selbstverwirklichung frisst, der sollte idealistisch besetzte Berufsfelder lieber bleiben lassen.
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Mit fast 50 Jahren ist für mich die Erkenntnis gereift das sich Dinge mit der Zeit weniger bedrohlich anfühlen, das gilt auch für den gegenteiligen Fall.

Wenn ich mir mit Mitte 20 nicht sicher war wohin mein Lebensweg mich beruflich führen soll kann ich sagen, das es nie besser wurde, mich heute aber weniger beschäftigt.

Das hat mit Sterblichkeit zu tun, der Gewissheit das man nicht ewig arbeiten kann, wenn man noch 20 Jahre Arbeitszeit vorm Latz hat sieht man "Licht am Ende des Tunnels".

Des weiteren hat es mit Geld und Sicherheit zu tun, desto älter man wird ums so mehr Wert legt man darauf, weil die Familie nun mal isst/schläft/wohnt, und das nun wieder bestärkt mich in meiner Untätigkeit im Sinne eines Berufswechsels.

Wäre ich jung und würde mich für eine unsicheren Job entscheiden müsste zeitgleich eine Verantwortung fehlen, also am besten keine Schulden, keine Familie.

Ich glaube ich bin ein Spiesser
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Meine für mich zusammenfassende Antwort auf diesen Thread.
Man muss schon von dem was man tun will (Musik) besessen sein. In Folge dessen macht man es einfach, und schlägt nicht alle 10 Minuten die Hände über den Kopf zusammen und philosophiert, was wird wenn usw.

Dann muß man halt auch in Kauf nehmen, das einiges nicht so glatt geht.
Na und, ich bin das dritte Mal verheiratet, und würde es wieder tun, weil ich die Musik und alles was dazu gehört, lebe.
Wer halt mit Garten, Frau Haus und Hund zufrieden ist, bitte sehr. Ich habe auf das Haus verzichtet, und bin lieber in der Gegend rumgezogen. Und immer hat mich die Musik begleitet, ein Leben lang.
Nun bin ich auch ein wenig müde, würde heute aber , wenn ich nochmal jung wäre sofort ein Musikstudium aufnehmen, und es richtig wissen wollen.

LG HL
 
Zum Spießertum:

Haus, Garten, Hund und Familie als Symbole dessen, haben gewiss ihren Reiz. Aber, wie das mit Reizen so ist, sind sie gewöhnlich nur von kurzer Dauer im Sinne von Befriedigung bzw. entfalten sich als Solches in gewissen, vorwiegend depressiven Lebenssituationen immer mal wieder - aber wiederum jeweils nur kurz. Das ist zumindest mein Empfinden.

Ich weiß nicht, warum es so ist, dass man immer nach dem strebt, was man nicht hat. Hat man es aber erst, verliert man relativ schnell auch wieder das Interesse daran und sehnt sich nach Neuem/Anderen. Ein steter Wandel.

Diese Beobachtung hat mich zu einem sehr bescheidenen Menschen gemacht. Der Effekt der Freude und Befriedigung ist z.B. bei einem Kauf eines Autos oder einer anderen Winzigkeit mit hohem Nutzwert der gleiche. Nur die Preisdifferenz ist unstrittig enorm. Folglich erfülle ich mir lieber statt des einen kostspieligen Wunsches unzählige kleine Wünsche und strecke durch die vielen Freuden die Phase der Befriedigung in die Länge.

Aber gut, ich schweife ab.



Zum Ausgangsthema:

Ich würde Dich auch dazu ermutigen. Diejenigen, die etwas ganz fest wollen, knien sich trotz aller Widrigkeiten tiefer rein als andere und erreichen nicht selten auch ihr Ziel. Aber genau das musst dann dabei auch tun.



"Etwas zu tun und es zu bereuen ist besser, als etwas nicht zu tun und es zu bereuen."
[sub](Boccachio)[/sub]


"Es ist viel besser, große Dinge zu wagen, große Triumphe zu feiern, auch wenn es auf dem Weg zu Fehlschlägen kommt, als sich in die Reihe der schlichten Geister einzuordnen, die weder viel Freude noch Leid erfahren, weil sie in der Grauzone leben, in der es weder Sieg noch Niederlage gibt."
[sub](Theodore Roosevelt][/sub]


"Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an. Der Unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen..."
[sub](George Bernhard Shaw)[/sub]


.
 
R-Kellys Meinung dazu würde mich jetzt schon noch interessieren.
 
Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht noch ein Fernstudium.
So macht man nach der regulären Arbeit noch etwas in dem Bereich.
Ich habe mich die letzten 2 Jahre aufgrund von diversen unschönen Erlebnissen auch sehr ausführlich mit dem Thema und deren Möglichkeiten beschäftigt.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon weit über 30 bin, um genau zu sein 44.
Habe auch so eine Art Berufstest gemacht, wo mir bescheinigt wurde dass ich wohl grosses Potential für kreative Berufszweige besitze. Ist aber letztendlich auch nur ein Wisch der dich nicht weiterbringt.
Ich habe mich dann auch bei SAE und Co kundig gemacht und mein persönliches Fazit war, da nicht richtig anerkannt, zu teuer. Soviel kohle habe ich auch nicht auf der hohen Kante und verschulden werde ich mich definitiv nicht.
Hinzu kommt noch, dass man halt mit zunehmenden Alter auch irgendwo "Verpflichtungen" hat, auch wenn das jetzt total spiessig klingt. Ich würde das aber auch nicht spiessig nennen, sondern Verantwortung übernehmen und Real Life.
Zur Zeit denke ich zumindest über so ein Fernstudium, ala HOFA und Co, nach. Mir geht es dort auch weniger um den Abschluss, sondern einfach um eine gezielte Rückmeldung, wo es evtl noch haken könnte und man vielleicht nochmal ansetzen könnte oder auch um einfach eine andere Perspektive zu dem Thema zu bekommen.
 
Seh da kein Problem. Hinterher ist allenfalls die Kohle weg, man hat Zeit verschwendet und doch keinen Job, na und? Das sollte man auf jeden Fall in Erwägung ziehen, auf eine Enttäuschung gefasst sein. Geht die ganze Sache doch gut aus, umso besser.
Wenn man wirklich wirklich will, dann probieren, man lebt nur einmal.
 
Hinterher ist allenfalls die Kohle weg, man hat Zeit verschwendet und doch keinen Job, na und?
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Ja, hab ich ja mehr oder weniger geschrieben, wenn Du die Kohle hast, von mir aus.
Wenn nicht, würde ich es mir 2mal überlegen. Keinen Job und Schulden wäre defintiv nicht meine Vorstellung von einem tollen Leben und ich würde in so einer Situation bestimmt keinem dazu raten, dafür einen Kredit aufzunehmen. Geht ja hier nicht um 1000 Euro oder so.
 
Realist war nicht auf deinen Beitrag bezogen, wir haben in etwa gleichzeitig geschrieben...
Klar hängt da oftmals noch nen Rattenschwanz dran und wenn man eh schon kaum Kohle hat, noch drei hungrige Münder zu stopfen hat usw., wäre man ja schön blöd, in so ein waghalsiges Unternehmen zu investieren, wo die Erfolgsaussichten so gering sind.
Ist man ledig, kinderlos usw., trägt man solche Entscheidungen ja soweit nur für sich allein und ist aus meiner Sicht dann weniger dramatisch. Das sind aber auch Dinge, die einem schon der gesunde Menschenverstand sagt, glaub ich zumindest ;)
 
Ist schon komisch.

Der Protagonist meldet sich nicht. Alles wurde geschrieben, was man nur schreiben kann. Liest wohl keiner scheinbar.
Hauptsache nochmal von vorne anfangen. Leier Leier Leier........................

HL
 
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