Attack und Release Time fuer Vocals

[synthpark]

Attack und Release Time fuer Vocals

Was sind eure favorisierten Werte? Warum nicht superkurz?
Z.B. 1 ms Attack, 300 ms Release. Manche nehmen 1-2 s Release, manche nehmen 15 ms Attack.

Ich selbst nehm irgendwas zwischen 1-10 ms. Das Explosive am Anfang braucht ja keiner.

 

[marcoustic]

Boah,

sehr schwierige, weil etwas zu allgemeine Frage.

Ich persönlich nehme für das Mainleveling der Vocals sehr häufig Opto-Kompressoren, egal ob Soft- oder Hardware und da sind die Zeiten meist weder einstellbar noch bekannt.
Da weiß und hört man nur, dass es alles recht langsam regelt.

Bei den Kompressoren, die dann den Feinschliff geben, stelle ich meist sehr schnelle Zeitkonstanten ein, da es in dem Moment auch schon ein bisschen in Richtung Limiting geht.

Grüße
Markus

 

[heimlichstillleise]

ich favorisiere immer Werte, die zu Songtempo, Perfomance und Groove passen. Gerade auch bei den Vocals. Allerdings bin ich eher deutlich auf der kurzen Seite unterwegs. vor allem beim Release. Dafür hab ich eigentlich immer auch nen Hochpass im Sidechain, damit so kurze Zeiten auch funktionieren.

 

[SOS]

ich habe ehrlich gesagt keine ahnung, wieviele millisekunden meine regelzeiten jeweils sind... muss einfach passen... bei vocals sicher eher kurze attackzeiten, man will ja meist eher wenig bis keine deutlichen transienten oder eben explosives bei vocals, die releasezeiten je nachdem, kurze releasezeiten ergeben den "modernen", etas aufdringlichen effekt, wo noch jedes leise wortende und "aushauchen" hochgezogen wird, mittlere zeiten sind da etwas unauffälliger.

 

[AndyGallas]

Meistens Attack zwischen 0,02 ms und 0,8 ms. Release zwischen 50ms aggressive oder etwa 300ms relaxed. –> 1176

 

[Heavyarms83]

Der Kompressor arbeitet bei mir meist eher recht dezent. Inzwischen auch mit sehr niedrigen Release-Werten, Attack war eh schon immer niedrig. Die eigentliche Arbeit, die Dynamik einzugrenzen und die Vocals durchsetzungsfähig zu machen, erledige ich insbesondere bei dichten Arrangements aber lieber mit einem Limiter, auch mit entsprechend kurzen Release-Zeiten.
Das Explosive am Anfang kann je nach Song schon brauchbar sein, vor allem, wenn es etwas aggressiver klingen soll, hängt aber halt eben immer vom Kontext ab. Meistens möchte ich auch eher drauf verzichten, vor allem bei meinen eigenen Gesangsaufnahmen, da ich eh die Tendenz dazu habe, Explosivlaute sehr zu betonen.

 

[JakobRosemann]

2 Sekunden Release machen für mich Null Sinn. Damit wird ja alles permanent plattgebügelt.
Die Attack hängt tatsächlich vom Genre und auch von der Aufnahme für mich ab.
Um die richtigen Einstellungen zu finden, setze ich anfangs ne sehr hohe Ratio und nen niedrigen Threshold und die kürzeste Attack ein. Dann regel ich die Attack langsam hoch bzw. langsamer, bis die gewünschte Menge an Transienten durchkommt. Dann regel ich die Ratio runter auf vlt 4 bis 6:1 und setze den Threshold wieder hoch, bis nur noch die lauteren Passagen um 4-5 dB reduziert werden und in leiseren Passagen fast bis nichts reduziert wird.
Meistens sind das bei mir 4-17 ms Attack.
Die Release landet bei mir zwischen 40 und 300 ms etwa.

 

[LM18]

Bei mir immer kurze Attackzeiten, vor allem wenn der Kompressor eh zum Spucken neigt.
Also praktisch NULL.

Ich hatte schon mal, das aus einem "open up your eyes" "Kopen upp..." wurde

Release ist bei mir eigentlich immer "Silbenkurz".
Nicht jeder Kompressor macht das bei jeder Stimme und dem Raum dahinter gleich gut.

 

[bavarianoutback]

Bei mir arbeitet eigentlich auch immer ein Kompressor mit sehr sehr kurzer Attackzeit (meist Distressor oder 1176), dafür aber meist mit relativ wenig Gain Reduction, um wirklich nur die größten Peaks zu erwischen. Dahinter / davor (meist dahinter) etwas gemächlicheres mit mehr GR für Leveling & Charakter.

Das "Explosive am Anfang" ist oft zu viel, ja, bzw. brauch ich das meist nicht zu betonen. Manchmal allerdings kann auch da das Gegenteil der Fall sein. Wenn die Vocals z.B. eher aggressiv und "spuckend" klingen sollen, aber der Sänger das nicht spritzig genug hinbekommt, oder wenn bei der Aufnahme schon zu stark komprimiert wurde, dann hauche ich dem Ganzen mit einer etwas längeren Attackzeit schon mal etwas Leben ein. Dahinter sorge ich dann wieder mit dezentem Limiting dafür, dass es keine groben "Ausreißer" gibt.

 

[genesysx]

2 Sekunden Release machen für mich Null Sinn. Damit wird ja alles permanent plattgebügelt.
Die Attack hängt tatsächlich vom Genre und auch von der Aufnahme für mich ab.
Um die richtigen Einstellungen zu finden, setze ich anfangs ne sehr hohe Ratio und nen niedrigen Threshold und die kürzeste Attack ein. Dann regel ich die Attack langsam hoch bzw. langsamer, bis die gewünschte Menge an Transienten durchkommt. Dann regel ich die Ratio runter auf vlt 4 bis 6:1 und setze den Threshold wieder hoch, bis nur noch die lauteren Passagen um 4-5 dB reduziert werden und in leiseren Passagen fast bis nichts reduziert wird.
Meistens sind das bei mir 4-17 ms Attack.
Die Release landet bei mir zwischen 40 und 300 ms etwa.

So würde ich das auch angehen. Da hört man auch gleich gut raus was man eigentlich macht.
Ich denke auch, dass es von der Aufnahme abhängt und wie der Charakter der Stimme ist. Es macht schon einen Unterschied ob ich einen ehr aggressiven Rap oder eine Celine Dion mit 'My Heart Will Go On' bearbeite. Am Ende soll sich die Vocalspur auch noch in den Mix integrieren.

 

[TonyPizza]

Mein aktuelle Kette: La2a zum spitzen abfangen 2-3db, danach 1176 mit 11uhr attack und release voll zu, schön aggro... Hab das ehrlich gesagt auch noch nie gesehen, dass einer der großen die Release auf macht bei vox (1176). Naja, passt wie immer nicht immer, aber immer öfter, vor allem auf den immer gleichen Genre die immer wieder produziert werden....

 

[TonyPizza]

Interessanterweise höre ich keinen deutlichen unterschied wenn ich die komps tausche, also den 1176 zum abfangen und den la2a zum Bügeln nehme.... pfff, kein plan, ist mir auch zu technisch, mische heute immer mehr nach Gefühl denn nach Parametern.

Es darf nur nicht pumpi pumpi machen, das wären unerwünschte Artefakte, ist ja eh klar

 

[TonyPizza]

Ach da fällt mir noch ein, dass ich auch mit Kompression in die Tiefe staffele. Also vox die vorne stehen max. kurze Release, und vox hinten längere Release to taste

 

[Heavyarms83]

Ach da fällt mir noch ein, dass ich auch mit Kompression in die Tiefe staffele. Also vox die vorne stehen max. kurze Release, und vox hinten längere Release to taste

Stimmt ja, bin irgendwie vorhin nur von Lead-Vocals ausgegangen. Diese Art Tiefenstaffelung macht natürlich Sinn.

 

[SOS]

nteressanterweise höre ich keinen deutlichen unterschied wenn ich die komps tausche, also den 1176 zum abfangen und den la2a zum Bügeln nehme.... pfff, kein plan, ist mir auch zu technisch, mische heute immer mehr nach Gefühl denn nach Parametern.

haha, geht mir auch so mit der la2a/1176 kombi... ich arbeite eigentlich immer von schnell nach langsam... L1 -> 1176 -> la2a... weil mir das irgendwie logisch erscheint. quasi immer dem nächsten kompressor etwas arbeit ersparen, also erst peaks weg, dann grobe hübe zämen, dann am schluss balancing... das machen viel genau umgekehrt, also erst la2a, dann 1176... keine ahnung
die beiden arbeiten einfach gut zusammen, egal welche reihenfolge

 

[JakobRosemann]

Achso, ich hätte vielleicht noch ergänzen sollen, dass ich zusätzlich mit nem Limiter arbeite, der ein paar Mal im ganzen Song extreme Pegelspitzen abfängt vor dem Kompressor...

 

[AWF]

Gerade heute haben die Vocals so viele Lautstärkeschwankungen da sind mir diese Funktionen wichtiger:

Softknee und Auto-Release

 

[LM18]

Kann es sein das wir jetzt alle Kombinationen angedeutet oder gar durch haben

Was bedeuten würde, das alle Verschreibungen zu individualisieren wären und nicht zu pauschalisieren.

Fände ich sehr geil.

Allen das ihnen zuständige und nicht allen(m) das Gleiche

"primum non nocere"

 

[stoman]

Am Anfang der Kette sitzt bei mir meist ein Kompressor, der sehr stark eingreift und mit sehr geringer Attack sowie mittlerer Release-Einstellung arbeitet.

Alle weiteren Kompressoren in der Kette variieren je nach Material teils deutlich.

 

[synthpark]

gute Antworten dabei, danke. Ich lieg mit den kurzen Attacks nicht ganz falsch. Spannend bleibt das Thema trotzdem

Je jazziger der Vocal hinterher klingt, der besser die Attacke.

Lustvoll würgen, aber nicht erdrosseln, Release me, baby