ARC do-it-yourself

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Genervt von ewigen Bassproblemen, hab ich mal den Versuch unternommen, entgegen bekannten Weisheiten wie "you cannot fix a time-domain problem in the frequency domain" (Bob Katz oder so), mal die Abhoersituation per EQ zu entzerren. 20 Bassfallen kann ich hier nicht einbauen.

Wer will, kann hierfuer IK ARC usw. kaufen. Ich halte nicht viel von solcher Software.

Stattdessen habe ich folgendes gemacht:

1.

Ein Logic Projekt aufgemacht, in einen Kanal einen Pink Noise Generator inseriert. Achtung: dieser erzeugt trotzdem mono Rauschen. Wer Stereorauschen will, kann einen weiteren Generator anlegen und zwei Spuren auf einen Bus routen. Im ersten Fall ergibt sich dann Bild 1, im zweiten Bild 2, wo man sieht, dass keine Kanalkorrelation besteht. Hierfuer wurde Voxengo SPAN mit Slope = 3 dB verwendet. Der Slope ist wichtig, da er Pink Noise entspricht, fuer welches sich eine gerade Kurve ergibt.

Schutzkopfhoerer aufgesetzt (HD25)! ;)

2. Ein gutes Messmikro genommen (Beyerdynamik mm1), und ueber einen Monokanal auf Aufnahme gestellt. In diesen Kanal wieder SPAN inseriert, SLOPE=3dB. Jetzt ist es wichtig, dass man den Bass mono hoert. Dafuer habe ich im Monitorkontroller auf mono geschaltet. HIerbei sei angemerkt, dass man subjektiv den Bass als mono wahrnimmt, aber nicht den Hochtonbereich. Daher sollte man sich vom Abfall im Hochtonbereich jenseits 5 kHz nicht irritieren lassen.

Es ergibt sich das Spektrum in Bild 3 (Span auf Average mit wenigstens 16384 Punkten, sonst wird der Bass nicht exakt gemessen!)

3. Equality oder einen anderen EQ in den Excitationkanal inseriert, Frequenzkurve ausgeglichen wie in Bild 4 zu sehen. (Erst hatte ich noch einen Hoehenboost, fand den aber spaeter nicht gut).
Kurven gemessen, einmal mit hoher Aufoesung und einmal mit geringer, Bild 5 und 6.

Eine weitere Optimierung kann nun darin bestehen, die beste Phase auswaehlen. Zur Wahl stehen bei Equality linear phase, minimum phase, digital+, etc. Hierfuer koennte man das Ausschwingverhalten im Zeitbereich messen (mit Impulsanregung). Hab ich nicht gemacht.

Was hat es gebracht? Ich hab verschiedene Referenztracks nun getestet und der Bass spielt viel tighter und ich hoere bei einer Bassline jeden Ton gleich laut. Also alte Weisheiten ueber Bord geworfen und Methode ins Boot geholt.

Ich kann jetzt testweise waehrend des Mischens oder Masterns Equality einfuegen, mein Corrrection-Preset auswaehlen und schauen, wie es klingt. Ich MUSS es nicht machen, aber ich KANN es so machen, um Probleme zu detektieren. Der Bass hat endlich den fehlenden Druck, das Verhaeltnis von Bassdrum und Bass ist jetzt endlich korrekt! Probleme durch diese Methode hab ich noch nicht feststellen koennen. :)

Eine Anmerkung noch: die noetigen zusaetzlichen Leistungsreserven in der Abhoere sind vorhanden.

MfG
Synthpark
 

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Bzgl ARC
Ich halte nicht viel von solcher Software.

Was hast du jetzt anderes gemacht, als diese Software auch machen würde? Ausser, dass diese vermutlich etwas analytischer arbeitet und weniger menschliche Eigenheiten bei der Bearbeitung hinzukämen.

Ansonsten freut mich, dass das Hören endlich Spaß macht! :right:

Ari



ps: und was ich nicht ganz verstanden oder überlesen habe ist: Was hörst du da nun? Bass oder das Rosa Rauschen? Und das Rauschen hast du auf 2 kanäle gelegt, damit es stereo ist, und dann den Bass mono schalter gedrückt!? ähm... *verwirrt.... :umguck:
 
Manche ARC Software senkt nur ab, ab hebt nix an. Aber solche Loecher sind genauso schlimm und fatal wie die Ueberhoehungen, sogar noch schlimmer. Wer kennt nicht das Erlebnis seinen Mix ueber eine schwache Anlage zu hoeren, wo der Woofer anfaengt zu zerren? Zum Beispiel weil die BD zu laut ist oder der Bass viel zu laut, aber im Frequenzloch zu Hause untergeht? :D Mit dem Problem hab ich halt zu kaempfen. Und es kommt auf die Tonart des Tracks an, ob ein Problem auftritt oder nicht. Alles Glueckssache. Die Autokarosserie knarzt dann schnell, wenn man laut aufdreht ...

Das mit dem Stereo braucht man nicht fuer die Messung. Es ist nur so: wenn die Boxenabstaende zum Hoerer nur leicht abweichen, ergeben sich sofort Kammfiltereffekte fuer den Hochtonbereich. Wollte man also den Hochtonbereich einschaetzen, dann muesste man sich ein Stereorauschen erzeugen.
 
Manche ARC Software senkt nur ab, ab hebt nix an.

Naja, das hat schon seinen Grund. Wo man an der Hörposition nichts hört (Null), kann auch nichts angehoben werden. Der Subwoofer z.B. hingegen arbeitet hingegen trotzdem und wird dementsprechend belastet. Hebt man also eine aufgrund raumakustischer Gegebenheiten nicht hörbare Frequenz stark an, ist der Nutzen eher fraglich und den Lautsprechern tust du damit erst recht keinen Gefallen.

Trotzdem sind EQs sicher eine gute Massnahme, um der Akustik an der Abhörposition noch den letzten Schliff zu geben. Aber eben... mit Bedacht.

Ausserdem bietet REW die Möglichkeit, auf Basis des gemessenen Frequenzgangs eine Korrektur zu erstellen, dessen Parameter sich dann in einem EQ umsetzen lassen. Für diverse EQs gibts sogar entsprechende presets. REW-Messung machen, EQ-Korrektur generieren, in den EQ einspielen -> Fertig. Aber auch hier mit Bedacht und überlegt einzusetzen.
 
-7.5 dB ist aber nicht Null. Ob EQ was bringt und wieviel, muss man halt individuell entscheiden. ich hab ja dazugeschrieben, dass die Leistungsreserven vorhanden sind, Adam Sub10mk2, hat eigentlich noch nie geschwitzt. Dynaudio BM6A (erste Serie) sind auch gut gepowert. Ich sitze im erweiterten Nahfeld, so dass die Lautstaerke immer moderat bleibt. Den Q-Faktor wuerde ich auch nie zu hoch ansetzen wollen, das wuerde eher Schaden anrichten. Der EQ soll auch nicht immer wirken, das ist mehr als weitere Abhoermoeglichkeit gedacht, in der letzten Phase des Mischens oder in der Phase, wo man Bass und BD einstellt und komprimiert.

LG
 
das grundproblem "you cannot fix a time-domain problem in the frequency domain" bleibt aber ohne bassfallen bestehen. wenn du so aber besser damit klarkommst, spricht nichts dagegen seinen abhörpfad so zu EQen, dass er besser übersetzt. mir ist die manuelle methode aber auch sehr viel lieber als automatisierte systeme ala ARC. ich habe aber lange zeit FOH gemischt & weiss man man eine anlage nach gehör entzerrt (mit messungen gehts natürlich dann erst richtig präzise).
 
das grundproblem "you cannot fix a time-domain problem in the frequency domain" bleibt aber ohne bassfallen bestehen.

Solange man Probleme mit Nachhall hat, kleiner Raum, oder ein grosses Pult, wo man sich hin und herbewegen muss, dann wird das EQing nicht gross helfen. Ich hab hier vier Bassfallen, der Raum ist 8 meter lang(!), Nachhallzeit scheint rein nach Gehoer kein Problem zu sein und ich sitz halt immer an der gleichen Stelle. Fuer meinen individuellen Fall scheints zu gehen. Was anderes machen dei Lautsprecherhersteller mit ihren eingebauten EQs ja auch nicht. Man darf halt nicht zuviel erwarten, aber bislang ist der Eindruck positiv. in ein paar Wochen weiss ich mehr ... ;)
 
Ich hab hier vier Bassfallen, Nachhallzeit scheint rein nach Gehoer kein Problem zu sein
nichts gewöhnt sich schneller an die klangliche umgebung als das gehör. ;-)
ich kann nur empfehlen mit einer messung zumindest cross-zuchecken. desweiteren sorgt ja gerade die nachhallzeit im bassbereich für die unregelmäßigkeiten im frequenzgang. optimiert man die nachhallzeit, glättetet das auch immer automatisch den frequenzgang.
 
wenn du schon grob was gemacht hast ist gegen eq-einsatz wirklich nichts ein zu wenden.
das funktioniert definitiv ohne stark nach brei zu klingen.

dein gehör gehört ja nun auch nicht zu den anfängern ;)

wenn deine geschulten ohren sagen dass hat was gebracht und das positiv dann reicht das.
 
Ja Bender,

genau, wenns matchig geklungen haette, haette ich die Idee sofort verworfen ;)
Naja, ich werd sehen wie es klappt. Ist ja nicht zum Dauerabhoeren gedacht hier.
Das waere ja sonst wie ein "Hoergeraet".

Aber nochmal zum Matsch: darauf war ich ja grad gespannt: wie wuerde das klingen,
matschig / verschmiert oder noch recht natuerlich ... kann jeder mal bei sich ausprobieren.

Uebrigens: heut festgestellt, dass Keshas Album im Auto auch zerrt. Mal ein Album, wo der Bass und die BD richtig Spass machen.
 
Ich hab hier vier Bassfallen, der Raum ist 8 meter lang(!), Nachhallzeit scheint rein nach Gehoer kein Problem zu sein

Wenn du es richtig machen möchtest, messe den Raum mal mit REW. Denn falls dein Raum rechteckig ist hast du sicher lange Nachschwinger im Bass. Oft weiß man eine optimierte Raumakustik erst zu schätzen wenn sie nicht mehr da ist ... ;-)
 
Ich hab hier vier Bassfallen, der Raum ist 8 meter lang(!), Nachhallzeit scheint rein nach Gehoer kein Problem zu sein

Wenn du es richtig machen möchtest, messe den Raum mal mit REW. Denn falls dein Raum rechteckig ist hast du sicher lange Nachschwinger im Bass. Oft weiß man eine optimierte Raumakustik erst zu schätzen wenn sie nicht mehr da ist ... ;-)

mein Raum ist quaderfoermig und die Dimensionen sind guenstig. Einen stark behandelten Raum hatte ich schon in der Vergangenheit. ;)
 
Denn falls dein Raum rechteckig ist hast du sicher lange Nachschwinger im Bass.
...und wenn er nicht rechteckig ist genauso :)
 
ja aber weitaus weniger Modenaufbau, 6 dB verstaerkt, und keine ergaenzenden Zwischenmoden ...
Aber wie gesagt, hier schwingt nix lange nach ... Als der Raum leer war, ist klar ... Nach den Bassfallen plus Moebel nix Nachschwingen. Die alten Waende von ihrer Beschaffenheit daempften auch.
Das war in meiner alten Bude ganz anders. Wenns ein Problem gaebe, haette ich es gehoert.
Auch nach dem Urlaub, wenn sich das Ohr wieder enteicht. Es gibt hier auch keine Stellen im Raum, wo der Bass ploetzlich richtig laut wird. Sowas hatte ich frueher.
 
Wichtig ist es ja das du mit dem was du hast bzw. machst zufrieden bist :)

Messmikro hast du ja, wäre trotzdem ein netter zug von dir eine Messung mit REW zu machen und die Datei hier hochladen.


lg Bert
 
ja aber weitaus weniger Modenaufbau, 6 dB verstaerkt, und keine ergaenzenden Zwischenmoden
die modenverteilung hat aber nichts damit zu tun ob der raum rechteckig ist oder nicht. du kannst auch mit einem rechteckigen raum eine perfekte modenverteilung haben bzw. mit einem nicht-rechteckigen eine sehr schlechte wo alle moden aufeinanderfallen.
 

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