Ich finde den SINE Player an sich recht gut gestaltet. Kommt halt mit ziemlich wenig Schnickschnack aus, die Keyswitches lassen sich einfach umarrangieren, die nötigsten Soundmanipulationen kann man auch schnell anstellen. Und die Sounds, die die alleine für umme anbieten sind (auch außerhalb des Berlin Orchestras) ziemlich gut. Und wenn man angemeldet ist, kann man sehr komfortabel sofort alles innerhalb des Plugins runterladen, den Speicherort bestimmen, etc. Nix mit irgendwelchen zusätzlichen Native Access Spinnereien und Co.
Aber mit 15-20 ms Latenz und dem Envelope-Bug ist das für Mac-User regelrecht katastrophal. Also gut, natürlich nicht, weil man den Kram ja nicht benutzen muss. Aber eben auch einfach nicht benutzen kann. Selbst wenn man jetzt damit arbeiten wollen würde, würden einem Updates, die die Probleme beheben, bisherige Songs zerschießen, denn dann ist plötzlich alles um 15ms nach vorne gerutscht, was je nach Stilistik einfach katastrophal sein kann (gerade bei perkussivem Zeug).
Im Prinzip müssten die entweder eine neue Version herausbringen, die parallel zur alten läuft, oder eine neue Version, die einen "behave like old version" Schalter hat, der bei mit der alten Version erstellten Projekten erst einmal aktiv ist.
Das ist für einen Hersteller natürlich ne mittlere Katastrophe. Nicht nur, dass das unfassbar unnötigen Programmieraufwand mit sich bringt, nein, man würde damit auch zwingend eingestehen müssen, dass man es in der alten Version hart verrissen hat.
Beides sehr unangenehm.
Lerneffekt für die Zukunft: Gescheite Betatests machen. Ist hier definitiv nicht der Fall gewesen, denn was mir nach 2-3 Minuten des Rumspielens auffällt, was auch definitiv nicht irgendeine esoterische "passiert nur auf Herrn Francks" Computer Geschichte ist, darf in einer Betatestphase an sich nicht durchrutschen.