Gefühl von Sand

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In meinem Kopf dreht sich der Verstand,
durch meine Ader fließt wohl nur Sand,
Schmerz umhüllt mich wie ein Gewand,
durchtrennt, unser einseitiges Band

Täglich suchten meine Blicke dich
gefunden verloren deine mich
In meinem Kopf sagte die Stimme "Sprich..."
doch ich spürte wie mein Mut mir entwich

So vieles wollte ich dir immer sagen
hatte doch an dich so viele Fragen
doch ich spüre nur mein Versagen
muss meine Feigheit für immer ertragen

Wo Dein Licht einst alles erhellte,
bleibt nur noch Dunkelheit und Kälte
schlimmer als ich es mir je vorstellte
die Leere die in mir hochschnellte

Ich spüre Sand in meinen Venen
Konnte kein Abschied von dir nehmen,
tiefe Trauer will mein Leben lähmen
muss täglich meine Tränen zähmen

Schliff meine Liebe wie einen Diamant
glatt und funkelnd, bis dein Licht verschwand
treibt einsam umher wie ein Trabant
immer mehr füllt sich mein Herz mit Sand

Heilig Abend zünde ich für dich die Kerzen
der Tag der viele Trauer und Schmerzen
Heilig Abend brennen für dich die Kerzen
ich weiß ich war nie in deinem Herzen
Doch Heilig Abend zünd ich für dich die Kerzen
der Tag der Trauer und Schmerzen
Heilig Abend brennen für dich die Kerzen
du bist für immer in meinem Herzen

PS: vielleicht sehen wir uns auf der anderen Seite
 
Zuletzt bearbeitet:

„Tun“ als nicht standardsprachliches Hilfsverb

Vielerorts – besonders im süddeutschen, alemannischen und österreichischen Raum – wird das Verb tun jedoch auch außerhalb dieser zwei Sonderfälle benutzt. Dieses meist mündliche Phänomen gilt jedoch als standardsprachlich falsch und sollte besonders beim Schreiben nicht verwendet werden.
 
Tiefe Trauer will mein Leben lähmen.
Ok, danke für den Vorschlag. Ohne Vorschlag würde ich ja weiterhin auf der Stelle treten ;)
Ich hatte auch gegrübelt, aber es war schon spät in der Nacht.

Ich hatte zuerst: Tiefe Trauer wird mein Leben lähmen.

Aber das klang mir zu hellseherisch und außerdem passiert es ja bereits.
 
"soll" könnte auch passen.
 
Da ja eigentlich klar ist, dass Trauer - wenn sie etwas lähmt - dann das Leben lähmt, könnte man "das Leben" auch weglassen und dafür noch einen zweiten Aspekt (z.B. "Leere" oder -wegen der Silbenzahl- "Einsamkeit") einführen. Das wäre vielleicht auch keine schlechte Lösung:

tiefe Trauer und Einsamkeit lähmen
 
Dann würde Einsamkeit auf der 2. Silbe betont werden.
Nicht unbedingt. Vielleicht hört hier jeder den Rhythmus der Zeile ein bisschen anders. Ich höre ihn so:

tie-fe Trau-er und Ein-sam-keit läh-men, also Xx Xxx Xxx Xx

Man muss ja bei dem Gedicht wahrscheinlich von Zeile zu Zeile nach dem Rhythmus schauen, denn einen einzigen durchgängigen gibt es mMn nicht.
 
Finde das Bild von Sand in den Venen, der den Kreislauf bremst, lähmt, den Körper schwer macht etc. sehr stark.
 
Finde das Bild von Sand in den Venen, der den Kreislauf bremst, lähmt, den Körper schwer macht etc. sehr stark.
Danke dafür.
Der Inhalt ist eher was mich interessiert, nicht das die Rosinen unnötig sind, aber bei so einem Text sind Rosinen nebensächlich.
 
Der Inhalt ist eher was mich interessiert
Sei doch froh, wenn keiner den Inhalt bewertet. Erfahrungsgemäß kann das eine sehr zwiespältige Angelegenheit sein. Den Inhalt wirklich bewerten kannst eh nur Du. Ich fand Sand in den Venen auch ein gutes Bild. Aber selbst wenn ich es mir nicht gefallen würde, dürfte das für Dich keine Rolle spielen. Von daher die Beschränkung auf das (mit artname gesprochen) "Handwerkliche".
 
Wegen Handwerk, mich stört dass sich hier alles reimt. Bei einem so ernsten Text finde ich das unpassend.
Ohne dies fachlich begründen zu können. Ist nur mein Gefühl und Eindruck.

Vielleicht geht's nur mir so, aber ich würde das nicht so lassen, sondern weiter am Text arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wegen Handwerk, mich stört dass sich hier alles reimt. Bei einem so ernsten Text finde ich das unpassend.
Dich stört das ungewohnte Reimschema AAAA BBBB usw..,statt ABAB….oder ABBA… oder AABB…?

Für mich sind die Klänge solcher Schemata eng an die Vertonung gebunden. Diese Gleichklänge der Kadenzen würden mich beim Vertonen zusätzlich zum Inhalt inspirieren. Wie auch immer!

Sogar als gesprochenes Gedicht könnten sich mit solchen Gleichklängen zusätzliche Effekte aufdrängen.

Allerdings könnte auch ungewollte Monotonie entstehen.,.

Also, @SilentWarrior , was hat dich hier zu diesem unbewohnten Schema bewogen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, @SilentWarrior , was hat dich hier zu diesem unbewohnten Schema bewogen?

Da steckt kein ausgeklügeltes System dahinter.

Jemand ist gestorben, ich habe nicht schlafen können weil es mich beschäftigte.

Ich denke nicht das ich in diesem Moment mir Gedanken über Schema machte.
 
Ich denke nicht das ich in diesem Moment mir Gedanken über Schema machte.
1000 Menschen =1000 Systeme ;-)
Ich lege so ziemlich als Erstes das Reimschema fest. 😊

Früher hatte ich Bedenken, dass das frühe Schema meine Gedankenfreiheit oder den Flow zu früh einschränkt. Aber EIN erstes Ziel braucht man halt, sonst grübelt man noch tagelang ziellos im Startblock! ;) Danach ca. 30 Minuten für den ersten Entwurf… und nochmals das Schema überdenken. Dann wird es ernst! So in etwa.

Sorry @SilentWarrior
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinem Kopf dreht sich der Verstand,
durch meine Ader fließt wohl nur Sand,
Interessanter Anfang.

Schmerz umhüllt mich wie ein Gewand,
durchtrennt, unser einseitiges Band
Das verstehe ich nicht ganz.. Ein Gewand durchtrennt ein Band? Was ist mit einseitig gemeint?

Täglich suchten meine Blicke dich
gefunden verloren deine mich
Das klingt interessant. Ich habe ein Bisschen gebraucht um zu checken was du überhaupt meinst, aber ja, es ergibt Sinn und ist irgendwie durchdacht.

In meinem Kopf sagte die Stimme "Sprich..."
doch ich spürte wie mein Mut mir entwich
Ergibt Sinn, aber es klingt nicht schön. Kann man bestimmt etwas umschreiben, damit es nicht so einfach klingt.

So vieles wollte ich dir immer sagen
hatte doch an dich so viele Fragen
Noch oder doch?

doch ich spüre nur mein Versagen
muss meine Feigheit für immer ertragen
Denn hier ist nochmal doch.
Abgesehen davon klingt es mir etwas zu pathetisch..

Wo Dein Licht einst alles erhellte,
bleibt nur noch Dunkelheit und Kälte
schlimmer als ich es mir je vorstellte
die Leere die in mir hochschnellte
Das ist nicht so verkehrt, wobei du nach der Dunkelheit nicht mehr voran kommst, sondern dich inhaltlich im Kreis drehst.
Ob die Leere hochschnellen kann und wie man sich das vorstellen soll, darüber lässt sich diskutieren.

Ich spüre Sand in meinen Venen
Konnte kein Abschied von dir nehmen,
tiefe Trauer will mein Leben lähmen
muss täglich meine Tränen zähmen
Das ist bislang der beste Abschnitt, obwohl ich mir nicht vorstellen kann wie sich Sand in Venen anfühlt, so bildlich das auch sein mag. Aber du schreitest mit jeder Zeile voran. Das ist gut. Die Zeile mit dem Lähmen geht auch besser. Will sie dich nur lähmen, versucht sie es oder lähmt sie dich?

Schliff meine Liebe wie einen Diamant
glatt und funkelnd, bis dein Licht verschwand
treibt einsam umher wie ein Trabant
immer mehr füllt sich mein Herz mit Sand
Einen Diamanten.
Es ist unklar wer den Diamanten schliff und wer herumtreibt.
Oh, schön.. Die letzte Zeile nimmt Bezug zu den vorherigen Zeilen. Ist auch gut gesagt.
Mit dem Trabanten als Reim werde ich mich nicht anfreunden können. Ergibt Sinn und es reimt sich, aber das Wort klingt einfach nicht schön.

Heilig Abend zünde ich für dich die Kerzen
der Tag der viele Trauer und Schmerzen
Das klingt komisch..

Heilig Abend brennen für dich die Kerzen
ich weiß ich war nie in deinem Herzen
Wie jetzt? Du warst nie im Herzen? Also, jetzt bin ich enttäuscht. Vor allem weil danach kommt, dass sie in deinem immer war. Ist das so eine einseitige Sache gewesen, im Sinne von "ich liebe dich, du mich nicht" oder was soll das jetzt?


Alles in allem ist es kein besonderes gelungener Text. Das konsequent durchgezogene Reimschema lässt den Text überwiegend einfach und stellenweise unschön klingen.

Die Wortwahl und der Satzbau überzeugen auch nicht. Ja, ich weiß, das ist Umgangssprache und all das.. Ich erwarte keinen Shakespeare, aber es geht auch umgangssprachlich besser.

Das Thema wurde irgendwie durchgezogen. Das ist gut. Mir gefällt aber die darin enthaltene Pathetik nicht. Es ist ein schmaler Grat zwischen gefühlvollen und pathetischen Songs.

Die Deutsche Sprache ist sehr schön und bestens geeignet um sich präzise auszudrücken. Wenn du sie schon sprichst und schreibst, dann nutze ihre Vorteile, statt sie dir zurecht zu legen. Sie war vor dir da und die Umgestaltung wird sie nicht besser machen. Es klingt eher eigenartig, um nicht zu sagen etwas doof, wenn man sich an die gängigen Regeln nicht hält, aber einen Text schreibt, der ernst genommen werden möchte.

Ich hoffe, dass ich helfen konnte :)
 
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