Konzepte gibbet ja schon: Kulturflatrates
Das ist doch kein Konzept?!?
Musik, Bücher, Museen, Kino, alles "umsonst" für 9,90 im Monat?
Und wer kommt überhaupt dadrauf das alle die im Kultur bereich Arbeiten "Künstler" sind?
Tonstudio, Marketing, Vetrieb, VideoCutter, Synchronsprecher, Kuratoren, etc. alles Künstler?
Oder brauch man die dann nicht mehr?
Oder wovon werden die dann bezahlt?
Alles 'ne Frage der Organisationsstrukturen. Sollte man auch differenziert betrachten und angehen das Thema.
Die Tonträgerindustrie fällt zu großen Teilen in Zukunft weg. Der Vertrieb wird zukünftig ausschließlich übers Netz gehandhabt. Die Etwicklung ist doch absehbar. Immer mehr wird zukünftig im Direktvertrieb von kleineren Produktions- und Vertriebseinheiten gemanagt. Die Aufgaben des Musikers werden sich zwangsläufig erweitern, wenn er denn davon leben will. Er wird auch Manager und Vertriebsleiter sein. Auch der Anteil der sich selbst produzierenden Musiker wird zunehmen.
Klassische Tonstudios werden auch weiterhin sterben. Ich denke, dass eine Handvoll überleben werden, die feste Zulieferer für TV und Rundfunk sind und eng an diese Stationen bzw. Produktionsfirmen dieser Sender geknüpft sind. Auch einige Exoten, die sich vielleicht im Bereich Spielevertonung und Hörbuchgenre tummeln werden 'ne längere Halbwertzeit haben.
Die,
die im Kultur bereich Arbeiten
, die in dem Bereich spezialisierten ohne eigenen kreativen Output werden also schlichtweg weniger, da Angebot und Nachfrage nicht mehr deckungsgleich sind und wie bereits erwähnt, viele Musiker dazu gezwungen sein werden, sich um den Vertrieb und die Produktion ihrer Werke, selbst kümmern müssen.
Lacuna... das Problem ist folgendes: Musik ist für den Konsumenten inflationär vorhanden. Der Gamingmarkt und andere Medien nehmen dem Musikmarkt Anteile weg. Das Konsumenten- und Hörerverhalten hat sich in den letzten 15 Jahren schlagartig verändert.
Man kann nur verteilen, was noch da ist. Wenn weniger Geld für Musik fließt, werden nun einmal viele auf der Strecke bleiben. Verteilungskampf, bei dem immer wer auf der Strecke bleibt.
Das derzeitige Urheberrecht hat ja nun jetzt schon versagt. Studio- und Labelsterben gibbet alle Nase lang. ACTA und ähnliches löst die Probleme nicht, sondern wirft nur neue auf (Marktverdrängung von Konkurrenz im gesteigerten Umfang, Möglichkeiten einer weiten und dehnbaren Zensurauslegung)
Das wichtigste ist der soziale Frieden und die Freiheit des Bürgers. Wird beides zu stark beschnitten, dann rappelt es ordentlich im Karton.
(Das ist ja jetzt nicht unbedingt 'ne Urheberrechtsfrage, aber egal)
Ich z.B bin ein Freund von Museen. Wo immer ich hinkomme, besuche ich auch dort Museen. Nur - Museen werden allein in Deutschland mit zig Millionen subventioniert, ebenso wie Theater. Das sind Einrichtungen, die der (gehobenen) Mittelschicht dienen. In vielen anderen Bereichen, die enormst wichtig sind, die jugendkulturelle und sozialpädagogische Aspekte beinhalten, sind in den letzten 20 Jahren (und länger) massive Kürzungen vorgenommen worden.
wovon werden die dann bezahlt?
Also kurz und knackig: auch mit Urheberrechtsverschärfungen a la ACTA wird nicht mehr Geld fließen als zuvor. So wie viele andere Berufssparten in den letzten Jahrhunderten gänzlich von der Bildfläche verschwanden, so werden auch in Bereichen der Medienvertriebe und -produktionen massivst Stellen verschwinden.