Tannoy Reveal 66d Monitorpaar sinnvoll?

  • Ersteller memosch
  • Erstellt am
memosch

memosch

Registriert
06.09.09
Beiträge
544
Reaktionen
260
Punkte
1.366
Erstmal Hallo,

Ich hoffe, ich habe den Thread hier richtig untergebracht, ansonsten bitte verschieben:)

Ich habe vor einiger Zeit ein Paar Tannoy Reveal 66D günstig kaufen können - mir wurde seinerzeit gesagt, dass dieser Monitor auch als Paar zum Abhören genutzt werden kann, obwohl es sich ja jeweils um eine Centerbox handelt.
Das habe ich seinerzeit einfach so hingenommen, außerdem hatte mir der Klang der Monis gut gefallen, auch wenn ich mittlerweile rein subjektiv den Eindruck habe, dass die etwas "hart klingen".. aber ich kann mit denen arbeiten..

Nun zu meiner eigentlichen Frage.. ich habe den Eindruck, dass irgendwas an dem Stereoabbild nicht stimmt.. schulterzuck* Wenn ich das gleiche Klangmaterial mit Kopfhörern oder mit Passiven Tannoy Reveal vergleiche, fehlt es bei den 66D irgendwie an dem hörbaren Effekt.
Das gilt vor allem bei Stereoeffekten oder dem deutlicheren Hören der Pan-Aufteilung der Instrumente..

Kann das daran liegen, dass es sich um eigentlich ja Centermonitore handelt? Gibt es also Gründe, die an der Bauart oder den Eigenschaften der 66D liegen? Wenn ja, warum ist das so?

Ansonsten muss es an meinen Ohren liegen, vielleicht auch an der Audiokarte oder der Verkabelung oder Einstellung am Monitor, was ich aber soweit überprüft habe.. (Außer, wenn es an den Ohren liegt, das kann man wohl schwer selbst überprüfen)
Ich bin derweil also etwas ratlos und hoffe auf eine Tipps.

Gruß
 
Prinzipiell klingt ein Center Lautsprecher natürlich gleich, darf ja nicht anders klingen. Das Problem bei Deinen Lautsprechern ist aber, dass Du vermutlich Phasenprobleme der einzelnen Konusse bemerkst, weil der Schall aus den Membranen zu unterschiedlichen Zeiten an Deinen Ohren ankommt. Du musst den Lautsprecher so aufstellen, dass alle Konusse die gleiche Wegstrecke zu Deinen Ohren haben, sonst kommt es zu Kammfiltereffekten. Normal darf man das nicht aber Du kannst ja mal probieren, die aufrecht zu stellen.
 
ja, wenn das 2-wege boxen sind (wovon ich ausgehe) kann man diese treiberanordnung in einer 'liegenden' box IMHO als konstruktionsfehler sehen... zumindest wenn man 98% der abhörbedingungen in der realität betrachtet. (siehe bündelung von D'Appolito-Lautsprechern: http://de.wikipedia.org/wiki/D’Appolito-Anordnung -> "Eine unglückliche Interpretation dieses Konzeptes sind „liegende“ D'Appolito-Center, wie sie bei Fertiglautsprechern sehr oft zu finden sind. Diese bündeln horizontal stark und ungleichmäßig. Durch die von Interferenzen geprägte Abstrahlung beschallt ein solches Konstrukt hauptsächlich den in der Mitte sitzenden Zuhörer sowie die Decke und den Boden. Der Rest der Zuhörer muss sich mit leisem sowie bass- und höhenlastigem Klang und daraus folgender geringer Sprachverständlichkeit begnügen. Der Vorteil dieser Art von Center ist, dass sie platzsparend auf oder unter einen Fernseher gelegt werden können. Des Weiteren entspricht die horizontal symmetrische Anordnung der Chassis ästhetischen Gesichtspunkten.")

also probier die mal senkrecht stellen wie traumwandler vorgeschlagen hat...

prinzipiell muss man leider sagen, dass es meistens einen grund hat wieso solche geräte oft günstig abgegeben werden. das ist halt leider ein produkt für den nichtswissenden heimkino-monitor-enthusiasten... :(
 
zu #3 interessanter Artikel, danke. Ein Aspekt wird allerdings übersehen, nämlich, dass das Prinzip auch deswegen gebaut wird weil die Schallquellen von Hoch und Tieftönern dabei übereinandergelegt werden (die beiden Tieftöner bilden eine Phantommitte über dem Hochtöner). Naja, ist zu vernachlässigen weil der Abstand der Konusse von normalen Lautsperchern fast nicht mehr geortet werden kann. Besser ist jedenfalls die Koaxialanordnung für den Zweck.

Dennoch ist das System auch in Profisystemen zu finden, zum Beispiel bei Genelec: http://www.genelec.com/products/3-way-monitors/1038bc/

Das ist aber ein Unterschied weil nur die Basslautsprecher so angeordnet sind und die Trennfrequenz bei einem 3-Wege-System natürlich viel tiefer gesetzt ist. Dadurch sind die in dem Wikipedia-Artikel beschriebenen Nachteile weitgehend vernachlässigbar.
 
zu #3 interessanter Artikel, danke. Ein Aspekt wird allerdings übersehen, nämlich, dass das Prinzip auch deswegen gebaut wird weil die Schallquellen von Hoch und Tieftönern dabei übereinandergelegt werden (die beiden Tieftöner bilden eine Phantommitte über dem Hochtöner). Naja, ist zu vernachlässigen weil der Abstand der Konusse von normalen Lautsperchern fast nicht mehr geortet werden kann. Besser ist jedenfalls die Koaxialanordnung für den Zweck.

Dennoch ist das System auch in Profisystemen zu finden, zum Beispiel bei Genelec: http://www.genelec.com/products/3-way-monitors/1038bc/

Das ist aber ein Unterschied weil nur die Basslautsprecher so angeordnet sind und die Trennfrequenz bei einem 3-Wege-System natürlich viel tiefer gesetzt ist. Dadurch sind die in dem Wikipedia-Artikel beschriebenen Nachteile weitgehend vernachlässigbar.

seh gerade dass das forum den link kaputt macht... da steht nämlich auch, dass bei 2 1/2 bzw. 3 Wege Boxen dieses Problem nicht, bzw. in geringerem Umfang auftritt.

diese liegende konstruktion darf man also wie du sagst nicht prinzipiell verteufeln, sondern nur in 2 wege lautsprechern. ich tu mir deswegen schwer die ganzen hifi-hersteller ernst zu nehmen die das praktisch geschlossen in ihre günstigeren center-varianten so einsetzen.
 
ich tu mir deswegen schwer die ganzen hifi-hersteller ernst zu nehmen die das praktisch geschlossen in ihre günstigeren center-varianten so einsetzen.

Sind halt zwei paar Stiefel, Hifi und Studio, beim Hifi kommt es ja nicht so sehr auf z.B. Ortung an, allerdings versteh ich auch nicht, warum liegende Varianten für Heimkinos angeboten werden, wenn das diese Nachteile mit sich bringt. Aber klar, irgendwo muss man die Lautsprecher halt auch hinstellen, ich hätte bei mir auch keinen Platz für einen stehenden Center.

Jetzt kann ich mir doch noch eine Kritik an den Tannoys nicht verkneifen. Ich hatte nämlich auch mal Reveals mit denen ich jahrelang meine Mixe kaputt gemacht habe. Für mich sind das mit die schlechtesten Monitore die ich kenne. Vielleicht ist die Aktiv-Variante etwas besser als meine passiven aber das bleiben eben Monitore der unteren Kategorie mit einem mießen Impulsverhalten extremen Nachschwingern und unlinearem Frequenzgang.

Also mein Tipp an den TO nochmal, aufrecht stellen und dann trotzdem von den Monitoren einfach nicht zuviel erwarten. Dennoch kann man bei schlechteren Monitoren auch über eine Verbesserung der Raumakustik einiges besser machen. Ebenso wie durch die falsche Aufstellung eines D´Appolito Systems Kammfilter auftreten können, treten diese auch durch die Reflexionen an den Wänden und Decke auf. Darauf mal noch achten und vielleicht die Lautsprecher etwas von den Wänden weg stellen.
Einfach mal ein bisschen rum probieren.
 
naja diese falschanwendung hat nichts mit hifi/studio zum tun, sondern einfach dass den konsumenten dieses bild/konstruktion eingebläut wurde und die jetzt meinen die brauchen nen center der so aussieht.

das tragische daran ist: gerade beim center ist diese falsche bündelung doppelt blöd -> personen im abstrahlwinkel des centers kommen ohnehin ohne aus da sie eh eine 'saubere' phantommitte haben. und würde man einfach einen treiber weglassen wärs billiger und besser.
noch dazu ist ein center die meiste zeit im heimbereich ohnehin schlechter als keiner, da die sitzabstände nicht so groß sind das man den unbedingt benötigen würde und er aufgrund von fernseher statt leinwand nicht ordentlich montiert werden kann.

@ qualität der reveal-serie allgemin: ich wollts nicht so konkret sagen, aber ja, die reveals sind einfach (leider) unterste schublade und längst überholt. das waren halt die ersten günstigen 'studio'-monitore für den homerecording-bereich.
 
Herzlichen Dank für die Hinweise. Da gehen bei mir die einen oder anderen lampen auf und lassen mich ein stückweit mehr verstehen, was da bei meiner Abhörsituation so passiert.
Ich werde die 66 D mal aufrichten und ein bischen mit der Platzierung rumprobieren.
Werde mit den Teilen und den Passiven für`s erste aber arbeiten müssen und für das nächste Monitorpaar ansparen.
tja.. immer wieder schön solche Erfahrungen aber das gute daran, ich bin jetzt wieder ein bisschen schlauer:)
 
zahlt sich das überhaupt aus die zusammen mit den passiven reveals zu betreiben? ist da klanglich viel um dass das 'geld' (das ein verkauf bringen würde) rechtfertigt?

außerdem: wenn man zwei 'ausgewachsene' monitore gleichwertig positionieren will ist das praktisch immer ein kompromiss. nur die wenigsten "hobby"räume/anordnungen lassen das zu ohne sich zusätzliche probleme einzuhandeln oder zumindet ein paar weit schlechter positionieren zu müssen.
 
@Traumwandler

Vielen Dank für den Literatur-Tipp, werde ich mir zulegen.


@DaVogi und Traumwandler

Als ich nur die Passiven Reveal hatte, waren die Mixergebnisse oft sowas von höhenlastig. Vermutlich, weil die Monitore einfach "dumpf" sind (kann das nicht besser ausdrücken). Und der angeblich schöne Bassberreich ist eigentlich für mich eher schwammig. Also kam mir die Gelegenheit mit den 66d wie gerufen, als ich die gehört habe, war ich ja geradezu euphorisch, welch plötzliche Brillianz ich da im Miten und Höhenberreich hörte, wem wunderts, wenn die Passiv Reveal quasi ausschließlich die Vergleichsmonitore waren.

@DaVogi

Die Passiven stehen bei mir im Zimmer auf den (noch) horizontal gelegenen 66D, was vermutlich auch aus akkusstischen Gründen Non-Sense sein dürfte (ich ahne schon):) Lasse mich da gerne aufklären. Ich nutze die Paare aber nicht gleichzeitig sondern abwechselnd.
Mit den 66D fuchse ich mich quasi durch die Frequenzbearbeitung (EQ) und eigentlich allen weiteren Arbeitsschritten des Mixings. Nun kommt aber das Problem der fehlenden "Stereoabbildung", was ich dann doch recht suboptimal mit den Passiven + Kopfhörer abzuhören suche, weil ich da eher hören kann, was sich z.B bei der Pan-Verteilung tut.
Dann sind die Passiven zumindest auch noch eine Vergleichabhöre, mittlerweile hab ich begriffen, wie schlecht sich was auf denen anhören muss, damit es eigentlich einigermassen o.k ist.. seufz.
Während dem Rumgeeier zwischen den Paaren verstell` ich auch immer schön die Sitzhaltung.. irgendwann eier ich dann wie ferngesteuert mit meinen Ohren von Box zu Box,:(
Das geht dann nur etwa eine Stunde gut, dann ist die Konzentration dahin..
Hinzu kommt vermutlich auch die schlechte Raumakkusstik..
Vielleicht stelle ich hier mal einen Track hinein, um den zerpflücken zu lassen.

Ich spiele schon mit dem Gedanken, die Monitore zu verkaufen - nur ist der Zeitpunkt denkbar schlecht, finanziell - aber auch, da ich meine Sachen gerade endlich mal fertigstellen mag.
Vermutlich bin ich einfach auch verunsichert, mich gerade jetzt auf neue Boxen einzustellen, weil ich mal vermute, dass es ne Weile brauchen wird, bis ich die dann klanglich für mich erfasst habe.
Wo ich das so schreibe wird mir eigentlich klar, wie chaotisch mein Setup ist -

Aber wie die große Mutter so schön sagt - alles wird gut
Es wird wohl über kurz oder lang genau darauf hinauslaufen, die Monitore rauszuhauen und meine Ohren mit "besseren" Monis erst auf Reset zu setzen und dann neu zu starten.
Das nehme ich hier jedenfalls erstmal dankend mit.

LG
 
ui, diese phase kenne ich gut... hab die mit prodipe pro8 (=krk rp8... drecksdinger) erlebt...gepaart mit einem unbehandelten raum war das mixen ein rießen graus weil die mischungen draussen in der echten welt null funktioniert haben. das hat insgesamt dann zu einem sehr langen und frustrierendem prozess geführt.... hab da im endeffekt wohl ein jahr 'entwicklung' verloren in dem ich mit ordentlicher abhörumgebung viel größere fortschritte erzielen hätte können.

seitdem empfehle ich jeden die besten monitore zu kaufen die er sich irgendwie leisten kann und dazu zumindest noch das nötigste an akustik zu machen (das ist gsd ja relativ günstig wenn man die zeit dafür hat)

es ist halt leider so wie es 'damals' wolfgang immer sagte. ab 1000 euro das paar wird es brauchbar, ab 2000 euro das paar interessant/gut.

alternativ für die reinen _musiker_ die daheim aufnehmen wollen ist es viel gescheiter sowenig wie möglich zu investieren (yamaha hs80 preisplasse sag ich mal) und das gesparte geld dafür dann jemanden geben der die sachen ordentlich mischt! da haben beide seiten mehr davon!
 
hm....wie unterschiedlich doch die erfahrungen und meinungen sein können....
 
äh sorry, nur etwas laut gedacht :D

is nur wegen den prodipe pro 8, hab die als zweitabhöre neben meinen adams und find die eigentlich,
besonders für den preis, recht ordentlich.

aber besonders bei boxen sind geschmäcker halt sehr unterschiedlich :)

fg, tom
 
Ich wiederhole mich mit meinem Buchtipp, da stehen wertvolle Tipps, wie man auch mit bestehenden Lautsprechern oder günstigen Modellen professionelle Ergebnisse erzielen kann.
Klar sind teure Modelle zu empfehlen aber oft werden gerade von nicht so erfahrenen Leuten viele Sachen übersehen, die neben den Lautsprechern selbst zu schlechten Ergebnissen beim Abhören führen. Teuer ist außerdem relativ, für mich fängt ein Lautsprecher ab 1500 pro Stück interessant zu werden, bei anderen ab 500, wieder andere vielleicht ab 3000. Man sollte sich auf jeden Fakll eingehend mit der Theorie beschäftigen, bevor man über so große Investitionen nachdenkt.

Also mein Tipp an den TO, erst mal die Monitore zu behalten und versuchen, das Beste draus zu machen. Schlechte Stereoabbildung hängt selten an den Monitoren selbst sondern meistens an der Aufstellung, es sind auch nicht immer die 60°, die zu einem richtigen Ergebnis führen.

Also, nicht verzweifeln, Du wirst da schon was brauchbares hinbekommen.
Ein weiterer heißer Buchtipp ist "Mixing with your mind" da wird eigentlich die gesamte Tontechnik nochmal von einer anderen Sichtweise beleuchtet. Wenn Du die zwei Bücher gelesen hast dann weißt Du zumindest in der Theorie, wie Du zu einem guten Abhörraum kommst und wie man gut mischt. Was Du dann umsetzen kannst, ist die andere Frage aber perfekt gibt es eh fast nie, man muss halt mit seinem Zeug arbeiten können.

Viel Erfolg!
 

Ähnliche Themen

moonbooter
  • Artikel
Antworten
3
Aufrufe
48K
whitealbum
whitealbum

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben