"Grundklang"? Frage zum ESI ESP 1010e

[Saurier]

Hallo,
ich bin noch sehr neu in der Welt des Einspielens unter Windows und erst seit ganz kurzer Zeit Besitzer eines ESI ESP 1010e - eine Einsteigerlösung, die ich für sinnvoll hielt, solang ich noch nicht weiss, wieviel ich wirklich tatsächlich damit mache.

Beim Einrichten des Rechners und dem Ausprobieren verschiedener Demos und anderer Klangquellen gewinne ich den Eindruck als klänge mein System insgesamt etwas "schmal" (mir fällt kein besserer Ausdruck zur Beschreibung ein) - als würde am Signal (speziell in den oberen Lagen) was fehlen*. Irgendwie 'mumpfig'. Darum meine Frage an die erfahreneren 'alten Hasen' hier:
- Haben Audio-Interfaces so etwas wie einen "Grundklang"? Kann es demzufolge plausibel sein, dass mein subjektiver Klangeindruck der niedrigen Preisklasse des Geräts geschuldet ist?
- Wenn ich jetzt nicht gleich losrennen kann und mir ein Super-Duper-Referrenzklassen RME-Teil o.ä. anschaffen : gibt es Möglichkeiten, dem geschilderten Problem während meiner Anfangszeit entgegenzuwirken? Zum Beispiel einen kleinen EQ besorgen und den zwischen Karte und Abhörwege (Boxen bzw. Kopfhörer) klemmen und dann justieren bis es einigermaßen richtig klingt? Oder ist das gefährliche Selbsttäuschung, wo am End nur Murks beim Rendern rauskommen kann? ESI zurückgeben und statt nem Equalizer doch ein höherwertiges Interface anschaffen? Bin da arg unsicher.

* Probegehört habe ich u.a. mit
- der CD "Diva" von Annie Lennox;
- FLStudio9-Demo bzw. den mitgelieferten Klangerzeuger Demos;
- den Hörproben auf der BFD-Website http://www.fxpansion.com/index.php?page=53&tab=148

Vielen Dank für eure Hilfe!

 

[Signalschwarz]

Dem was Du geschrieben hast entnehme ich das Du zum erstenmal mit einer anderen Audio-Hardware arbeitest als einem Onboard-Soundchip, richtig?

Monitore und Kopfhörer klemmen direkt am Interface?

Du bemerkst auf beiden (Monis und KH) den gleichen unzufriedenstellenden Klang?

Wie hast Du die Mnis mit dem Interface verkabelt und sind beide Komponenten auf den gleichen Standard gesetzt (+4dBu oder -10dBv)?

Deine Theorie kann ich nicht nachvollziehen, als andere Gründe gibt es einiges zur Auswahl, deswegen erstmal die vielen Fragen.

 

[Strassenkater]

Haben Audio-Interfaces so etwas wie einen "Grundklang"?

Nein.

...ein höherwertiges Interface anschaffen?

Nein.
Stattdessen höherwertige Lautsprecher besorgen.
Falls nötig den Raum akustisch optimieren. (Raummoden, Nachhallzeit, usw.)

 

[Saurier]

Hallo und Danke;

@digital_dominion:

- ja, quasi erstes Mal Audio-Interface;

- ja, Kopfhörer hängen und Boxen hingen direkt am Interface.
(Als Boxen hatte ich die Behringer MS40 hier - https://www.thomann.de/de/behringer_ms40_multimedia_lautsprecher.htm - hab sie aber schon wieder zurückgeschickt; möglicherweise voreilig, wie ich nun anhand eurer Antworten erahne;
an Kopfhörern habe ich derzeit den T.BONE HD880 und einen Satz 10-Euro-Thomson-In-Ear-Buds, die aber im Gitarren-Amp erstaunlich nah am Klang des Verstärkers ohne Kopfhörer dran sind, deswegen nutz ich die überhaupt nur)

- ja, der Klang kam mir auf Boxen und Kopfhörern ähnlich unbrilliant vor, deswegen kamen mir die Zweifel am Interface. Die Boxen hab ich wie gesagt schon retourniert. Der T.Bone klingt "reicher, runder", die Thomsons schärfer. In allen Fällen vermiss(t)e ich am oberen Ende des Spektrums was. (Ich hoffe, ich hab mir nicht die Ohren zerschossen. Allerdings kann ich auf anderen Systemen wie z.B. normale Heimdudelanlage ja auch ein zufriedenstellendes Ergebnis zurechtregeln; von daher hab ich noch Hoffnung bzgl meiner Lauscher )

- An deiner Frage, ob beide Komponenten auf den gleichen Standard gestzt sind, merke ich einmal mehr wie total keine Ahnung ich von Aufnahme und Abhören habe. da wüsst ich noch nichtmal, wo ich das nachkucken soll/te geschweige denn, was es bedeutet.

Hoffe, das hilft etwas als weitere Auskunft.

@Straßenkater:
uff + danke.
Dann schau ich mal, wohin der Thread weiterhin so führt.
Hau mich nicht gleich; aber könnten dann nicht ein paar okaye Boxen mit minimaler / integrierter Klangregelung (die üblichen Höhen, Mitten, Tiefen) und Kopfhörerausgang ein gangbarer Weg sein? Wenn ich die mal hör"richtig" eingestellt habe, müsste ich doch eigentlich auch hörrichtiges Material zusammenschustern - oder bin ich da auf dem Holzweg?
Deine Anregungen mit Einwirkung auf den Raum merke ich mir für die Zeitpunkt, wenn ich meine, mal langsam was wertiges zusammenbekommen zu haben. Bislang is ja nur hupen, klimpern und piepen

Herzliche Grüße an euch! S.

 

[Strassenkater]

Boxen: Behringer MS40 (Paar 110,00€)
Kopfhörer: T.Bone HD880 (25,00€)
Kopfhörer: Thomson-In-Ear-Kopfhörer (10,00€)

Und bei diesem "Equipment" vermutest du ernsthaft, dass deine Soundkarte für den schlechten Klang verantwortlich ist???
Bei den Geräten handelt es sich ausnahmslos um Schrott der übelsten Sorte.
Punkt.


Ich nenne dir jetzt Lösungen, mit denen du im unteren Preissegment das Optimum an Klangqualität und Neutralität erhältst:


Kopfhörer (Auswahl):
AKG K-240 (95,00€)
Sennheiser HD-380 Pro (119,00€)
Beyerdynamik DT-990 Pro (149,00€) Leicht basslastig, trotzdem sehr angenehm und neutral.

Natürlich kommen auch andere Kopfhörer in diesem Preisbereich in Frage, aber die genannten geben dir eine Orientierung, außerdem wurden (K-240) oder werden sie (HD-380 und DT-990) von mir selbst benutzt.


Lautsprecher:
Nubert nuBox 381 (Paar 378,00€)
plus vorhandenem Hifi-Verstärker (0,00€) oder neuer Endstufe oder Hifi-Verstärker (ca. 100,00€)

Ich selbst besitze zur Zeit:
Adam A8X (Paar 1200,00€)
Genelec 8040 (Paar 1600,00€)
Behringer 2031A (Paar 298,00€), völliger Müll...
3 x Nubert nuBox 381 und 2 x Nubert nuBox 311 plus Subwoofer AW-441 für Surround

Wie du siehst, habe ich die Möglichkeit diese Lautsprecher im direkten Vergleich zu beurteilen, ich schreibe also nichts, was ich nur vom "Hörensagen" kenne.

Die Nuberts können trotz der Preisdifferenz(!) mit den Adam und Genelec mithalten.
(Hätte ich die Nuberts früher als Alternative zu angeblich "professionellen" Studio-Monitoren erkannt, hätte ich die Adam und Genelec nicht angeschafft und überlege momentan sogar, sie wieder zu verkaufen.)

 

[Beatback]

Die Nuberts können trotz der Preisdifferenz(!) mit den Adam und Genelec mithalten.
(Hätte ich die Nuberts früher als Alternative zu angeblich "professionellen" Studio-Monitoren erkannt, hätte ich die Adam und Genelec nicht angeschafft und überlege momentan sogar, sie wieder zu verkaufen.)

Da bin ich ja fast am überlegen meine HS80 wieder zu verkaufen...
Hast du die nuBox 381 schon mal soweit gebracht, das die interne Schutzschaltung eingegriffen hat?

 

[kickback]

Da bin ich ja fast am überlegen meine HS80 wieder zu verkaufen...

Man kann mir jetzt gerne HS80-haterei unterstellen, aber ich finde, da gibt's nicht viel zu überlegen.

 

[Strassenkater]

Hast du die nuBox 381 schon mal soweit gebracht, das die interne Schutzschaltung eingegriffen hat?

Nö, allerdings höre ich auch nicht sehr laut ab.
Was passieren würde, wenn man die Dinger als "Mini-PA" missbraucht?
Keine Ahnung...

Da bin ich ja fast am überlegen meine HS80 wieder zu verkaufen...

Laaaangsam...
Wenn ich sage, dass die 381 mit den Adam und Genelec mithalten können, heißt das nicht, dass sie genauso klingen.
Alle drei klingen unterschiedlich!
Aber eben qualitativ auf einem Level. (Meine rein subjektive Meinung)
Persönlich gefallen mir die AX8 im unteren Bassbereich etwas besser, allerdings wäre mir das im Nachhinein nicht den dreifachen Preis wert.
Zumal sich das in einem anderen Raum schon wieder ganz anders darstellen kann.
(Mal ganz davon abgesehen, dass ich eh mit Subwoofer arbeite)

Das Wichtigste ist einfach, dass einem der Klang seiner Monitore rein subjektiv gefällt.
Man sollte mit seinen Lautsprechern mischen und nicht gegen sie.

Mir persönlich gefallen die HS-80 nicht, aber ich kenne genug Leute, die dies anders sehen und richtig gute Mixe erstellen.

Der Klang von Monitoren ist reine Geschmackssache - und das ist nicht unprofessionell, sondern zeugt im Gegenteil davon, dass man verstanden hat, wie man mischt und was sich dabei wahrnehmungspsychologisch im Hirn abspielt.

Bestell dir die 381, vergleiche sie mit den HS-80, experimentiere mit verschiedenen Aufstellungen und schick sie innerhalb von zwei Wochen zurück oder verkaufe die HS-80.
Beides kann für dich die optimale Lösung sein.

(Meine momentanen Favoriten sind übrigens zwei nuBox 311 plus AW-441 Subwoofer. Rein subjektiv...)

 

[Saurier]

Hallo Straßenkater,
und danke für deine Tips!
Die Nuberts notiere ich mir sehr gern für später, wenn ich sehe, dass ich auch tatsächlich wieder häufiger was mache. Es stehen ja zuvor für mich auch noch andere Anschaffungen an (Sequenzer-Software, evtl. Instrumenten-Plug-Ins) - und so locker sitzt das Bare bei mir nun auch wieder nicht , dass ich juppheidi gleich überall zugreifen kann.
Um deinen Ermahnungen in Sachen 'Schrott' Rechnung zu tragen, werde ich wohl den Kompromiss wählen, vorerst auf Nahfeld-Monitoring/Boxen zu verzichten und dafür den AKG K271 MKII anschaffen. Die Rezensionen auf https://www.thomann.de/de/akg_k271_mkii.htm klingen durchaus zufrieden, und das Teil scheint demnach (für die Preisklasse) ordentlich + neutral abzubilden.