YAMAHA TX802 defekt(+Bilder) *gelöst*

[Sogyra]

Manchmal gibt es Tage, die sollte es gar nicht geben. So einer ist für mich heute.
Ich hab meine Geräte alle auf einem Schalter, und als ich den getätigt habe, kam plötzlich ein komisches Geräusch vom Rack, und der TX802 ging nicht mehr an.
Das Geräusch höhrte sich an, als würde da irgendwas brutzeln...

Kurzerhand die Kiste ausm Rack geholt und aufgeschraubt.
Da ist mir gleich ein Teil aufgefallen, das so nicht aussehen sollte.
Also hab ich die Platine mit der Stromversorgung ausgebaut, und war etwas erschrocken.

Scheinbar dürfte ein Kondensator durchgegangen sein(roter Kreis), und er dürfte mir noch andere Teile geschrottet haben(grüner Kreis).

Aber hier mal die Bilder:

Von der Rückseite hab ich auch noch eins:

Jetzt die Frage: kann man da noch was machen, und muß ich anhand des Bildes von der Rückseite damit rechnen, das noch weitere Teile als die beiden eingekreisten defekt sind?
Ich bin kein gelernter Elektroniker, aber ich kann zumindest löten.

Ich mach mich jetzt auf die Suche nach einem Schaltplan und Ersatzteilliste. Falls jemand sowas von dem Gerät hat, dann bitte hier posten oder PN.
DANKE!



...jetzt brauch ich a Bier auf den Schock...

 

[Sogyra]

Erster Teilerfolg: Service Manual als pdf gibts hier:
http://elektrotanya.com/yamaha_tx802.pdf/download.html

...unten auf "Get Manual" klicken, und dort sind die Schaltpläne und die Teile zu finden.

 

[Sogyra]

Es sieht auf der Platine auch so aus, als wäre da was ausgelaufen oder so.
Kann das vom Kondensator sein?
Ist das für die anderen Komponenten gefährlich?
Wie mach ich das wieder sauber?

 

[Cyclotron]

Ja, das ist wohl Elektrolytflüssigkeit aus dem Kondensator. Das Zeug ist ätzend und kann somit auch andere Bauteile angreifen. Kann man mit mit einer Mischung aus Isopropanol (~2/3) und destilliertem Wasser (~1/3) vorsichtig entfernen (z.Bsp. mit 'ner Zahnbürste).

 

[Sogyra]

Kann ich die Platine auch unter fließendem Wasser reinigen? So unterm Wasserhahn?

 

[Cyclotron]

Würde ich nicht machen. Nicht nur wegen der Menge Wasser (die unkontrolliert überall hin schwappt) und den darin gelösten Salzen, sondern auch weil der Elektrolyt sich so deutlich schlechter entfernen lässt. Lieber langwierig und vorsichtig.

Aber auch mit dem Isopropanol etwas Vosricht walten lassen, das greift bestimmte Kunststoffe an. Daher mein Vorschlag mit der Verdünnung, wobei es dann eben destilliertes Wasser sein sollte. Damit hab ich ganz gute Erfahrungen gemacht.

 

[Sogyra]

Ok, danke. Werd ich so machen.
Sind Wattestäbchen (in das Isopropanol-Wassergemisch getränkt) auch zu empfehlen?

 

[Cyclotron]

Ja, Wattestäbchen gehen auch.

 

[Sampa]

Ich denk nicht dass die Diode und der Widerstand neben dran in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Im Idealfall ist der Elko nur nen "normalen" Tod durch austrocknen gestorben, aber irgendwie sieht die Platine unter dem Transistor / Mosfet nicht so prikelnd aus, könnte also auch sein dass da noch mehr defekt ist.

Aber auch mit dem Isopropanol etwas Vosricht walten lassen, das greift bestimmte Kunststoffe an

isopropanol ist ungefährlich für so gut wie alle Oberflächen, Kunstoffe werden davon nicht angegriffen.
Ich mach damit so gut wie alle Baugruppen / Gehäuse sauber.

 

[Sogyra]

Ich denk nicht dass die Diode und der Widerstand neben dran in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Im Idealfall ist der Elko nur nen "normalen" Tod durch austrocknen gestorben, aber irgendwie sieht die Platine unter dem Transistor / Mosfet nicht so prikelnd aus, könnte also auch sein dass da noch mehr defekt ist.

Hoffentlich ist da nicht mehr defekt als der Elko. Genau weiß man es eben nur durch messen. Ich bin schon eifrig auf der Suche nach einem Bekanntgen, der die Teile ausmessen kann...aber bis jetzt ohne Erfolg.

Naja...morgen fahr ich auf jeden Fall mal zum Conrad und löcher den Bauteile-Mitarbeiter wegen den Teilen.

Was hab ich bisher gemacht?
Isopropanol hab ich leider nicht vorrätig, aber Wattestäbchen und alte Zahnbürste die ich nur mal fürs Aquarium genutzt habe.
Ich hab also die Platine nur mit Wattestäbchen und Bürste gereinigt, um zumindest mal das gröbste weg zu bekommen. Schaut schonmal ganz gut aus fürn Anfang:

Was ich auf jeden Fall plane ist, das ich ALLE Elkos auf der Platine tauschen werde. Auch den dicken fetten schwarzen. Wenn ich das Board schon draussen hab, dann mach ich auch keine halbe Sache.
Möglich, das auch ein Bauteil getauscht werden muß, dessen Bezeichnung ich nicht wirklich kenne. Das sind die beiden schwarzen eckigen Klötze mit einem Loch in der Mitte, und mit 3 Füßchen. Sind das IC`s?

Was mir bis dato unbegreiflich ist: die Sicherung ist nach wie vor intakt. Da brutzeln die Bauteile vor sich hin, und der Sicherung juckt das gar nicht.

 

[Cyclotron]

Die Lochteile sind die besagten Transistoren oder MOSFETs.

Was das Isopropanol betrifft: Ich war mir da nicht sicher, wie weit das hier unkritisch ist. Mir wurde da immer zur Vorsicht geraten, daher gebe ich das einfach mal so weiter, bevor irgendein Sorglosratschlag meinerseits großen Käse produziert.

 

[HarrySH]

Du könntest mal den ausgelöteten Elko auf Kuzschluss ausmessen. Der Elko sieht mir auf dem Foto so aus, als wenn er nach oben aufgebläht wäre - im Vergleich zu den anderen Elkos. Daraus kann man schon schließen, daß er defekt ist.

Wenn man sich das Schaltbild anschaut, könnten im blödesten Fall auch die Z-Diode und der eine oder andere Transitor im Regelweg defekt sein. Da ist auch ein Optokoppler im Spiel. Der dient zur Steuerung der Primärspannung. Die steuerdiode sitzt auf der Sekundärseite des Trafos. Optokoppler werden meist zur galvanischen Trennung eingesetzt.

In den Schaltplanunterlagen sind die Bauteiltypen aufgelistet und bei den elkos solltest du auf die entsprechenden Betriebsspannungen achten.

Außerdem gibt es im Synth noch eine 2032-Batterie, die würd ich gleich mit erneuern, wenn Du das Gerät schon aus dem Rack ausgebaut hast. allerdings vorher nach Möglichkeit den Speicher sichern

 

[Sogyra]

Ah, das sind mal gute Infos, obwohl ich die hälfte gar nicht versteh.

Das mit dem messen ist so eine Sache...ich hab weder das nötige Equipment noch das Wissen dazu was ich machen müßte, um Bauteile auszumessen.
Aber ich hab die ganze pdf runtergeladen und ausgedruckt. Mit dem Service Manual und der Platine im Rucksack fahr ich morgen zum Conrad und schau was dort machbar ist.

Ja, der Elko ist nach oben hin aufgebläht, und unten scheinbar ausgelaufen oder so. Jedenfalls wars dort ordentlich schwarz. Sieht man aber eh auf den Bildern.

Danke für den Hinweis mit der Batterie! Hätte ich in der Hektik doch glatt vergessen.
Der Speicher wird von Sounddiver verwaltet. Ich hab alle Librarys auf der Platte.

Was mir eher Sorgen macht, ist die Unterseite der Platine. Sowas hab ich noch nie gesehen.
Wie kann sowas passieren? Stört das schwarze den Stromfluß? Soll ich das so lassen, oder wegmachen? Fragen über Fragen...

 

[HarrySH]

Den Elko kannst Du mit einem Ohm-Meter bzw. Multimeter messen. Bei Kurzschluss zeigt das ca. 0 Ohm an. Ein Multimeter solltetst Du sowie besitzen allein schon wegen eines z.B. Kabelkurzschlusses, den Du dann auch rausmessen kannst. Das Messen ist auch ganz einfach. Wenn Du einen Freund/Bekannten hast, der sich damit auskennt, lass dir das mal zeigen.

Als Nicht-Elektroniker würde ich aber an deiner Stelle die Finger vom 230 V-Netz lassen.

Nochmal zum Elko: Falls der einen Kurzschluss hat, dann dürfte/sollte eigentlich kein anderes Bauteil defekt sein, da er Nur als Siebkondensator der Sekundärspannung des Trafos dient. Durch Kurzschluss hätte er dann die die Sekundärspannung des Trafos auf ca. 0 V gedrückt und es wäre ein hoher Strom durch den Elko geflossen. Das führt zur erhitzung um den Elko und deshalb wird die Leiterplatte i. d. R. schwarz. Das macht aber nix. Kannst Du mit Reinigungsalkohol - bekommst Du bei DM/Rossmann etc. - entfernen. Die schwarzen Stellen stören aber die Funktionsweise der Schaltung, wenn alle Bauteile wieder i. O. sind.

 

[Gast92251]

Oh man, schreckliche Bilder in diesem Thread.
Der gute TX802 im besten Alter...nuja, damit muss man rechnen, sowas kann halt passieren.
Hatte mal Platinenherzkasper mit meinem damaligen DX7II. (Hier half ein Elektro-Kumpelarzt, der hat Lötkolben und Tupfer immer dabei und kann sowas retten, welch Glück)
Drück dir die Daumen, dass die FM-Operation gelingt!!

 

[Sogyra]

Den Elko kannst Du mit einem Ohm-Meter

bzw. Multimeter messen. Bei Kurzschluss zeigt das ca. 0 Ohm an. Ein Multimeter solltetst Du sowie besitzen allein schon wegen eines z.B. Kabelkurzschlusses, den Du dann auch rausmessen kannst. Das Messen ist auch ganz einfach. Wenn Du einen Freund/Bekannten hast, der sich damit auskennt, lass dir das mal zeigen.

Danke für die Info...ich werd mir mal ein Multimeter bei Amazon bestellen. Schaden kann es sicher nicht, schon gar nicht bei dem Fall da.

Als Nicht-Elektroniker würde ich aber an deiner Stelle die Finger vom 230 V-Netz lassen.

gg, das witzige ist aber, das ich beim normalen Stromnetz oder Starkstrom keine Probleme habe. Ich hab schon zig Rolladen/Markiesenschalter montiert und auch diverse andere Experimente(Studiogeräte zum Beispiel) erfolgreich absolviert. Da brauch ich auch auf keine Werte achten. Nulleiter, Phase(n) und Erde...thats it. Bei der Feinelektronik hingegen muß man schon genauer drauf achten denk ich mal.

Nochmal zum Elko: Falls der einen Kurzschluss hat, dann dürfte/sollte eigentlich kein anderes Bauteil defekt sein, da er Nur als Siebkondensator der Sekundärspannung des Trafos dient.

Ich war heute beim Conrad(Bilder unten), und der Verkäufer ist schon der Meinung, das da noch was defekt ist. Und zwar die Diode(Bild unten).
Leider gibt es auf der Platine keien Bezeichnung, und im ausgedruckten Datenblatt steht auch nix absolut handfestes, was das genau sein könnte.
Er hat sich die Platine angesehn, und gemeint, das es eigentlich nur deie "Zener Diode" sein könnte.
RD6.2EB2 6.2V
Hoffentlich stimmt das was er sagt. Vielleicht kannst du bitte das mal anhand der Bilder gegen checken?

Das macht aber nix. Kannst Du mit Reinigungsalkohol - bekommst Du bei DM/Rossmann etc. - entfernen. Die schwarzen Stellen stören aber die Funktionsweise der Schaltung, wenn alle Bauteile wieder i. O. sind.

Ich war heute in der Apotheke, und hab mir ein kleines Fläschchen mit 2 Teilen Isopropanol und 1 Teil destiliertem Wasser zusammen mischen lassen.
Die Oberseite und die Bauteile hab ich damit schon ganz gut sauber bekommen, aber die Unterseite so gut wie gar nicht. Zumindest die schwarzen Stellen.
Ich werds mal mit dem Fingernagel runterkratzen probieren. Falls das nicht geht, umgehe ich die Leiterbahn, und löte von Pin zu Pin einfach ein kleines Drähtchen...pure analog eben ggg

Drück dir die Daumen, dass die FM-Operation gelingt!!

Oh, Danke, das kann ich jetzt gut gebrauchen. Drück doch bitte alle Daumen die du findest
So einen E-Doc hätt ich jetzt auch gern, aber ich werd das schon schaffen irgendwie.
Mit eurer Hilfe wird das schon

Neue Batterie und Sockel hab ich auch gleich gekauft, weil die jetzige Batterie fix am Board verlötet ist.
Nur beim Conrad nicht, dort kostet eine "No-Name" knappe 5 Tickitackis. Die Duracell kostete beim Computerfachhändler 1,90

Das ist die neue Diode.
Am unteren Bild sieht man eine ähnliche...ob die von dem Chrash so zerstört aussieht, oder waren die damals so designt?

Noch größer geht nicht, das schafft die Kamera nimma. Bilder zum vergrößern anklicken.

 

[HarrySH]

Die Z-Diode hat 6,2 V. Die Diode D9 könnte was abbekommen haben, da bei Kurzschluss ein hoher Strom durch die Diode fließt - falls der Trafo das schafft. Laut Datenblatt verträgt die Diode ca. 1,2 A.

Datenblatt hier, falls Du eine Neue einbauen musst: Diodenbezeichnung = S2K20

http://www.datasheetarchive.com/dlmain/Datasheets-X2/DSA874000-56.pdf

Die Leiterbahnen könnten durch sein. Mit nem Draht überbrücken ist sinnvoll. Bei der Z-Diode gehe ich eher davon aus, daß nur das Anschlussbeinchen schwarz ist. Sie begrenzt die Basis-Emitterspannung von Q3.

Unter Umständen solltest Du auch die Spannung am Pluspol von C23 auf +5V messen und gegebenenfalls mit dem Trimmer BIK einstellen - nach der Reparatur.

 

[Sogyra]

Die Diode D9 könnte was abbekommen haben

Ich war beim Conrad, und die haben diese Diode nicht lagernd...daraufhin hab ich sie bestellt: in einer Woche ca sind sie da.
Es gibt 2 verschiedene Ausführungen von den "S2K"(ohne 20), also hab ich beide bestellt.

Die Leiterbahnen könnten durch sein.

Ich hab sie mit einem Stanleymesser leicht zerkratzt, und so das gröbste weg bekommen. Scheint nur oberflächlich gewesen zu sein:

Dannach hab ich sie mit Lötzinn wieder "versiegelt":

Oskar bekomm ich dafür sicher keinen, aber solange es funktioniert ist es mir egal wie es aussieht.

Im Grunde hab ich heute einiges umgelötet, aber es gibt noch eine Frage:
Wie gehört die Diode verlötet? Wie im Bild oben oder unten?

...und 2 Elko's trau ich mich nicht verlöten, weil ich glaube, das ich die falschen bekommen habe:

 

[Sampa]

Wie gehört die Diode verlötet? Wie im Bild oben oder unten?

Obere Diode ist korrekt. Der schwarze Ring muss Richtung "Balken"

Der neue Kondensator hat eine geringere Spannungsfestigkeit als der alte... aber ich denke mal dass 25V auch ausreichen sollten.

 

[Sogyra]

Obere Diode ist korrekt. Der schwarze Ring muss Richtung "Balken"

Also doch meine erste Vermutung-Danke.

Der neue Kondensator hat eine geringere Spannungsfestigkeit als der alte... aber ich denke mal dass 25V auch ausreichen sollten.

Kann schon sein, aber wenn der alte 35V hat, dann möchte ich das der neue auch 35V hat.
Ich habe auch andere Elko's getauscht, und die waren jeweils mit 25V bezeichnet..also alte wie neue.
Ich glaub der Verkäufer hat sich nur geirrt...kann ja passieren.
Nächste Woche muß ich eh hin wie gesagt, und da tausch ich die gleich mit aus. Sicher ist sicher!
Immerhin handelt es sich um Gerät von knappen 400 Euro, da will ich keine halben Sachen machen.