womit produziert ihr? elektronische mukke

  • Ersteller changer
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Also wenn man echte Instrumente faken will, kann ich nachvollziehen, daß es mit einem groovigen Spiel wahrscheinlich authentischer klingt als mit eingeklickten Noten, aber bezogen auf elektronische Musik frage ich mich, was "authentisch" überhaupt heißen soll.

@ kuno

das Gefühl Live, unveränderbarer eingespielter Ideen und Musik. Es geht nicht ums Faken sondern um die authensität des live eingespielten. Eben dem live erzeugten Groove und den zurecht geschraubten klängen des jeweiligen genres. Ich mein hier genau das jede Band ducrch Equing und Aufnahme ihren eigenen Sound hat wenn man z.B., Rosenstolz gegen Rammstein hört. Das sind welten. Eben wie jeder Künstler der elektronischen Musik seine Vorstellungen hat seine Gedanken rüberzubringen.
 
@ Kuno

aber bezogen auf elektronische Musik frage ich mich, was "authentisch" überhaupt heißen soll.
In dem Fall eben auch live eingespielt, von einem echten Musiker.
Du machst es Dir halt schon einfach. Elektronische Musik fängt für Dich erst an, wenn die auch elektronisch gespielt wird?
Deiner Definition zur Folge müsste ja elektronische Musik nur dann elektronische Musik sein, wenn sie "von der Wiege bis zur Bahre" elektronisch erzeugt worden wäre - dann wäre sie authentisch.

Du hast das nicht gesagt, meinst du?
Du akzeptierst bei von Hand eingespielter Musik die Authentizität, stellst sie aber bei elektronischer Musik in Frage. Da elektronische Musik natürlich auch handgespielt sein kann und es initial auch war und heute oft noch ist, müsste diese auch authentisch sein. Das aber zweifelst Du an.
Demnach ist elektronische, handgespielte Musik zwar einerseits authentisch, aber dennoch keine elektronische Musik - denn das schliesst sich ja Deiner Ansicht nach aus.

Anders herum heisst das:
Dein Anzweifeln der Authentizität bei elektronischer Musik ist einfach nur so ein bisschen Öl ins Feuer giessen oder Langeweile, denn es ist ja vollkommen einfach zu erkennen, dass elektronsiche Musik und handgemachte Musik sehr wohl Hand in Hand gehen - die elektronische Musik war vor dem Sequencer schon elektronische Musik und auch vor dem Mäuseklicken.



Setz Deiner Katze mal die Sonnenbrille ab, damit sie nicht nur schwarzweiss sehen kann...... :D
 
Produzieren, elektronische Musik:pfui:
Alle wollen immer was produzieren ...
 
Also nicht authentisch?

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja... "Authentizität"? Was ist das schon in Zeiten der Industrie- und Postindustriegesellschaft. Ich wage mal zu behaupten, dass es keine Form der Musik gibt, die die industrielle Entwicklung, die Digitalisierung und die Entfremdung des Menschen von seiner natürlichen Umwelt so gut widerspiegelt, wie die elektronische Musik in diversen Ausprägungen.
Demnach halte ich den "Musikarbeiter" an Synthesizer, Computer und Sequencer für authentischer als den posenden, schwitzenden Gitarrero, der sich an der Klampfe verbiegt und Klischees verkörpert, die noch auf Marketingstrategien aus der Rock'n Roll Ära der 50er basieren und mit der Realität gar nichts mehr gemein haben.

Soll nicht heißen, dass ich sog. "authentische" Rockmusik nicht mag. Aber da finde ich vieles unehrlicher und unauthentischer als das, was z.B. eine Band wie Kraftwerk praktiziert. Denn, die steuert jedes Element ihrer Inszenierung selbst. Was kann authentischer sein?
Außerdem wird bei der sog. "Handmade" Musik (mittlerweile) so viel im Studio (digital) zurechtgebogen und nachgeholfen, dass puristische Begrifflichkeiten da eh nicht mehr tragbar sind.
 
Produzieren, elektronische Musik:pfui:
Alle wollen immer was produzieren ...

Ich habe mit dem Verb "produzieren" auch immer so meine Probleme - aber das ist meine Sache ;-)

Zur Eingangsfrage:

....mit einer DAW, 2-3 Midi-Masterkeyboards,einer handvoll Gitarren, seit neustem einem Bass und viel zu vieler VSTi's.
Als mentale Unterstützung, hängt vor mir noch ein DX7 an der Wand.
(irgendwann wollte ich noch mal nachschauen, ob das Ding wirklich noch funktioniert)
 
@ kuno

frage ich mich, was "authentisch" überhaupt heißen soll.

Ganz einfach. Ich kenne kein Instrument, dass mich so wenig limitiert als Musiker (wenn ich mich denn so schimpfen darf) wie der Synthesizer. Authentizität fängt bei mir auf subatomarer Ebene quasi an, mit der Kreation einer Klangfarbe, eines Patches, eines Sounds. So individuell, wie jeder Mensch ist, so individuell kann der Klang des Patches sein. Außerdem lässt sich "synthetische" Musik wie kaum eine zweite Spielart im Alleingang realisieren und beansprucht nicht eine ganze Band.
Bandorientierte Musik ist zugleich auch ein Kompromiss. Da ist die Musik so stark wie das schwächste Glied in der Kette und durch Kompromisse verwischt m.E. die Authentizität eines Songs. Vielleicht ist das das Erfolgsrezept der o.g. Elektronikband, das sie sich immer einer Klangästhetik unterworfen hat und im Mittelpunkt ausschließlich das Klangkonzept steht.
Das unterscheidet dann einige Elektromucker von der herkömmlichen Rockband.
 
off topic

@kjf: *hüstel* (schleccht für die Stimme, aber dann muss ich hinterher weniger Verzerrung reinrechnen lassen ;-) ) Jetzt würde ich mich gerne mit Dir über Anthropologie streiten. Vielleicht in einem anderen Thread?

@wennto und synthpark: das mit dem "produzieren" interessiert mich jetzt: Was stört an dem Begriff und welcher wäre angemessener?

peace :victory:

/off topic
 
Basteln :D

Es gibt noch Arrangieren, Komponieren. Je nachdem, wer was bevorzugt.
Produzieren klingt sehr serioes, als ob da ein 1 Mio. Dollarvertrag dahintersteht.
"Ich bin 15 und ich produziere schon ..." :schulterzuck:
 
Naja, letztendlich ist Musik ein "Produkt". Egal, ob man den Begriff nun mag oder nicht. Hab auch kein Problem mit der Begrifflichkeit. Auch wenn es 'nen betriebswirtschaftlichen Touch hat.
 
Ein Bild ist auch ein Produkt. "Ich hab das Bild produziert", klingt komisch, oder?
 
Auf die allermeisten von uns trifft das Verb "produzieren" perfekt zu. Manch Einzelner mag damit eine eigene Definition verbinden, aber tatsächlich bedeutet produzieren nichts anders als ... produzieren. Also erzeugen, schaffen, kreieren - ein Produkt herstellen.

Nichts anderes tun wir. Wir schaffen Lieder.

Schöne Grüße,
Steffen
 
Genau an der Stelle bekommen wir Probleme: unter einem "Produkt" versteht man nicht selten ein ausgereiftes in den Markt geworfenes "Produkt" (Achtung Rekursion!), was am Ende der Entwicklung steht und alle notwendigen Entwicklungsphasen durchlaufen wurden, bzw. von dem man ausgeht, dass es sich verkaufen wird und konkurrieren kann.
 
Ein Bild ist auch ein Produkt. "Ich hab das Bild produziert", klingt komisch, oder?

M.E. gibt es keinen treffenderen Begriff, der sowohl Komposition als auch Mix und Mastering zusammenfasst, als die "Musikproduktion".
Also, ich finde es schon passend.
 
Ich finde den Satz: "ich hab einen Beat gebaut" treffender, bleibt aufm Teppich.

Andererseits mag ich den Begriff Bedroom Producer. Das klingt schoen zynisch.
 
Genau an der Stelle bekommen wir Probleme: unter einem "Produkt" versteht man nicht selten ein ausgereiftes in den Markt geworfenes "Produkt" (Achtung Rekursion!), was am Ende der Entwicklung steht und alle notwendigen Entwicklungsphasen durchlaufen wurden, bzw. von dem man ausgeht, dass es sich verkaufen wird und konkurrieren kann.

Die Probleme entstehen erst, wenn man alles durch die ökonomische Brille betrachtet.
Auch der Homerecordler kriegt im Übrigen mittlerweile konsumierbares Zeug hin.
Ich verstehe da die Kleinrederei ehrlich gesagt nicht.
Ob nun eine Company hinter einem Produkt steht und Gewinnstreben angesagt ist, oder der Hobbymusiker 'ne 3 Minuten Nummer "bastelt" und die mit unkommerzieller Absicht auf irgendeine Internetplattform knallt, spielt für mich dabei keine Rolle.
Es wird etwas produziert und konsumiert. Man kann nur etwas konsumieren, das auch produziert worden ist.
 
ich finde musik produzieren trifft den nagel auf den kopf
ich design-test-press-schweiß-lackier-montier ja auch keine autos als autohersteller sondern produziere sie

dementsprechend
tue ich auch nicht meine musik als ganzes gesehen:
ausdenken-einspielen-umbauen-wirkenlassen-sichdrüberfreuen-mixen-nochmalmixen-premastern-uploaden

sondern ich produziere musik

egal ob da ein abnehmer da ist
und egal ob ich ein auto baue oder 1000 am tag
 
Ich will da nicht zu weit gehen. Ich sag nur, dass es aus rein assoziativer Sicht hier einen Sprachkonflikt gibt. Frag doch mal ein paar Passanten auf der Strasse, die mit der Sache nix zu tun haben, was sie sich unter Musik Produzieren vorstellen wuerden ...
 
Ja klingt super...Seit über 20 Jahren bin ich Musikproduzent. ;-)

ach ja, und nebenbei bin ich auch Filmproduzent...

Sei es drum...ich finde das Verb "produzieren", für das was wir machen, unpassend.
Die Diskussion gab es schon öfter. Jeder soll es so nennen wie er will.

Ich nenne es halt anders.
Mit dem Musikproduzenten verbinde ich ein Berufsbild.


edit. obwohl ich mich auch schon dabei ertappe, im FB "Super Produktion" ect. zu schreiben ;-)
 
Eben dem live erzeugten Groove und den zurecht geschraubten klängen des jeweiligen genres.
Ja, und in einigen Genres elektronischer Musik ist es eher üblich, keinen "Live Groove" zu haben.
Demnach fährt man bei diesen Genres "authentischer", wenn man die Noten einklickt (oder zumindest quantisiert).

Du machst es Dir halt schon einfach. Elektronische Musik fängt für Dich erst an, wenn die auch elektronisch gespielt wird?
Deiner Definition zur Folge müsste ja elektronische Musik nur dann elektronische Musik sein, wenn sie "von der Wiege bis zur Bahre" elektronisch erzeugt worden wäre - dann wäre sie authentisch.

Du hast das nicht gesagt, meinst du?
Du akzeptierst bei von Hand eingespielter Musik die Authentizität, stellst sie aber bei elektronischer Musik in Frage. Da elektronische Musik natürlich auch handgespielt sein kann und es initial auch war und heute oft noch ist, müsste diese auch authentisch sein. Das aber zweifelst Du an.
Demnach ist elektronische, handgespielte Musik zwar einerseits authentisch, aber dennoch keine elektronische Musik - denn das schliesst sich ja Deiner Ansicht nach aus.
Aua, aua, aua, ...
Leute .. ich kann nur sagen: LEST GRÜNDLICHER! LERNT KAUSALITÄT!

Wenn einer sagt:
"Pommes sind grundsätzlich lecker."
Und dann jemand anders sagt:
"Nein, Pommes sind nicht grundsätzlich lecker."
Dann hat der andere NICHT gesagt:
"Pommes schmecken nicht."

Genau so habe ich nie behauptet, elektronische Musik würde erst da anfangen, wo alles "elektronisch gespielt" wird. Ich habe auch nicht die Authentizität von bestimmter elektronischer Musik in Frage gestellt, sondern gefragt was Authentizität bei elektronischer Musik denn bitte bedeuten soll.

Und nein ... ich will keine Antwort auf diese Frage. Das war eine rhetorische Frage.
Eine Antwort gibt es sowieso nicht ... man müsste schon jeden Stil einzeln analysieren.
Ich wollte mich lediglich mal gegen die allgemeine Andeutung stellen, elektronische würde authentischer, wenn sie live eingespielt wurde.
 

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