Wolkenbruch - Schlagertext

[Teestunde]

Wolkenbruch

Ein Wind kam auf und brachte Wolken mit.
Wir beide, wir beschleunigten den Schritt.
Ein Gasthof bot vorm Regen Sicherheit.
Es war die letzte Zuflucht weit und breit.
.
Nur ein Wort: Wolkenbruch!
steht in meinem Tagebuch.
Zieh ich’s mit dem Finger nach,
werd ich immer wieder schwach.
Wolkenbruch! Nur ein Wort,
doch sein Zauber trägt mich fort.
Weil mein Herz in deines sank,
als die Erde fast ertrank.
.
Schon ging es los! Kein Ende abzusehn!
Die ganze Welt, sie schien davonzuwehn.
Ihr wollt nach Haus? Der Wirt hat nur gelacht.
Wir beide blieben also über Nacht.
.
Nur ein Wort: Wolkenbruch!
steht in meinem Tagebuch.
Zieh ich’s mit dem Finger nach,
werd ich immer wieder schwach.
Wolkenbruch! Nur ein Wort,
doch sein Zauber trägt mich fort.
Weil mein Herz in deines sank,
als die Erde fast ertrank.
.
Als in der Früh der Sturm ein Ende nahm
und außerdem die Sonne wiederkam,
beklagte ich das schöne Wetter sehr.
Mein Herz verlangte sehnsuchtsvoll nach mehr.
.
Nur ein Wort: Wolkenbruch!
steht in meinem Tagebuch.
Zieh ich’s mit dem Finger nach,
werd ich immer wieder schwach.
Wolkenbruch! Nur ein Wort,
doch sein Zauber trägt mich fort.
Weil mein Herz in deines sank,
als die Erde fast ertrank.

 

[Andaraginga]

Ich finde deine Texte immer interessant zu lesen, gerade weil ich sie mal besser, mal weniger gut finde. Schlager-Texte verschärfen das Ganze nochmal, weil Schlager eine Tendenz zur Plattheit und zum Kitsch hat und dadurch oft ein ganz schmaler Grad darüber entscheidet, ob man es noch schlagermäßig gut oder einfach nur richtig schrecklich findet.

Erster Eindruck hier:
Mir gefällt es und zwar hauptsächlich deswegen, weil ich die Grundidee mag, dieses Verweben des Wolkenbruchs und dem, was dann deswegen stattfindet.

Ich find das elegant und interessant.
Du hast eine Geschichte auf zwei Ebenen, vermittelst viel vom Inhalt ohne diesen explizit auszuführen und erschaffst ganz neue Assoziationen für das Wort "Wolkenbruch".

Ansonsten hat die Geschichte viele klassische Wendungen drin:
Die Launen der Natur, das Unerwartete, das Unglück das zum Glück wird, das Draußen und Drinnen, Sonne und Regen und eben das eine Wort, das eine ganze Geschichte erzählt.

Was die sprachliche Umsetzung angeht, hast du deinen Stil. Mir wären ein paar deiner Formulierungen eine Nummer zu groß, bspw. "mein Herz in deines sank" und "Mein Herz verlangte sehnsuchtsvoll nach mehr". Mir würde es da auch reichen, wenn du einfach nur in seine Arme sinkst oder das "sehnsuchtsvoll" weglässt.

Aber natürlich ist das Geschmackssache.

 

[XCapt]

Ja klasses Ding!

Hat alles was ein guter Schlag braucht - ein roter Faden, ein Schlagwort, Herzschmerz!
das ganze sehr schlüssig geschrieben.

Hier sollte man definitiv was machen können. In mir höre ich bereits Discofox mit einem Gewitterkrachen beim Wort "Wolkenbruch"

Zieh ich’s mit dem Finger nach,
werd ich immer wieder schwach.

Den Satz habe ich allerdings nicht verstanden...

 

[Saurus]

...

Zieh ich’s mit dem Finger nach,
werd ich immer wieder schwach.

Den Satz habe ich allerdings nicht verstanden...

Na, die Buchstaben des Wortes Wolkenbruch, welche das LI in sein Tagebuch gekleistert hat.

 

[artname]

Hallo Teestunde,

gefällt mir gut. Wenn da nur nicht deine ängstliche Angewohnheit wäre, dich als Autorin hinter dem harmlosen Moment zu verstecken. Ich hab mal 3 kleine Vorschläge, die deinem manchmal etwas verhauchten, rückwärts gewandten, Drang etwas kräftiger entgegen wirken. Geringe Änderungen, die aber MEIN Gefühl weiten!

Wolkenbruch

Ein Wind kam auf und brachte Wolken mit.
Wir beide, wir beschleunigten den Schritt.
Ein Gasthof bot vorm Regen Sicherheit.
Es war die letzte Zuflucht weit und breit.
.
Nur ein Wort: Wolkenbruch!
steht in meinem Tagebuch.
Ich zieh es mit dem Finger nach -
werde immer wieder schwach.
Wolkenbruch! Nur ein Wort,
doch sein Zauber trägt mich fort.
Weil mein Herz in deines sank,
als die halbe Welt ertrank.
.
Nur Dunkelheit! Kein Ende abzusehn!
Die ganze Welt, sie schien davon zu wehn.
Ihr wollt nach Haus? Der Wirt hat nur gelacht.
So traf das Glück uns über Nacht.
.
Nur ein Wort: Wolkenbruch!
steht in meinem Tagebuch.
Ich zieh es mit dem Finger nach -
werde immer wieder schwach.
Wolkenbruch! Nur ein Wort,
doch sein Zauber trägt mich fort.
Weil mein Herz in deines sank,
als die halbe Welt ertrank.
.
Als in der Früh der Sturm ein Ende nahm,
als unverhofft die Sonne wiederkam,
beklagte ich das schöne Wetter sehr.
Mein dummes* Herz, das will noch heute nach mehr. * undankbares
.
Nur ein Wort: Wolkenbruch!
steht in meinem Tagebuch.
Ich zieh es mit dem Finger nach,
werde immer wieder schwach.
Wolkenbruch! Nur ein Wort,
doch sein Zauber trägt mich fort.
Weil mein Herz in deines sank,
als die halbe Welt ertrank.

 

[PastorZaster]

Ich mag den Text. Du erzeugst schöne Bilder im Kopf.

Diese Zeile gefällt mir nicht so gut wie der Rest.

"Es war die letzte Zuflucht weit und breit."

Das "weit und breit" würde ich ggf. durch etwas Aussagestärkeres ersetzen.

 

[Soundkraft]

@artname

Ich zieh es mit dem Finger nach -
werd ich immer wieder schwach.

Das passt für mich grammatikalisch nicht.
Da find ich die Version von Teestunde stimmiger.

Oder man schreibt
Ich zieh es mit dem Finger nach
und werde dabei wieder schwach.


Gruss vom Erbsenzähler
Edit...ok..sehe du hast es noch geändert...jetzt passt es



Ansonsten @Teestunde schöner Text...finde nur irgendwie die Strophen etwas kurz geraten. Zumindest vor dem ersten Refrain sollten das vllt. 2 Vierzeiler sein?

 

[Saurus]

@artname

Ich zieh es mit dem Finger nach -
werd ich immer wieder schwach.

Das passt für mich grammatikalisch nicht...

Hat er doch gar nicht geschrieben.

Ich zieh es mit dem Finger nach -
werde immer wieder schwach.

Edit:

...Edit...ok..sehe du hast es noch geändert...jetzt passt es ...

Ich hab nix "gesagt".

 

[Soundkraft]

Ich hab nix "gesagt".

Gut dass ich zitiert habe...sonst hätte ich selbst gedacht, ich hätte mich verlesen

 

[artname]

Mönsch Soundkraft,

man sollte nicht glauben, wie viele kleinliche Einwände in der Welt lauern...

in diesem Falle irritiert dich wohl das gängige Stilmittel der Auslassung.

Ich zieh es mit den Fingern nach -
(und) werde immer wieder schwach.

Aber verzichte ich auf das "und", dann höre ich eher ein: "ICH werde immer wieder schwach". Um genau diese generelle Aussage geht es mir! Man sollte eine Geschichte so erzählen, dass sie viele Dinge enthält, die zwar situationsbedingt, aber auch allgemeingültig sind.

Natürlich könnte man zweimal mit "Ich" beginnen (Anapher). Ist Geschmackssache.

Alles klar?

Oops, JETZT verstehe ich: du hast auf ein frühes Stadium meines Kommentars geantwortet. Naja, Zitate und Einfügungen funktionieren in der mobilen Version des Forums noch schrecklich kompliziert. Hatte meinen Flüchtigkeitsfehler aber vermutlich bereits vor deinem Einwand selber geändert.

 

[Saurus]

...jetzt passt es ...

 

[Teestunde]

Bin momentan bei einem anderen Text, danke erst mal für alle Tipps und Hinweise. Ich werde sie mir noch mal zu Gemüte führen, wenn ich den Kopf wieder frei habe. LG T.

 

[User70408]

War grad interessant die grammatikalische Diskussion von euch "Deutschen" hier zu lesen. hehehe

Mensch seit doch nicht so steif mir eurer Grammatik, dass ist ja furchtbar

 

[Teestunde]

Die Grammatik muss schon stimmen. Das hat mit Steifheit nichts zu tun. LG T.

 

[User70408]

Der Song muss stimmen, der Flow muss passen ...
Ich find ob man z.B. schreibet - "da werd ich ..." oder " ich werde dann..." ist wurscht, beides versteht man

Letztendlich würde ich mich dafür entscheiden was runder klingt ...

Klar sollten keine groben Fehler sein aber der größtmögliche Spielraum für die Entfaltung.

 

[Teestunde]

So wurscht ist das gar nicht. Das Eine klingt wesentlich "vornehmer" als das Andere. Und das wirkt sich auf den Charakter aus. LG T.

 

[hopoh]

Nur ein Wort: Wolkenbruch!
steht in meinem Tagebuch.
Ich zieh es mit dem Finger nach -
werde immer wieder schwach.
Wolkenbruch! Nur ein Wort,
doch sein Zauber trägt mich fort.
Weil mein Herz in deines sank,
als die halbe Welt ertrank.
.

schöne Zeilen tesstunde
guter Text für einen Schlager !

 

[Soundkraft]

Wie schon bemerkt wurde bezog sich mein "Gemecker" nur auf eine Stelle, die artname zeitgleich eh schon verbessert hatte....weshalb das dann für einige Späterleser keinen Sinn mehr macht.
In der von mir zitierten Form war das schlichtweg falsches Deutsch, was mich halt bei artname schon gewundert hatte...da war er aber halt noch nicht ganz fertig.

Natürlich kann einem das wie Korinthenkackerei vorkommen...aber wenn man es im Detail halt ohne besonderen Aufwand besser machen kann...warum nicht.

Der Song muss stimmen, der Flow muss passen ...

Da hast du völlig recht...manchmal klingt überkorrekt auch einfach nur gestelzt..oder es passt halt betonungsmässig nicht...da kann man sicher auch mal Abstriche machen. Geschrieben sieht vieles toll aus, was dann gesprochen oder gesungen eher "konstruiert" klingt....oder halt umgekehrt.

 

[Teestunde]

Hängt auch immer davon ab, wer es vertont. Da kommen dann auch immer noch Änderungswünsche.

 

[SoulFrontier]

Wow! Klasse Text, gefällt mir sehr. Artnames kleine Änderungen kann ich mit der Erklärung nachvollziehen, ob Du es übernimmt oder nicht, der Text ist einer deiner besten für mich.