tubeless schrieb:
Ich denke mal, für REINE Studioarbeit und Komposition brauchste das nicht zwingend.
Das ist richtig.
Du musst nur - wie Cloudy - einfach alles, was musiktheoretisch falsch ist, als Richtig erklären - und schon kannst Du kompositorisch tun und lassen, was Du willst. Wenn Du jede Komposition noch mit dem Zusatz "Das Muss So Sein!!!" versiehst, kann Dir keiner mehr was.....
nein, es gibt noch eine andere möglichkeit.
man kann dinge lernen, indem man sie systematisch aufbereitet vermittelt bekommt, die entsprechenden begrifflichkeiten drauf hat usw. das ist quasi das "schulische" lernen, wie wir es kennen und (nicht immer) mögen.
du kannst aber auch implizit regeln anwenden, weil du sie begriffen hast, auch wenn du möglicherweise gar nicht weißt (im sinne von: die theorie dahinter kennst), was du da tust. menschen haben wissen darüber, warum und wie man fliegen kann - amseln wissen das (vermutlich) alles nicht, sind aber dem menschen auf dem gebiet doch unstreitig überlegen. vielleicht schwingt teilweise ein gewisses unbehagen für die leichtigkeit des vogels mit, man gönnt ihm das selbstverständliche fliegen nicht.
ich beurteile musik nicht nach dem background des musikers/komponisten, sondern nach dem gehörten. wenn er über kein theoretisch-schulisches wissen verfügt, aber trotzdem implizit regeln so anwendet (und auch bricht), daß daraus interessante musik entsteht - why not.
oft wird mit können oder wissen als zusätzlichem pfand gewuchert - picasso konnte auch gegenständlich zeichnen, darum _durfte_ er auch mit wenigen strichen skizzieren.
ich erkenne zwar die idee hinter so einer überlegung, in erster linie ist es eine selbstversicherung des betrachters/hörers.. ich will nicht auf einen blender reinfallen usw.
ergebnisortientiert gedacht sollte das aber egal sein.