Wirst du reden oder schweigen

[Klauski]

Zu einem Musikstück von mir ist mir ewig kein Text eingefallen, aber nun ist der Knoten doch endlich aufgegangen. Was meint ihr?

Tief in Gedanken
war ich versunken und ich
war fernab aller Realität

ich spürte die Hand
auf meiner Schulter und ich
erschrak, Du fragtest nur wie `s mir so geht

Hab Dich umarmt und mich gefreut
mir war’s als wär es ‘ne Ewigkeit
und dann mit einem Augenblick
kommt das Vergessene zurück
so sag mir

Ref:

Wirst Du reden oder schweigen
hinter der Maske bleiben
zeig mir wer Du wirklich bist

wirst Du bleiben oder gehen
zu längst Vergangenem stehen
bevor die Zeit Dich wieder frisst.

Du bist so verschlossen
und lässt doch alles offen und ich
seh' hinter den Augen mehr als du sagst

Die Zeit sie blieb stehen
und in deiner Nähe hab ich
die Angst gespürt und mich gefragt.

Warum weichst du meinen Blicken aus
sagst zwar viel, sagst nichts Genau’s
gequältes Lächeln, ratloser Blick
ich komm nicht vorwärts, nicht ein Stück
so sag mir

Wirst Du reden oder schweigen
hinter der Maske bleiben
zeig mir wer Du wirklich bist

wirst Du bleiben oder gehen
zu längst Vergangenem stehen
bevor die Zeit Dich wieder frisst.

Die Musik mit dem Text muss ich noch aufnehmen, folgt dann nächste Woche.

 

[Teestunde]

Die Idee finde ich gut. Gestolpert bin ich bei "Genau's". Das versteht man beim Singen nachher nicht. Auch passt der Refrain nach der zweiten Strophe nicht mehr so richtig, weil sie ja schon mit ihm redet. LG T.

 

[Lobotomeandyou]

Finde den Text auch gelungen, gerade aus Musiker/Sänger Sicht. Kein Wort zuviel, guter Rhythmus drin.

Nur, da bin ich bei Teestunde:

sagst zwar viel, sagst nichts Genau’s

klingt strange....

eine Alternative, die mir spoontan kommt, wäre ggf.

sagst viel, doch nichts gerade(he)raus

 

[Teestunde]

Die Zeit sie blieb stehen
und in deiner Nähe hab ich
die Angst gespürt und mich gefragt.

Danach kommt erst mal keine Antwort auf die Frage, WAS er sich gefragt hat. Man muss bis zum Refrain warten. Das ist ein bisschen ungünstig, finde ich. Allerdings gefällt mir der Text immer besser, je öfter ich ihn lese.

 

[Locis]

Es ist immer so eine Sache mit dem Präteritum. In Romanen mag es funktionieren, weil es einen Sog entwickelt und man nach einiger Zeit trotzdem "dabei" ist. In Lyrik schafft es eine Distanz. Es mag manchmal funktionieren z.B. in Teestundes Text zu Deinem Lied "Hinter Sternen". Aber hier wirkt es direkter, unmittelbarer, wenn auch die Strophe in der Jetztzeit spielt.

Schau mal:

Tief in Gedanken
bin ich versunken und ich
bin fernab aller Realität

ich spür' Deine Hand
auf meiner Schulter und ich
erschrecke, Du fragst nur wie `s mir so geht.

Hab Dich umarmt und mich gefreut
mir war’s als wär es ‘ne Ewigkeit
und dann mit einem Augenblick
kommt das Vergessene zurück
so sag mir etc...

Was meinst Du?

 

[Lobotomeandyou]

Präteritum

Was'n das? So'n Erdzeitalter vor'm Präkambrium?

 

[Teestunde]

 

[Locis]

Was'n das? So'n Erdzeitalter vor'm Präkambrium?

Erdzeitalter vorm Internetikum demenzium

 

[Klauski]

@Teestunde + @ lobo

Gestolpert bin ich bei "Genau's". Das versteht man beim Singen nachher nicht.

Doch Doch, "nichts Genaues" versteht man beim Singen schon ganz gut

#4

Danach kommt erst mal keine Antwort...

Oh ja, hab ich falsch reinkopiert, es geht weiter mit

"Warum weichst Du meinen Blicken aus ..." anstatt "Doch Du ..." (schon geändert)

@locis

Schau mal....

hm, muss ja nicht immer so glatt sein, das Präterizitum war genau meine Absicht!

 

[MamaMuuht]

@klauski

Ja, also ich schließe mich Locis und Teestunde an.
Auch ich würde den Text durchgängig in der Gegenwart spielen lassen. Was mir an dem Vorschlag von Locis außerdem gut gefällt ist das er die Hand, die da kommt, personifiziert. Hätte ich mit dem deine genau so gelöst.

Das mit dem Genau' s verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht so genau. Du schreibst ja in deinem letzten Posting "nichts genaues versteht man beim Singen schon ganz gut."
In deiner Startpost steht aber weiterhin nichts genau's .
Wat denn nu?

 

[Teestunde]

Eben noch mal gelesen. Also wenn ich komponieren könnte, würde ich mir den Text sichern. Klar, kann man noch einiges daran ändern, aber im Großen und Ganzen ist er sehr ansprechend.

 

[Klauski]

Nochmal zum Präteritum:
Ich denke, es ist ein Unterschied, ob ein Texter einen Text schreibt, unabhängig von der Musik, frei und unabhängig, oder ob ein Komponist eines Musikstückes Worte sucht und endlich findet, die in einen musikalischen "Rahmen" passen müssen. Der Text gehören dann irgendwie zur Musik und wenn daran etwas geändert wird passt es nicht mehr so zum Ursprünglichen. Das ist, als ob man mit einem anderen Instrument spielt. Vllt. tu’ ich mich deshalb so schwer.

Unabhängig davon fehlt mir die Logik, dann müsste die Passage mit
„und ich umarme Dich und freue mich
mir ist’s als wär’s ne Ewigkeit …“
weitergehen - blöd, blöd, dreimalblöd (hört sich das für mich an, damit das nicht missverstanden wird)
aber wie wäre es wenn ich anstatt „kommt das Vergessene“ "kam das Vergessene" verwende,
also

Hab Dich umarmt und mich gefreut
mir war’s als wär es ‘ne Ewigkeit
und dann mit einem Augenblick
kam das Vergessene zurück
so sag mir
ja, dann wechsle ich in die Gegenwart

@mama

Wat denn nu?

Zur Erklärung: Gesungen hört man nur "genau's"

 

[Teestunde]

Hab das Lied gerade gehört. Viel Schönes drin. Du hast diese Leichtigkeit, die ich so gut finde. LG T.