Wieviel Spuren aufnehmen bei Rap?

  • Ersteller Zeichen1
  • Erstellt am
Z

Zeichen1

Registriert
02.06.09
Beiträge
789
Reaktionen
4
Punkte
2.215
Klar gibt es keine feste Regel, aber wie würdet ihr vorgehen? Wieviele Spuren würdet ihr machen und wohin würdet ihr die Spuren pannen?

Was habt ihr sonst noch für Tipps zu dem Thema? Wie würdet ihr nur die gedoppelten Reime von der oder den Mainspuren abheben? Weniger Höhen?
 
Mindestens 256 Spuren, alle Hart Links und Rechts. Davon ca. 100 ohne Höhen und...


Mit dem ersten Teil hast du doch im Prinzip schon alles gesagt. Es gibt keine feste Regel dabei.
Es hängt komplett vom Song ab.


Der Rapper soll wuchtig klingen?
1: Rapper suchen, der auch so klingt
2: doppeln (und zwar ordentlich!)
3: Spuren im Panorama so unterbringen wie gewünscht.


Wie die gedoppelten Spuren von den anderen abheben? In dem ich sie Im Panorama verteile und, wenn sie tatsächlich abheben sollen, dann etwas leiser machen.

Willst du dagegen eine Art Chor, der im Raum steht, hilft es durchaus, ein wenig die Höhen rauszunehmen und entsprechend mit dem Hall zu spielen.

Irgendwo gab es hier, meine ich, mal ein Tutorial für die Tiefenstaffelung, das könntest du dir auch einmal ansehen.
 
Kommt ja auch drauf an, was für Rap Du machen willst. Wenn wir jetzt mal von Fanta Vier ausgehen, dann sind da sowas zwischen 80 und 200 Spuren drin. Von der Produktionsweise unterscheidet sich diese Art der Musik nicht von Pop und Rock-Produktionen. Da sind dann eben sehr sehr viele Drumspuren drin, bedingt auch durch die Aufnahme eines echten Drumsets. Mehrer Gitarrenspuren, fünfach gedoppelt und mindestens 30 Spuren für Gesang und Rap. Harmonies und Backgroundeffekte, Flächen, Arpeggios und so weiter runden das ganze ab.

Der typische deutsche Billig-Hip-Hop kommt mit 4 Spuren aus. Eine für die Drum-Maschine mit den billigen Plastik-Drumloops eine für die Papp-Baseline, eine für den Rap und eine für die pathetischen Streicher oder Klavierflächen. Das klingt dann eben langweilig und billig. Da reißt der Text dann auch nix mehr raus.

Also in Deinem Fall würde ich für die Strophe eine Spur für den Rap nehmen. Im Refrain nimmst Du drei mal das gleiche auf, beziehungsweise auch mehr und die ähnlichsten Takes tripelst Du. Eine hart links eine mitte und eine hart rechts. Da musst Du auf jeden Fall viel schneiden (mit Cross-Fades), dass alles im Rhythmus ist, außerdem kann ein Tuning-Plug-In nicht schaden, weil die Sprachmelodie schon sehr ähnlich sein sollte. Sonst klingt das nicht mehr gedoppelt sondern einfach nach drei verschiedenen Takes die übereinander liegen. Den fetten, schwebenden Dopplerklang bei Chart-Hits kriegst Du nur hin, wenn Du tunest und schneidest. Voc-Align wird auch gerne für den Zweck verwendet.

Die einzelnen Gesangstakes gleichst Du dann im Pegel aus und komprimierst sie recht drastisch. Alle schickst Du dann in eine Gruppe und komprimierst die Gruppe ruhig auch nochmal aber nicht so stark. Dann noch ein Exciter drauf oder/und EQ. Gerne kann man dann noch eine Spur drunter mischen, die eine Oktave tiefer gesungen/gerappt wird. Dann noch subtil einen Stage-Hall auf alles und gut ist.
Dann werden meistens noch Add-Lips aufgenommen, die man auch gerne sehr farbig filtert und mit Effekten versieht. Die mischt man dann an bestimmten Stellen dazu und setzt damit akzente.

Wenn Du das Arrangement baust, schick alle Spuren auf eine "Duck"-Gruppe und mache einen Sidechainkompressor rein. Der wird getriggert von der Bass Drum. Die Bass Line bearbeitest Du mit einem Hochpass damit die Bassdrum unten gut durch kommt. Gerne legst Du dann BD und BL noch in eine Gruppe und machst damit Kompression/Parallelkompression.
 
Das mit der Tiefenstaffelung war ganz interessant, danke.


Nur im Refrain 3 mal das gleiche einrappen? Und wie würdest du das während den Strophen machen? Wäre es zuviel 3 mal durchgehen einzurappen und dann eine in die Mitte eine ziemlich weit links und die andere rechts? Wo wäre dann eigentlich noch der beste Platz für Adlibs?

Alle Spuren auf eine Duck-Gruppe? Da wird dann aber richtig dezent weggeduckt oder? Normal habe ich das nur mit der Bassline gemacht bis jetzt.

Welchen Exciter könntest du denn empfehlen?

Danke für die Tipps!
 
nimm lieber weniger effekte wenn du nicht weißt wie man sie richtig einsetzt
 
Ja aber rumprobieren kann ich ja trotzdem damit
 
Nun, wenn Du es für sinnvoll hältst kannst Du natürlich in den Strophen auch doppeln, aber bei klassischem Songwriting versucht man eben, dass der Sound sich im Refrain öffnet. Also breiter, fetter. Also würde ich in der Strophe eben nicht doppeln sondern nur im Refrain.
Die Add Lips kannst Du dann in den Strophen links und rechts verwenden und vielleicht auch mit Hall bearbeiten.
Was auch noch gerne gemacht wird ist, nur einzelne Wörter in den Strophen zu doppeln auch wieder, um Akzente zu setzen. Beides dann in der Mitte im Panorama. Man muss beim Doppeln ja auch nicht unbedingt pannen.

Ich mach das so, dass ich fast alle Spuren in die Duckgruppe nehme. Die Hall-Busse gehen aber ungeduckt zum Masterbus. So kann der Mix noch atmen. Bei Bedarf nehme ich einzelne Instrumente/Gesangspuren aus dem Ducking raus und ja, das Ducking mach ich auch eher subtil.
Machst ja kein Hardstyle-Techno. Aber je nach Soundvorstellung ist das natürlich auch bei Hip Hop erlaubt, heftig pumpen zu lassen. Gibt ja auch immer mehr Elektro-Hip-Hop.

Kannst Du mir wegen dem Exciter als Erinnerung nochmal ne private Nachricht schreiben? Ich bin grad im Geschäft und kann nicht nachkucken, wie der heißt, den ich verwende. Ist ein Freeware Tool und funktioniert ganz gut.
 

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben