Wieso kommen kaum Quintolen und Septolen vor?

[robotdance]

Gerade und triolisch unterteilte Musik ist beides relativ häufig, meine erste Frage wäre, ob es da Mischformen gibt, bei denen es gerade und triolisch ZUGLEICH BEI DER GLEICHEN ZÄHLEINHEIT vorkommen?

Desweiteren ist es ja nicht so abwegig den Takt neben einer Viergeteiltheit, auch in fünf oder sieben Teile einzuteilen, aber wieso wird das so selten bis nie genutzt? Weil es klingt ja nicht irgendwie schlecht? Und gerade weil es kaum vorkommt, wie kann man lernen musikalisch damit umzugehen, ein Gefühl dafür zu bekommen? (Learning by doing, aber man kann sich leider kaum an beispiele orientieren...)

danke für eure hilfe, das würde mich nun sehr interessieren.

(noch eine masterfrage: kann man bei punktierten Noten (ja ich weiß ein-/einhalb der notenwert...) auch als taktunterteilung arbeiten, oder lösen sich punktierte noten in triolen, quartolen, quintolen oder septolen auf?

 

[Nachtschicht]

bisschen chopin spielen, dann stellen sich die fragen nicht mehr

 

[robotdance]

achja, eine frage hab ich noch vergessen: der swing richtet sich nach einer triolischen unterteilung, es neigt also die gerade unterteilung ein bisschen richtung triolischer unterteilung da 100% swing wäre eine triolische unterteilung. wieso gibt es dann nicht quintolisches/septolisches swing?

achja und kann man triolen, quintolen und septolen zugleich spielen wie gerade noten?

 

[Bassmacher]

Gerade und triolisch unterteilte Musik ist beides relativ häufig, meine erste Frage wäre, ob es da Mischformen gibt, bei denen es gerade und triolisch ZUGLEICH BEI DER GLEICHEN ZÄHLEINHEIT vorkommen?

Desweiteren ist es ja nicht so abwegig den Takt neben einer Viergeteiltheit, auch in fünf oder sieben Teile einzuteilen, aber wieso wird das so selten bis nie genutzt? Weil es klingt ja nicht irgendwie schlecht? Und gerade weil es kaum vorkommt, wie kann man lernen musikalisch damit umzugehen, ein Gefühl dafür zu bekommen? (Learning by doing, aber man kann sich leider kaum an beispiele orientieren...)

danke für eure hilfe, das würde mich nun sehr interessieren.

(noch eine masterfrage: kann man bei punktierten Noten (ja ich weiß ein-/einhalb der notenwert...) auch als taktunterteilung arbeiten, oder lösen sich punktierte noten in triolen, quartolen, quintolen oder septolen auf?

Ja auf jeden Fall, Check YouTube aus,Grüßle!

 

[mazze]

Was soll bei Quintolen oder Septolen swingen? Hat die Charakteristik eine kaputten Sechszylinders...
Triolen oder 3/4 u.ä. kann man nachvollziehen, aber lassmal ein Bierzelt entspannt mitschunkeln -swingen..

 

[synthpark]

Desweiteren ist es ja nicht so abwegig den Takt neben einer Viergeteiltheit, auch in fünf oder sieben Teile einzuteilen, aber wieso wird das so selten bis nie genutzt?

weil die meisten Spieler das nicht sauber hinbekommen? Spiel doch mal ne saubere Septole! Oder klopf mal gleichzeitig mit links Quintole und rechts Sechzehntel.

 

[Fritz]

Hm, ich würde ich das nicht so pauschal sagen dass es wenig bis keine Quintolen oder Septolen gibt. Kommt drauf an wo man hinschaut / hinhört. Meine mich erinneren zu können dass in Bruckner Symphonien schon sowas vorkommt z.B. (Und es gibt sicher zahlreiche andere Beispiele!).
Da gibt es auch so Dinge wo irgendwelche ungeraden Teilungen mit 4/4 Takt gegeneinander laufen. Ich schau mal ob ich was finde...

Ich würde jetzt die Triolen und den Swing nicht zwingend in einen Topf werfen. Überhaupt ist Swing oder Shuffle meinem Verständnis nach historisch gesehen eine eigenständige Entwicklung in einigen Musikrichtungen und wurde halt ins weite Feld der Popularmusik als Stilmittel aufgenommen.

Ich finde in diesem Wiki-Artikel stehen da ein paar Interessante Dinge, https://de.wikipedia.org/wiki/Shuffle , z.b.

"Anstatt einen Notenwert in zwei gleich lange Zeitabschnitte aufzuteilen (binär oder „gerade“), wird bei der ternären Rhythmik eine Dreiteilung vorgenommen. Das Mittel, diese Dreiteilung unabhängig von der Taktart zu notieren und sprachlich zu erfassen, ist die Triole."

Ich würde also Swing/Shuffle von einer "echten" triolischen Unterteilung unterscheiden, auch weil ich der Meinung bin dass eigentlich ein außerhalb der "klassischen" Notation liegendes Phänomen durch die Notierung mittels Triolen in dieses System "hineingepresst" werden soll.

 

[GreatFun]

(noch eine masterfrage: kann man bei punktierten Noten (ja ich weiß ein-/einhalb der notenwert...) auch als taktunterteilung arbeiten, oder lösen sich punktierte noten in triolen, quartolen, quintolen oder septolen auf?

Kannst Du die Frage nochmal anders formulieren?
Ungerade Taktarten kommen in der westlichen Popmusik schon eher selten vor. Aber wenn du dir türkische Musikanhörtst oder Musik vom Balkan, da gibt es ständig 7/8. Oder der bayrische Zwiefacher ist eigentlich auch ein Fünfer. In der sog. "Neuen Musik" gibt es übrigens ganz selten mal gerade Takte oder einfache Notenwerte. Lies mal hier mit, dann weist Du beshei :

 

[AndiPaulo]

Oder der bayrische Zwiefacher ist eigentlich auch ein Fünfer.

Mehr 3/4 und 2/4 abwechselnd, also Zehner, falls es ein regelmäßiger Zwiefacher ist, da gibt´s noch ganz schlimme unregelmäßige...

 

[KoolKolle]

Es kommt auch auf die (Raster) Dimensionen an, wie man genau vorgeht. In den meisten Fällen würde man glaube ich eher einen Taktartwechsel einfügen (z.B bei einem Stück mit 4/4 Takt am Ende einer Passage1x 7/8 Takt einschieben, "geklautes Achtel"), gegebenfalls auch mal mit Tempowechsel, anstatt eine ganze Note in 7 Teile zu unterteilen.

bei denen es gerade und triolisch ZUGLEICH BEI DER GLEICHEN ZÄHLEINHEI

Ich habe sowas in der Praxis wenn ich zB 5/8 Takt arbeite, das ist in meinem Kopf z.B.
1-2-1-2-3 oder 1-2-3-1-2
Also für mich macht es Sinn einen ungeraden Takt in 2 und 3 er Pakete zu unterteilen, weil sich dadurch auch der Groove ergibt (durch das Betonen auf die 1)



Ein Break kann auch einfach mal mit Triolen gestaltet werden, in einem Stück, das ansonsten gerade eingeteilt ist - hat einen gewissen Effekt. Hat man zum Beispiel bei TV-ScFi-Serien mit Raumschiffen oft im Soundtrack (zB Stargate Atlantis, Starwars und Co). Sind glaube ich Muster die ursprünglich aus der Militärmusik stammen, irgendwelche Märsche oder sonst was. Aber die werfen da ständig Triolen in ein gerades Taktschema ein.


In vielen DAWs sind die Raster leider nicht wirklich darauf ausgelegt krumm zu unterteilen, das macht sich zB beim Zoomen bemerkbar.

 

[BeyondTheSounds]

Die gute Anika Nilles spielt extrem viele Quintolen:


Vor allem in sehr schöne Grooves verpackt und nicht nur in Breaks.

Hier erklärt Sie einige ihrer Grooves und auch die Konzeption des Albums:

 

[jet2]

@beyoundthesound; cooler tip. die niles hats echt drauf...

was quintuplets oder septuplets angeht, so höre ich die ziemlich oft im djent.

hier mal ein beispiel (fast jeder song nach dem intro)

 

[Heiner66]

Ich erinnere mich, dass Paco de Lucia spielerisch von 16-tel über Quintolen zu Sextolen wechselte...

Viel alltäglicher ist aber ein (vielleicht nur akademisches) Problem: Wie spielt man 16-tel über einen 8-tel Swing?

 

[mrtnjnk]

Denke, dass die heutigen Musiker maximal bis drei zählen können...
Sch**ss Bildungspolitik!

 

[schnuffke2]

Reicht ja auch, da Zwei und Drei zusammen Fünf ergeben. Zwei, Zwei, Drei sind Sieben usw. ...

Es ist auch durchaus effektiv, sich Akzentstrukturen aus Zweier- und Dreiergruppen zu denken. Mit ein wenig Übung klappt das auch bei schnellen Rolls, so dass man sie z.B. in Quintolen spielen kann. Dazu muss man halt nur "wissen", wie sich gerade und triolische Rolls anfühlen.

 

[schnuffke2]

Gerade und triolisch unterteilte Musik ist beides relativ häufig, meine erste Frage wäre, ob es da Mischformen gibt, bei denen es gerade und triolisch ZUGLEICH BEI DER GLEICHEN ZÄHLEINHEIT vorkommen?

Das nennt sich übrigens Polyrhythmik.

 

[jet2]

Denke, dass die heutigen Musiker maximal bis drei zählen können...
Sch**ss Bildungspolitik!

oh, da unterschätzt du die heutigen musiker komplett. bzw. du kennst nicht die richtigen. da gibt es meiner meinung nach immer mehr blutjunge experten, die sachen drauf haben, von denen die vorangegangenen generationen nur geträumt haben...