ich bin ebenso auch ein theoriebanause. (noch)
deswegen ein paar theoriefreie tipps.
ich mach das in etwa so:
entweder erst die basslinie schreiben, einfach solange irgendwelche noten spielen bis man hat was einen gefällt, wenn man das immer so macht, dauert das auch keine paar stunden sondern nur ein paar minuten, man prägt sich einfach auch gewisse muster und abstände ein die gut klingen.
anfangs einfach systematisch in halbtonschritten hoch und runter düdeln, irgendwann bekommt man ein gefühl und weiß ungefähr +/- ein paar töne wo man denn tonmäßig hinwill, man findet sich irgendwann zurecht.
bzw hat man den richtigen ton irgendwann auch im ohr und muss ihn nurnoch finden.
problem ist nur das dabei die gefahr besteht immer in den gleichen mustern zu verharren.
was aber bis zu einen gewissen grad ok ist wenn die melodie drüber und der rest raußenrum interessant genug ist.
melodien finde ich genauso auf die selbe weise einfach so lange rumprobieren bis man was findet was gut klingt oder man hat eh schon was im kopf rumdudeln, das kann man auch durch try und error sich raussuchen, am besten die melodie einpfeifen/einsingen, so als memo bis man seine töne gefunden hat.
was auch geht basslinien aus liedern die einen gefallen raushören und nachmachen eventuell abändern, eigene melodie drüber, funktioniert in der regel immer
andere methode:
erst die melodie schreiben und eben durch ausprobieren eine basslinie zu finden, auch hier dauert das mit etwas übung keine stunden.
ich muss aber sagen dass ich mit dieser methode nicht immer einen "groove" hinbekomme, es harmoniert, zwar in der regel, aber ich lande damit oft bei chord-progressions die nicht wirklich das ohr befriedigen wollen, oder schlicht und ergreifend langweilig sind. manchmal gibts aber auch glückstreffer, vor allem dann wenn ich schon basslinie und melodie im kopf hatte bevor ich die daw überhaupt offen hatte.
weitere methode die auch funktioniert aber für mich manchmal etwas zu sehr einschränkt:
bass spielt durchgehend immer den selben ton, dazu sucht man seine melodie, dann löscht man die eintönige basslinie und sucht sich eine die mehr grooved, also naja das funktioniert fast immer, aber wie ich finde sind die möglichkeiten damit doch recht begrenzt, man kann das aber eventuell als ausgangsmaterial nehmen wo man dann weiter schraubt bis es nicht mehr langweilig ist
meine rangehensweise mag vielleicht etwas dilletantisch klingen, aber immerhin kommt man so überhaupt zu ergebnissen auch ohne einen funken theorie.
man entwickelt ein gespür für das "auf und abspiel" der melodien und bassläufe.
mit der zeit sieht man einfach gewisse muster und strukturen für die man keine namen/bezeichnungen hat, (zumindest geht mir das so).
und vielleicht fällt einen es ja dann leichter die theorie leichter zu verstehen, wenn dieses gespür dann da ist und schonmal musik intuitiv schon irgendwie begriffen wurde.
das ist ja auch ein langer prozess wozu es auch gehört viele viele lieder auch mal richtig bewusst zu hören
kann mir vorstellen das ich mir die theorie irgendwann nochmal reinziehe wenn ich merke die try and error methode hat sich erschöpft und meine ideen wiederholen sich zu sehr oder ich komme als künstler einfach nicht weiter.
denn umso mehr man nur mit dieser methode arbeitet umso mehr werden einen irgendwann die eigenen kreativen grenzen bewusst. bzw fehlt einen auch einfach etwas das theoretische wissen eine melodie einfach "handwerklich" zu ende zu bringen anstatt auf die richtige eingebung zu hoffen.
gerade beim arbeiten mit akkorden kann das schnell etwas kompliziert werden wenn man sich jeden einzelnen chord durch ausprobieren erarbeiten muss. da macht sich doch eine gewisse orientierungslosigkeit bemerkbar.
muss auch sagen die rumprobier methode ist anfangs wirklich zäh und ineffektiv, wie gesagt man sitzt stunden dran, aber nach den ersten paar liedern (dutzend?) die man auf diese weise geschrieben hat läufts irgendwann.
