wie mixt man eine amtliche bassdrum?

[SOS]

hi

ein grundsatz gibt's: garbage in/garbage out =
aus einem schlechten signal wird niemals ein gutes und punkt.

ich versuch jetzt mal aufgrund deiner aufzählung zumindest mit dem eq:

1) "satt ohne zu bollern"
frag dich doch einfach mal, woher das bollern kommt? es handelt sich ziemlich sicher um tiefbässe.
ergo: mit nem locut die frequenzen nach unten beschneiden.

2) druck ohne hart oder knallig zu klingen.
mach mal folgendes: hebe ein band des eq schmalbandig stark an, während du die bassdrum laufen lässt und fahre mit der freuqenz von oben nach unten und umgekehrt. und zwar so lange, bis du die frequenz gefunden hast, wo es knallig und/oder hart klingt. (man nennt das auch sweepen, kennste vielleicht)
ergo: senk an dieser stelle nun ab.

usw.

kurz gesagt: geh mal einfach systematisch vor. analysiere das signal, wie du's ja gemacht hast und geh dann punkt für punkt durch und versuche die "probleme" einzeln zu lösen. zu beginn nur mit den frequenzen, sprich mit eqing. dannach machst du dich an die dynamics, dh. kompressor/gate usw.
so wirst du dein gehör für die einzelnen elemente und problematiken eines signals und derene bearbeitung automatisch schulen. wenn du den bogen raus hast, wirst du intuitiv das richtige machen.

mfg SOS

 

[Entone]

und nicht vergessen: Gemischt wird immer mit den anderen Instrumenten zusammen. Eine gut klingende Solo-Bass Drum ist noch lange keine Bass Drum, die sich im Mix gut anhört.

Gruß

 

[goetz]

Wenn zu uns eine Band ins Studio kommt, die eine absolut perfekte Produktion erwartet, erwarte ich z.B. vom Drummer, daß er das absolut fetteste Drumkit hat, was es gibt!

Das Kit muß klanglich absolut top sein. Wir stellen das dann zwei Tage vor dem Recording in den Aufnahmeraum, damit es sich dort an das Klima gewöhnen kann. Am Aufnahmetag kommt unser Drum-Spezialist NUR um das Kit zu stimmen! Das kann u.U. einige Stunden dauern. Und dann experimentieren wir extrem viel mit verschiedenen Mikros und deren Position rum.
Hinzu kommt übrigens, daß wir einen 100 qm Raum für die Drums haben.

Am Ende muß es sich aufgenommen ebenfalls absolut top anhören, ohne daß wir einen einzigen EQ oder Kompressor benutzt haben.

Das soll sich jetzt nicht großkotzig oder so anhören, sondern zeigen, was es ersteinmal VOR dem Mikro für eine Arbeit ist, einen guten Drumsound zu erreichen.

Und dann fängt man ja erst an zu Mischen...

 

[SOS]

@goetz

ja. ich hab mal irgendwo 'nen studiobericht gelesen, (ich nehm' an, das wird limpbizkit oder so was in der richtung gewesen sein) wo die irgendwie fast ne woche nur am drumset rumgeschraubt, cymbals/snares/felle usw. gewechselt und mit den mics experimentiert haben, bis überhaupt mal was aufgenommen wurde. das ist bei high-end produktionen wohl nicht aussergewöhnlich...

mfg SOS

 

[floxe]

muss goetz auch recht geben ... bei einer halbwegs "erfolgreiche" band die ich kenne hat die bassdrum beim roughmix schon sehr gut geklungen ... ohne komp oder eq. da wurde auch bei jeder nummer anders gestimmt (je nachdem was die nummer transportieren sollte) bzw. mit verschiedenen mic setups herumprobiert ... für jazzigeres ein großmembran ausserhalb, für rockigere nummern ein shure sm91 oder audix näher am schlagfell.

lg
flox

 

[solari]

...ok, sicherlich ist es so, dass die qualität des ausgangsmaterials ein maßgeblicher faktor für die möglichkeiten beim gestalten des sounds darstellt. nun werde ich in nächster zeit wahrscheinlich nicht die gelegenheit haben, das beste schlagzeug der welt mit dem besten drummer in einem profistudio einspielen zu lassen, auch wenn man ja die hoffnung nicht aufgeben soll, hehe...
wie steht es also mit dem was zur verfügung steht?
ich denke, dass die sounds vom bfd fxpansion schon recht ordentlich sind, so zumindest mein eigener bescheidener eindruck, auch in einigen tests habe ich über den klang des bfd nur gutes gelesen...kurz um, das ausgangsmaterial ist also nicht das schlechteste (und auch nicht das beste), so dass man doch aber wenigstens so einiges damit anstellen können muss!?
wie steht es denn z.b. mit der bassdrum, die ich ins netz gestellt habe? klingt die schon ganz ordentlich? was könnte man mit der noch alles machen, um das gewünschte ergebnis zu erhalten? oder würdet ihr sagen, dass dieser basic-sound dafür schon nicht geeignet ist?
wie würdet ihr versuchen, dieses "schnalzen" zu erzeugen? und diese bassige basis, ist da evtl. ein subbass untergemischt? macht man sowas überhaupt? wie sieht's mit dem hall aus?

vielleicht könnt ihr ja mal einen versuch machen, es würde mich wirklich brennend interessieren, was man aus so einem ruff-sound alles rausholen kann!!
da würde man doch mal wirklich ein beispiel dafür haben, was machbar ist und was nicht! was kann der "profi" aus dem material alles rausholen?

ihr würdet mir damit wirklich helfen, mein gehör und mein vorstellungsvermögen zu verbessern...

besten dank!
solari

 

[goetz]

@solari

Puh, ich will dir ja echt nicht den Spaß verderben, aber aus Scheiße kann man kein Gold machen.

Der gute Sound passiert VOR dem Mikro. Beim Mischen passt du alle Sound zueinander an und kannst auch einige klangliche Eigenheiten herausarbeiten. Dies setzt aber immer voraus, daß die (angenehmen) Eigenheiten schon vor der Aufnahme im Sound waren.

Wenn man mal von elektronischer Musik absieht, kannst du natürlich dein BD Sample etwas komprimieren um so den Attack bzw. den Sustain zu definieren, du kannst mit dem EQ den Bass etwas anheben, die Höhen etwas anheben, damit die BD im Mix besser durchkommt, und du kannst in den Mitten eine unangenehmen Frequenz absenken, wenn das Sample aber von vornerein nicht gut klingt, wird es das auch hinterher niemals tun. Sorry.

Natürlich kannst du dein Sample in einem tollen Song verwenden und etwas bearbeiten, daß es im Mix nicht mehr so unangenehm auffällt - und 90% aller Leute merken eh nicht das die BD dann immer noch doof klingt.
Versteife dich jetzt auch nicht zu sehr auf den Einzelsound - letztendlich kommt es auch darauf an, wie das Teil im Mix, also im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten, klingt.

Wenn zu uns ein Gitarrist mit einem POD ins Studio kommt und wie Soilwork klingen will, dann fangen wir nicht an am EQ zu schrauben sondern besorgen einen richtig fetten Verstärker.
Auch wenn der POD (oder auch das BD Sample) gut ist/sind, es wird niemals authentisch klingen!

Da du mit Samples arbeitest gibt's prinzipiell zwei Möglichkeiten:

1.) Du lebst mit dem Sound.
2.) Du kaufst dir bessere Samples.

da würde man doch mal wirklich ein beispiel dafür haben, was machbar ist und was nicht! was kann der "profi" aus dem material alles rausholen?

Auch wenn ich mich wiederhole: Der Profi würde sich nicht mit solchem Material beschäftigen. Das wäre wie ein Arzt, der zwar die Symptome behandelt, aber nicht die Ursache.

Mein Tip:
Hör dir mal die Battery Studio Drums an. Die kosten so ca. 80 Euro und klingen wirklich hervorragend. Wäre ja vielleicht was für dich.

Du mußt jetzt halt entscheiden, ob du als Musiker damit arbeiten willst, oder ob du als Tontechniker das Material ablehnst.

Viel Erfolg!

 

[Jollo]

Ahoi hoi,

Ich werd mich jetzt nicht in die Grundsatzdiskussion mit einmischen da ich nicht finde dass so was zu etwas führt.

Aber wie vorher gesagt gibt es ein paar Faustregeln und die wurden ja auch schon genannt


Ich habe sie mal leicht verändert:
low cut bei 50Hz
boost zwischen 60-110Hz (punch)
cut zwischen 250-500Hz (Fellgeräusche)
boost zwischen 4500-8000Hz (Kick)

Kompressor mit 4:1
Thresh bei -6
20/200 ratio resease tuts eigentlich

Mit dem Hall ist dass so ne Sache
kleine Raum einstellung 5-12
Wet dry ca 10/90
klang bei deinen Samples ganz gut

das ist auch eigentlich dass was in den Aufnahme tips schon stand und was ich mir selbst draus erarbeitet habe

Um die anderen jetzt zu beruhigen ich seh dass auch nur als richtlinie, jedoch gilt die sowohl für schlechte als auch für super samples. Das Ergebnis ist natürlich verschieden.

Ich kann dir ja mal die Version schicken die ich aus deiner Basedrumspur mit dem Prinzip gemacht habe.

Edit: Wiso ist die Spur eigentlich Stereo?

c ya Jollo

 

[floxe]

20/200 ratio resease tuts eigentlich

hmm du meinst attack/release???

also da würd ich mich viel mehr spielen damit, kommt ganz draufan wieviel kick und bauch das sample hat ... 200ms release is schon verdammt lang.

lg
flox

 

[Hintermann]

hi,

sicherlich muss jeder seine eigenen erfahrungen sammeln - seine ohren trainieren - sonst kann er sie in die tonne treten oder sich jemanden suchen der für ihn mischt.

aber


für jemanden der noch keine erfahrungen hat und irgend wann mal von der basedrum auf ein anderes instrument wechseln will kann ich drummagog nur empfehlen.

das ist kein plugin wo mann dann noch 3 tage rumschrauben muss, sondern kann ein sample gleich einsetzen. wenn man dann noch im dazugehörigen forum sucht findet man auch samples zum runterladen, angeboten von einem mischer der schon platin mit seinen produktionen gemacht hat. er zumindest ist von diesem plugin begeistert.

gruß

mark

 

[floxe]

drumagog is zwar wirklich fein von der idee (und ich habs sogar bei einer nummer schon verwendet weil ich leider die bd versaut hab bei der aufnahme [seither nie wieder gate vorderband ]) aber was trotzdem stört is, dass eine bd halt je nach dynamik anders klingt, oder gibts da dann auch so multisets mit 16mal der selben bassdrum mit verschiedener dynamik?

lg
flox

 

[Hintermann]

hi floxe,

nicht nur multi sets , sondern auch multiposition samples, was gerade bei snare wichtig ist.

mark

 

[floxe]

coole sache, wenn ich das nächste mal was verpeil schau ich mir das dann näher an

lg
flox