wie mixt man eine amtliche bassdrum?

[solari]

hi leute!
ich versuche seit geraumer zeit einen amtlichen drumsound mit einer kräftigen und durchsetzungsfähigen bassdrum zu basteln...leider komme ich dabei nicht zum gewünschten ergebnis...ich habe auch schon allerlei artikel gelesen, wie man ne bassdrum "fetter" macht, aber beim genauen anhören einiger cd-produzierter drumsounds werde ich das gefühl nicht los, dass die profis da noch einiges mehr machen, als nur zu komprimieren und ein paar frequenzen anzuheben bzw. abzusenken...
ich frage mich, wie die so 'nen punch und so eine durchsetzungsfähigkeit in die kick bekommen, ohne dass sie "hart" klingt oder sogar "bollert"?
wie steht es da mit so techniken wie z.b. "doppeln" aus? wie sieht's mit gaten aus, oder dieser "sidechain"-geschichte? wird vielleicht sogar noch ein subbass unter die kick gemischt? wie wird der "raum" gemacht? fragen über fragen...
um das ganze etwas anschaulicher zu gestalten, habe ich mal eine professionelle referenz-drumloop und eine rohe und unbearbeitete drumloop ins netz gestellt. wer lust hat, kann sich da ja mal am sounddesign versuchen, ich bin gespannt wie ihr an die sache ran geht und welche ergebnisse ihr erzielt!

hier schonmal das material:
referenz
bassdrum

also legt euch in's zeug, für tips und anregungen bin ich immer dankbar!

in diesem sinne...
solari

 

[randy]

HI!

Ich hba mir das Smaple jetzt net a gehört weil keine Zeit und nur Modem - aber ich gebe zu bedenken, dass amtl. Bassdrums auch ein amtlich Drumset brauchen mit neuen teueren Fellen und einer Superfußmaschine. Hinzu kommt häufig , dass man nciht nur ein Mike hat, sondr sogar bis zu vier : eins am klöppel außen eins innen, eins im Kessel und eins vor der BD ...

Naja, in der Regel hebst du bei 90 und bei 8000 Hz an und senkst unter 50 Hz alles weg. Nen schnellen Kompi drauf (aus Attakt achten wegen Kick!)

Gruß, Randy

 

[solari]

aber ich gebe zu bedenken, dass amtl. Bassdrums auch ein amtlich Drumset brauchen

da hast du natürlich vollkommmen recht, aus billigen drumsamples kann man kaum einen professionellen cd-sound rausholen...das material, welches ich benutze ist aber schon recht ordentlich und professionell abgenommmen...der sound stammt aus dem bfd-fxpansion...das sind schon die besten drumsamples, die ich bis jetzt gehört habe...die klingen auch sehr authentisch, nur sind sie eben auch absolut ruff (was ja auch so sein muss, wär ja blöd, wenn die schon fertig durchproduziert wären )!
auch wenn man ein gutes schlagzeug mit guten mics abnimmt, klingt es eben erstmal noch unbearbeitet...irgendwie nach "proberaum"...ihr wisst schon...
mir gehts jetzt eher um das mixtechnische, also wie wird ein gutes schlagzeug richtig amtlich abgemischt?

trotzdem erstmal besten dank!

solari

 

[DJAxeman]

Hi,
Nun auch auf dem Gebiet ist es wie ueberall: Ein guter Zauberer verraet seine Tricks nicht.
Du hast ja schon einige Moeglichkeiten selbst aufgezaehlt, wie man vorgehen kann. Da heisst es experimentieren, probieren und und und.

Ich nehm meistens Drumsounds ausm Drumcomputer( individuell fuer den Titel editierte Sounds ! ), beispielweise 2 ( oder manchmal auch mehr ) verschiedene BD s . Und lass die dann mit unterschiedlichen Velocity Werten ( kommen allerdings auch andere Steuer Parameter zum Einsatz ) in den Song reinlaufen, das ist schon mal der Anfang. Und dann werden sie manchmal gefiltert, manchmal abwechselnd eingesetzt, manchmal zusammen, die eine lauter, die andere leiser und umgekehrt, so dass auf diese Weise schon mal ein lebendiges Klangbild entsteht.

Claps oder Snares werden ebenfalls in diversen Variationen eingesetzt, ganz nach Bedarf...
Ab und an misch ich sowas auch noch mit Samples, kommt eben immer drauf an.

Gruss, Pete.

 

[Bonie1975]

ich hätte da nen tipp! es gibt ein programm namens drumagog, daß aus deinen drumtracks bassdrum und snare "raushört", also triggert und sie durch samples ersetzt. das ganze wurde u.a. auf der letzten korn-platte verwendet. da kannst du sicher sein, daß die bassdrum gut klingt.

 

[youkay]

Bei dem Referenz Demo ist auch ein Hallraum auf dem Kick.
Man kann auch mit nem Hall ne Menge machen!
sonst schliess ich mich den vorherigen Postings an.

 

[Despistado]

Ok, ich hab mal dein Bassdrumsample kurz bearbeitet. Allerdings habe ich nicht unbedingt darauf geachtet daß es nach der Referenzaudiodatei klingt, sondern einfach nur bissl "angefettet".
Hier ist sie !

 

[AlphaOmega]

@Depistato
Klingt eher wie ein Paukenschlag, als eine BD die differenzierten Druck liefert.

 

[Despistado]

Also an eine Pauke erinnert mich das nicht unbedingt aber ich finde der Hall (der ja schon dabei war), verwäscht das Ganze halt ein bißchen.
Dennoch finde ich es druckvoller als das Original, und ich habe ja auch nicht behauptet daß ich perfekt bin.

 

[frankye]

Naja, in der Regel hebst du bei 90 und bei 8000 Hz an und senkst unter 50 Hz alles weg. Nen schnellen Kompi drauf (aus Attakt achten wegen Kick!)

Nö die Regel ist, dass es keine gibt!

Mehr als gute Mics, Drumset, Raum, Micpreamp, Conmpressor und EQ sowie ein erfahrener Techniker mit genügen Wissen sind nicht nötig!
Soo schwer ist das auch nicht! Man kann es halt leider nicht in eine Regel fassen!
Drumagog o.ä. wird nicht wirklich benutzt, es gab schon gute Drumsounds vor all diesem PlugIn Unfug!
Verlasst euch nicht auf die Technik und versteht, dass gut mischen genauso so ein Kunst ist wie gut kochen oder gut malen, man muss es erlernen und sich verbessern..das geht nicht von heute auf morgen und schon gar nicht mir irgendwelchen WunderplugIns wie freefilter o.ä. Kappes! :-x

 

[Odaz]

Naja, in der Regel hebst du bei 90 und bei 8000 Hz an und senkst unter 50 Hz alles weg. Nen schnellen Kompi drauf (aus Attakt achten wegen Kick!)

lol also irrgendwie stimmt das überhaupt nicht!! naja zumindest nicht bei HipHop kicks!! aber in dem fall is es ja nicht für hiphop gedacht

 

[randy]

@frabkye:
logen, hast ja recht, aber so als Grundidee passt das schon denke ich - natürlich geht keiner her und stellt blind den EQ und den Komp so ein und sagt dann supi, fertig

Aber um überhaupt mal anfangen zu können, ist es doch hilfreich, eine grobe Richtlinie zu haben. Und die ist wie ihr selbst in Tutorials schreibt eben, dass der Wumms der BD um die 100 Hz liegt und die Kick um die 8000. Das heisst natürlich nicht, dass das bei verschied Sets und Situationen immer so sein muss.

Mensch, ich bin doch net blöd
Aber ich finde, so eine grobe Regel hilft dem Fragenden immer noch besser als zu sagen, dass es keine Regeln gibt und dass es eine Kunst sei. Damit kann er ja mal gar nix anfangen...

Ich freue mich schon auf die Skripte - dann weitet sich vielleicht auch bei mir ein bissle der Horizont


@Odaz: lolel ... Superbeitrag. tzz tzz tzz

 

[frankye]

Frankye so rüber, als wüssten die "Experten" auch nicht genau, was sie eigentlich wollen

Das ist unsiinig, ich habe den Artikel nicht geschrieben und zudem habe ich nur gesagt, das manisch nicht festlegen kann..das hängt von vielen Faktoren ab..Stimmung der BD,iwe BD und Bass zusammen klingen, ob man BD über dem Bass haben will etc.
Man sollte isch auf jeden Fall nicht an irgendwelche Empfehlungen halten, sondenr davon ausgehend selber probieren; noch schlimmer ist es auf blödsinnige Plugns zu vertrauen!!! Wofür hat man denn wohl Ohren?

Der Hinweis alleine, dass Abmischen eine Kunst sei, bringt einen Anfänger wirklich nicht weiter.

Doch man muss die Sache realistisch betrachten und Illusionen sollte man sich halt keine machen...es gibt keine goldenen Regeln und wie schon 1000 mal gesagt..irgendwlche PlugIns auf die viele zu vertrauen meinen heölfen nichts!!!!! mMan muss sie ja auch zu bedienen wissen!

 

[AlphaOmega]

frankye schrieb:

Frankye so rüber, als wüssten die "Experten" auch nicht genau, was sie eigentlich wollen

Das ist unsiinig, ich habe den Artikel nicht geschrieben

Sag ich ja die Experten: Der eine sagt hüh, der andere sagt hott.

und zudem habe ich nur gesagt, das manisch nicht festlegen kann..das hängt von vielen Faktoren ab..Stimmung der BD,iwe BD und Bass zusammen klingen, ob man BD über dem Bass haben will etc.
Man sollte isch auf jeden Fall nicht an irgendwelche Empfehlungen halten, sondenr davon ausgehend selber probieren;

Auf jeden Fall ist selber probieren, Erfahrungen sammeln und mehr seinen Ohren, als auf andere Leute hören und das A und O. Aber ein blutiger Anfänger hat eben noch kein Gefühl für einen EQ (Psychoakustik !) und daher finde ich, ist es gut und richtig, wenn man demjenigen den Tipp gibt, probiers mal da und dort. Aber man muss natürlich demjenigen auch klar machen, dass man EQ-Einstellungen nicht verallgemeinern kann und irgendein Preset selten das das Optimum darstellt.

 

[Bonie1975]

hallo!

also...man kann von drumagog halten, was man will...aber wenn es für eine aufwändige produktion wie fürs korn-album eingesetzt wird, sollte man es nicht als quatsch oder schwachsinn abtun.

ich will niemandem arroganz unterstellen...aber bei korn-platten werden wohl die besten produzenten unter den allerbesten sitzen. und ich glaube sehr wohl, dass die das sinnvolle von irgendwelchen spielereien trennen können.

 

[SOS]

hi

ich finde es überhaupt nicht falsch, einem anfänger mal konkrete tipps, wie "da und dort absenken" zu geben. nur so bekommt er ein gefühl für sein tun. wenn man zb. sagt, dass er bei 400-500hz die fellgeräusche absenken soll, wird er sich auf die fellgeräusche konzentrieren und weiss dann in kuzunft um die problematik und wird in einer anderen situation den karton vielleicht auch mal bei 600hz suchen.
es ist wichtig, dass man lernt, zu hören wo das grundproblem liegt, und nicht irgendeine zahl, die eine frequenz beschreibt.

im anderen punkt geb ich frankye recht: er meint damit doch nur, dass man das schwierige handwerk des mischens erlernen sollte, bevor man mit solchen spielereien anfängt. wer immer gleich zu drumagog, virtualguitarist und konsorten greift, wird's nie und nimmer lernen.

und nur weil ein plugin auf 'ner korn scheibe zum einsatz kommt, heisst das noch lange nicht, dass es DAS superding oder was weiss ich ist. drumagog ist 'ne sinnvolle und auch interessante sache, aber es ersetzt kein fundiertes wissen. (sondern lediglich samples )

mfg SOS

 

[randy]

Yo leute - ich bin mir sicher, dass wir alle das gleiche meinen.

Zusammenfassung:
Es gibt nur eine Regel beim Mixing: es gibt KEINE!
Jeder muss insbesondere das EQing (und ich habe nie von etwas andrem gesprochen - also nix mit Wunderplug in insert und gut oder so ...) lernen, testen und immer wieder vergleichen.
Das IST eine Kunst, keine Frage - aber eine andere Kunst ist eben auch, wie man Neulinge an eine Sache ranführt - und hier hat sich eine Methode der guten Ratschläge mit dem Hinweis auf nicht geltenede Absolutheit in meiner Erfahrung immer bewährt.

Es ist abloslut klar, dass es in keiner Recording und Mischdisziplin allgemeinegültige Dogmen gibt.
Aber es gibt ein gewisse Anzahl von befolgenswerten Vorschlägen (also softer kann man das Wort Regel nicht mehr ausdrücken oder ): Angefangen von ca. Mikepositionen, über Clipping-warnung und eben auch grundlegende EQ einstellungen.
Als Anfänger hat man eben nicht die ERfahrung und kennt sich in den Frequenzen noch net so aus. Geht mir immer noch nicht anders, Aber solche Grundvorschläge machen auch mir das Leben leichter und an Hand derer kann ich mich immer weiter entwickeln.

ERGO: Viele Beispiele lesen und die Einstellungen ausprobieren und kräftig damit experimentieren. Irgendwann entwickelt man sowohl ein Gespür als auch einen ganz eigenen Sound für die Geschichten.


@Threadsteller: Viel Erfolg - bei weiteren Fragen - her damit

Gruß, Randy

 

[solari]

...erstmal danke für die rege beteiligung und die ratschläge!
natürlich habt ihr recht, wenn ihr sagt, es gebe keine ultimative allround-eq-einstellung oder irgendwelche anderen allheilmittel, um den richtigen sound zu kreieren...dass problem ist aber letztlich, dass es am anfang wirklich schwer ist, zielgerichtet mixen zu können, wenn doch das gewünschte egebnis von sehr vielen verschiedenen faktoren abhängt, die sich auch noch alle gegenseitig mit beeinflussen...drehste an einer schraube, hat das auch auswirkungen auf drei andere schrauben usw...
ich habe bereits öfter über "grundlagen" oder "grundregeln" des EQing gelesen, aber am ende erreichte ich so nicht den gewünschten sound...es ist sicher auch um einiges schwieriger, einen sound als vorlage zu haben, und den kopieren zu wollen, als einen sound ganz allgemein "fetter" zu machen o.ä....aber möglich ist es bestimmt, einen sound vielleicht nicht zu kopieren, aber die charakteristik eines sounds kpieren zu können!

am einfachsten wäre es, einem profi mal bei der arbeit zusehen zu können, mal am konkreten beispiel den "meister" zu beobachten....vielleicht würde der schon sagen: "hmm, mit DIESEM ausgangsmaterial kannste nicht JENEN sound erzeugen, dazu brauchste DIESES ausgangsmaterial!" das wär schonmal eine wichtige erkenntis! wie gross ist denn der tatsächliche anteil des roh-sounds am fertig produzierten cd-sound? welche bereiche kann man wie gut noch durchs mixen beeinflussen?
um eben diese anschaulichkeit zu geben, habe ich die demos ins forum gestellt...
und na klar, seinen geheimen tricks gibt ein guter mischer vielleicht nicht gerne preis, das kann ich auch gut verstehen, aber wenn derjenige evtl. den beweis antreten kann, dass man aus einem vorgegebenen rohmaterial ein gewünschtes ergebnis erhalten kann, wäre das bereits ein fortschritt für mich!
mein problem besteht nämmlich noch zu einem erheblichen anteil darin, dass ich nicht genau abschätzen kann, wieviel der mischer da wirklich "zaubern" kann und wieviel einfach schon im material vorhanden sein muss? ich kann ja hier ohne ende bei 100 Hz und 8000 Hz anheben, wenn am schon die basis nicht gestimmt hat und ich aber dachte: "hey, mit den richtigen EQing muss das gehen!"
hmm...es ist nicht einfach zu beschreiben, worum es mir geht... :-? aber ich denke, ihr versteht schon...

 

[solari]

was haltet ihr davon, zunächst einmal gemeinsam zu versuchen, die "charakteristik" des referenz-sounds so genau und differenziert wie möglich zu beschreiben, um danach mögliche bearbeitungsansätze für jedes einzelne elemente zu geben? das würde dem leihen schonmal eine orientierung geben, wo er überhaupt ansetzen muss, um den ein oder anderen effekt zu erzielen.
ich kann ja mal einen versuch starten, den referenz-sound der bassdrum in seinen eigenschaften zu beschreiben:
1) die bassdrum klingt satt und voll, ohne zu bollern
2) sie hat druck und kick ohne aber hart oder knallig zu klingen
3) sie hat einen sauber definierten druckpunkt und klingt nicht vermanscht
4) ich meine ein leichtes "schnalzen" unter der bassdrum zu hören, was ihr zusätzlichen dampf verleiht
5) die bassdrum hat ein bestimmtes bassiges nachkling-verhalten und eine gewisse räummlichkeit

soweit mein erster versuch, wie würdet ihr den referenz-sound der bassdrum beschreiben?
nach genauer analyse können wir ja klären, wo man mit dem eq ansetzen muss, welcher effekt durch den kompressor erzielt werden kann, was man alles feines mit dem hall machen kann oder ob man vielleicht noch zu weiteren mitteln greifen muss?

ich hoffe, dass ihr vielleicht lust habt euch die mühe zu machen, ich denke es lohnt sich, auch für zukünftige leser mit ähnlicher orientierungslosigkeit beim mixen...

 

[solari]

@Despistado:
vielen dank für deinen versuch , ich finde deinen ansatz schon garnicht mal so verkehrt!
z.b. habe ich dass gefühl, dass in deiner bearbeiteten version dieses von mir beschriebene "schnalzen" wiederzuerkennen ist, was den druck und das volumen doch spürbar erhöht wie hast du das gemacht?
...allerdings klingt der sound noch nicht so "rund" und "definiert" wie im original, ich finde er klingt noch etwas zu dumpf und vielleicht auch bollerig...auch das nachklingen ist im original irgendwie subbass-mäßiger, irgendwie tierfer und wärmer und nicht so "verrauscht"...keine ahnung...

das soll jetzt hier kein genörgel sein, im gegenteil, ich freue mich über deinen beitrag, denn so kann man schonmal vergleichen und wichtige unterschiede zum original und auch zum ausgangsmaterial herausstellen!
was meinen die anderen?