Wie lange am Stück an einem Song arbeiten?

[Hyp]

Warum muss alles immer schneller, besser, noch mehr optimiert, noch schneller, noch besser werden, wtf???

Es geht vielleicht auch darum, im kreativen Prozess mehr und direkter mit der Musik in Kontakt zu bleiben und dafür eben die technischen Prozesse zu optimieren. Es gibt keinen Grund, der Umständlichkeit als "entschleunigtes Lebensgefühl" zu huldigen.

Ich würde noch Technisches mehr vom Musizierprozess trennen. Wie schon gesagt, die Essenz mit minimalem Instrumentarium fertigstellen (nur Klavier z.B.), da ist Technik kein Thema. Und jenseits vom Musizieren eine Sound-Bibliothek aufbauen, also eigens Zeit dafür nehmen, losgelöst von Stücken, an denen man arbeitet, interessante Sounds samt evtl. zugehörigen Effektketten zu suchen/basteln und zu kategorisieren.

Wenn man immer von quasi Null anfängt mit der Soundsuche für einen Track, hat man es zusätzlich schwer, weil man viel ausschließen muss, um eben genau für den spezifischen aktuellen Track Sounds zu finden.
Beim Sound-Sammeln als Track-unabhängigem Prozess kann man spielerisch offen Dinge geschehen lassen ohne an einen bestimmten Track zweckgebunden zu sein.

 

[Kosaken-Kaffee]

Übung ist das eine, Talent das andere. Beides kann sich ergänzen, sind aber per se grundverschiedene Dinge.
Talent kann Übung ersetzen, und Übung kann Talent fördern.
Diese beiden aber in einem Atemzug zu nennen, ist verkehrt.

 

[gyn]

Im Endeffekt hast du Recht. Aber . . .
Die ganze Welt macht so als würde alles schneller gehen müssen.
Ich arbeite als Koch. Bin ich schnell klopft mir mein Chef auf die Schulter: "Gut gearbeitet heute".

Sehr traurig, daß anscheinend immer öfter schneller mit guter Arbeit verwechselt wird.

Willst du auf der Autobahn schneller an den LKW´s vorbei oder langsamer fahren ?
. . . und komm jetzt nicht mit: "Ich habe gar kein Auto?"

Doch, ich hab ein Auto. Und wenn ich auf der Autobahn bin, such ich mir den nächsten Laster und klemm mich dahinter. Kannst du jetzt drüber lachen oder nicht, ich hab keinen Bock drauf zu rasen. Ich seh das mittlerweile viel entspannter als noch vor ein paar Jahren.

Ja, voll der Irrsinn. Wir sind hier übrgens in einem Musikforum...

...solche Pfeifen habe ich immer und immer wieder kennengelernt ( die können auch nie etwas ). Kann ich überhaupt nicht haben - Leute die anderen ausreden wollen, zu üben und zu versuchen besser zu werden.

Hätte es nie ehrgeizige Menschen gegeben, gäbe es heute auch keine Musik.

Du hast überhaupt nichts verstanden, weder den Eingangs- noch meinen Post. Es geht dem TE drum, schneller und effektiver zu produzieren. Nochmal, damit auch du es kapierst: Es geht ums PRODUZIEREN, nicht ums Musik machen an sich bzw. üben. Wo hab ich versucht, irgendjemandem was auszureden? Schalt erst mal dein Gehirn ein, bevor du hier so eine Gülle schreibst. Deine Beleidigungen kannst du dir sonstwohin stecken, da bist du bei mir grad richtig!

 

[schnuffke2]

Es geht dem TE drum, schneller und effektiver zu produzieren.

Ja, und das ist etwas total schlimmes. Stimmt schon.


------
Wer anderen das Besserwerden ausreden will, ist eine Pfeife ( nett ausgedrückt ), da kannst Du weinen wie Du willst.

 

[gyn]

Vielleicht ist es besser 3 Tage an Song A zu arbeiten dann A weglegen und an Song B 3 Tage weitermachen danach 3 Tage an Song C setzen und dann wiederum sich 3 Tage an Song A setzen und immer so weiter.

Ich verstehe wirklich nicht, warum immer öfter bei allem Möglichen versucht wird, ein Patentrezept zu finden. Das fällt mir immer mehr auf, in allen Bereichen des Lebens. Für alles gibt's Ratgeberbücher, wie man sich zu fühlen hat, was man alles essen soll, wtf! Haben wir es denn alle mittlerweile verlernt, auf sich selbst zu hören, die innere Stimme wahrzunehmen, die Intuition zuzulassen?

Hör doch einfach auf dich selbst, deine innere Stimme wird dir sagen, wann es Zeit ist, sich an Song A oder B oder C zu setzen, und wie lange du daran sitzen sollst.

 

[gyn]

Es geht dem TE drum, schneller und effektiver zu produzieren.

Ja, und das ist etwas total schlimmes. Stimmt schon.


------
Wer anderen das Besserwerden ausreden will, ist eine Pfeife ( nett ausgedrückt ), da kannst Du weinen wie Du willst.

Nochmal, du hast überhaupt nicht verstanden, worum es mir geht. Sei's drum. Ich kann deinen Horizont nicht erweitern und will es auch nicht.

 

[schnuffke2]

Er setzt sich ein Ziel - er möchte besser werden!

Ich möchte einfach schneller und besser werden bei jedem Arbeitsschritt den ich tue..

Was gibt es da zu meckern? Das ist doch das Ausgangszitat, auf das dein komischer Post #9 kam. Niemand sagt das immer alles schneller und weiter optimiert usw. werden muss. Das hast Du völlig aus der Luft gegriffen... ...alles nur in deinem Kopf. Der komplette Post #9 besteht aus Unterstellungen.

 

[gyn]

Er setzt sich ein Ziel - er möchte besser werden!

Ich möchte einfach schneller und besser werden bei jedem Arbeitsschritt den ich tue..

Was gibt es da zu meckern? Das ist doch das Ausgangszitat, auf das dein komischer Post #9 kam. Niemand sagt das immer alles schneller und weiter optimiert usw. werden muss. Das hast Du völlig aus der Luft gegriffen... ...alles nur in deinem Kopf. Der komplette Post #9 besteht aus Unterstellungen.

Na dann ist ja alles fein. Anscheinend leben wir auf unterschiedlichen Planeten.

 

[schnuffke2]

Du magst ja Recht haben. Nur hat es hier im Thread nichts verloren. Mit deinem Post unterstellst Du nämlich R-Kelly und auch mir, dass wir auf dieser Welle reiten.

Er möchte in seinen Arbeitsschritten besser und souveräner werden. Das mit einem allgemeinen Auskotzen über die unsägliche Beschleunigung unseres Zusammenlebens und dem überbordendem Leistungsdruck ( und einhergehender -optimierung ) zu "kontern", passt einfach nicht.

Schön für dich, dass Du ein paar Dinge erkannt hast. Nur passt es nicht immer, andere zu belehren. Und nur weil das Wort "schneller" mal irgendwo vorkommt, heißt das nicht, dass es um genau diese Problematik geht.

 

[Hyp]

Hör doch einfach auf dich selbst, deine innere Stimme wird dir sagen, wann es Zeit ist, sich an Song A oder B oder C zu setzen, und wie lange du daran sitzen sollst.

Es ist doch das Normaleste der Welt, dass man sich austauscht, um Erkenntnisse, Anstöße, Perspektiven dazuzugewinnen, auf die man selbst nicht kam. Das ist Bestandteil von Kultur.

Wenn er nun Ideen ausprobiert, auf die er nicht selbst gekommen ist, und sich damit pudelwohl fühlt - wären diese Ideen besser, wenn er von selbst darauf gekommen wäre? Da gleich auf ungesunden Verbesserungswahn zu schließen, geht doch etwas zu weit.

 

[Dabey]

Hallo Einzelkämpfer,

Ich verstehe deine Intention und dein angestrebtes Ziel. Bei mir ist es ähnlich, ich komponiere, arrangiere und mixe immer selbst. Auch Notenlehre, Klavier und Gitarre habe ich mir selbst beigebracht. Viele meiner Tracks brauchen auch viel Zeit bis ich sie als fertig ansehe. Für mich ist das auch kein Problem, der Stil geht in Richtung Downbeat und da geht es eh langsamer zu

Wie du schon an einigen anderen Posts gemerkt hast, sind manche davon überzeugt dass das Problem nicht deine Arbeitsweise sondern deine Erwartungshaltung ist. Ich glaube auch dass du einem Missverständnis aufgesessen bist. Natürlich dreht sich die Welt gefühlt immer schneller, aber du kannst dich komplett von der Vorstellung verabschieden dass du als OneManArmy gegen die Vielen von Produzenten und Co-Schreibern umgebenen Songwriter konkurrenzfähig bist. Ich denke du bist besser dran wenn du der Musik den nötigen Raum gibst um deine Seele einzufangen, dann ist deine Musik auch in 20 Jahren noch hörenswert.

Wenn du auf deinem Pfad weitergehen willst, solltest du folgendes angehen:

- dass du nur an einem Track arbeitest bis er fertig ist sollte die Ausnahme bleiben
- finde für dich heraus, welche Arbeitsschritte du wann am besten erledigen kannst. Mir fällt Mixing und das Ausfeilen am Arrangement morgens am leichtesten. Komponieren und das BigPicture gelingt mir am besten abends. Wenn du das herausgefunden hast, wirst du effizienter arbeiten
- lege Pausenzeiten fest z.B. alle 30 min. machst du 5 min. Pause. Wenn dir schon nach zwei Minuten die Finger jucken, dann stürz dich wieder rein. Musst du dich auch nach 10 min. hart motivieren, nimm lieber einen anderen Track zur Hand
- du musst relativ früh entscheiden ob ein Song was taugt. Wenn nicht, Fang von vorne an oder leg ihn auf Halde. Das minimiert Enttäuschung und verringert die Gefahr des Verrennens.
- höre das Arrangement vor dem Mixing in verschiedenen Räumen und schau ob es dich mitnimmt. Wenn nicht, nachbessern. Das gleiche gilt nach dem Mixing.
- behalte das Ziel im Auge: wie soll das Album klingen? Welche
Fans willst du erreichen?


Alles ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.

Viel Erfolg und lass Mal was hören!

 

[80erJahreWeltraumMann]

Außerdem bezweifel ich sehr, daß wenn man alles im Alleingang macht, etwas konspiratives dabei herauskommt.

Die Aussage ist bitter und ein Stück weit zu pauschal.
Ich bin der Überzeugung es gibt mitunter viele die im stillen Kämmerlein werkeln und durchaus sehr amtliche Dinger abliefern. Die kennt nur keiner weil sie es nicht wollen oder Ihnen vielleicht das Know-How und die (Geld)Mittel fehlen sich entsprechend zu vermarkten - Kommt vor.
Es muss ja auch nicht zwangsläufig Mainstreamtauglich sein wenn jener etwa eine bestimmte Ecke bedient
und sich hier möglicherweise sogar schon einen Bekanntheitsgrad erarbeitet hat.
Im Umkehrschluss wird auch genügend lieblos produzierter Mist von völlig untalentierten Eintagsfliegen auf den Markt geworfen.

 

[Cuttos]

@gyn nee nee hast schon recht. Nee lachen tue ich darüber nicht. Ich bin jetzt auch bald Mitte 30. Da kommst nicht mehr zu so einem Schnellschuß. Da wirst eher ruhiger und siehst´s dein Vorteil im Gemütlichen. Sollen die anderen doch machen und Ihren Kopf riskieren.
@R-Kelly also darf ich mal kurz.
Manchmal bin ich im Skizzen Findungsmodus. Dann wieder im Mixmodus. Oder dann wieder mal ein paar Tracks filtern die mir gut in den Kram passen und einen roten Faden haben. (Also ich such immer sieben Tracks für die nächste VÖ). Wenn ich einen Track oder Skizze finde die mir nicht mehr gefallen dann lösche ich die. Zack und fertig.
Manchmal schaue ich eine Serie oder Film (Weil der Sound mich gerade so kickt). Oder hab einen Beat im Kopf von Künstler XYZ und der Inspiriert mich. Dann bau ich des mal schnell nach auf meine Art und Weise. Und wenn du des wie ich seit 1998 machst dann wirst du mit der Zeit schneller. Verstehst dein Equipment und lernst wie du in ner Stunde mal ein Beat plus Arrangement machst ohne zu denken in was für eine Richtung du gehst. Also wenn es dir in einer Woche nicht mehr gefällt dann weg damit. Die nächste Idee kommt von allein. Nicht so viel denken einfach mal fühlen. Des ist für mich Musik. Ein Gefühl vermitteln.

 

[norulez]

also ich fang immer an, und irgendwann packt mich was am song...irgendwas ob vocal oder groove....dann werd ich süchtig und möchte das unbedingt beenden....,beim letzten song der bald released wird bei Never Fuck the Family habe ich 3 tage a 10 std dran gesessen, dann waren die ohren taub hab 1 tag pause gemacht und am vierten tag war die Schöpfung beendet
also ist immer unterschiedlich, je nach dem wie sehr mich der song packt

Bei zwei weitern Songs, die dem Label ebenfalls gut gefallen haben, die jedoch erst bei 90% waren hab ich sie tot gehört....die kotzen mich so an mittlerweile, ja man muss regelmässig wechseln und pausen einlegen, irgendwann findest du die richtige arbeitsdosis

 

[KoolKolle]

Also ich gehöre zun denen die auch gerne mal 20 Stunden und mehr am Stück an einem Projekt arbeiten (klingt leicht ungesund, ich weiß - in Wahrheit sind es auch eher 2-3 Projekte parallel - meist in unterschiedlichen Stadien - zwischen denen ich switche, wie ich muss, um mich bei Laune zu halten).
Die Tiefe die man in seiner Wahrnehmung auf die Produktion dabei erreichen kann ist wirklich unglaublich und durch nichts zu ersetzen. Das Sounddesign kann dadurch auf einem unfassbar hohen Detailgradlevel stattfinden.

Leider, ja leider verliert man aber auch während seinem Flug in den Mikrokosmos den Überblick über das große Ganze, was sich hauptsächlich auf die Wahrnehmung des Arrangements auswirkt. Woher soll man wissen wie Anfang, Verlauf und Ende eines Stückes wirken, wenn man es sich nonstop in Schleife reinzieht?
Seit ich mich von der Tiefe hab fesseln lassen, habe ich also viele Projekte angehäuft mit einem hohen Maß an Detailverliebtheit und einem unfertigen Arrangement. So manches Projekt hat also die DAW nie verlassen.

Das habe ich an mir selbst beobachtet und reagiert. Die Vermutung lag nahe dass ich mich darauf konzentrieren sollte zuerst das Arrangement fertig zu kriegen, dachte ich. Aber auch das ist nicht allgemein gültig, denn so manches Sounddesign fruchtet bei mir erst, wenn ich mich ausgiebig damit beschäfttigt habe und manchmal kann ich erst dann ein Arrangement planen oder performen.

Das ganze Thema hat mich auch zwischenzeiltich frustiert und habe mich dann zurückgezogen um Gitarre zu spielen und an Instrumenten oder elektronischen Installationen zu basteln.

Fazit: Ich habe den Eindruck dass man einen laaangen Prozess mit verschiedenen Phasen, die auch mal ins Extreme abschweifen, durchleben muss, um als schaffender Künstler einigermaßen seine Mitte zu finden, mit der man ohne Probleme arbeiten kann, effektiv, zufriedenstellend und seiner eigenen Erwartungshaltung entsprechend.

Man ist ja auch nicht nur Künstler, sondern auch ein Mensch - und auch das machts einem nicht gerade leichter.

 

[Moiterei]

Talent kann Übung ersetzen

Das wage ich zu bezweifeln. Ich würde es eher so sagen, daß Talent das Üben zwar effektiver machen kann und man mit entsprechendem Talent schon deutlich schneller zum Ziel kommt, aber daß Talent Übung komplett ersetzen könnte ist meiner Meinung nach so nicht richtig.

 

[Hyp]

Also ich gehöre zu denen, die auch gerne mal 20 Stunden und mehr am Stück an einem Projekt arbeiten... Die Tiefe die man in seiner Wahrnehmung auf die Produktion dabei erreichen kann, ist wirklich unglaublich und durch nichts zu ersetzen.

Nach meiner Erfahrung erlangt man die "tiefste", "objektivste" Wahrnehmung seiner Produktion nicht während der Produktion, sondern komplett jenseits davon - zeitlich, räumlich und abspieltechnisch getrennt vom Raum der Produktion.
Bei Ultra-Long-Sessions wird man nach meiner Erfahrung langsamer, verliert sich in Nebensächlichkeiten und verliert die Erfassung der Relationen durch die Ermüdung des Gehörs. Man trifft Entscheidungen auf Basis des ermüdeten Gehörs, die dann wiederum eine Kettenreaktion von Folgeentscheidungen nach sich ziehen. Dabei schraubt und schraubt und schraubt man - und meint dadurch, einen unheimlichen Kontakt zum Material zu haben. Das trügt aber.

 

[alex-reed]

Nach meiner Erfahrung erlangt man die "tiefste", "objektivste" Wahrnehmung seiner Produktion nicht während der Produktion, sondern komplett jenseits davon - zeitlich, räumlich und abspieltechnisch getrennt vom Raum der Produktion. Bei Ultra-Long-Sessions wird man nach meiner Erfahrung langsamer, verliert sich in Nebensächlichkeiten und verliert die Erfassung der Relationen durch die Ermüdung des Gehörs. Man trifft Entscheidungen auf Basis des ermüdeten Gehörs, die dann wiederum eine Kettenreaktion von Folgeentscheidungen nach sich ziehen. Dabei schraubt und schraubt und schraubt man - und meint dadurch, einen unheimlichen Kontakt zum Material zu haben. Das trügt aber.

Nicht zwingend. Man kann sich auch in einen Flow reinarbeiten - was bei mir zumindest oft der Fall ist - denn wer ist schon auf Knopfdruck kreativ. 12 Stunden fühlen sich dann gern wie 3 an. Kennt sicher jeder... Trotz allem braucht man definitiv auch Abstand, um eine gewisse Objektivität zum Material wieder her zu stellen: ich arbeite u.A. grade an ´nem Track, dessen Idee ich einer weiteren Bearbeitung unterziehen möchte. Das Ding ist von 2005. Und bekommt n Facelift - so wie ich auch noch an zwei weiteren schraube. ZU lange ununterbrochen an irgend etwas rumzufummeln geht auch bei mir aus diversen Gründen nicht. Man hört sich satt, verliert das Gesamtbild aus den Augen, verzettelt sich in Details, fängt noch während dem arrangieren das mischen an usw usf. Auch das kennt sicher jeder...Die Quintessenz: Pausen sind extrem wichtig/ 2-3 Stücke gleichzeitig bearbeiten erfüllt den selben Zweck.

alex

 

[schnuffke2]

Das Wechseln zwischen verschiedenen Tracks wirkt ja der Ermüdung des Gehörs entgegen. Wenn es aber erstmal ermüdet ist, stellt sich das bei mir öfter wie von Hyp beschrieben dar. Oder ich fange an den Sound immer "härter" und krasser zu gestalten, Richtung Gabba oder so. Oder ich setze KH auf und mache lauter und lauter und lauter.
Meistens stellt sich aber lange vorher eine gewisse Stimmung ein - die ich nicht näher erläutern kann aber recht sicher erkenne - die mir sagt "alles, was jetzt noch kommt, wird kontraproduktiv sein".
Gewisse Substanzen lassen mich unaufmerksam diesem Gefühl gegenüber werden und fördern letztlich nur die negativen Erscheinungen eines übermüdeten Gehörs, mal so nebenbei.

 

[Frumpi]

Das wichtigste ist eine Skizze über den gesamten Ablauf.
Hier werden Genre,Tonart, Tempo, Harmoniefolge, Taktart und Anzahl der Takte festgelegt.

Dann die Verfeinerungen wie zb Anzahl der Takte als Intro, Vers, Chorus, Bridge Refrain,und Outro.

Das erst einmal stehen zu haben ist ein ganz wichtiger Aspekt, um nicht im Kuddel Muddel zu versinken.
Bis hierher brauche ich kein Instrument, denn das spielt sich im Kopf ab, und entsteht auf dem Papier.
Dauert in der Regel eine halbe Stunde, bis eine Stunde.

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit, und weil ich klare Vorstellungen habe, spiele ich es mit meinem Keyboard erst einmal genauso in der Folge wie ich es skizzierte, in den Sequenzer.
Bis hier ist auch noch kein Instrument festgelegt.
Jetzt lege ich die erste Spur fest, und das ist in der Regel immer das Schlagzeug,denn das
brauche ich dringend als Takthalter und zur Definierung der Übergänge und Pausen.
Danach in der Regel ein Rhythmus Pad, (kann auch eine Gitarre sein ), und dann die Melodie.
Wenn das steht kommt der Bass. Hier ist bei mir aber dann meistens Feierabend, weil die Konzentration nachlässt.
Pause und am Nachmittag geht es dann weiter.
Nun kommen nach und nach die Spuren mit den Instrumenten. Drums wird in einzelne Spuren zerlegt
und schon mal bearbeitet.
Überleitungen Fills und Effekte werden eingebaut.
So wächst das Ganze heran.
Bis zum ersten Mix ist sind dann in der Regel schon mal ein bis zwei Tage vergangen.
Dann werden die Vocals eingesungen, und das ist eigentlich nochmal ein Part für sich, der viel Herzblut abverlangt.
Beim Singen merkt man aber schon, ob das Ganze zusammen wirklich das Zeug hat, ein Song
zu werden.
Wenn ja dauert es nochmal rund zwei Tage, um den Gesang richtig zu bearbeiten und einzupassen.
Auch je nach der Anzahl der Stimmen, alles passend einzumischen.
Alles zusammen hat dann in etwa eine Woche gedauert, und das finde ich überhaupt nicht lange, sondern angemessen.
Nun bleibt das Teil liegen, und nach ein Paar Tagen wird nochmals abgehört.
Hier wird auch je nach Verwendung entschieden ob es noch zum Mastern geschickt wird.
Es vergehen also dann nochmal rund 14 Tage, bis der Finale Endmix erreicht ist.
Zwischendurch wird natürlich immer an anderen Sachen gearbeitet, damit auch alles effizient und rund läuft.
Zusammenfassend möchte ich sagen kommt es natürlich auf den Aufwand in der Produktion an.
Ich wollte Euch nicht langweilen, sonder mal aufzeigen, wie es bei mir meistens so abläuft.

Frumpi