Wie interpretiert man Messungen richtig

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PIGAFAKEFL

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Ich bin auch fast drei Jahre mit der Meinung rumgelaufen: Noch ein [g=8]PlugIn[/g], noch ein Teil hier und da und habe mich wirklich nie um Räume gekümmert.

Ich lese hier schon länger mit und es gibt wirklich sehr sehr viele, die genau so drauf sind wie ich war. Ich muss aber den Profis hier Recht geben: Vergesst all die schönen teuren Plugins, denn wenn der Raum nicht gut ist, dann helfen die nicht.

Da ich auch nie einen Raum hatte, der sich gut anfühlte, habe ich auch mit Kopfhörer gearbeitet. Da ich jetzt wieder mehr Zeit habe und mich der Raum nervte, wollte ich den Raum mal angehen, ohne extrem viel Geld zu investieren, da wiur eh im Dezember 2010 in unser Haus ziehen wollen. Aber es muss zum Überbrücken reichen.

Nun habe ich ein paar Dinge im Raum gemacht und auch 2-3 Messungen. Für die Messung habe ich ein Rode NT-1-A an mein Korg Zero8 angeschlossen. Zur Messung habe ich die Software CARMA benutzt. Da es hier richtige Profis gibt, wollte ich die Messung mal von euch interpretieren lassen.

Die ersten Messungen sahen komisch aus, weil in den Einstellungen noch 7.1 stand und ich brav die 48khz Datei Stereo genommen habe, so wie im Handbuch beschrieben. Ich habe dann später auf Stereo umgestellt und dann auch die richige Stereo-Datei 44,1 genommen.

Es gibt zwei Messungen (unterschiedliche Sweet spots).

P.S. Die Datei lässt sich nur über recording.de, nicht über die classic-Seite aufrufen.
 
Du brauchst zum messen erstmal ein Meßmikro, guck mal bei Thomann da gibt es preistwerte lösungen.


LG
 
Ja, zumindest Kugelcharakteristik.
 
Es gibt vieles was zu beachten ist bei den messungen.

1. Das mikro, ja ein messmikro wäre nicht schlecht, wobei ich sage, wenn es nur mal ums ausprobieren geht, reicht auch ein klein/großkondensator mit kugelcharakteristik. Empfehlen würd ich trotzdem ein messmikro, es reicht aber auch das ecm8000 von behringer... ja ja, lästerts über behringer, hier haben sie aber mal was ganz gutes gebaut!

2. Das du einen Abfall in den hohen Frequenzen (>10kHz) hast ist normal, liegt an Teppichen/Vorhängen/Polstermöbel usw. Was jedoch kritisch ist, sind die tiefen Frequenzen ( weniger als 300Hz). Schau dir diese immer genau an. Am besten du exportierst das Wasserfalldiagramm mit oberer Frequenzbegrenzung nocheinmal. So siehst du viel genauer, was wirklich in deinem Raum los ist.

3. Ich würde die Begrenzungen der Diagramme immer so wählen, dass alles gerade reinpasst, daher die Spitze der Frequenz oben anstößt. Deine Diagramme schaun auf ersten anhieb sehr linear aus, aber man übersieht schnell, dass da oft schritte von über 5dB drinnen sind.

4. Ich weiss nicht ob Carma das kann, aber Fuzzmeasure kann dir eine Impulsantwort auslesen. Diese ist sehr Sinnvoll wenn man die ersten Reflexionen, die an den Sweetspot gelangen, erkennen möchte.

Wenn du einmal die Diagramme richtig anzeigen lässt, kannst du die Akkustik auch besser beurteilen.

Tipps:
- schau, dass dein Raum symmetrisch aufgebaut ist. An deinen Diagrammen merkt man, dass rechte und linke Seite deines Raumes unterschiedlich sind, dh. verschiedene Begrenzungsflächen haben.

- Bevor du in Akkustik investierst, probier einmal einiges aus. Erstens miss die Frequenzen wenn du die Lautsprecher näher und weiter von der Wand platzierst. Damit kannst du sehr große Unterschiede im Bass erreichen (mind. 50cm von der Wand solltest du schon sein).

- Mach genau das gleiche auch mit deiner Sitzposition, bzw. den Gegenständen im Raum. (schau, dass du etwa 38% zwischen Vorder- und Hinterwand sitzt!)
 
Was man schon erkennen kann, ist das Loch um die 100Hz herum.
Gleichzeitig zeigt das Wasserfalldiagramm eine stehende Welle bei ca. 100Hz.

Da vermute ich doch mal glatt, daß der Raum einen Wandabstand von ca. 3,40m hat?
Wahrscheinlich von vorne nach hinten?

Bau Dir einfach mal Superchunks in die Ecken hinter die Speaker, das kostet Dich unter 100€ bringt Dich im HR-Bereich enorm nach vorne und kann ganz easy beim Auszug wieder entfernt werden.
Alles andere wird zu teuer und zu aufwändig, wenn Du eh bald ausziehst,
 
auf dem ersten Bilck sehen die Bilder gar nicht so schlecht aus.
Allerdings sind die Frequenzgänge geglättet und daher für eine "Beurteilung" wenig aussagend. Waterfalls werden meist für die Beurteilung des Bassbereichs. Dafür ist die Auflösung Deiner Bilder viel zu schwach.
Leider benutze ich CARMA nicht.
Zur Empfehlung zu einem Messmikro schliesse ich mich an.
Solltest Du auch mit Room EQ Wizard (Freeware) paar Messungen machen, kannst Du mir die .mdat Datei schicken - wäre für eine Beurteilung vorteilhafter.
Auch würden Bilder Deines Raum und eine Skizze helfen.

LG
 
Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe verstanden. Ich sollte besser ein anderes Mikro zum messen nehmen. Ich werde mir mal eines besorgen.

Von nixoblivion nehme ich mit, dass ich die Bilder für andere besser rechts, links, oben und unten noch skaliere, damit man besser die Probleme sieht.

Mir persönlich ging es jetzt erst mal darum überhaupt solche Auswertungen richtig lesen zu können.

Mein Raum ist circa 3,80 m x 5,50 m bei 2,50 Deckenhöhe. Diesen habe ich jetzt am Wochende vor diesen Messungen schon optimiert, denn vorher sahen die Auswertungen noch gruseliger aus. Ich habe ein paar Fotos angehangen, auf denen man die beiden Teil-Dachschrägen und meine Verbesserungen sehen kann.

@Dj: Das ist sehr interessant: Woran erkennst du den Abfall bei 100Hz und eine stehende Welle bei 100Hz?

@rolanded: Ich habe mal mit dem REW (Room EQ Wizard) eine Messung von altueller Position gemacht. Bei dem Tool verstehe ich noch weniger die Aiswertungen. Ich verstehe zwar, was Raumaktustik bedeutet und was man so machen könnte, aber das ist weit weg vom Profi. Vor allem die Interpretation solcher Auswertungen. Da seit ihr echt Profis hier.

Im Anhang findet man jetzt die Diagramme < 200 Hz. Dann meine aktuellen Maßnahmen und der Raum sowie eine Messdatei vom REW, aus denen ich noch weniger schlau werde.

P.S. Die Vorhänge sind aus 100% Baumwolle und doppel gefaltet, dahinter kann ich jederzeit noch meine Breitbandabsorber aufhängen. Diese sind 100 x 60 cm und haben je 5 cm Hanf. Da ich die Höhen aber OK finde, sehe ich hier keinen Hörbedarf. Die Bassfalle/Bass Trap (aktuell nur eine) besteht als Füllung ebenfalls mit Hanf, da sonst. Fasern bei mir keine Chance bekommen
smil451c71f7edf7c.gif
. Die Ecke sind circa 60 x 60 x 85 cm, die Löcher sind 86 mm groß.
 
ist die REW Messung mit den jetzigen Masnahmen gemacht worden oder davor?

Wenn Du weitere Messungen mit REW machen solltest, bitte achte darauf dass im Mess-Fenster, im Feld "Length", der Wert 512k eingetragen wird.
Wie lang ist die Wand mit der Dachschräge, 3,80m oder 5,50m?
Wo ist die Tür?

LG
 
@rolanded:

Ich habe die Messung mit 512k wiederholt. Ja, das ist die aus der aktuellen Raum-Situation.

Auf dem Foto (siehe Anhang) siehst du die Hörposition (200 cm von vorne weg) Links 80 cm hinter mir ist die Tür. Rechts von mir ist das 200 cm Fenster. Der Linke Monitor ist 105 cm von vorne weg und 75 cm von der linken Wand. Ich habe dies wegen der rechten Dachschräge verschoben. Die Dachschrägen sind somit auf der 550 cm langen Wand. Dazwischen ist das Fenster. Beide Dachschrägen sind 160 cm lang. Die andere Dachschräge ist rechts hinter mir.

Ich habe leider den Laptop mit Visio in der Firma, sonst hätte ich mal eine Skizze gemacht.
 
es sieht so aus als wäre die selbe Datei angehängt als weiter oben.
Würdest Du bitte die neue Messung mit 512k anhängen?

LG
 
sorry für den Fehler. Das ist sie baer jetzt ganz sicher.
 
im ETC sehr gut sichtbar sind Reflexionen bei 1ms (-9dB), 2,66ms (-10dB), 2,86ms (-9,4dB) und 4,49ms (-8,3dB). Der grossen Pegel der Reflexionen zeugen für die nicht vorhandene Behandlung der Reflexionen.

Die Reflexionen rund um 20-22ms (ca -8,5dB) kommen sehr warscheinlich von der unbehandelten Rückwand.
Der allgemeine Pegel der restlichen Reflexionen - zwischcen 0 und 20ms (bei ca -15dB) zeugen für ein ziemlich halligen Raum und sollten mittels Breitbandabsorber reduziert werden.

Also ist die Wirkung des Vorhangs und was dahinter noch angebracht wurde bei weitem nicht ausreichend.
Unbedingt an den seitlichen Wänden (auch an der Dachschräge) Absorber anbringen, genau so wie an der Decke. Eine weitere Messung (ohne weitere Änderungen) sollte im ETC die Änderungen (also Verbesserungen) zeigen.
 
die wilde Berg- und Talfahrt im Bassbereich zeugen von einer noch nicht optimalen Position der Lautsprecher und/oder Abhörplatz. Die allgemein empfohlene 38% (ca. 2m von der vorderen Wand) sind nur der Startpunkt.
Bewege das Messmikro in 5cm Schritte, nach vorne und nach hinten und mach so mehrere Messungen. Dann kann man schon den Einfluß der Position auf den FG sehen.
Genau so solltest Du auch mit den Lautsprecher machen - aber berücksichtige immer das gleichseitige Dreieck.

Ein Problem in Deinem Raum ist die fehlende Symetrie Links/Rechts, wegen der Dachschräge. Daher berücksichtige auch Bewegungen Links/Rechts auf der Suche nach der optimalen Abhörposition

Ich persönlich würde den Abhörplatz und die Lautsprecher näher zur vorderen Wand rücken. Es wäre auch interessant zu sehen wie die Messung mit den Lautsprechen sehr nah an die Wand aussieht.
 
Super Danke dir für deine Tipps. Ich werde die Tage mal nach der Spiegelmethode rechts und links die Absorber wieder von Decke hängend anbringen, dann zwei über mir etwas schräg installieren.
Mal sehen wie das ETS dann ausschaut. Melde mich dann hier wieder.

Gibt es eigentlich ein deutsches Buch, was sich mit der Interpretation der diversen Diagramme beschäftigt. Ich möchte die gerne auch so lesen können, wie du es zum Beispiel kannst. Sicher gehört da auch Übung und Erfahrung dazu. Aber vielleicht hat mal jemand etwas darüber geschrieben.
 
P.S. Danke für die zweite Antwort. Ohne messe zu müssen finde ich den Bass noch nicht knackig/straff genug. Ich nehme meist eine 808 Kick mit wenig Decay und da habe ich schon knackigere Sachen gehört. Aber im Vergleich vor Wochen hat sich hier alles in dem Raum gut verbessert
smil451c71f7edf7c.gif


Ich werde nächstes Wochenende auch mal verschiedene Positionen messen.
 
Problemfrequenzen im Waterfall wären bei ca. 30Hz, 56Hz und ganz masiv bei 133Hz.
Um den Bass in Deinem Raum im Griff zu bekommen werden eine Menge Bass Traps notwendig sein.
In den Ecken Vorne/Links und Hinten/Links sollten Super Chunks gebaut werden (so wie vorne links).
Bei Dachschrägen empfehle ich oft die ganze Wand unter der Dachschräge mit 30cm Sonorock zu verkleiden.
Dazu noch an der vorderen Häfte der Decke 20cm Sonorock - je mehr Fläche desto besser.
Zu guter Letzt, von der Rückwand solten mindestens 40% mit 20-30cm Sonorock verkleidet sein.

Auf dem ersten Blick sieht das nach "ne Menge" Mineralwolle. So ist es auch, denn nur mit diesem Aufwand wird der Bass brauchbar.So wie es jetzt ist, mit einem Bereich von 60dB bis 84dB (24dB!!!!) wird das Schätzen des Bassbereichs zum Glückspiel.

Alternativ zu den Bass Traps könnten auch Platenresonatoren benutzt werden. Da diese aber Resonanzfrequenzen haben, kann es passieren dass beim Sebstbau die berechnete und die tatsächliche Frequenz nicht übereinstimmen und uU. es schlechter wird.

LG
 
Hi Rolanded,

ich habe noch zwei Fragen:

1. Wo hast du das ETC her gezaubert aus dem REW. Wo muss ich da was anklickern?

2. Bei dem Wasserfall habe ich das Problem, dass es bei mir in der aktuellen Version total anders aussieht. Wie hast du diese Bögen hinbekommen? Was muss ich da wie klicken?
 
PIGAFAKEFL schrieb:
1. Wo hast du das ETC her gezaubert aus dem REW. Wo muss ich da was anklickern?
hier ein Bild von REW, vll. hilft Dir es weiter.

LG
 
PIGAFAKEFL schrieb:
2. Bei dem Wasserfall habe ich das Problem, dass es bei mir in der aktuellen Version total anders aussieht. Wie hast du diese Bögen hinbekommen? Was muss ich da wie klicken?
und noch das Waterfall.

LG
 

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